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Mesaer OTagMatt u. Kt sch al , ir. «nd Anzeiger (Elbeblatt tttld Atytlger). relegrmmEmff« »H 1/^ I» Fernsprrchstell» r-g bi.» « ,» ML» für die Kömgl. Amtshauptmannschaft Großenhain, das König!. Amtsgericht und den Rat der Stadt Riesa, sowie den Gemeinderat Gröba. SS. Dienst««, 7. Mürz 1911, «benutz. «4. J«hrg. DaS Niejaer Tageblatt erscheint jeden Tag abends uilt TlnSnahnie der Sonn- und Festtage. Bierteijährlicher Bezugspreis bet Abholung in der Expedition in Siiesa 1 Mart 50 Pjg., durch unsere Träger sret InS HauS 1 Mark 65 Psg., bei dlbholung ani Schalter der kaiserl. Posiansialten 1 Mark V5 Psg., durch den Briefträger sret InS HauS L Mark 7 Psg. ?lnch MonalSabonnenieulS werden angenommen. Anzeige,l-Annahme sür die Nummer deS Ausgabetages bis vormittag 9 Uhr ohne Gewähr. SlvtationSdruck und Verlag von Langer L Winieriich in Niesa. — GeschäslSstelle: Goetbestrasie VS. — Für die Redaktion verantwortlich; Arthur Hähne! In Siiesa. In dem Konkursverfahren über das Vermögen der Firma Eisenwerk Strehla, Gesellschaft mit beschränkter Haftung in Strehla ist zur Prüfung der nachträglich ange meldeten Forderungen Termin auf den 23. Mörz 1911, vormittags V-12 Uhr vor dem hiesigen Königlichen Amtsgerichte anberaumt worden. Riesa, den 7. März 1911. — Königliches Amtsgericht. L 2/09. Da« im Grundbuche sür Strehla Blatt 615 auf den Namen Friedrich Hermann Spaltehol; eingetragene Gärtnereigrundstück soll am 27. April 1911, vormittags 9 Uhr an der Gerichtsstelle im Wege der Zwangsvollstreckung versteigert werden. Das Grundstück ist nach dem Flurbuche 36.5 Ar groß und einschließlich deS Zube- hörS auf 18 500 M. geschätzt. ES liegt in Strehla an der Riesaer Straße, besteht aus Wohnhaus, Schuppengebäude, 2 Gewächshäusern und Gartenland und ist mit 108.93 Steuer einheiten belegt und mit 10 000 M. bei der LandesbrandverstcherungSanstalt versichert. Die Einsicht der Mitteilungen deS GrundbuchamtS sowie der übrigen daS Grund stück betreffenden Nachweisungen, insbesondere der Schätzungen, ist jedem gestattet. Rechte auf Befriedigung aus dem Grundstücke sind, soweit sie zur Zeit der Ein- iragung der am 6. Februar 1911 verlautbarten BersteigerungSvermerkeS aus dem Grundbuche nicht ersichtlich waren, spätesten- im BersteigerungStermine vor der Auf- forderung zur Abgabe von Geboten anzumelden und, wenn der Gläubiger widerspricht, glaubhaft zu machen, widrigenfalls die Rechte bei der Feststellung deS geringsten Gebots nicht berücksichtigt und bei der Verteilung deS DersteigerungSerlöseS dem Ansprüche des Gläubigers und den übttgen Rechten nachgesetzt werden würden. Wer ein der Versteigerung entgegenstehendes Recht hat, muß vor der Erteilung deS Zuschlags die Aufhebung oder die einstweilige Einstellung deS Verfahrens herbei- führen, widrigenfalls für dar Recht der BersteigerungSerlöS an die Stelle des verfiel- gerten Gegenstandes tritt. Riesa, den 4. März 1911. Königliches Amtsgericht. 2a 2/11. gen, die gedachten Vereine umfassenden „Ortsgruppe Riesa". Die angestrebie Grupps kam, wie der „L. A." berichtet, zu Stande mit den Herren Kirchcnmusikdirektor Fischer-Riesa als 1. und Kirchschullehrer Schönebaum-Leute- witz als 2. Liedermeister, Schumann-„Amphion"-Riesa als 1. und Wittig-„Sängerkranz"-Riesa als 2. Vorsitzenden, Tilscher - Strehla als Schriftführer und Kassierer und den Vorsitzenden der Vereine von Lommatzsch und Gröba als Beisitzer. Sie beschloß, ihre erste gemeinsame Gruppen sängerfahrt am 9. Juli nach Lommatzsch zu unternehmen, um dem Lommatzscher Heimatfeste beizuwohnen. —* Nach Mitteilung der Sächsisch -- Böh m i s ch c n Dampfschiffahrts-Gesellschaft wird dieselbe ihren Betrieb auf der gesamten Strecke Lcitmeritz—Dres den—Mühlberg am Sonnabend, den 18. ds. MtS. früh — vorläufig in noch beschränktem Maße — wieder auf nehmen. — Die Schifferschure zu Mühlberg schloß am Sonnabend den Kursus dieses Winters mit einer Prüfung ab. ES unterzogen sich 5 Schüler der Prüfung und er hielten drei von ihnen das SteuermannSpatent sür Segel- schiffahrt, zwei für Dampfschiffahrt. Die Fächer Deutsch, Rechnen, Geographie, Schiffsbau und Kenntnis der Strom polizei- und SchiffahrtS-Gesetze waren in die Prüfung ein bezogen. — Der am Sonntag in Nürnberg tagende Haupt- auSschuß deS deutschen Sängerfestes hat beschlossen, daS Fest vom 27. bis 31. Juli 1912 in Nürnberg statt finden zu lassen. —* Am Sonnabend abend zwischen 6 Uhr und 7 Uhr ist in der Wettinerstraße (nahe der Carolastraße) ein vor einem Geschäft stehendes Fahrrad gestohlen worden. DaS Rad gehört einem Hammerarbeiter in Gohlis. Es trägt die Nummer 49 967, Marke „National". — Durch Selbstmord gehen mehr Menschen zu grunde als durch den Krieg. Das ersieht man aus der soeben veröffentlichten Statistik, welche den Zeitraum von 50 Jahren umfaßt. Während dieser Zeit haben z. B. in England 52000 Menschen im Kriege und seinen Folgen ihr Leben verloren, dagegen 77 000 Menschen durch Selbstmord ihrem Leben ein Ende gemocht. In Deutschland, Oester reich und Frankreich stehen den 316000 Menschen, die innerhalb 50 Jahren im Kriege gefallen sind, 610 000 Selbstmörder gegenüber. —88 Unmittelbar n»ch der am 2l. und 22. Februar d. I. in Dresden ab eüauenen Jahreshauptversammlung deS Verbandes Säch'iso'er Industrieller erschien in der „Dresdner Volts,eUung" ein vom Vorstände deS Verbandes erlassenes Rundschreiben an die Verbandsmit- glieder, in dem die letzteren zu zahlreichem Besuche der Hauptversammlung aufgesordert wurden, um den Agrariern gegenüber die den Verband umschließende Einigkeit und Einmütigkeit zu dokumentieren. Die „Dentsche TagcSztg." richtete infolgedessen heftige Angriffe gegen die Industriellen und behauptete u.a, der Verband habe den Freibergsr Wahlkreis der Sozialdemokratie auSgeliesert. Zur Haupt- Versammlung seien ferner nur Berichterstatter liberaler Blätter zugelassen worden. — Gegen diese Angriffs nimmt der Vorstand de« Verbandes sächsischer Industrieller jetzt Stellung und erklärt zunächst, die „Deutsche TageSztg." habe den von der sozialdemokratischen Presse begangenen Ber- trauenSbruch durch Veröffentlichung des oben zitierten Rundschreiben» fortgesetzt. Die Sache gewinne noch da durch eine sür die „Deutsche TageSztg." wenig schmeichel hafte Wendung, daß sie die Fälschung wiederhole, indem Oertllches «nd Sächsisches. Riesa, 7. März 1911. —* Die Deutsche Reformpartei veranstaltet am Sonntag, den 19. März, vormittags 11 Uhr im Reichs- tagSgebäude zu Berlin eine erweiterte Vorstands- und VertrauenSmänneroersammlung, zu der durch den Partei- vorsitzenden, ReichStagsabg. Werner, eingeladen wird. —* Für die diesjährigen Herbstübungen deS XIX. (2. K. S.) Armeekorps ist folgendes angeordnet worden. 1. Zeiteinteilung: Brigademanöoer: 11., 12., 13. September. DioistonSmanöoer: 15.—19. September. Korps- manöoer: 21. und 22. September. Manöver des KorpS gegen markierten Feind: 23. September. 2. Der Manöver bereich wird begrenzt: im Westen und Norden durch die Landesgrenze, im Osten durch die Ostgrenze der Amts- Hauptmannschaft Grimma, erweitert um den westlich der Linie Draschwitz-Ostrau-Böhlen-Seidewitz gelegenen Teil der AmtShauptmannschaft Döbeln. (Diese Ortschasten ausschl ), im Süden durch die Südgrenzen der AmtShaupt- mannschaften Grimma und Borna. Die 24. Division er- ' ält den südwestlichen, die 40. Division den nordöstlichen Teil des Manöoerbereichs. Trennungslinien zwischen Len Divisionen: Die Elster bis Schleußig (Leipzig für 40. Division), die Pleiße bis Markkleeberg, der Göselbach bis Otterwisch (Tanzberg mit Magdeborn und Dahlitzsch mit Klein-Pötzschau für 40. Division), sodann die Linie Groß- bardau-Höfgen-Ketselwitz. Diese Orte für 40. Division. 8. Es werden zugeteilt: der 24. Division: Maschinen gewehr-Abteilung 19, 1 bespanntes s. F. H. Bataillon (vom Beginn der DivisionSmanöver ab), Major beim Stabe de« Pionier-BataillonS Nr. 22, '/, Korps-Tele- graphen-Abteilung (oom Beginn deS DimsionSmanöoerS ab), 2 Sanitätsabteilungen mit je 1 zweispännigen Kranken wagen; der 40. Division: Stab deS Pionier-Bataillons Nr. 22, Stab des Tratn-BataillonS 19, 1 kriegsstarke Pionier-Kompagnie (3. und 4. Kompagnie Pionier-BatlS Nr. 22, die während der Uebungen zusammenzustellen sind) mit 1 Schanz- und Werkzeugwagen, 1 DivisionS- Brücken-Train (nach Antrag der Division auf einige Tage deS Brigade- oder DioistonS-ManöverS, Stärke-Nachweisuna folgt später), 1 Fernsprechabteilung (vom Beginn de« DioisionS-ManöoerS ab), 2 Sanitätsabteilungen mit je 1 zweispännigen Krankenwagen. Außerdem führt jedes Jnfanterie-Regiment seinen Schanzzeugwagen mit sich. Die Fahrzeuge der vorstehend aufgesührten Zuteilungen werden mit Ausnahme der zur 40. Division gehörigen Schanz zeug- und Schanz- und Werkzeugwagen, für welche Pferde zu ermieten sind, vom Train-Bataillon 19 vorschriftsmäßig bespannt. 4. Uebungen der Feldartillerie im Gelände: 31. August bis 5. September: 5 Tage RegimeniSübungen; 7.-9. September: 3 Tage Brigadeübungen. Den Bereich der Regiments- und Brigadeübungen der Feldartillerie bestimmen die Divisionen unter dem Gesichtspunkte, daß die Flurschäden, so viel al« irgend möglich, in solche Ge- ländetetle fallen, die voraussichtlich später auch von Zu- sammenstößen während der Manöver betroffen werden. Die Besichtigungen in der Gefechtsausbildung der Regi menter und Brigaden finden im Gelände statt. Jede« Regiment hat im Gelände zu schießen. 5. Versammlung zu den Herbstübungen. Unbertttene Truppen (ausschließlich Maschinen-Gewehrtruppen): mittel« Bahntransport, sofern nicht der erst« UnterkunftSbereich sür die Brigademanöoer mit zwei Märschen erreicht werden kann. Maschinen- Gewehrtruppen, Kavallerie und Feldartillerie: mittel« Landmarsch. 6. Für den Beginn der KorpSmanöoer wird den Divisionen ein Unterbringungsraum bezeichnet werden, in den sie nach Schluß der letzten DivifionSmanöverS ein zurücken haben. —* Um Mißverständnissen vorzubeugen werden wir ersucht mitzuteilen, daß der nächste Vortrag der Deutschen Kolonialgesellschaft über Argentinien bereits am Montag, den 13. März stattfinden wird. —* Es ist in unserer Stadt noch manche Gelegenheit vorhanden, Verschönerungen anzubringen. So- führt z. B. jetzt ein höchst primitiver Fußweg an der östlich von der Klosterkirche gelegenen Nonnengartenmauer entlang nach dem Poetenwege. Man hat nun geplant, daS dortige Gelände mit gärtnerischen Anlagen zu versehen, den Weg so cinzurichten, daß er nicht mehr so steil und überhaupt bester gangbar ist, auch in der Nähe des Tennisplatzes eine Betonbrücke für Fußgänger über die Jahna zu führen. (Bon der Herstellung einer Holzbrücke will man wegen der größeren Unterhaltungskosten einer solchen absehen.) Ob die Brücke mit Eisen- oder Naturholzgeländer versehen wird, steht noch in Frage. Der Verschönerungs verein hat in seiner Generalversammlung, die am 3. März in der „Elbterrasse" stattgefunden hat, beschlossen, zur Herstellung der Brücke aus seinen Mitteln 3000 M. unter der Bedingung zu verwilligen, daß die Ausführung des Brückenbaues mit Genehmigung deS Rates der Stadt Riesa vom Stadtbauamt auSgeführt und die Herstellung der gärtnerischen Anlagen und des Weges aus städtischen Mitteln bestritten werden. Die dazu erforderlichen Kosten sind auf ungefähr 2700 M. veranschlagt und müßten vom Rate und den Stadtverordneten verwilligt werden. Kommt da» Projekt zur Ausführung, so hat der VerschönerungS- verein wieder einmal zum Zustandekommen einer Sache beigetragen, die ihm und den städtischen Kollegien zur Ehre und der Stadt zur Zierde gereicht. Leider ist die Mitgliederzahl deS VerschönerungSoereinS im Verhältnis zur Einwohnerzahl unserer Stadt eine recht bescheidene. ES könnte gewiß noch mancher den kleinen MitgltedSbei- trag von 2 M. jährlich opfern. Sämtliche Vorstandsmit glieder sind sicher bereit, Anmeldungen zur Mitgliedschaft entgegenzunehmen. (Der Vorstand besteht z. Zt. aus fol- genden Herren: Oberjustizrat Heldner, Vors., Bllrgermstr. Dr. Scheider, stellvertr. Vors., Kaufmann C. Braune, Kassierer, Schuldirektor Dietzel und Stadtlämmerer Eulitz, Schriftf., Lotteriekollekteur Seiberlich, Kaufmann Damm sen., Fabrikbes. Ingenieur Zeidler, Fabrtkbes. Ernst Rasch, Stadt- baumeister Zschau, Oberlehrer Heinrich und F. Hynek jun.) —* Gegenwärtig werden auf dem Truppen übungsplätze Zeithain, insbesondere im Baracken lager, die letzten Vorbereitungen für die in nächster Zeit beginnende Truppenbelegung getroffen. Die Stuben der Baracken, die schon vergangenen Herbst eine gründliche Reinigung erfahren haben, sind hergerichtet. DaS ans Unteroffizieren und Mannschaften de» Armeekorps bestehende Arbeitskommando der Kommandantur wird sür die mannig fachsten Arbeiten verstärkt und das Wachtkommando tn Hetdehäuser durch ein Zielboukommando für die Infanterie ersetzt. Die während der Wintermonate betriebene Post- agentnr wird in ein Postamt umgewandeit. Di« Offizier speiseanstalt, ebenlo eine zweite Marketenderei — Fuchs — eröffnen ihre gastlichen Räume. Di« Marketenderet Finke wird erst Anfang Mat geöffnet. — In der „Elbterrasse" berieten am Sonntag Ab geordnete der Mannergesangvereine von Riesa, Gröba, Lommatzsch und Strehla über die Gründung einer ständt-