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Riesaer OTageblatt und Anzeiger Meblatt und Aiyrigerj. retegramm-Adreff« gW §H I /II» Femsprechstell» r--di, » Rt, L sru «r für die König!. Amtshauptmaimschaft Großenhain, das Königl. Amtsgericht und den Rat der Stadt Riesa, sowie den Gemeinderat Gröba. 44. Mittwoch, 22. Februar 1811, abends. 64. Jahr«. DaS Riesaer Tageblatt erscheint jeden Tag abends mit Ausnahme der Sonn» und Festtage. Vierteljährlicher Bezugspreis bei Abholung in der Expedition in Riesa 1 Marl ÜO Psg., Lurch unser« Träger srei Ins Hans I Mark VS Pfg., bei Abholung am Schalter der kaijerl. Posiansialteu 1 Mark VS Psg., durch den Briestrüger srei ins HanS 2 Mar! 7 Psg. Auch MonatSabonnemeulS werden angenommen. Anzeigen-Annahinr siir die Nummer des Ausgabetage« bi» vormittag 9 Uhr ohne Gewähr. NolatiouSdrutk und Verlag von Langer L Winterlich in Riesa. — veschüslSsiclie^ Goelbestraste SS. — Fiir die Redaktion verantwvrtlich: Arthur Hähne! in Riesa. Da» Königliche Landstallamt zu Moritzburg wird dis diesjährigen Stutenmusterungen und Fohlenschauen und die darauffolgenden Fohlen- und Stutenprämiierungen fiir die / untenstehenden Zuchtgebiete wie folgt abhalten: Beschäl stationen bezw. Prämiierungs orte Tag Monat Beginn drr Stuten- inustermig und Fohlen schau Prämiierung der 1- und 2« jährigen Fohlen der 3- und 4- Mrigen selbst- gezogenen Stuten der älteren Zuchtstuten mit mindestens 3 Nach kommen der unter Zucht bedingungen erkauften Zuchtstuten Fohlenpreise Angeldpreise Zuchtpreise Haltungspreise Großenhain 24. April 9 Uhr vorm. — findet statt findet statt — Mohlis 25. 9 Uhr vonn. — findet statt — findet statt Borna 27. März 9 Uhr vorm. — findet statt findet statt — Moritzburg 22. April 9 Uhr vorm. findet statt — — —- Indem solches hiermit bekannt gegeben wird, ergeht gleichzeitig an die OrtSbehörden deS hiesigen Bezirk» die Aufforderung, die Pferdebesttzer nicht nur im Wege ortsüblicher Bekanntmachung, sondern womöglich noch durch besondere Ansage auf die obigen Musterungstermine hinzuweisen. UeberdieS wird noch bemerkt, daß laut Verordnung deS Königlichen Ministeriums des Innern für alle nicht im Zuchtregister eingetragene Stuten ein um 3 Mark erhöhtes Deckgeld zu zahlen ist und ebenso für eingetragene Zuchtstuten, sobald ihre nachzuweisen den Produkte im ersten oder zweiten Jahre bei den Fohlenschauen nicht oorgestellt werden. Diejenigen Züchter also, deren Stuten nicht im Zuchtregister ausgenommen sind, die sich aber fernerweit das bisherige niedrigere Deckgeld von 6 Mark sichern wollen, müssen ihre Stuten bei der nächsten Stutenmusterung zur Eintragung inS Zuchtregister vor- stellen und ihre Produkte seinerzeit im ersten oder zweiten Jahre zur Fohlenschau bringen. Eine Anmeldung der Fohlen resp. Stuten zur Schau hat nur stattzufinden, wenn für die in Finge kommenden Tiere Prämiierungen angesagt sind und sie hierbei in Konkurrenz treten sollen. In diesem Falle muß die Anmeldung auf einem bei jeder Beschälstation zu entnehmenden Formulare bis zum 15. März diese» JahrrS an das Landstallamt erfolgen. Die Musterung pp. findet auch in diesem Jahre in Großenhain wiederum aus dem Rahmenplatze statt. Großenhain, am 13. Februar 1911. 427 l> L. Königliche Amtshauptmanuschast. Im Auktionslokal hier kommen Sonnabend, den 25. Februar 1911, vorm. 10 Uhr 19 Bände Meyers Conoers.-Lexikon mit Regal, 1 Teppich, 1 auSgestopfter Dogel und 1 großer Glaskrug mit Beschlägen, 1 Sofa und 1 Regulator gegen sofortige Bezahlung zur Versteigerung. Riesa, 20. Februar 1911. - Der Gerichtsvollzieher des Königl. Amtsgerichts. Freibank Poppitz. Morgen Donnerstag nachm. von 5 Uhr an Berkans von Schweinefleisch, V. IlF 50 Pfg. Kluge, Gvstd. Freibank Heyda. Morgen Donnerstag von nachmittag 3 Uhr an wird Schweinefleisch, Pfund 45 Pfg., verkauft. Der Gemeiudevorstaud. Freibank Glaubitz. Morgen Donnerstag, sowie Sonnabend von nachmittag 3 Uhr an kommt Rind fleisch, roh, Pfund 50 Pfg., zum Verkauf. Der Gemeiudevorstaud. Oertliches und Sächsisches. Riesa, 22. Februar 1911. — Nach dem Bericht des Vorstandes der Elektri- zitätSwerke-Betriebs-Aktiengesellschaft in Riesa erhöhte sich im verflossenen Berichtsjahre da» Anschluß äquivalent deS Elektrizitätswerkes Riesa von 786,5 Kilowatt oder 15730 Normallampen mit 249 Anschlüssen und 304 Konsumenten auf 846,5 Kilowatt oder 16930 Normal lampen mit 277 Anschlüssen und 346 Konsumenten. Die Energieabgabe stieg von 322231 Kilowattstunden auf 379471 Kilowattstunden, d. i. 17,8°/g (!. V. 44,5°/g) mehr. Bei dem Elektrizitätswerk Gößnitz stieg das Anschlußäqui valent von 399,3 Kilowatt oder 7986 Normallampen mit 265 Anschlüssen und 286 Konsumenten auf 451,1 Kilowatt oder 9022 Normallampen mit 279 Anschlüssen und 313 Konsumenten. Die Energieabgabe betrug 148414 Kilo- Wattstunden gegen 130801 Kilowattstunde im Vorjahr, d. i. 13,5°/, (i. V. 7,0°/») mehr. DaS Anschlußäquivalent deS Elektrizitätswerkes Schmölln stieg von 614,7 Kilowatt oder 12294 Normallampen mit 289 Anschlüssen und 337 Konsumenten auf 841,4 Kilowatt oder 16828 Normal lampen mit 324 Anschlüssen und 372 Konsumenten. Die Energieabgabe betrug 454770 Kilowattstunden gegen 273164 Kilowattstunden im Vorjahr, d. i. 66 5°/, (i. V. 23,6°/,) mehr. Nach Dotierung deS ErneuerungssondS mit 20546 Mk. und des Amortisationsfonds mit 14 500 Mk. verbleibt einschließlich deS Vortrages aus dem Vorjahr ein Reingewinn von 54602 Mk. zu folgender Verwendung: Tantieme an den Vorstand 1680 M., Ueberwetsunq an ein neu zu bildendes Talonsteuer-Rücklagekonto 3000 Mk., Tantieme an den AussichtSrat 1944 M., 7°/, Dividende — 42000 Mk. und Vortrag auf neue Rechnung 5978 Mk. Die Generalversammlung findet am 1. März statt. —* Infolge deS Temperaturrückganges, der vorgestern nacht u. gestern vorm. eingetreten war und die Schneeschmelze im Gebirge etwa» aufhielt, hat das Elb wasser nicht ganz den hohen Stand erreicht, als man anfangs vermutete. Man laS heute vormittag plus 246 Zentimeter vom hie sigen Pegel ab. Da Leitmerttz bereits heute wieder Fall meldete, so dürfte vorläufig die Hochwassergefahr vorüber fein. Ob endgültig, dürste allerdings angesichts des wieder herrschenden TauwtndeS und der zu Niederschlägen neigen den Witterung fraglich sein. —Die dritte Strafkammer de» DreLdner Königl. Landgerichts verhandelte gegen den 19 Jahre alten Hand lungsgehilfen Rudolf Otto Wilhelm Lüders aus Gröditz wegen schweren Diebstahls. LüderS war Kontorist in dem Eisenwerk Lauchhammer. Daselbst ist am Sonntag, den 29. November vorigen Jahres in dem Kontor ein verschlossenes Schreibpultfach aufgebrochen und daraus 20 M. 48 Pfg. gestohlen worden. Dem Angeklagten wird zur Last gelegt, diesen schweren Diebstahl verübt zu haben. Obgleich LüderS dies in Abrede stellte, hielt das Gericht den Schuldbeweis voll für erbracht und erkannte auf eine 5monatgie Gefängnisstrafe. LüderS war mit den dortigen Oertlichkeiten bekannt. Er befand sich damals in Geld verlegenheit und hatte deshalb seine Kollegen mit 3 und 5 Mark angeborgt. Der Angeklagte lieh sich von seinen Eltern 20 M. und sandte das Geld dem Bestohlenen, um den angeblichen Verdacht von sich abzuwenden. Auch noch andere Momente sprechen für die Schuld deS Angeklagten. Da LüderS in dreister Weise geleugnet, seine Eltern be logen und trotz der Mahnung des Vorsitzenden, die Wahr heit zu sagen, daS Leugnen fortgesetzt hat, hielt da» Ge richt eine milde Strafe nicht für geboten, auch wurde ein Teil der erlittenen Untersuchungshaft auf die Strafe nicht als verbüßt angerechnet. —* Zu einer „Ersten Internationalen Welt-Aus stellung 1911" hatte gestern der Gesangverein „Amphion" seine Mitglieder und Gäste nach dem Saale deS Hotel Höpfner geladen und zahlreich war man aller- seltS dem Ruf gefolgt. - Mit „Sonderzug" wurden die an kommenden Festgäste nach dem im reichsten Festschmuck prangenden AuSstellungSterrain befördert, allwo sich als bald ein lebhaftes buntbewegteS Leben und Treiben ent> wickelte. Seinen Glanzpunkt erhielt dicS bei der Ankunft Sr. Durchlaucht deS Fürsten von Castlenzien, der sich mit hohen Gästen und Gefolge zur Eröffnung der Ausstelluno einfand. Aus seiner Begleitung sei nur genannt der Schah von Tee-Heran und der Prinz von Sahlassan. Die hohen und höchsten Herrschaften wurden von dem mit reicher AmtSkette geschmückten Oberbürgermeister in schwungvoller, langer Ansprache hochachtungs- und ehrfurchtsvollst begrüßt und auf sie ein stürmisch aufgenommenes, wiederholte», brausendes Hoch ausgebracht. Die Huldigungen, Arbeiten und Mühen deS Oberbürgermeisters und seiner Zugehörigen wurden hinwiederum vom Fürsten durch selbstzuwählend- OrdenSauSzeichnungen lobend anerkannt und schließlich nach huldvoller Anspiache de» Fürsten die Ausstellung für er öffnet erklärt. Daß alle», was sich nun den erstaunten Publikum an Ausstellungsobjekten bot mehr als höchst be staunenswert war, ist selbstverständlich und eS wäre kein Irrtum, daS Gegenteil als richtig annehmen zu wollen. Für ein heilere» VergnügungSeck war natürlich auch reich lich gesorgt und so amüsierte z. B. ein umsichtig geleitetes Kasperletheater und ein Karrussell die Ausstellungsbesucher vielfach bestens. Diese setzten sich zusammen au» Herren und Damen aller Länder und Völker und selbstverständlich fehlten außer den Türken, Russen, Engltshmen, Ameri kanern rc. rc. auch die Chin-, Japan- und andernesen nicht. In bunten Reihen bewegte sich die Menge durcheinander; so bot sich dem Auge ein stetig wechselnder, farbenreiche», lebensfrohe» Bild, und alle Teilnehmer werden sich gern de» Heuerigen Faschingsfestes de» „Amphion" erinnern. —* Ueber einen Fall von Aberglauben wird unS berichtet: Im nahen Z. starb vor nicht zu langer Zeit ein alter Mann. Unter den Erbsachen befand sich auch ein alter Stuhl, der gut 50 Jahre alt sein mag. Nun war bald das Gerücht entstanden, der Stuhl fei auSgestorben und könne wahrsagen, und heute wandert er von Hau» zu Haus, um einem jeden zu prophezeien, wie alt er wird, wie lange er noch lebt u. a. m. Die Zeremonie ist fol- gende: Unter ein Bein des Stuhle» klemmt man ein Stück Holz, sodaß der Stuhl nur auf 2 bezw. 1 Beine steht, legt dann die Hände auf den Sitz und stellt eine Frage. Selbstverständlich muß der Stuhl bei jeder Zuckung de» Fragenden schaukeln und darin steht man die Antwort. Würde man die Hände längere Zeit auf dem Stuhle liegen lasten, so würde man auf 100 und noch meyr Jahre kommen. — Der Einsender erzählt noch einige Fälle, die wir aber nicht wiedergeben wollen, da sie, wie ja eigentlich auch daS vorstehend Erzählte, weniger an Aberglauben grenzen, al» vielmehr bereits hinreichend bekannte spiritistische Kinkerlitzchen darstellen. — „Kräftigt die bestehenden freiwil- ligen Feuerwehren!" Unter diesem Titel hat Herr Bra> dinspektor Herrmann in Dresden al» KreiSvertreter im LandeSauSschuß sächsischer Feuerwehren den Kommandos der freiwilligen Feuerwehren Sachsen» rin sehr zeitgemäße» Flugblatt in die Hand gegeben. Hierin wird zunächst fest gestellt, daß seit Jahren schon über 800 sächsische Gemeinden statt der Pflichtfenerwehren oder Schützenmannschaften frei willige Feuerwehren besitzen, daß aber eine Erhaltung der Schlagfertigkeit jeder dieser Wehren nur möglich ist durch fortgesetztes Ueben und durch ausreichenden Ersatz der sich ausbrauchenden Altmannschast im Wege der Verjüngung der Wehr. An letztgenannter Forderung beginnen aber Ml «i NmM Miv KL. M,