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Borges. 2 (Nachdruck verboten) ^Melkeichl: Mrd« sie auch ohnmächtig und hat später den Gitg verlassen, grübelte Berta und lehnte ihr müdes Haupt Wiäer in die Kiffen, denn sie fühlte sich wieder einer Ohn macht nahe. ,Me lange mag ich wohl geschlafen haben," dacht» sie weiter, „ich fühle mich immer noch krank und ichenb. WaS mag doch die Ursache dieser plötzlichen Ohn macht gewesen sein, ich verstehe eS nicht." Berta hatte kam» die Kraft, umherzublicken, doch merkte .sich daß -er Zug langsamer fuhr; wenn sie jetzt schon in Berlin war, mußte sie wirklich eine sehr lange Zeit geschlafen haben. Ja, man war in Berlin, aber noch eche der Zug hielt, sprangen Met Polizeibeamte auf da» Trittbrett, einer derselben öffnete WM außen da» Fenster lehnte mit beiden Armen auf die geöffnet« Tür, schaute trtuinphierend auf die unglückliche Berta, bann, al» endlich der Zug still stand, öffnete er die Tür Und nüherto sich mit seinen Gefährten der jungen Dame. »Endlich haben wir den Bogel. Diesmal sind Sie un» sticht entwischt, so schlau sie auch versuchten, uns zu ent- gehen: Ja, ja, jetzt sind Sie ertappt, Maria Seegermann. Machen Sie un» nur keine Unnütze Last und kommen Sie ruhig mit un». S» nützt Ihnen nichts, jetzt ohnmächtig werden P» wollen oder eine Szene zu machen. Wir waren Ihren schon lango auf der Spur und Sia wissen recht gut, wa» Sie zu «wart« haben." «Ma» meinen SIS — Sie irren sich!" rief Berta in namen- losem Entsetzen. Ich heiße nicht Maria Seegermann, ich heiße Sdockmn, Berta von Stockum, ist dieser Name nicht bekannt *nuaV Der Diener des Gesetzes stutzte «inen Augenblick, bann blickt« « sein Opfer durchbohrend an, dann lächelte er ver- öchtttch ,Hch irre mich nicht," behauptete er kühn. „Sie stütz Maria Seegermann, da» wissen Sie auch selbst am besten. Achum« Sie ruhig und ohne Aufsehen mit nn», Ihre Berstel- htNgSkünsto sind bei un« nicht am Platze." ' „Aber ich kann bewrtsen, wer ich bin. Ich habe Papier« Brief« und Visitenkarten in meiner Tasche." Mit diesen Gort« facht« Berta nach ihrer kleinen Reisetasche, die außer t!M grmmuten Papieren Geld und viele Juwelen enthielt -- — sie war verschwunden, „ich bin bestohlen, beraubt worden. — Mer in meiner Kleidertasche habe ich noch den letzten Brief meines Vaters. Schnell griff sie in die Tasche, zog einen Briefumschlag und eine Karte hervor, und unbesehen über reife sie beides dem Beamten. Ein verächtliches höhnisches Lächeln des Beamten ließ BertaS Blut in den Wern erstarren. „Hier haben wir ja die besten Beweise, sehen Sie doch selbst, diesmal entwischen Sie uns nicht," rief er, dis Briefe vor den Augen des entsetzten Mäd chens ausbreitend. Berta taumelte zurück — aus dem Briefumschlag stand groß und deutlich der Name Maria Seegermann, den gleichen Namen trug die Karte. „So, jetzt keine Verstellung mehr, kommen Sie mit uns," gebot der Beamte in strengem Ton, und zog Berta unsanft am Arm, „sehen Sie denn nicht ein, daß Sie überführt sind?" „O, was soll ich tun, tvas ist mit mir geschehen?" rief Berta verzweifelnd aus. Da fiel ihr Auge auf ihr Kleid. Anstatt des schönen neuen blauen Alpaccalleides, dem kleinen blauen Filzhute mit weißem Reiher trug sie ein ab getragenes schwarzes Wollkleid mit einer dunkelbraunen Zacke und ihr Haupt bedeckte ein unmoderner schwarzer Hut — plötzlich siel es wie Schuppen von ihren Augen — das war ja derselbe Anzug, derselbe Hut, den die unbekannte Reise- gefährttn getragen hatte. Jetzt wußte sie, die Fremde hatte sie zuerst betäubt, ihr dann dm Schlaftrunk aufgedrungen, sie beraubt, dis Kleidung ausgetauscht und l-atte schließlich ihr Opser allein gelassen, um sich selbst beim Anhalten des Zuges in Sicherheit zu bringen. Gleichzeitig kam der armm Berta auch die Gewißheit von der Nutzlosigkeit ihres Widerstandes; sie erbleichte bet diesem Gedanken, aber sie verlor den Mut nicht. Augen blicklich war sie ja gezwungen, dem Beamten zu folgen, aber e» mußt« ihr ja gelingen, ihre Identität zu beweisen und di« Gelegenheit dazu mußt« sich ja finden. „Berühren Sie mich nicht," wanvte ,ie sich deshalb dem Beamten zu, „ich will mit Jhnm gehen und verspreche, keinen Fluchtversuch zu machen. Aber Sie täuschen sich dennoch in mir, trotzdem der Schein gegen mich ist; ich bin nicht die Person, die Sie suchen; in Frankfurt stieg eine Dame zu mir in da» Toupee, und " „Und diese Fremde ist vermutlich verschwunden," ergänzte brr Beamte höhnend. „Ja, sie ist verschwunden, wie Sie richtig sagen," beteuerte Berta, „ebenso meine Reisetasche v, meine Uhr mit Kette, meinen Diamantring — alles ist fort," setzte sie schluchzend hinzu. Jetzt konnte Berta die Tranen nicht mehr zuriickhalten, denn Ring, Uhr und Kette waren das letzte Geschenk ihres Bräuti gams gewesen. „Diese Aussagen können Sie vor Gericht ablegen," gebot ver Beamte verweisend. »^Vielleicht gelingt cs Ihnen, auch dort den Herrn glauben zu machen, daß Sie nicht die lang ge- suchte Marie Seegermann sind; mir machen Sie kein L für neu U. Aber wenn Sie eine andere Dame sind, so haben Sie doch zweifellos Reisegepäck bei sich, gewiß läßt sich aus Ihren: Ge päck Ihre Identität beweisen." „Nein, ich habe kein Gepäck, cs ist vorausgeschickt," stam melte die arme Berta ratlos. „Kein Gepäck?? Na, das dachte ich mir," höhnte sarka stisch der Diener dos Gesetzes. „Nnn. wir wollen nicht länger warten, kommen Sie mit mir." „Wie Sie wünschen," erwiderte Berta, stolz ihr Haupt er hebend, dann folgte sie den» Beamten. Jetzt folgten endlos lange, traurige Stunden im Untersu chungsgefängnis , Ermattet von der großen Aufregung, noch mehr erschöpft von der Narvofe, die ihr wider Willen in der Nacht aufgezwungcn war, fiel Berta in dem Zimmer be sinnungslos nieder, das ihr zum Warten angewiesen wurde. Gegen S Uhr nachmittags wurde Berta endlich vor dem Unter suchungsrichter geführt. „Maria Seegermann," laS der Richter mit lauter Stimme den Namen, als Berta von dem Beamten in den GerichtSsaal geführt wurde. „Wie verhärtet und verschlagen sie aussieht," hörte , man im Zuschauerraum flüstern, „es ist auch nicht das erste Mal, daß sie hier ist. Doch mit Plötzlich ganz verändertem Tone und einer Stimme, die Berta ganz genau kannte, rief jetzt der Richter auS: „Mer, was soll das heißen, Herr Meyer, was haben Sie denn wieder gemacht? Guter/ Gott, ich kenne die junge Dame ja ganz genau — Fräulein! von Stocknm, wie kommen Sie hierher? Sind Sie denn ganz blind in Ihrem Diensteifer, Meyer?" Berta erhob die tränenfeuchten Augen; sie wäre zu Boden gesunken, hätten die starken Arme des Richters Rudolf Brech- ting, eine» treuen Freundes ihres Kater», sie nicht aufrecht gehalten« " ^Fortsetzung folgte