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und Anzeiger (Llbeblatt an- Anzeiger). Awtsötatt str die König!. AmtShauptmannschast Gwßenhain, da- König!. Amtsgericht und den Rat der Stadt Riesa, sowie den Gemeinderat Gröba. 10. Freitag, 13. Januar 1V11 abends. 64. Jahryl Da» Mesa« Tageblatt «scheint setze» La» abend» mit Auenahmr der Eonn» und Festtage, vierteljährlicher vr»»«»tzni» bet Abholung in der Expedition in Riesa 1 Mart 00 Psg., durch unsere Träger sret in» Hau» 1 Mart SS Pfg, bei Abholung am Schalter der taiserl. Postanstaltr» I Mark Sb Pfg^ durch den vrieströger srei in» Hau» 2 Mart 7 Psg. Auch Monat»abonnrment» werben angenommen. Au»eig»»-N»»ah«e siir die Rumuier de» Au»gabetage» bi» lmrmittag v Nhr ohne Getvilhr. Rotation»dr«ck und vertag von Langer L Winterlich in Riesa. — Erschiist»slrlle: Soethesiraße SV. — Für dir Redaktion veraniworilich: Arthur Hähnel in Riesa. Auf Blatt 479 de» Handelsregister» für den Bezirk de» unterzeichneten Amt»gerichtS ist heute eingetragen worden die Firma »Vberltwfitzer Airs- und San-werke, Gesellschaft mit beschränkter Haftung" mit dem Sitz« tu Riesa. Gegenstand de» Unternehmen» ist r Die Gewinnung und Verwertung von Kie» und Sand. Zur Erreichung diese» Zwecke» ist die Gesellschaft befugt, gleichartige oder ähn- liche Unternehmungen zu erwerben, sich an solchen zu beteiligen, deren Vertretung zu übernehmen und insbesondere auch Grundstücke und Abbaurechte zu erwerben. Da» Stammkapital der Gesellschaft beträgt zwanzigtausend Mark. Der Gesellschaft»vertrag ist am 30. Dezember 1910 abgeschlossen worden. Zu Geschäftsführern sind bestellt: ») der Rittergutsbesitzer Otto Gadegast in Mannschatz, d) der Kaufmann Martin vlrnstengel in Glsterwerda. Die Gesellschaft wird durch die beiden Geschäftsführer oder durch einen Geschäfts führer und einen Prokuristen vertreten. Außerdem wird noch folgende» bekannt gemacht: 1. Der Gesellschafter Gadegast bringt al» seine Einlage die ihm gehörige Fläche von 13 da 39 » 40 4m von Parzelle 11 de» Grundstücks Band II Blatt Nr. 216 des Grundbuchs für Btehla nebst dem dazu gehörigen Recht, auf diesem Grund und Boden Sand und KieS zu graben, ein. Der Gesamtwert dieser Einlage wird nach Abzug der Passiven auf 17000 M. festgesetzt, wovon 14000 M. auf die Stammeinlage verrechnet werden, während der Rest von 3000 M. bar von der Gesellschaft gezahlt werden. 2. Der Gesellschafter Birnstengel bringt als seine Einlage di« Gerätschaften und Werkzeuge zur Kie«. und Saudgewtnnung ein, nämlich Gebäude im Werte von 2000 M. und Vorräte im Werte von 1200 M^ ferner die ihm au» den Verträgen vom 6. April, 2. Mai und 9. Mai 1910 mit Heinrich Manig, Hermann Schröder» Witwe Schröder, Hermann Schemmel, Otto Schema»!, Witwe Gchemmel, sämtlich in DreSka, Wilhelm Dietrich und August Köhler in Btehla zustehenden Rechte auf Gewinnung von Kie» und Tand. Der Gesamtwert wird auf 3000 M. festgesetzt. Riesa, den 12. Januar 1911. KäntgltcheS Amtsgericht. Oeffrntliche Sitz»»» ves «emeiuierete» zu GrStz» Lonuabeud, den 14. Januar I9II, nachmittags V?8 Uhr. Tagesordnung: 1. Mitteilungen. 2. Jndustrtestraße- und Gleisanlagen- Projekt der Hafenarealges. 3. Anlegung eine» Fußweg» von der Zentralschule nach der Hafenbrücke. 4. Ueberwachung deS Fleischoerkaufe» auf der Freibank durch Aleischbeschauer. 5. Gewährung von Darlehen für kleinere Gewerbebetriebe. — Nichtöffentliche Sitzung. Gröba, am 12. Januar 1911. Der Gemeindevorstand. Handelsschule zu Riesa. Zu brr Freitag, den 30. Januar 1S11, abends V-9 Uhr im Restaurant „ElV- terrasse" stattfindenden , außerordentliche» Mitgliederversammlung werden die Mitglieder des Verein» »Handelsschule- hierdurch ergebenst etngeladen. Tagesordnung: Handelsschulneubau. Um zahlreiche» Erscheinen bittet der Borstand der Handelsschule. Riesa, den 12. Januar 1911. C. Braune, Vorsitzender. Freibank Riesa. Morgen Sonnabend, de» 14. Januar ds. IS., von vorm. V,9 Uhr ab gelangt auf der Freibank im städtischen Schlachthof dar Fleisch eine- RindeS «Nd eines Schweines zum Preise von 40 Pf. pro V, -um Verkauf. Riesa, den 13. Januar 1911. Die LtreMou des fiiidt. Schlachthofe-. Oertliches »nd Sächsisches. Riesa, 13. Januar 1911 —* Im RathauSsaale fand gestern abend 6 Uhr durch Herrn Bürgermeister Dr. Scheider die Einweisung der wtedergewählten Stadtverordneten, Herren Roßberg, Paul Müller, Schneider, Winter, Romberg und Hugo, statt. Die beiden städtischen Kollegien waren bis auf Herrn Stadtrat Bretschneider, den Krankheit am Erscheinen ver hinderte, vollzählig versammelt. Herr Bürgermeister Dr. Scheider begrüßte die Er- fchlenenen mit dem herzlichen Wunsche, daß dar neue Jahr für die Mitglieder der städtischen Kollegien und für die Einwohnerschaft ein Jahr reichen Segens werden und daß der gemeinsamen Arbeit der Lohn einer gedeihlichen Fort- entwtckelung der Stadt nicht versagt sein möge. Den Herren, die wieder in da» Kollegium berufen worden seien, rufe er einen besonders herzlichen WtllkommenSgruß zu und weise sie wieder in ihr Amt ein. Der Bitte, bet allen Ent schließungen sich nur vom allgemeinen Wohl letten zu lassen, fügte Redner den Wunsch an, daß das Verhältnis zwischen beiden Kollegien, bei aller Verschiedenheit der Auf fassung im Einzelnen, immer von gegenseitiger Hochachtung und der lleberzeugung, daß alle da» Veste der Stadt er- strebten, getragen fetn möge. Er hoffe ferner, daß dem redlichen Bemühen der städtischen Kollegien da» Verträum der Bürgerschaft niemals fehlen werde und vor allem de» Allmächtigen reichster Segen auf ihrer Arbeit ruhe. Herr Bürgermeister Dr. Scheider besprach sodann die Veränderungen in den städtischen Kollegien zu Anfang des Jahres 1910. In da» RatSkollegtum war Herr Gtadtrat Bretschneider wieder- und Herr Stadtrat Schnauder neu gewählt worden. In» Stadtoerordnetenkollegium traten durch Wiederwahl die Herren Schönherr, Langenfeld, Berg mann, O»w. Müller und Ketzer, durch Neuwahl di« Herren Paul Müller, Otto Müller, Roßberg und Richter «in. Auch im veamtenkollegium seien im Laufe de» Jahre» Verände rungen eingetreten. Herr Sparkaffenkassierer Schuster schied durch Tod au» dem Amte, an seine Stelle trat Herr Stadt kaffenbuchhalter Retßbach. Für die Stmerkasse machte sich die Begründung einer neuen vuchhalterstelle notwendig und die Abschaffung de» Wachmännertnstltut« erfordrrte die An stellung von vier neuen Schutzleuten. / Hinsichtlich der allgemeinen wirtschaftlichen Lage kann, wie Redner weiter ausführte, gesagt werden, daß da» Jahr 1910 gehalten hat» wa» von ihm erwartet worden ist. Da» Inland- wie AuSlandgeschäft hat ein« Steigerung erfahren, ebenso der Verkehr ans unseren Staat»- Jur 5» ?j,. bahnen. Auch die Ernte befriedigte. Die wirtschaftliche Lage würde sich noch wesentlich günstiger gestaltet haben, wenn nicht durch große Ausstände und Aussperrungen unser Wirtschaftsleben schweren Schädigungen ausgesetzt gewesen wäre. Der Elbumschlag ist auch im Jahre 1910 günstig ausgefallen. In unserer Stadt hat die Bautätigkeit durch die Aussperrung sehr gelitten. Trotzdem sie sich rege gezeigt hat, kann sie doch nicht zufrieden stellen. An in- dustriellen Neugründungen ist der Errichtung der GlaS- fabrik zu gedenken. Hoffentlich ist es dem jungen Unter nehmen beschieden, sich zu kräftiger Blüte zu entfalten. Dem Mangel an Kleinwohnungen ist noch nicht ab geholfen. ES wird sich infolgedessen der hier begründete Spar- und Vauverein auch weiterhin bemüht zeigen, diesem Mangel zu steuern. Der Verein hat für seine Zweck« be reits Areal an der Pausttzer Straße erworben und die Stadtverordneten werden sich in nächster Zett mit einem Vorhaben de» Verein» zu befassen haben. Der Umfang derDerwaltungSgeschäfteist auch im Jahre 1910 wieder gewachsen. Da» RatSkolleginm hielt 47 Sitzungen ab mit 517 Beratungsgegenständen, das Stadtoerordnetenkollegium 19 Sitzungen mit 205 Be- ratungSgegenständen, Rat und Stadtverordnete 4 gemein schaftliche Sitzungen mit 4 BeratungSgegenständen und die Aurschüffe 97 Sitzungen. Die Volkszählung am 1. Dezember brachte eine freudige Ueberraschung. Da« Ergebnis war für unsere Stadt eine wesentlich« Einwohner zunahme, die umsomehr auffiel, al» man bet der Wohnungs not mit einem größeren Wachstum nicht zu rechnen gewagt hatte. Wie schon einmal an dieser Stelle ausgeführt, ist die Zunahme zum größten Teil in den letzten 2*/r Jahren erfolgt. Da» Bürgerrecht wurde im Jahre 1910 von 47 Personen erworben. Im Standesamt wurden be urkundet 426 Geburten, 123 Aufgebot«, 125 Eheschließungen und 216 Sterbefälle. Dt« Zahl der im ersten Lebensjahre gestorbenen Kinder beträgt 47. Baupolizeiliche Ent schließungen waren im verflossenen Jahre 482 zu fällen. Al» vauherrin hat di« Stadt baulich« Verände rungen »der Erweiterungen au»geführt im Rittergut, in den Volksschulen, im Realprogymnaflum, Technikum und Rat haus, in der Gasanstalt, im Schlachthof, in den Kasernen und im Stadtkrankrnhau». Ferner sind Straßen- und Schleusenhrrstellungen erfolgt, ebenso Herstellungen von Plätzen und Wasserläufen. Redner wandt« sich nunmehr dem Schulwesen zu. Seit Ostern 1910 verfügen wir über ein vollständige« Realprogymnasium und «ine vollständige Real» pro Monat kostet dies« Zeitung bet Abholung M d« Geschäftsstelle- durch di« Post frei in» Hau» SS Psg.; bei Abholung an jede« PoftfchaU« DeuULland» «nd durch di« Austräger frei in» Hau»; schule, sodaß die Anstalt Ostern 1911 zur Erteilung des Einjährig-Freiivilligen-Zeugnisse» berechtigt sein wird. Ostern 1910 zählte die Anstalt 245 Schüler, davon waren 100 Realprogymnasiasten. Bei der Knabenschule hob Redner besonders die gedeihliche Entwickelung hervor, die der Knaben - HandfertigkeitSunterricht genommen hat. Die Mädchenschule hat sehr unter Krankheit und Wechsel im Lehrerkollegium zu leiden gehabt. Die Schülerzahl unserer Volksschulen betrug 1910 1131 Knaben und 1208 Mädchen, zusammen 2909 Schüler. Die Gewerbliche und Allgemeine Fortbildungsschule wiesen den gleichen Stand wie im Vorjahre auf. Zu erwähnen ist der Beschluß der städtischen Kollegien, die Mädchenschule am Albertplatz einem Umbau zu unterziehen und im westlichen Stadtgebiet ein neue» Mädchenschulgebäude zu errichten. Die Kollegien werden sich in den allernächsten Tagen mit den ringe- gangenen Entwürfen sür die neue Schule zu befassen haben. Man hofft, da» neue Schulgebäude Ostern 1912 in Se- brauch nehmen zu können. Da» Technikum wird zurzeit (Wintersemester) von 72 Stvdierenden besucht, gegen 61 im Gommersemester. Da« Tiefbaufach mußte auS dem Unter- richtSplan auSgeschaltet werden. Die Handelsschule, die jetzt 103 Schüler zählt, plant die Errichtung einer eigenen Schulgebäude», da da» alte Gebäude den Anforde rungen nicht mehr genügt. ES wird bei diesem Vorhaben auf staatliche Beihilfe gehofft. Im hiesigen Krankenhau» svurden im vorigen Jahre 698 Personen verpflegt. Herr Bürgermeister Dr. Scheider riet hierbei davon ab, Kranke in auswärtige Kliniken in Behandlung zu geben. Hinsichtlich der Jugend.Fürsotg,-Erziehung ist zu berichten, daß 14 Minderjährige der Fürsorge überwiesen wurden. Die SäuglingSfürsorge hat sich segensreich betätigt. ES gelangten sür Stillprämien 662,47 M. zur Verteilung. 40 Wöchnerinnen wurde von Damen, dt« sich in den Dienst der SäuglingSfürsorge gestellt, Mtttagrffen gewährt. Die Herren Aerzte stellten ihre Hilfe unentgeltlich zur Ver fügung und vom Wohltätigkeit»«,rein Stammtisch zum Kreuz Nr. 77 wurden für den menschenfreundlichen Zweck 300 M. gestiftet. Die SLugllng»fürsorge ist auch von Erfolg gewesen. Die Zahl der im ersten Lebensjahre ge- storbenen Kinder ist gegen 1909 wesentlich zurückgegangen, von 71 Säuglingen, die von der Fürsorge bedacht nmrden, sind nur 6 gestorben. Au» den Ausführungen de» Redner» über die werbenden Anlagen sei kurz folgende» wird «gegeben: Die Schlachtungen im hiefigen Schlachthofe haben auch im abgrlaufenen Jahre wieder eine Steigerung er- nur 85