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läßlich des diBjäßrtaeu OrbenäfestB verlieh«, wurden, b« trägt noch dem „B insgesamt 4082. Diese Zahl verteilt sich auf die einzelnen Orden «t« folgt, Großkreuz de« Not« Adlerordens mit Eichenlaub 1; Kot« Adler- «dm I. Klaff« 7, Roter Adl«orden 2. Klaff« 82 s Roter Adlerordm 8. Klaff« 201; Roter Adlerorden 4. Klaff« 1111; Kronenorden 1. Klaff« IS; Kraoenordeu 2. Klaff« 174; Kronenorden 8. Klaff« S2S; Kronenordea 4. Klaffe 824; Hansvrden von Hohenzollnn kl; Allgemeines Ehrenzeichen 17VS. Im vorigen Jahre waren zum Ordeusfest 4116 Orden verliehen worben. Dl« Budgetkommisfion de« Reichstage» hat den gemeinsame« Antrag der Rotionallideralen und Zentrum»- abgeordneten angenommen, unter Berücksichtigung de» Um- stand«», daß sür Schiff«, di« während der Jndiensthaltung etwa di« Hälft« der Zeit in See und die andere Hälft« im Hafen verbringen, die Stellenzulagen de» dienstpflichtigen Maschinen- und Heizerpersonal» auf die Hälfte der bis- hertgen Betrag« bemessen werden, da der gänzliche Fortfall dieser Zulagen, wie e» im jetzigen Etat vorgesehen ist, al« verfehlt anzusehen ist. Im w»tt«iu verlaufe der Sitzung der vndgetkommlsfien «klärt« Staatssekretär ». Tirpitz, da- sehr erhebliche Erfolge bei der Marine und den Vers- len in bezug auf di« Einschränkung de» Alkoholverbrauches sestzustellen sind. Der Entwurf über Erwerb und Verlust der deutschen Staat»« ngehvrigketi befindet fich gegenwärtig zur Durchberatung beim preußischen Staatsministertum. Nach dem Stand« der Dinge ist die Einbringung des Gesetz entwurf» in den Bundesrat zur weiteren gesetzlichen ve- Handlung in 8 Lagen zu «warten. Die württembergische Regierung überreichte den würt- tembergtschen Ständen eine Denkschrift über die Kan all- fternng des Neckar» von Mannheim bi» Heilbronn. Der Kanalbau soll ohne die Vorarbeiten in drei Jahren durchgesührt werden, von 17 Kraftwerken werden 2S000 Pferdekräste im werte von 12,6 Millionen Mark gewonnen. Die Vorarbeiten find ihrem Abschluß nahe, so daß der Ent- Wurf über dl« Kanalisierung demnächst den Regierungen der drei Userstaaten übermittelt werden kann. Frankreich. Elemente! bracht« in der Deputiertenkammer den ve- richt über da» Kriegsbudget ein. Er weist darin auf die Notwendigkeit hin, die Fortschritte der Industrie und die Entdeckungen der Wissenschaften nutzbar zu machen, was neu« Ausgaben beding«, namentlich auf dem Erbiete der Funkentelegraphi«, der Luftschiffahrt und der Flugtechnik. Wetter wird auf das Anwachsen de» Kriegsbudgets in Frankreich und dasjenige in Deutschland hiNgrwiesrn und hervorgehoben, daß Frankreich Deutschland nur nachgeahmt hab« und sich sogar noch wett hinter ihm halte. Da» Krlegsbudget für 1611 erfordert im vergleich zu dem de» Vorjahres «in Mehr von 28 Millionen. Einen neuen Erfolg Frankreich» in Marokko verbffent- licht der Pariser «Malin- durch folgende Note: „Man hat fich tu politisch,a Kreisen in letzter Zett mit der Frage der im Udschda-Schaujagebiet geplanten Eisenbahn beschäftigt. Wir können mitteilen» daß die Krage heute entsprechend den Forderungen Frankreichs so gelöst ist, daß sie im Aus- land« bei keiner Macht einem Einwande begegnen wird." Nach einer halbamtlichen Mitteilung soll in das nächste provisorische Vudg,»zwölftel «in besonderer Kredit ringe- stellt »erden, um unverwrilt eine neue schmalspurig« Bahn von Lala Marina nach Udschda in Angriff nehmen zu können. Es sei auch die Rede davon, diese Bahnlinie bis -um Markte Laurtrt zu verlängern, doch sei hierzu da« Einvernehmen mit dem Wachsen notwendig. Ferner soll von kräftrn war andauernd reg«. Auch sür ungelernte Ar- dotier taz sich im vergangenen Jahre reichlich" Arbeit»- stelegetcheit geboten. k— Deutsche» «ei». Eerücht« über «ine Aeuderung de« Reisedisposttionen dB Ksvnstsinzen, wie st« angeblich durch da» Umfich- gwlf« d«e Peftgefahr in China b«dtugt f«t, finden in gut uuteBlchtBe« Kreis«« kein« Bestätigung. Zwar «üff« dies« Frag« aug«ficht» der Bedrohung der chinesischen Hauptstadt durch bi« P«st in d«n Bereich der Erwägung gezogen wwd«, »ach feien irgendwelche veschlüff, nicht gefaßt ward«, zumal di« weitet« Entwicklung d« Seuche noch abguwarten fei. Einstweilen bleib« B fomtt bei den von Hanf« au» getroffenen Dispositionen, denen zufolge der Kronprinz «ach «folgte« Besuch« von China und Japan die Rückreise ia dl« Heimat über Sibirien unb Rußland «mtrewn wird. Dl« Regierungen von Bayern, Baden und württem- beug haben 1« Bundesrat den Antrag gestellt, di« Ueber- gangsabgaben für Bier zu ermäßige«, da die letzte Erhöhung — bei der Reichsfinanzreform wurde der Satz auf 5 M. sür da» Hektoltter erhöht — wett üb« da» zulässig« Maß hinausg^angen sei und di« süddeutsch«, Brauerei«« schädige. Dazu wird offiziv» mitgeteM, ob- wähl bi« Berechtigung dies« Anträge auch im Retchbschatz- autt nicht verkannt werd«, stehen ihr« Annahme doch er hebltche Bedenken entgegen, einmal der dadurch entstehend« Einnahmeaubfall sür di« Reichskaff», und dann di« ver mehrt« Konkurrenz, di« zahlreichen norddeutschen Brauereien au» «in« Herabsetzung der Ueb«gang»abgaben erwachsen ueeBe. Da» Schicksal der Anträge ist daher schon im Bundesrat« ungewiß, aber selbst, wenn sie dort angenommen »««den sollten, würde fich im Reichstage wohl schwerlich «in« Mehrheit finden. Im Schneidergewerbe bereit« fich seit »nsang dB Jahre» «ine umfangrriche Lohnbewegung vor, da di« zu End« vorigen Jahres gekündigten Tarifverträge vor ihrem Ablauf stehen. Im ganzen find in 48 Verbands- städten Deutschlands di« Tarife in der Herrrnmaßschneideret gekündigt. Die größt« Stadt davon ist Leipzig mit zirka 2006 Schneidergehtlfen, dann folgen Frankfurt a. M., Königsberg i. Pr., Bremen, Stuttgart, Danzig, Nürnberg, Kiel «sw. Vie örtlichen verhandlungrn «folgen zwischen deu Bntretern der Organisation des Allgemeinen Deutschen Arbeitgeberverbande» für da» Schneidergewrrb« in Leipzig, sowie den beteiligten Eehilfenorgantsattonen. Der Hansabund hielt am Sonnabend in Darm stadt «ine Bersammlung ab. In d« Aussprach« wurde »ach dem „B. T." von fortschrittlicher Seit« d« Redner aus Berlin darüber befragt, wie fich der Hansabund stellen werd« zur Reichstagswahl in Hessen, Insbesondere im Kreise Darmstadt-Eroßgerau, wo dem bisherigen nationolliberalen Abgeordneten Dr. Osann «in Fortschritt!« gegenübergestellt werden soll. Der Referent wich einer genauen Antwort aus. Eia Vertreter d« Ortsgruppe dB Hansabund«» in Eroßg«au gab die bündige Erklärung ab, sämtlich« Fort- schritt!« würden der Ortsgruppe den Rücken kehren, wenn d« Hansabund Dr. Osann weit« unterstütz«. Der Zentralverein für deutsche Binnenschiffahrt nahm ein« Entschließung an, nach der «seinen ablehnenden Standpunkt gegen die Schiffahnsabgaben aufs entschiedenste «lfrecht «hält. Die „Frrikons. Karr ' schreibt: In ganz Preußen »«den jährlich etwa S66 bis 666 Schwein« trichinös be- futtden, da» find 6,6665 Prozent. Unter diesen Umständen kann von ein« Aufhebung der Trichinenschau nicht dl« Rede sein, aber B ist Gegenstand d« Untersuchung, inwieweit eine Verminderung d« Kosten der Fleisch- und Trichinenschau fich «möglichen läßt. Ein verfahre, zur Des Malers Ehre. Roman von Ewald August König. 27 „HS« sie zur Eattin nimmt, ist nicht betrogen, ich aber würde sie schmerzlich entbehren. Es würde sehr emsam in die sem Haus« werden, ich müßte ein« fremde Person engagieren.. „Sie werden Ihrem Kinde dieses Opfer bringen müssen," fiel Bevering ihm ins Wort. „Freilich, freilich, wenn mein einzige» Kind dadurch glück lich wird, darf ich es ja nicht verweigern." „So wären wir also einig ?" „Es kommt auf die Bedingungen an," sagt« der Makler, „ich weiß nicht, ob Sie möglicherweise Erwartungen hegen, die ich nicht erfüllen kann. Wenn St« auf «in« glänzende Aus steuer rechnen, so bedaur« ich, Sie enttäuschen zu müssen, ich bqbe mein Geld fest angelegt und. kann nicht nach Belieben darüber verfügen; außerdem hat B auch nie in mein« Absicht gelegen.. ." „Lasten wir da»," unterbrach ihn Bevering mit einer abweh- renden Geberde, „,S ist mir gleichgültig, was und wieviel Sie Ihr« Locht« in die Ehe mitgeben, ich werde mir «in Vergnü gen daraus machen, dem jungen Paare die Wohnung einzu richten i" „Schön, in diesem Falle gebe ich gerne meine Zustim mung." „So fragt e» sich also nur noch, wie Irene selbst darüber beim, und ob sie ihr Jawort geben wird." „Daran ist gar nnht zu zweifeln," erwiderte Poppett in zuversichtlichem Tone, „wir wollen eS ohne Verzug in» reine -ringen, die Verlobung kann dann morgen schon veröffentlicht p erden." Er erhob fich und ging hinan«. Siegmund Bevering glaubte zu bemerken, daß die Tme de« Nebenzimmer« fich leise be wegt«, aber al» er schärfer hinsah, entdeckte er nicht» mehr, er konnte fich getäuscht haben, in seiner erregten Stimmung war da» ja sehr leicht möglich. Der Makler kehrte zurück, gleich darauf trat auch Jrene em. Di« ungewöhnliche Blast« ihres schönen Gesichter fiel dem al- sen Hörers sofort auf. Aer lnngeHerr Bevrring «zeigt Dir die Ehre, um Deine Hand zu werben," sagte Popprrt in trockenem Tone, „Du vast voraussichtlich gegen diese Werbung nicht» einzuwen den k" „Antworten Sie offen und ohne Scheu, liebe» Fräulein," fügte Bevering hinzu, „Sie sollen selbst entscheiden, Ihrem freien Willen stelle ich es anheim, ob Sie die Gattin meine» Sohne», meine Schwiegertochter werden wollen." Dem befehlenden'Blick de» Vaters ausweichend, schüttelte Irene ablehnend da» blonde Haupt. „Ich weiß die Ehre zu schlitzen," erwiderte sie leise, „aber Herzund Hand kann ich nicht trennen, ich kann nur die Gattin de» Manne» werden, den ich ltebe." -Uttstnn!" fuhr der Makler auf. „Mit Redensarten, die Du in Romanen gesunden hast, verschone uns. Du wirst Deinen Gatten schott lieben, wenn Du mit ihm verbunden bist, also mach keine glauseln und sei froh, daß Dir Gelegenheit gebo ten wird, den eigenen Hausstand zu gründen. Ich brauche Dir wohl nicht zu sagen, daß Dein zukünftiger Gatte ein sehr rei ch« Mann ist, und daß jedes Mädchen mit allen beiden Hän den zugreifen würde ..." „Nun ist eS genug i" unterbrach ihn Bevering, „die Vor teile, di« diese Heirat bietet, kennt Fräulein Irene ja, ich bitte Sie noch einmal, üben Sie keinen Druck auf ihre Entschei dung." „Ich danke Ihnen," sagte Irene in mutigem, entschlosst nem Tone, ab« «S lag dennoch «ine ängstliche Scheu in dem Blicke, der verstohlen das finstere Antlitz de» Vater« streifte, „Tie werden mich verstehen, wenn ich mich darauf berufe, daß mein Herz bereits einem anderen Manne gehört." „Und wer ist dieser andere, der hinter meinem Rücken Dir den Kopf verdreht hat?" rief Poppert zornig. „Ein armer Schluk- ker wahrscheinlich, der Dich Deines Geldes wegen heiraten will. Nenn« mir seinen Namen, ich will ihn lehren .. ." „ES ist «in Ehren«,ann," fiel Irene ihm in» Wort, und die Entrüstung über die rohen Worte des Vater» färbten ihre Wangen dunkler. „Du würdest ihm große» Unrecht tun, wenn Du ihn niedriger Gesinnung beschuldigen wolltest. Er verlangt von Deinem melde nicht», di« Treue, die ich ihm gelobt habe, werde ich halten. Ich hoffe, Sie werden mir nicht zürnen, Herr Bevering, ich kann Ihnen keine andere Antwort geben, ich würde Ihren Sohn und auch mich unglücklich machen, wollte ich mit DiH M »WH ErkBigLni' bB LrW«usHau beficht darin, da» iiickftsn Zweigen de» Nutzkuugs- »ud GK«chmMel- t«in ein »WriKopEchB «chebltch« BeqBß«m», gttvtrbe» befriedigte der UrbettBbchaq. SelÄk tm Lsbsk- aut Leinwand wftf^ so da- tzße BsswttiluuG fahr Bel gMarbe brachte da» zweite Halbjahr eine sichtlich« Er- schnell« erfolgen kann, lledrigen» find di« Preise für hvlung. Die Nachfrage nach landwirtschaftlichen Arbeit»- Fleisch »ach amtlichen Aftchruchwungen »ei AuftzBuug dB d« Milftärverwalttsag «in« ebenfalls schmalspurige Bah« im SchMftaachtch hargsABt »«den. Li« Zustimmung der Mächte gn dftseni Bla« ftt fich«. —k- Oesterreich-Ungar». In d« Sitzung dB volkswirtschaftlichen. AusschuffB referierte Schramm! üb« seinen Antrag betreffend dl« ge plant« Erhebung der Schiffa-rtsabchäbeu.auf der Elb« »ad der Lauau. Le« Antrag imBanB. di« Re gierung möge den Regierungen des Deutlchen Reiches er klären: 1) daß fi« au ds« Vertrag« non 1870 fefthält und Verhandlungen üb« eia« Abänderung dB Vertrages ab lehnt; 2) da- nach der Ueberzeugung d« österreichischen Regierung di« Erhebung von Schtffahrtsadgabea auf der Elb« und d« Lonau dem Völkerrecht miderfprtcht; S) daß die österreichische Regierung bereit ist, fall« über die Aus legung d« internationalen Verträge Meinungsverschieden heiten zwischen den beteiligten Staaten bestehen sollten, die Entscheidung einem internationalen Schiedsgericht« zu unter- werfen ist. Handelsmintster Wetßttrcha« «klärte: Di« deutsche Regierung gab der Absicht Aaren Ausdruck, uns« vitragsrecht zu respektieren. Lie Anregung dB Schieds gerichts würde vielleicht Zweifel an der Festigkeit unserer Rechtsübetzeugung aufkommen lasten und dadurch unsere Position abschwächen. Die Frage d« Abgaben auf der Donau gehört nicht hierher, und ich empfehle, sie auszu schalten. Der Minister erklärt« dann wett«, di« Regie rung halte neuerding» unentwegt an den ihr durch die Eldverträg« gewährleisteten «echten fest. Punkt 1 de« Re- ferrntenantragB wurde hierauf unter Einschaltung de» Wortes „unabänderlich" angenommen. Punkt 2 wird in der Fassung angenommen, daß nach der Ueberzrugung der österreichischen Regierung di« Erhebung von Schiffahrtsab gaben auf der Elbe den diesbezüglichen Verträgen wider spricht. Punkt 3 wurde abgelehnt. D« deutsch-böhmische Abgeordnete und Bürgermeister von Lettmerttz Dr. v. Funke ist in der Nacht zum Diens tag an den Folgen etnB Schlaganfalle» tm 77. Lebens jahr verschieden. Dr. v. Funke, der noch am Sonntag der Kundgebung der Post- und Telrgraphenbeamten beigewohnt hatte, gehörte zu den rührigsten und hervorragendsten Vor kämpfern dB Deutschtum» in Böhmen. Holland. Lie französischen Botschaften bei denjenigen Mächten, welche den Vertrag von 1839 über die Neutralität Bel gien» unterzeichneten, erhielten den Auftrag, Lei den Regierungen die Missingen - Angelegenheit offiziell zur Sprache zu bringen. Bon kompetenter holländischer Seite erhalt die Wiener „N. F. P." folgende Information: Es ist schwer begreiflich, warum die holländischen Absichten, Missingen zu befestigen, gar so großen Lärm in Frank reich hervorgerufen haben. Man scheint ganz vergessen zu haben, daß Missingen schosn längst befestigt ist und daß e» sich in Holland nur darum handelt, die alten und unbrauchbar gewordenen, den militärischen Anforde rungen unserer jetzigen Zeit nicht mehr entsprechenden Forts durch neue moderne zu ersetzen. Wenn die Be festigung Missingen» nun gegen die internationalen Ver träge verstoßen soll, so müsse man fragen, warum man eS stillschweigend angesehen habe, daß Holland da» Völ kerrecht verletzte, indem es Missingen schqn langst be festigte? Mit aller Entschiedenheit seien die Verdächtig ungen zurüötzuweisen, als ob Deutschland irgendwie einen Einfluß aus die holländischen Bcfestigungspläne genom men habe. Die holländischen Bcfestigungspläne erklären sich vom rein militärischen Gesichtspunkte Hollands aus. Serbien. Die „Bosstsche Zeitung" hatte vor kurzem im Anschluß an Belgrader Mitteilungen üb« neue Taten des Prinzen Georg von Serbien angedeutet, daß tm Juni 1909, al» der österreichische Thronfolger Erzherzog Fran- Ferdiand mit seiner Gemahlin einen Besuch am rumänischen König»- Hof« machte, ein Anschlag gegen ihn von serbischer Seil geplant war, weshalb der Erzherzog im rumänischen KönigS- der heißen Liebe zu einem anderen im Herzen seine Gattin wer den." „DaS ist ja natürlich," meinte Herr Bevering, von besten Lippen das freundliche Lächeln geschwunden war, „unter die sen Verhältnissen darf ich nicht weiter in Sie dringen, mein Sohn muß auf seine Hoffnungen verzichten." „Narrensposten!" sagte Poppert, der nur mit Mühe sein« Wut, die ihm hell aus den Äugen blitzte, gebieten konnte, „das letzte Wort ist noch nicht gesprochen. Du wirst Dick «ine» Besse ren besinnen, Irene, wirst die Folgen Deines Ungehorsams bedenken und um Verzeihung bitten, ich lasse Dir Zeit bis morgen, überlege Dir alles wohl, auch hoffe ich inzwischen den Namen de« elenden Glücksjägers zu erfahren, der sich hier so gerne ins warme Nest setzen möchte. Jetzt gehe, ich rede später noch mit Dir." Siegmund Bevering blickte mit schmerzlich bekümmerter Miene oem Mädchen nach. „ES hat nicht sollen sein," seufzte er, „ich hätte eS so gerne gesehen." „Geduld, eS ist noch nicht alle Tage Abend," sagt« d« Mak ler, „von einem solchen Kindskopf lasse ich mir meine Pläne nicht durchkreuzen. DaS Mädchen muß gehorchen. Sagen Sie Ihrem Sohne nur, er soll« den Kopf nicht sinken lassen, man darf den Mut so rasch nickt verlieren." Bevering schüttelte mißbilligend sein Haupt, er hatte fich bereit» erhoben, um Abschied zu nehmen. „Wie die Sachlage sich nun gestaltet hat, kann ich leider Ihrer Anschauung nicht beipflichten," «widerte er, „niemals werde ich meine Zustimmung dazu geben, daß Irene zur Hei rat mit meinem Sohne gezwungen wird. Waldemar wird eine ander« finden, so schwer «»ihm auch fallen mag, er muß nun auf seine Hoffnungen verzichten. Und wenn der Mann, den Irene liebt, ein braver Mensch ist, dann rate ich Ihnen, geben Sie ihm Ihre Tochter." Ein heisere», höhnische» Lachen war die Antwort Pop pert». „Glauben Sie, ich habe gearbeitet, um irgend einen Lump Lu füttern?" fragte er in seiner rohen Weise. „Wer meine Tochter haben will, darf nicht mit leeren Händen kom men." 188,20 „Denken Sie an da» Glück Ihres Kinde»," warnte Beoe- ring, „mit Ihrem Geld« allein werden Sie B nicht begründen können. Und dringen St« nun nicht weit« in da» Mädchen.