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IS dr«t Di D ,M ««chuttM «Upfchlmtz »vOch«, MD GD«Mm, d«s «eroftelttm, ftt«ßt E BübMfontz«,» —Di« bet de« «au und der tlnInhnUW, der OrtSfernsprichuetz, t« Bittte der «affnlichen Vter-Pofidtrektton DreStz-n beschäftigteu Beamten und Br« »M« fiud mit »uSwetSkarten versehen. Di« Htzuß- tzssttzer usw. werden ersucht, »ur solchen Versonen Zutritt pr 8« Dächern, Bodenräumen usw. »um Zweck» -etr Boe- mchmß von Arbeiten an dm yemsprechanlagen zu gestatten, dltz sich i« Besitz» von luSwetSkarten befinden oder al« Bealckter von mit Karim verse-mm Personen erscheinen und »on diese« aaVdrückitch alß tn ihrer Begleitung be findlich »«zeichnet werden. Die gegenwärtigen hellbraunen Bubweiekarten verlieren mit dem 81. Dezember d. I. ihre GM-ketH Mr da« Jahr ISIS werdm Karten von roter Farbe benutzt. —ze. Bei der »ublosung der Hauptgeschworenen sür bi« nächst« im Januar beginnende Bttzung«pertode de« -Snigl. Schwurgericht« in Dre«den fiel da« Lo» auch aus di« H«rren Sut«befltzer Paul Kaul« in yorberg« und Mühlmbefitzer Karl Robert Schvnherr in Riesa. —R Einen kleinen Schwindel, durch den sie sich unrechtmäßiger weis« rin paar Mark »machen« wollten, hatten di« betdm Kanoniere Bernhard Oskar Keilau und Max Otto Ser lach, dem Jeldarttllerie-Regimmt Rr. SS angehörig, eingefädelt. Keila« »ar Putzer bei dem Einjährig-Freiwilligen Sch. und hatte sür diesen auch da« Putzzeug — immer einen Monat lgug auf Kredit — zu besorgen. Bon Eerlach unterstützt, setzte nun K. höhere Beträge in di« Ausstellung der besorgten Gegenständ« ein «ud würde, wenn da« Borhaben geglückt wäre, etwa 10 Mark zu viel van Sch. zur Bezahlung der Rechnungen erhalten habe«. Dadurch, daß Sch. selbst bezahlte, kam der versuchte Betrug hrrau«. Da« Kriegsgericht der 4. Division hatte sich jetzt mit der Sache zu beschäftigen. Ketlau wurde zu zwei Wochen Gefängnis, Gerlach wegen Beihilfe zu einer Woche Gefängnis verurteilt. —* lieber »Tage-fragen auf dem Gebiete der Dünge »lehre« wird Herr Professor Dr. Immen- dars-Jena in der Oekonomischen Gesellschaft i. K. S. für Freitag, den 7. Januar 1910 nachm. 4 Uhr in der Deutschen Schänke zu den »Drei Raben« in Dre»d«n-A., Martenstraße 20, weiß« Saal, angesetzten G.'vllschaftL. Versammlung einen Vortrag halten. Hierzu haben auch Ntchtmitglieder kostenlosen Zutritt, sofern st« bi« zum 7. Januar mittag« 12 Uhr in der Geschäftsstelle der Oekonomischen Gesellschaft t. K. S., DreSden-A., Lüttichau» stratze SS, ptr., Eintrittskarten entnehmen. Am Eingang« de« vortrag-lokale- werden solche von Vs 4 Uhr nachm. nur gegen Erlegung von 50 Pfg. pro Stück verabfolgt. — Die Vermittlungsstelle für Obstver- kauf de« Lander-Obstbauvereins in Dresden hatte, wie der soeben erschienene Jahresbericht des LandeSkulturralS feststellt, im Geschäftsjahre 1908 in allen Obstarten ein Angebot von 660 424 kg (im Jahre 1907 von 1110727 Kilogramm), während die Nachfrage 4922 406 kg betrug (im Jahre 1907 — 4 465 655 kg». Der Berichterstatter bemerkt dazu, «S wäre zu wünschen, bah die Obstoermitt- lungSstelle auch seitens der Obstzüchter in vermehrtem Um fange in Anspruch genommen würde, damit der Nachfrage bester begegnet werden könnte, al« e« jetzt der Fall ist. Insbesondere müßten sich dl« Obstzüchter zusammenschlteßen und größere Mengen einer und derselben Sorte zur Ver sitzung stellen, um auf diese Weise di« Nachfrage nach größeren Posten, wie sie vielfach von Marmelade» und Konservenfabriken bet der BermittlungSfielle ergangen ist, befriedigen zu können. — Der Reiseverkehr gestaltete sich während der vergangenen Festtage außerordentlich lebhaft, sodaß di« von der sächsischen GtaatSbahnverwaltung vorgesehenen zahlreichen Dor» und Nachzüge zu den fahrplanmäßigen Zügen fast au«nahm»loS abgeferttgt werden mußten. Alle Züge waren gut, viel« von ihnen sogar stark besetzt. Ins gesamt wurden in der Zeit vom Donnerstag, den 23. bi« mit Montag, den 27. Dezember allein auf den in Dresden einmündenden Bahnlinien 209 Sonderzüge abgelassen, und zwar 76 nach und von Ehemnitz—Reichenbach t. V., 51 «ach und von Bischofswerda—Görlitz und Zittau, 51 nach und von Riesa- und Döbeln—Leipzig, 25 nach und von Schandau—Bodenbach und 6 nach und von Berlin. Der stärkst« Verkehr war am Weihnachtsheiligabend zu beob- achten; an diesem Tage verkehrten allein 67 Sonderzüge, »Hrend am 23. Dezember 34, am ersten Feiertage 24, am zweiten Feiertage 37 und am dritten Feiertage 47 Lüg« ahgrfertigt wurden. —88 Das Schicksal des Ballons „Luna" des Sächinchen Vereins für Luftschiffahrt hat allenthalben große Teilnahme erweckt. Zwölf Tage sind Heute ver flossen, feit der unerschrockene Führer Leutnant Richter allein von Nünchritz, der Wasserstoff-Füllstelle des.Dresd ner Vereins, aus aufgestiegen ist. Da der Ballon bereit- am Sonntag, den 19. Dezember, in ca. 18 Stunde» die AalandS-Jnseln erreicht hat, so ist seine Geschwindigkeit eine ziemlich große gewesen. In »vetteren 24 Stunden kam» sich der Ballon im nördlichen Schweden oder Nor wegen befunden haben. Bis zu diesem Zeitpunkt ist der Ballon mit dem reichlichen Ballast wohl auch bei starken Niederschlägen in der Lüft zu hallen gewesen. Tie Rach- forschungtu, die vom Sächsische« Verein für Luftschiff- fahrt betrieben werden, sind sehr intensiv und haben sich die Regierungen von Schweden, Norwegen, Dänemark und Rtzßlaitt» in sehr dankenswerter Weise der Angelegenheit «ngenommen. - «o ». «aff« de- 157. Oönigl. Sächsisch«» Lau» d«Sk»tt«Sbs wird am 1L und 13. Januar 1910 ge zogen. DB Eruaueüntg der Los« ist nach g 5 der Plan- bestimumuMr noch vor Ablauf de« 3. Januar 1910 bei dem Lallsmur, dessen Name «ud Wahn-et auf dem Lose «-gedruckt »nd aufgesternpell ist, zu bewirken. — Der Meißner D»mbanve-ein hielt im »on- serenzsaale der Köntgl. Technischen Hochschule in Dresden «Pern seine diesjährige Hauptversammlung ab. Ten Börsjtz führte Wirkt. Geh. Rat Professor,Tr. Aach-Leip- zig. Geh. Rat Tr. Peter erstattete Bericht über den bis- hertgen Ausbau der Domes. Neber den Rechnungsab schluß deS Jahre» 1908 referierte der Schatzmeister Ban kier Hehdemann. Die Einnahmen beliefen sich hiernach auf 248707 Mark 78 M. und die Ausgaben auf die gleiche Lumme. Der Vermögensbestand betrug Ende 1908 : 273430 Mark 29 Pfa. — Nach der Berufszählung vom 12. Juni 1907, deren vorläuftge Ergebnisse kürzlich veröffentlicht worden sind, stieg die Zahl der Beamten in der Lerwattnng und Rechtspflege in der Zeit von 1895 bis 1907 von '168897 auf 286448, also um 40 vom Hundert, das Personal deS KirchendicnsteS von 30944 auf 44662, also um 4 t vom Hundert, das in der Gesundheitspflege und im Krankendienste beschäftigte Personal von 70483 auf 121990, also um 73 vom Hundert, die Zahl der Post-mnd Telegrophenbeamten von 80938 auf 151286, also um 87 vom Hundert, die der Eisenbahnbeamten von 143634 auf 259916, also um 81 d. H. Dagegen erhöhte sich die Zahl der Lehrer und Lehrerinnen nur pon 185106 auf 176 252, also UM 30 v. H. —SEK. Zurücks«! In einem Dresdner Blatt be schäftigte sich jüngst ein „Eingesandt" mit der Tatsache, daß die Troschkenpferde an eine»» Troschkenhalteplatz von selber nachrüaen, wenn eine Lücke entstanden ist, während auf der elektrischen Straßenbahn, ja in der Kirche die Menschen »licht „zurückten", Wenn ein späterer Fahrgast oder Kirchgänger nachkomme. Nun hinkt ja der Vergleich, denn die Pferde rücken nur »lach, wenn eine Lücke ist, mache« aber nicht Platz, wenn eine Droschke dazwischen Platz nehmen will. Aber die Klage, daß die Mensche» ost sehr unhöflich sind, selbst in der Kirche, ist leider richtig. Nur sind es nicht immer die, welche sitzen bleiben, sondern ost auch die, welche zu spät kommen. Aber eine Ge wohnheit sollte man schoir die Kinder lehren: bei freien B^nkreihen sich zuerst in die Mitte zu setzen. Tie kleine Unbequemlichkeit, im Anfänge ein paar Schritte weiter gehe« zu müssen, ja die Aussicht, nach Beendigung nicht zuerst fort zu können, wird doch gewiß ausgewogen durch die große Unbequemlichkeit, jeden Späterkommenden'sich vorbelquetschen zu lassen. ES ist manchmal zum Lachen, wenn man sieht, wie so ein zuerst gekommener Ecksitzer 10 und 20 Mal aufstehen muß, um die Plätze bis zur Mitte besetzen zu lassen, anstatt daß er sich iir die Mitte gesetzt uild dadurch für seine und andrer Leute Bequem lichkeit gesorgt hätte. — lieber Tierquälerei am Silvester wird uns zur Veröffentlichung mitgeteilt: Biele Frauen hal ten eö für unbedingt nötig, daß der am Silvesterabend auf den Tisch kommende Karpfen Rogen enthalte; denn „das bedeutet viel Geld im neuen Jahre". Diesem Aber glauben zuliebe werden empörende Tierquälereien ver übt. So ist am vorigen Silvester in Berlin vielfach be obachtet worden, daß elegant gekleidete Käuferinnen ener gisch den Beweis vorhandenen Rogens verlangten. Ter Verkäufer beseitigte den Zweifel dadurch, daß er den Fisch so stark auf den Leib drückte, daß der Rogen 'heraus quoll. Auch wurden den'Händlern ausgeschnittene lebende Fische zurückgeschickt, da sie keinen Rogen enthielten. Der Genuß des Fleisches von Tieren, die unter Qualen ver endet sind, ist der Gesundheit schädlich. Daher ist cs falsch, gedankenlos und zugleich grausam, dem lebenden Fisch, wie früher vielfach üblich, die Schuppen abzukratzen. Auch soll der Fisch nicht lebend nach Hause getragen wer den; denn er wird krank, sobald er aus dem Wasser ge nommen ist. Richtig Ist vielmehr, ihn gleich beim Fisch händler durch einen starken Schlag aus den Kopf töten zu lassen (nicht nur betäuben), dann zu Hause den Kopf abzuschneidcn und erst danach das Abschuppen und Aus weiden vorzunehmen. —88 Ter erste Sächsische Chauffeur-Ver ein hat an das Königliche Ministerium des Innern eine Eingabe gerichtet, die das Werfen von Steinen und an deren Gegenständen nach Automobilen und deren In sassen, namentlich durch Kinder, zum Inhalt hat. So viel bekannt sei, wird ausgeführt, habe z. B. in Oester reich eins Eingabe in gleicher Sache die Behörden zu weitgehenden Instruktionen an die Schulvorstände usw. veranlaßt. Es wäre sicher zu begrüßen, wenn ei»» glei ches auch hier geschehen würde. Da- Steinewerfen sei sicher in den meisten Fällen nicht auf die Sucht, eine schwere Schädigung der Insassen zu erzielen, zurückzu führen. Jugendlicher Leichtsinn dürfte meistens die Trieb feder sein. Gerade deshalb müßte eine entsprechende Ermahnung von feiten der Lehrer «in günstiges Ergeb nis liefen». ES müßten die Schulkinder, namentlich der unteren Klassen, ausdaS Verwerfliche und Gefährliche einer solchen Handlungsweise aufmerksam gemacht »ver- den. Insbesondere sollten die Eltern auf die ihnen in solchen Fällen entstehend- Lrsatzpfltcht aufmerksam ge macht »verden, wie die- auch schon seitens deS hessischen Schulministeriums geschehen ist. Würden unglücklicher Weise die Brille od. das Auge des Chauffeurs oder eine- Autdmobtlinsassen', durch einen solchen Steinwurf getrossen, so können dre eindringenden Glassplitter der zertrümmerten Brille oder scharfen Kanten des Steines den Verlust der Äuget herbeiführen. Roch schlimmere Folgen müßten jedoch entstehen, wenn der Führer in folge des furchtbare.» Schmerzes die Herrschaft über seinen Wagen verlieren würde. In diesem Falle sei unter allen Umständen dar Leben sämtlicher Insassen gefährdet. — Rach diesen Ausführungen erhofft der Sächsische Lhaufteur-Berein von einer auf Grund eines Ministerial ¬ erlasses zetttveise «ich wiederholende« Belehrung der, Sck uljugend «ine'bedeutende Besserung der leider be stehenden Unsitte. ' -» Den geplünderten AethnachtSbaum kann «au vorzüglich al» Vogelfutterbaum für Misere ge- fledert«»» Länger verwenden, sobald man ihn in den Hof oder Garten stellt unv mit Hammelfett bestreicht, das alsdann mit Körnerfutter aller Art beworfen wird. In kurzer Zett werden sich die hungernden Vögel aus der ganzen Nachbarschaft versammeln, und es bietet ein aller liebstes Bild sür den Tierfreund, beobachte»» zu können, wie die Tlere ihre Körnersorte, die sie am liebsten mögen, heraussinden und ihren Hunger für einige Zeit stillen können. * Lichte»!««. In bi« hiesige Konstrmanben-Bpar» kost» wurden im Lauf« des Jahre« 1844.40 Mark ringe» zahlt. Dl« Rückzahlungen erreichten die Höhe von 1800.40 Mark, sodaß der jetzig« Bestand annähernd 5600 Mark beträgt. Der bisherige Grmetndeätteste, Herr Hausbesitzer und Gchuhmachermetster Friedrich Ernst Birnbaum, wurde aus sechs weitere Jahr« gewählt. Die Verpflichtung sand am 28. d«. Mt«. in der Köntgl. AmtShauptmannschast zrz Großenhain statt. Wermsdorf. König Friedrich August hat dem »in Vorjahre auf der Jagd verunglückten Kammerherrn von Arnim a»l der Unglücksstelle in Allee 3 ein einfaches Denkmal errichten lassen. TaS Denkmal besteht ans eine»« etwa 1,50 Meter hohen Granitölock und trägt die In schrift: Der Königliche Kammerhcrr Curt von Arnim- Hennersdorf erlitt hier am 24. Oktober 1908 einett schweren Jagdunfall. ' Meitze n. Eine grausige Entdeckung wurde am Weih- ncichtsheiligabcnde beim Düngen einer Wiese auf Ober« spaarsr Flur gemacht. Mit den Tüngemasse» waren Teile einer Kindesleichc auf die Wiese gelangt. Tie Dünge massen Hatto der Landmann von der Meißner Abfuhr genossenschaftbezogen, die wieder nachznweisen vermochte, daß die Fäkalien aus der Abortgrube eines Hauses an der Kaiscrstraße stammten. Tie sofort benachrichtigte Orts- behördc hob die Lcichcnteile polizeilich auf, während die Meißner Polizei nach der Herkunft der Leiche forschte. ES lag nahe, eine in dem betreffenden Hause stattge- sundcne heimliche Geburt zu vermuten, nach der man sich des Kindes gewaltsam dadurch entledigte, daß man cS k.n die ^bortgrube warf oder herabfallen ließ. Tie nach dieser Richtung angestclltcn Erörterungen waren erfolglos. Es handelte sich Nm die Leiche eines ausgc- tragcnen Kindes, die 3 bis 4 Monate, aber auch nur erst einen Monat gelegen haben konnte. Aus dem Zu stande der Leiche, von der die Arme mit den daran be findlichen Händchen am besten erhalten waren, war nicht zu erkennen, ob die Zerstückelung der Leiche vor ihren» Einwurfe in die Abortgrube vorgenommen worden oder diese in der Verwesung zerfallen war. §8 Dresden. Von dem seit etwa drei Wochen ver- schwundcney Amtsrichter Max Hermann Schönfelder ist bislang noch keine Spur entdeckt worden. Tie zahlreichen Gläubiger des Flüchtigen sind jedoch der Ansicht, daß der Amtsrichter, der aus der Lausitz stammt, «och kurz vor seiner Flucht größere Geldmittel flüssig gemacht hat und sich jetzt verborgen hält. Es ist auch festgestellt worden, daß Amtsrichter Schönsclder in der letzten Zeit mit ver schiedener» Kapitalisten um Ausnahme größerer Darlehen auf die seiner Ehefrau gehörenden Grundstücke in Dresden in Unterhandlung stand und daß es ihm auch unmittelbar vor seiner Flucht noch geglückt ist, einen adeligen Herrn aus der Glauchauer Gegend mit einer größeren Summe hiueiuzulegen. Tas Königlich Sächsische Justizministerium hat jetzt gemäß 8 48 des Gesetzes^, das Dienstverhältnis der Richter betreffend, sür den 3l/März 1910 die iTicnst» cntlassung deS verschwundenen Amtsrichters Schönfelder verfügt und diesen Beschluß, da der Aufenthaltsort ves Richter- dem Justizministerium ebenfalls unbekannt ist, öffentlich bckanntzugeben beschlossen. In Offiziers- und Juristcnlreisen wird, veranlaßt durch die Flucht des Amts richters, jetzt eine Episode besprochen, die auf den Eha- raktcr des Verschwundene»» seltsame Streiflichter wirft. Als Amtsrichter Schönsclder vor längerer Zeit als Ober leutnant bei einem sächsischen Regiment zur Ableistung einer Reserveübung eingezogen tvar, »vurde eines TagcS unter den Offizieren ein Spielchen entriert. Das Jen dauerte mehrere Stunden, und als am Schlüsse Kasse ge macht wurde, stellte cs sich heraus, daß Amtsrichter Schön felder vom Glücke ganz besonders begünstigt gewesen tvar. Er hatte einen ansehnlichen Gewinn zu verzeichne» und unter den Verlustträgcrn'befand sich ein sehr junger Leut nant, der allein nicht weniger als 800 Mark an Schön felder verlöre», hatte. Ter Leutnant tvar nicht in der Lage, diesen großen Betrag aus einmal in barem Gcldc zu bezahlen und bat daher den Amtsrichter, Gedulo zu haben und versicherte auf Ehrenwort, daß er das ver lorene Geld zu einem bestimmten Zeitpunkt bestimmt an Schönsclder abführen werde. Amtsrichter Schönseldn er klärte sich anch mit dem Vorschläge des Leutnants ein« verstanden. Schönsclder hat jedoch jein Versprechen, Nach- sehen zu üben, nicht gehalten, denn einige Zeit vor seiner von langer Hand vorbereiteten Flucht schrieb Schönfeldcc plötzlich an jenen Offizier, und verlangte umgehend den Spietgewinn auöbezahtt. In den Kreisen der beteiligten Offiziere ri.f die Handlungsweise des Amtsrichters leb haften Unwillen und Entrüstung hervor. Der bedrängte Leutnant wußte sich indessen nicht anders zu helfen, als sich seine», Eltern in Dresden zu offenbare»,, die dann ttnch dem Sohne das Geld gaben, tvoinit dann der gcldbedürf- tige Amtsrichter abgesunden wurde. Einer Kellnerin machte Schönsclder dann »roch kurz vor seinein Verschwin den ein wertvolles Geschenk. Nachdem jetzt die Entlassung deS Amtsrichters au- dem Justizdienste angeordnet wor den ist, w.ro wohl auch das OssizicrkorpS sich bald Les Flüchtigen entledigen. Rodewisch. Tie Fabrikbesitzerin Frau von Lom hat ein Legat von 50000 Mark.ausgesetzt, von dessen