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' ' ''s- ' 3. Beilage znm „Riesaer Tageblatt". - R-wtwEruck >md B«laa »«, » WiulevN» A «la,» — Mir Re MdaMaa vu»a>««Wr Herma»« Schmidt d» »ieia. 2SS. Areitag. «4. Derember liwv, «»«»». NS. Jabra Weihnachten aaf -»her Bee. ,« Dem» am DethttachtSabend der Schall der «locken durchs Land geht uno das Christfest kündet, glühen auch fern aller Küsten auf den großen Ozeandampfern weih nachtliche Lichter auf, und die Menschen, die Beruf oder Schicksal das Fest auf den Wogen des Weltmeeres er leben läßt, feiern de:,. Tag nicht weniger fröhlich, wie die Landratten auf schneebedecktem Lande. Ja eS fehlt nicht an erfahrenen Weihnachtsfreudigen, die die Chrtst- festfeier auf hoher See mit taufend Gründe« rühmen. Gewiß, es fehlt das Läuten der Weihnachtsglocken und manches andere. Mer 'der Weihnachtsbaum leuchtet auch über den Wellen, WeihnachtSchorLle ertönen und an weihnachtlich geschmückter Tafel genießt man ein leckeres weihnachtliches Mahl. Wer nicht vorgesorgt hat, kann alles BersLumre an Bord nachholen; der Zahlmei ster versteht es, Weihnachten auf hoher See zu insze nieren, irr seinen Kassetten verstaut liegen allerlei kleine Aufmerksamkeiten, mit denen man angenehmen Reise gefährten eine kleine Ueberraschung bereiten kann, den Schiffsdrucker hat er angehalten, genügende Vorräte an Weihnachtskarten mitzuführen, kurz alle Sorgen wer den gestillt und alle Wünsche können befriedigt werden. Am Tage vor Weihnachten schon herrscht in der Messe und im Speisesaal geheimnisvolles Treiben, mit Immer- grün, mit Tannenreisern und Mistelzweige werden Tische und Bänke geschmückt. T«r Schiffselektriker ist emsig Lei der Arbeit, den vom Zahlmeister sorgsam einge schmuggelten Weihnachtsläum mit kleinen bunten Glüh birnen zu schmücken, die der Bewegung des Schiffes folgen in leisem Rhythmus hin- und hertändelnd. Der Baum wird dann m:t allerhand kleinen Spielsachen und Naschwerk behängt, das die an Bord befindlichen Kinder nach Herzenslust plündern dürfen, wenn dec Festtag gekommen ist. TanN schwinden alle Klassen gegensatz?, die erste Kajüte fraternisiert mit der dritten, die zweite mit den Matrosen, und wenn am Wend dann der heimlich mit allem Eifer eingeübte Stewardschor seine Weihnachtschoräle anstimmt, dann strömt alles Hur Bescherung und zur Feier in den großen Saal. Am Weihnachtsmorgen aber versammelt sich Jung und 2llt zur Andacht, alle Passagiere, alle Matrosen und Arbeiter, die irgendwie vom Dienst abkommen können, erscheinen im Speisesaal. Mit der Andacht ist der religiöse Teil der Weihnachtsfeier auf dem Meere beendet; nun tritt die Geselligkeit in iKre Rechte. Beim Frühstück werden die Weihnachtskarten ' ausgetauscht. Und wer vergessen hat, irgend einem Bekannten zu bedenken, eilt noch ver stohlen in die Kabine des Schiffsfriseurs, der als unter nehmender Mann fürsorglich allerlei kleine Phantasie artikel und Scherzgegenstände vorrätig hält, um den Gästen damit dienen zu können. Nach dem Lunch ist dann meist Kindergesellschaft, alle an Bord befindliche» Kleinen vereinigen sich zum fröhlichen Schmause und heute, am Weihnachtstage, drückt sogar die strenge Gouvernante lächelnd ein Auge zu, wenn der Magen der Kleinen wirklich beinahe so groß ist wie ihre Augen und ihr Appetit. Tie Schifsskapelle spielt ihre Weisen, die Hellen Kinderstimmen vereinen sich zu einem fröh lichen Surren und Summen, man zeigt sich die em pfangenen Geschenke und bisweilen beschließt dann noch ein lustiger Kinderreigen, eine kleine Danzgesellschaft den fröhlichen Tag. Tann, wenn die Kleinen zu Bett müssen und schmolleno dem unerbittlichen Befehle ge ¬ horcht haben, vereinigen sich die Passagier« -um großen Festmahl. Alle weihnachtlichen Gerichte, di« man in die sen Lägen wohl daheim zu essen pflegt, erscheinen auf der Takel, der Deutsche hat seine Gans, der Ameri kaner feinen Truthahn, der Engländer seinen Plum- pudding. An der langen Tafel beginnen dann beim Dessert die Knallbonbons wie Dalvenfeuer zu rasseln, über elegante Frisuren oder melancholisch haararme MLnnerschädel werden bunte Mützen und Kappen ge stülpt, man erhebt sich von der Tafel, im Nu ist vbge- räumt, die Musik intoniert ihren ersten Walzer und bald drehen sich lustige Paare im Kreise — wenn See und Wind Gnade haben, wenn das Schiff nicht zu sehr schwankt unb wenn der Meergott in gnädiger Meih- nachtSstimmung auf seinen Tribut verzichtet.«», Aus aller Wey. Berlin: Infolge der heftigen Stürme, die Vor gestern abend und gestern morgen im Westen Europas herrschten, erfuhren die telegraphischen und telephoni schen Verbindungen erhebliche Verzögerungen'oder Unter brechungen. — Bremen: Bei dem bereits gestern ge meldeten Eisenbahnunglück bei Scheessel sind getötet wor den der Rittmeister Ernst von Maltzahn vom 9. Dragoner- Regiment in Metz Und Oberstabsarzt Dr. Otto Kölping von der Provinzialheilanstalt in Bonn. Leicht verletzt wur den die Gattin des getöteten Tr. Kölping, der Oberarzt Braundors aus Rostock und ein Packmeister. Der Betrieb ist wieder yergestellt. — Essen a. R.: Im Gußstahlwerk Witten fiel ein Arleiter in das Gießloch, daS mit flüs sigem Stahl gefüllt war. Ter Aermste war sofort tot. — Walds Hut: Nach dreitägiger Verhandlung wurden in dem Prozeß wegen der Ausschreitungen bei dem Ausstande in Badisch-Rheinfelden am 13. August d. I. zwanzig An geklagte zu j echs Wochen bis zu einem Jahr und einem Monat Gefängnis verurteilt. Ein Angeklagter wurde frei gesprochen. — London: Der Sturm, der vorgestern über den Kanal hinwegfegte, hat mancherlei Unheil .ingerichtet. Allem Anscheine nach ist ihm auch der Dampfer „Rost- nevor", der der London- und Nordwestbahn gehörte, zum Opfer gefallen. Das Schiff war Dienstag nacht mit schwerer Fracht von Greenore abgefahren und hatte Mitt woch früh in Holyhead eintreffen müssen. Es wird be fürchtet, daß eS mit seiner Mannschaft von 40 Köpfen (Passagiere waren nicht an Bord) untergegangen ist. Das Rettungsboot „Blyth", das einem nolleidenden Schiffe Hilfe oringen wollte, schlug um, die Mannschaft stürzte ins Wasser, konnte sich jedoch retten. Tie Mannschaft des schifsorüchigen Fahrzeuges, dem das Rettungsboot zu Hilfe kommen wollte, wurde von einem Fischerdampfer gerettet. Tie ganze Ostküste Englands ist mit Trümmern von untergegangenen Segelschiffen und Fischerbooten be sät. Zu Lande trat der Sturm als Blizzard mit heftigem Schneefall in vielen Gegenden auf und verhinderte den Bahnverkchr. An «irrigen Stellen in London trat nach dem Unwetter ein plötzlicher Temperaturwechsel auf. — Einer Lloydmeldung aus OPorto zufolge ist das Wasser im dortigen Hafen durch Sturmfluten gestiegen, ver schiedene Schiffe, darunter der deutsche Dampfer „CiNtra", befinden sich in gefährlicher Lage. Viele mit Gütern be ladene Leichter sind gesunken. — Rom: In der Woh nung des kürzlich verstorbenen Neapeler Millionärs Se nators Patania, wurde in Abwesenheit seiner Schwieger söhne, des Herzogs Tonnorso Luciano und des Prin- Eine geMlliche Reisegefährtin. ^Novelle von C. Borge». 1. (Nachdruck verboten) /„Nun lebe Kohl, mein NebeS Kind, und Gott schütze Dich. Hoffentlich hast Du eine angenehme, glückliche Reise; ich wünschte bet Deiner Hochzeit zugegen sein zu können, aber die Reise bis Königsberg ist für eins Dame in meinem Mer zu weit; dadenke, ich bin hoch in die siebenzig. Mer im Geist bin ich am 16. bei Dir, meins lieb« Bertha, und wünsche CotteS reich ste« Segen auf Dich herab. So, nun schnell in Dein Kvupee; i« zwei Minuten muß der Zug abgehen." Frau v. Stockum, eins alte, weißhaarige, aber immer noch stattliche Dame, küßts bei diesen letzten Worten Berta von Stockum, ihre Lieblingsnichte, drängte dann mit sanfter Ge- walt das junge Mätx^n auf den für sie bestimmten Platz, der schrille Pfiff des Lokomotivführers ertönte, und langsam und schwerfällig setzte sich der Zug in Bewegung. Di« alts Dams schaute seufzend nach, wehte mit dem Tuche einen letzten Abschiedsgruß, dann verließ sie langsam den Bahn steig. „ES ist eins weite, weite Reise bis Königsberg," flü- sterts sie bei sich selbst, „und Berta ist fast noch zu jung, um allein zu reisen. Aber was ist da zu machen? In zehn Tagen ist dis Hochgeit, da muß sie jetzt daheim sein. LS ist ein Glück; daß ich daS Gepäck vorausgsschickt habe, so hat sie nur für ihre Neins Handtasche zu sorgen. Hm, sie wird 7 Uhr in Frankfurt kein, dort erwartet sie einen Onkel aus Main», der bis 9 Uhr «0 Minuten ihr Gesellschaft leistet und dafür sorgt, daß sie in Len richtigen Zug kommt; in Berlin ist sie dann um ß Uhr mor gen». Da» arme Kind muß die ganze NaO hindurch reisen ach! wie sehr werde ich sie vermissen." Während dieses Selbstgesprächs stützte Frau v. Stockum sich auf Len Arm ihrer Dienerin und schritt langsam ihrem Wagen zu; inzwischen richtete sich ihre Nichte Berta für den ersten Teil ihrer Reise behaglich in einer Ecke des Wagens ein. E» war ein große», stattlich auSsehendeS Mädchen mit echtem, deutschem Typus, dafür zeugte das üppige blonde Haar und die tiefblauen, seelenvollen Augen, die so glücklich lächeln und schel misch blicken konnten. Eine fast durchsichtig klare Haut und die feinen Grübchen in den Wangen machten sie zu einer vollende- ty» Schönheit, tnde» die große stattliche Figur sie fast älter auSfehend machte, als sie in Wirklichkeit war, denn sie hatte noch nicht ihr zwanzigstes Lebensjahr vollendet. In wenigen Tagen sollte nun Berta von Stockum die Gattin des Hauptmanns Renatus von Kalkbvrn werden; daher wünsch ten die Eltern die schleunige Rückkehr der Braut ins Elternhaus, und aller Widerspruch seitens der alten Tante, die zu gern ihrs LieblingSnichte bei sich behalten hätte, war erfolglos ge- blieben. Es war ei« herrlicher Wend und draußen in der Natur alles so still und friedlich, als ob an diesem milden Herbstabend sich alles vereint habe, die junge Reisende in ihren Gedanken, die so wild durch das Köpfchen jagten, nicht zu stören. Frank furt war bald erreicht, der Onkel war zur Stelle, hatte für einen guten Imbiß im LrfrischungSsaal gesorgt und verließ zufrie den den Bahnsteig in dem Bewußtsein, für seine Nichte gut ge- sorgt zu haben, dis in einem Koupee erster Klasse es sich für die Nacht und die weite Fahrt bequem machte. Gerade in vem Augenblick, als sich der Schnellzug in Be wegung setzen wollte, wurde die Tür noch einmal hastig auf gerissen, und eine junge Dacke kam atemlos herbei und sprang in den Wagen. Berta hörte einen tiefen Seufzer der Erleich terung, dann sank die Fremde erschöpft in die weichen Polster. „Beinahe zu spät," flüsterte sie kaum Hörbar und blickte forschend aus ihre Reisegefährtin. „Ja, Sie durften keinen Augenblick verlieren, sonst wären Sie zu spät gekommen", gab Berta lächelnd zurück. Mo Unbekannte nickte zustimmend. „Es wäre entsetzlich gewesen", kam es kaum hörbar von ihren Lippen. Die Fremde war «in große» schlanke» Mädchen, aller etn unstäteS Feuer brannte in ihren dunklen Augen. „Reisen Sie weit?" forschte Berta, .-denn die Fremde flößte ihr Interesse etn. „Zunächst bis Berlin, vielleicht dann weiter," lautete die Antwort. „O, dann sind wir ja Reisegefährten während der ganzen Nacht," entgegnete Berta, „ich reise zunächst auch bi- Berlin." „Da» freut mich, hoffentlich bleiben wir hier allein," fuhr dis Fremde dann fort, ihre Gefährtin scharf fixierend. Beide Damen plauderten noch harmlos eine kleine Weile Wetter, denn lehnte die Fremde müde ihr Haupt in die weichen Kissen, und schon nach kurzer Zeit verkündeten die ruhigen, gleichmäßigen Atemzüge, baß der sanfte Schlummer sie auf kurze Zett tu da» glückliche Traumbild versetzt habe. ctpe San Nieandro, der Geldschrank, der zwei Millionen bergen sollte, geöffnet. Statt zwei Millionen lag darin ein Haufen altes Papier. ES scheint, daß die Dienerschaft di« Millionen gestohlen hat. Aus dem Gerichtssaal. Der etfersSchttze Janglenr. Der in Dresdner Varietee« bekannte Artifl und Nackt- Jongleur Willy Rudolf Friede hatte sich vor dem Dresdner Landgericht wegen gefährlicher Körperverletzung, begangen an seiner Braut, zu verantworten. Friede ist ein weitge reister Mann, hat in Spanien und Sibirien sein« Künste gezeigt nnd tn saft allen deutschen Großstädten gastiert. In Saarbrücken machte er die Bekanntschaft einer feschen vterheb» au« de« Schwabenlande und erkor sie al«bald zu seiner Braut. Seit Weihnachten 1908 hat da« Pärchen Kunstreisen gemeinsam unternommen. Gr jonglierte »tt Zentnergewichten, sie mit gefüllten Maßkrügen. JmAprtl langten beide in D»«den an, wo Friede «tn Engagement bet einem dastgen Varietee angenommen hatte. Al« die Braut erkrankte, wurde ste von dem Bräutigam mit Auf opferung und Sorgfalt gepflegt. So schien alle« in guter Ordnung und nicht« der Hochzeit tm Wege zu sein. Da kam plötzlich der Bruch. Fr. styltet« der Geliebten einen unverhofften Besuch ab tn deren Wohnung und — fand einen Anderen bet ihr. Da« Zusammensein war zwar durchaus harmlos, aber Friede mutmaßte Arg,«. Der ge täuschte Liebhaber komplimentierte den Nebenbuhler zu nächst höflich zur Tür hinau« und prägte sodann der Ge liebten durch «ine gehörige Tracht Prügel neue Treue ein. Trotzdem Friede mit behandschuhten und verbundenen Händen zugeschlagen hatte, trug di« Mißhandelte Beulen und Schwielen in Menge davon. GS wird sogar behauptet, daß der Friede seinen Spazterstock beim Schlagen benutzt hat, wenigsten« sagt die« die Verletzte unter Eid au«. Friede jedoch entgegnete mit emporgehobenen Händen — Hand schuhnummer 12 — »bei so einem Weible braucht unser« einer keinen Stock!" All« Liebe vergessend, ging die Braut zur Polizei und erstattete Anzeige. Friede kam in Unter suchungshaft und wurde nunmehr zu 3 Wochen Gefängnis verurteilt, die Strafe aber voll gegen die Untersuchungshaft angerechnet. Jetzt flammte in der Zeugin die alte Liebe wieder auf; st« nahm den Freigelassenen am Tore deS Ge fängnisse« in Empfang und beide zogen Arm in Arm ver söhnt von dannen. Wetterwarte! K Stur,« 7S0 iS Barometerstand MItgrIeNt »ou R. Nathan, VMer. Mittag» 12 Uhr. Sehr trocken 770' Beständig sch. Schön Wetter Veränderlich 7gg- Regen (Wind) Biel Regen 740' - ' " - — .. - Auch Berta lehnte sich zurück, schloß die müden Lider Nnli war bald lächelnd eingöschlafen. Plötzlich erwachte Berta. Ein Unbestimmte» Gefühl, daß etwas im Schlaf mit ihr geschehen sei, erfüllte sie mit jähem Entsetzen und drohte sie zu ersticken; ste wollte schreien, doch die Stimme versagte ihren Dienst. Sie sprang auf — —, dis Fremds lag noch anscheinend schlafend in ihrer SckH doch bei dem Geräusch erwachte sie plötzlich. „Ich bin krank — ich ersticke," stöhnte die unglückliche! Berta, „öffnen Sis das Fenster — schnell — Luft, Luft, um Himmels willen — ich ersticke!" Dann versuchte ste selbst da» Fenster zu öffnen, doch ihre Kräfte waren erlahmt und fast betäubt sank sie auf ihren Sitz zurück. „Was fehlt Ihnen? Ja, Sie sind wirklich krank!" rief dte Fremde und beugte sich über die halb Ohnmächtig«. „Sie können daS Fahren nicht vertragen. Zum Glück habe ich starken Wein bet mir; Sie müssen ein GlaS davon trinken^ dann wird eS bald besser mit Ihnen tverden." „Luft, Lust — das Fenster — öffnen," hauchte Berta matt. Doch die Gefährtin folgte dieser Bitte nicht; au» einer kleinen Flasche goß sie eine dunkle Flüssigkeit in ein GlaS und mit den Worten: „Trinken Sie — trinken Sie« eS Wird Ihnen gut tun," drängt« sis die Kranke Berta zögerte. „Trinken Sie — Sie müssen trinken," herrschte die Fremde in einen, Tone Berta an, der so befehlend war, daß Wider stand schier unmöglich war, dabei zwängte sie daS GlaS zwischen die Lippe» der Kranken. Willenlos folgte die Unglückliche dem Befehl und leert« da» GlaS. Sic hatte noch das »«kläre Gefühl, daß die Fremds sich tief über sie beugte, dann schloß sie die Augen und sank in einen tiefen, todeSähnltchen Schlaf. Als Berta nach langer Zeit erwachte, konnte sie sich kaum besinnen, wo ste war und was mit ihr geschehen. Mühsam erhob sie sich von ihrem Sitze, ihre Glieder waren stets, «1« dumpfer Schmerz in ihrem Kopfe raubte ihr fast die Be sinnung. Dann blickte sie umher und langsam wurden die Erinnerungen wieder geweckt. Erstaunt und erschreckt ent decket ste, daß sie ganz allein war. Wo war dte Fremd« gebltSen, war sie unterweqS aurgestiegen, oder war »um schon bald tn Berlin? (Fortsetzung folgt.)