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«nd Anzeiger lLibeblatt unr Austigerf. relegramm-Adreffe: Serusprechstell, r.g di.» « für die Königl. AmtShauptniannschast Großenhain, das König!. Amtsgericht und den Nat der Stadt Nicsa, fowie den Gemcinderat Gröba. 60 Monta«, 18. Mist; 1011, abeists. 64. Jahrg. DaS Ntk>arr Tageblatt crschemt jcdci, Tag abends >nil «InSnahine der Cvnn- und Jesttage. L>ikrlel,«hrlicher SezugSpreiS bei Abholung in der Cxpkditivii in Mela I Marl SO Ptg., durch unsere Trkign srei ins HauS 1 Mark V5 Psg., bei Abholung am Schüller der kaiserl. Pvslansialien I Mark liü Psg., durch den Briestrbger stet ins HauS 2 Marl 7 Psg. Sluch NkonalSabonneincittS werden angenvmmew Slnzeigen-Annahnie für die Nununer bei AuSgabekageS bis vonniitag 0 Uhr ohne Gewähr. SiolalionSdrnck und Bering von Langer L Win,erlich in Nie in. — GrlESslelle: Goelbeslras-.e 50. — Für die Sledaklion Verauln>v»llieln Arthur Hähne! in Siieia. Bei Einführung ausländischer Saisonarbeiter liegt die Gefahr nahe, daß durch dieselben Krankheiten oder Senchrn, insbesondere auch die Maul- und Klauensenche, eingeschleppt werden. Die Königliche AmtShauptmannschaft will deshalb unter Hinweis auf ihre unterm 19. Dezember 1910 in Nr. 295 diese» Blattes erlassene Bekanntmachung nicht unterlassen, die Aufmerksamkeit der Ortspolizeibehörden ganz besonder» auch hierauf zu lenken und den Besitzern von Klauenvieh dringend anzuraten, bei Einführung derartiger Arbeiter die grösste Vorsicht walten zu lassen. E» empfiehlt sich dringend, daß die sämtlichen mitgebrachten Kleidungsstücke (Ober kleider, Wäsche, Schuhwerk) derartiger Arbeiter, bevor sie Ställe betreten oder sonst mit Vieh in Berührung komme», ordnungsgemäß desinfiziert, mindesten» aber unter gehöriger Aufsicht gründlich gereinigt wird. Die Ortspolizetbehörden wollen die Besitzer von Klauenvieh in ihren Orten noch besonders in geeigneter Weise auf diele Bekanntmachung Hinweisen. Königliche Amtshanptuiaunschaft Großenhain, 845 a L am 1". März 191 l. In hinein ZivangsoersteigerungSoerfahren betreffend die Grundstücke Blatt 1 und 69 Lichtensee, Eigeniümer Friedrich Hermann, ist für die Erben der Marie verw. Schönitz in Lichtensce am 28. Mai 1881 der Betrag von 107 M. 92 Pf. hinterlegt worden. Die Beteiligten werden aufgefordert Ansprüche und Rechte spätesten» im Aufgebots- termine anzumelden. Unterbleibt die Anmeldung, so werden sie mit ihren Ansprüchen an den Staat ausgeschlossen. Aufgebotstermin wird auf den 4. Mai 1911, vormittags 9 Nhr anberautnt. Riesa, den 25. Februar 1911. Königliches Amtsgericht. für das „Riesaer Tageblatt" erbitten wir uns bi» spätestens vormittags 9 Nhr des jeweiligen Ausgabetages. Die Geschäftsstelle. Kohlenlieferung. Für den städtischen Schlachihof werden 15090 Zentner böhmische Vrannkohlen gebraucht. Näher« Auskunft wird imRathais«, Zimmer Nr. 4, erteilt. Angebote mit Angabe des GewinnungSorte» werden bi» 18. März 1911 erbeten. Riesa, am 13. März 1911. Der Rat der Stadt Riesa. vr. Scheider. Bürgermeister. K. Die zur Errichtung einer Mädchenschule mit Turnhalle erforderlichen Maurerarbeiten einschließlich der Erdarbeiten gelangen hiermit zur öffentlichen Ausschreibung. Die Werkzeichnungen liegen im Stadtbauamte zur Einsichtnahme aus. Angebotkvordrucke können im Stadtbauamte entnommen werden und sind daselbst ausgesüllt bis Sonnabend, de» 25. März, vormittags IV Nhr wieder einzureichen. Die Bewerber können persönlich oder durch schriftlich beauftragte, volljährige Vertreter der Eröffnung der Angebote beiwohnen. Die Auswahl unter den Bewerbern, die Ablehnung aller Angebote und die getrennte Vergebung der Arbeiten an verschiedene Bewerber bleiben vorbehalten. Riesa, am 13. März 1911. Der Rat der Stadt Riesa. . -- Or. Scheider. Bürgermeister. Tic Geschäftsräume des Gemeindeamtes Gröba meiven Sonnabend, de» 18. Mär; 1S11 wegen Reinigung geschlossen. DaS Königliche Standesamt ist zur Anzeige von Sterbesällen und Totgeburten vormittags von 8—9 Uhr geöffnet. Gröba, am 10. März 1911. Ter Gemeindevorstand. Oerttiches und Sächsisches. Riesa, 13. März 1911. —* Die am Sonnabend nachmittag unter Vorsitz des Herrn Robert Schönherr stattgefundene Generalver sammlung der Riesaer Bank, Aktiengesellschaft, die von 21 Aktionären mit 85 Stimmen besucht war, geneh migte ohne Debatte die von der Verwaltung hinsichtlich der Gewinnverteilung gemachten Vorschläge, erteilte Aufsichtsrat und Vorstand Entlastung und wählte wieder in den Auf- sichtSrat die Herren Dr. Mende und R. Schönherr. Die Dividende, 7 «/„ für da» vergangene Geschäftsjahr kann an der Kasse der Bank erhoben werden. Die Sesamtreserven betragen ca. M. 280 000.— oder 28des Aktienkapitales. —* Die Ortsgruppe Riesa Le» Vereins der Beamten der Königl. Sächs. Staatseisenbahnen beging gestern abend im „Stern"-Saal die Feier ihre» 25jährigen Be stehen». Die Mitglieder der Ortsgruppe, ihre Angehörigen und die geladenen Gäste hatten sich sehr zahlreich zu dieser Feier eingefunden. An der Ehrentafel hatte ferner eine größere Anzahl Ehrengäste Platz genommen. Die reizende Schmückung des Saales gab der frohgestimmten, illustren Festgemeinde die rechte Umrahmung. Der Jubeloerein wartete den Erschienenen mit einem vortrefflich gewählten Unterhaltungsprogramm auf. Die Pionierkapelle unter Leitung des Herrn Musikmeisters Himmler hatte e» sich wieder angelegen sein lassen, den instrumentalen Teil so interessant und genußreich wie möglich zu gestalten, inSbe- sondere ihre Zuhörer durch eine präzise, stimmungsvolle Wiedergabe der gewählten Musikstücke zu erfreuen. Sie eröffnete den Abend mit dem Einzug der Gäste auf der Wartburg aus „Tannhäuser" und der Ouvertüre z. Op. „Da» Nachtlager in Granada". Der Vorsitzende der Orts- gruppe begrüßte hierauf die Erschienenen, vor allem die Ehrengäste, und sprach dem Männergesangverein Riesa Dank dafür au», daß er sich in den Dienst de» Abends gestellt. Die zahlreiche Teilnahme beweise, daß die alte Liebe und Treue noch in ungeschwächter Kraft in der Ortsgruppe wohne. Di« Mitglieder möchten auch fernerhin darnach streben, ihren Stand in Achtung und Ansehen zu bringen. Solange ein jeder in Treue fest zu König und Vaterland, zu Kaiser und Reich stehe, solange werd« r» auch stet» gut stehen um den Verein und die Ortsgruppe. Redner schloß mit einem freudig aufgenommenen Hoch auf König Friedrich August. Hieran schlossen sich zwei vom Männergesangverein Riesa unter Leitung de» Herrn Lehrer Schiefer vorgriragene Männerchöre. Der über ein gute« Stiminaterial verfügende Thor sang die Lieder „DaS ist der Tag de« Herrn" von Kreutzer und „Deutsche» vundeSlied" von Wilhelm. Bei dem Vortrag des ersten Liede» zeigte der Chor seine Schu lung im besten Lichte. Frische und Kraft beseelte den zweiten Vortrag. Nachdem sodann die Pionierkapelle die Fantasie a. d. Op. „Donna jDicma" zu Gehör gebracht hatte, nahm das Wort Herr Eisenbahnoberassistent Tröger- Gröditz zur Festrede. Redner besprach zunächst die Gründe, die seinerzeit zur Bildung der Ortsgruppe gesührt haben, und führte sodann au», daß die erste Versammlung der Ortsgruppe zwar am 15. März 1886 stattgefunden habe, daß aber der eigentliche GründungStag der. 12. Januar 1886 sei. Die Ortsgruppe wurde von 26 Herren gegründet, Vorsitzender war Herr Zimmermann, stelloertr. Vorsitzender Herr Fischer. Daß die aufgewendeten Mühen nicht umsonst gewesen sind, zeigt da» Wachstum der Ortsgruppe. Sie zählte nach dem I. Jahre ihres Bestehens 60 Mitglieder, nach 10 Jahren 166 Mitglieder und heute 258 Mitglieder. Die Riesaer Ortsgruppe ist heute die zweitgrößte Gruppe im Chemnitzer Bezirk. Durch die ganze Geschichte de» großen über 9009 Mitglieder zählenden sächsischen Eisen- bahnbeamtenoereinS ziehen sich wie ein leuchtender Faden die Gemeinnützigkeit und die Nächstenliebe. Wa» der Lan desverband auf dem Gebiete der Wohltätigkeit geleistet ha», da» zeigen folgende Zahlen. Ueber Vi Million Mark sind während der verflossenen fünfundzwanzig Jahre allein an Renten, Unterstützungen und Sterbegeld gezahlt worden und über >/» Million Mark sind unter den leichtesten Bedingungen an Mitglieder gewährt worden. Wieviel Tränen konnten da getrocknet, wieviel Not gelindert werden. Daß e« trotzdem noch mögl ch war, ein Kapital von über 600 000 Mark anzusammeln, gibt einen trefflichen Bewer ber Opferwillig!«» der Mitglieder. Auch die Ortsgruppe Riesa hat immer gern ihr Scheiflein betgetragen und un- verdrossen haben die Leiter der Orlsgruppe sür die gute Sache gewirkt. Ohne Ruhmredigkeit kann behauptet wer- den, daß die Ortsgruppe getan hat, wa» in ihre», Kräften stand. Möge auch in Zukunft diese Gesinnung niemals verloren gehen. Wa» den Landesverein groß gemacht, wa» ihm die Achtung, die er genießt, gebracht hat, daß sind aber nicht nur seine materiellen, sondern auch seine idealen Bestrebungen. Der Verein will da» Geiste»- und Gemüts- leben seiner Mitglieder heben und tiefer gestalten. Auch diese Bestrebungen sind in der hiesigen Ortsgruppe gehegt und gepflegt worden und dadurch unter den Mitgliedern da» Band der Zusammengehörigkeit fester geknüpft worden. Wenn heute die Summe gezogen wird von dem, wa» die Ortsgruppe in 25 Jahren geschaff n »nd geleistet hat, dann kann gesagt werden, daß sie die Hoffnung nicht getäuscht, die bet ihrer Gründung gehegt wurde. Di« Lett» der Ortsgruppe können sich angesichts de» Erreichten dem Be wußtsein erfüllter Pflicht voll und ganz hingeben. Redner schloß mit dem Wunsche, daß der Geist der Eintracht und Treue auch ferner in der Ortsgruppe wohnen und diese auch in Zukunft imstande sein möge, ihre Aufgaben zu er füllen zum Wohle des gesamten sächsischen Eisenbahner stande». Reicher, wohlverdienter Beifall folgte den vor trefflichen Ausführungen de» Festredner». Sehr viel An erkennung fand hierauf die Konzert-Fantasie für TubuS- Champanophon (Solist Herr Langnickel). Der Männer gesangverein Riesa sang darauf noch zwei Lieder: „Wald andacht" von Köhler und „Einkehr" von Zöllner. Beide Darbietungen fanden großen Anklang. Einer ergötzlichen Komposition begegneten die Zuhörer in dem Charakterstück „Kinderwachtparade" von Himmler. DaS Merkchen gefiel ausnehmend gut und löste stürmischen Beifall au». Außer einigen weiteren konzertlichen Darbietungen verzeichnete das Programm noch die Ausführung des Schwankes: „Der geprellte Alte" von A. Laufs. Die Mitwirkenden konnten sich für ihr geschickte« Spiel durch allseitige Anerkennung, die sich in lebhaftem Beifall kundgab, belohnt sehen. Gegen Schluß deS Programms nahm noch Herr Bürgermeister Dr. Scheider da« Wort, um in seinem und im Namen der übrigen Ehrengäste sür die Einladung zu danken und der Ortsgruppe herzliche Glückwünsche zu ihrem Jubiläum dar- zubringen. Seine Ausführungen klangen au« in dem Wunsche, daß auch die künftigen 25 Jahre für die Ort», gruppe recht gesegnete sein möchten. Der den Vorträgen folgende Ball fand eine überaus starke Beteiligung. Bi» zum Schluß de« Vergnügen« wurde das Tanzbein wacker geschwungen, bis sür manchen viel zu früh auch dieses ein Ende nahm. Wohl jeder der Anwesenden war hochbefrie digt von dem schönen, genußreichen Vergnügen. —* Im gestrigen Sonntag bescherte uns der März einen schönen Frühlingstag. Schon an den Tagen vorher lies; er der Sonne das Vorrecht, gestern aber zeigte er seine Macht. Ten Wärmemesser lies; er ein ganz respektables Stück in die Höhe steigen, die Vögel zirpten und schmetterten im Taumel der Freude und die Menschen tummelten sich von früh bis abends drau ßen. Die meisten Spaziergänger hatten es zur Vorsicht noch vorgezogen, sich in die winterlichen Hüllen zu klei den, viele aber hatten sich auch bereits dazu verleiten lassen, die leichtere Kleidung hervorzusuchen. Volles Vertrauen wird man in den März noch immer nicht setzen dürfen, nach dem gestrigen Frühlingstag aber darf man doch hoffen, daß die Tage der unfreundlichen Win terszeit nunmehr gezählt sind. —* Am 18. und 19. März findet inLugau die dies jährige Hauptversammlung der Evangelischen Ar-