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Mittwoch, SÄ. Tezenber 190V, ibrabS. 297 «S. Aadre. Bertreteru de« Johauniterorden» und Kuratoriums; Frei- tag, 8. Aprss, folge» einig« vefuche von Sehenswürdig keiten in Jerusalem. Für di« nächste» Lag« ist folgend» Programm festgesetzt: Sonnabend. S. April. Einweihung der Himmeliahrtskirche. Sonntag. 10. April, Einweihung der Marienkirche. Montag, 11. April, Empfänge. abend» Diner beim Prinzen. Dienstag, 12. April, Feier de» 50- jährigen Bestehen« des Syrischen Waisenhauses, woran das prinzliche Paar teilnimmt. Die übrigen Lage werden zu Besichtigungen in Jerusalem und Ausflügen in di» Um gegend benutzt. Die .Nordd. tzlllg. Ltg." schreibt: .»Seit einigen Lag,» durchlaufen di« Presse Mitteilungen, wonach die Färbung der zum Bollsatz von 1,80 M. abgelassenen Gerste mit Eosin Uebelstände erzeuge und die Verwendung als Vieh futter schädig«. Alle Angaben werden sorgsältig geprüft werden. Um so mehr mutz ernstlich gewarnt werden, uu- niitig Mißtrauen zu erregen und namentlich die Viehzüchter im ganzen Reiche zu beunruhigen. Ein Beweis für die schädliche Wirkung der gefärbten Gerste wurde bisher nicht erbracht, dagegen die erhobenen Beschwerden schon jetzt als mindesten» stark übertrieben festgeftellt. Die Firma Mer« tn Darmstadt dementierte die Nachricht, ein Arbeiter habe bei der Herstellung von Eosin eine Grsundheitsschädiguug erlitten. Die Höchster Farbwerke nahmen eine gesundheits schädliche Wirkung des Eosin» niemals wahr. Das deutsche Reichsgesetz verbietet Li« Verwendung von Eosin nicht. Noch dem französischen Gesetz ist Eosin bei der Likör- und und Syrupfabrtkalion ausdrücklich zugelassen. Bor der Einführung des Färbungsoersahrens wurde die Wirkung gefärbter Gerste an 30 Versuchstieren drei Monate sorg- sältig geprüft. Die Prüfung ergab, daß Eostn auf die Beschaffenheit de» Fleisches und de» Fettes keinen Einfluß ausgeübt hat." Wie daS L. T. aus guter Quelle erfährt, wäre von der sozialdemokratischen Parteileitung beschlossen worden, gegen den »zu Hof gegangenen'' Vizepräsidenten des Mei ninger Landtage», Genossen Wehder, di« erforderlich«« Schritte bei dem kommenden sozialdemokratischen Partei tage zu beantragen. Der Titel .Oberzahlmeister" darf nach einer Kabinettsorder vom S. Dezember fortan denjenigen Zahl- meistern verliehen werden, die nach ihrem Rangdienstalter eine elfjährige Dienstzeit al» etatSmäßige Beamte zurück gelegt und sich nach jeder Richtung in ihrer Stellung be währt haben. Generaldirektor vallin hat namens de» Verein» Ham burger Reeder eine Eingabe an den Reichskanzler gerichtet, tn der im Interesse der deutschen Schiffahrt und der deutsche» Eisenindustrie dringend darum gebeten wird, daß das Reich di« ManneSmannschen Bergwerks- Konzessionen in Marokko dem deutschen Kapital sichere. Der Verein Hamburger Reeder schließt sich dem Ersuchen jener Handelskammern an, die bereits für den energischen Schutz der Konzessionen eingetreten sind. Bis her, so wird tn der vom Generaldirektor Vallin unter zeichneten Eingabe an den Reichskanzler auSgeführt, hätten Hamburger und andere deutsche Reedereien lohnende Be schäftigung beim Erztransport tn Schweden gefunden, aber dieser Berdtenst sei durch die bekannten Pläne der Ein schränkung der schwedischen Erzausfuhr gefährdet. Daher sei da» Interesse der deutschen Schiffahrt an einer Aus- TageSgkschichtk. Deutsche« »eich. Zur Förderung d«s sozial«« Fried««» im Handwerk hat di« Handwerkskammer Düsseldorf als erste «inen bemerkenswerten Schritt getan: sie hat «in Einigungsamt errichtet. Dieses soll vornehmlich bet etwaigen Lohnbewegungen der Gesellenschaft und überhaupt bei Streitigkeiten über di« Regelung des Arbeitsverhältniffes im Handwerk als Vermittlerin diene« und unter Umständen auch «tn« Entscheidung treffen. Natürlich kann es nur in Tätigkeit treten, wenn es von beiden streitenden Parteien zu dem Zwecke angerufen wird, da e» lediglich privaten Tharakter hat und irgendeinen Zwang, wie etwa da» Se- werbegertcht, nicht ausüben kann. In deffen Zuständigkeit soll überhaupt das Eintgungsamt nicht eingreifen und des- halb überhaupt keine Streitigkeiten gewerblicher Art zwischen einzelnen Meister« und ihren Gesellen zum «ustrag bringen. Um möglichst bas vertrauen der Meister und namentlich der Gesellen zu erwerben, ist es diesen selbst überlassen, von Fall zu Fall die Beisitzer, mindestens je zwei aus dem Stande der Arbeitgeber und Srbeltnxhmer zu wählen; nur der unparteiische Vorsitzende wird mit einer Arbeit«, dauer von einem Jahr« vom Vorstände der Handwerks kammer bestellt. Ebenso wie die Beisitzer wählen di« Par- 1-ten von Fall zu Fall ihr« Vertreter, die sie mit den Ver handlungen vor dem Einigungsamte betrauen wollen. Gewerkschaftssekretäre sollen dabei grundsätzlich ausgeschlossen sein. Die Kammer hat alle» vermieden, war dem Eint- gungSamt« etwa einen amtlichen Anstrich geben könnte. Man hofft, daß die Gesellen vertrauen zu der neuen Gin- richtung gewinnen, um so mehr, als der Gesellenausschub der Handwerkskammer einstimmig dem neuen Unternehmen zugestkmmt hat. Sine von den Gemeindebehörden Berlins eingesetzt« gemischte Deputation hat sich mit der Frage einer Ver sicherung gegen Arbeitslosigkeit beschäftigt, ist aber zu dem Beschlüsse gekommen, die Angelegenheit zu vertagen und den Magistrat zu ersuchen, die Einberufung eine» deutschen StädtetageS zum Zweck der TrörterunH deS Problem» der kommunalen Arbeitslosenversicherung zu be antragen. Zur Orientreise de« Prinzen Ettel Friedrich wird mitgeteilt: Die Einweihung dex HimmelfahrtSktrche der Kaiserln-Auguste-Viktoria-Stiftung auf dem Oelbrrg, die dem Schutze de» Johanniterordens unterstellt worden ist, findet In Gegenwart de» Herrenmeisters, Prinzen Eitel Friedrich von Preußen, und dessen Gemahlin am S. April 1910 statt. Am folgenden Tage wird die katholische Marienkirche auf der Dormition eingeweiht. Einem Schreiben de» Oberhofmeister« Freiherrn von Mirbach an die Ordensregierung entnimmt die „PotSd. Tagesztg." folgende«: Der Prinz und die Prinzessin treffen am Mitt woch, den 6. Aptil, früh in Jaffa ein, steigen im Park- Hotel ab und werden am Nachmittag die schwäbische Kolonie Sabona besichtigen. Am 7. April vormittag» findet die Weiterfahrt nach Jerusalem statt, wo nachmittags die An- kunft erfolgt, vom Bahnhof Fahrt nach dem Stiftung», gebäude auf dem velberg, wo die Fürstlichkeiten bi« zum 18. oder 19. April bleiben. Auf dem Bahnhof wird daS prinzliche Paar von den türkischen Behörden und dem deutschen Konsul empfangen, am Stiftungsgebäude von den Dir Lakameate Dr. seokS. In dem Bericht« des Kopenhagener Universität«- hmststoriums über die erwähnten! Dokumente Dr. Look», her entgegen der ursprünglichen Absicht schon gestern veröffentlicht worden ist, wird zunächst mitgeteilt, daß die Kommission sich durch die Zuwahl des Grönland« sprscherS Knud Rasmussen ergänzt hat. Der Kommission stob folgende Papiere zur Untersuchung übergeben worden: 1) ein von Dr. Cooks Sekretär Lonsdale mit Maschine geschriebener Bericht von 61 Foliosetten über dto Nordpolreise, S) eine 16 Folioseiten umfassende, ebenfalls von Lonsdale herrührende Maschinenabschrift der Notizbücher Dr. Cooks, die angeblich bom 18. März bi» IS. Juni 1909 auf der Resse von Svartevaag zum Dpi sljnd zurück bi» zu einer Stelle auf dem Polareise Westlich von HetbergSland niedergeschrieben "worden sind. Kte Papiere enthielten kein Begleitschreiben Dr. Cooks. Lonsdale teilt mit, daß die Originale der Notizbücher vorsichtshalber auf einem anderen Wege nach Europol gesandt worden seien und der Universität in wenigen Dagen ausgeliefert werden würden. Dio vorliegende Ab schrift gebe den Inhalt der Notizbücher indessen voll ständig und genau wieder. Tatsächlich sind die Ori- gtnale der Kommission bisher noch nicht übergeben wor den. Auch war es unmöglich, mit Dr. Cook in Verbin dung zu kommen, dessen Adresse selbst Lonsdale unbe kannt sein soll. Tie Mitglieder der Kommission haben einzeln dis eingereichten Papiere geprüft und sich da von überzeugt, daß sie für die Entscheidung der Frage, ob Dr. Cook den Nordpol erreicht habe, vollständig wertlos sind Tie Kommission hat darauf Lonsdale vorgeladen und mehrere Fragen an ihn gerichtet. Lons dale. brachte einen Brief von Cook mit, auf dem der Aufgabeort und das Datum fehlten und dessen Umschlag in Marseille am 14. Dezember 1909 abgestempelt war. Ter Briefumschlag enthielt ferner ein aus Newyork vom 27. September 1909 datiertes'Schreiben an den früheren Uni- versitätsrektor Torp, dem Cook mitteilte, daß nicht nur seine Instrumente, sondern auch die meisten seiner astro nomischen Beobachtungen in Etah zurückgeblieben seien und daß es ohne diese „unwise and impossible" erscheine, ein endaültiges Urteil zu fällen. Als Resuüat ihrer llntersuchunaen hebt die Kommission hervor, daß der oben erwähnte Reisebericht wesentlich mit dem im Neuyork Herald veröffentlichten Berichte übereinstimme und daß die Abschrift der Notizbücher keineswegs astronomisches Beobachtungsmaterial, sondern nur die Resultate von Beobachtungen enthalt. Ueberhaupt werden alle erläu ternden Erklärungen vermißt, die es wahrscheinlich Machen könnten, daß astronomische Beobachtungen wirklich vorgenommen worden sind. Auch die praktische Leite des Unternehmens, namentlich die Schlittenreise, wird dpich Einzelheiten so unzulänglich beleuchtet, daß sie Nicht kontrolliert werden kann. Daher meint die Kom mission, daß aus dem Singereichten Materiale kein Be weis dafür erbracht werden kann, daß Cook den Nord pol erreicht hat. Tas Universitätskonsistorium ist da raufhin zu dem Spruche gekommen, daß die der Universi tät eingereichten Dokumente keine Beobachtungen oder Erklärungen enthdlte», dre beweisen, daß Cook auf seiner letzten Polarreise den Nordpol erreicht hat. 1. Beilage znm „Riesaer Tageblatt w» Wew« m» Sa»,«» » »,»»erlich w siieia. - tzchr d«, «edavtaa MnvwvaMlt»! Heewann Schmid» w - « KSvssvi* ksffvo - küsfwonk Mj Aonnsnn. i 2u swpkekls Ocksl - AsNss Lrl8vd Kvröstet sut UMWtvr 8eku6llr88t - Slasedine naek ävu kalvlltvll von vrm Mipeu L 6o. ff. kok-ksffvv !« rrL8Svt-8Lekekei» !a KsvLKItoi» tzualitSteu. fit üw, MM», UM. konjttursn, AondonkLren DW^ !n vv8eKsilL-^1I88tLttEVSM in grösster ^usvnlü LUS »Ar erstell klldrlllSll. -WEG :: Echdiaedte-Ümetallwii. :: Wsttßnvnsli'assv 31.