Volltext Seite (XML)
««d A«r»rg»r MtdM M Mchey. TÄesvmuwAmfl«: »Tageblatts Riesa. für die König!. AmtShauptmannschast Amtsblatt Großenhain, das König!. Amtsgericht und den Rat der Stadt Riesa, sowie den Gemeinderat Gröba. 297. Mittwoch, SS. Dezember 1909, ebeel».«S. Jahr«. La» Rtes-e- Lagebiatt erfcheüU s»« La» abend» mit AuRwhmr der Sonn, und Festtage, vtettrljahxlichrr Bezagepre!» bet Abholung in der Spedition in Mesa 1 Mart vü Psg., durch unten Trager - snt in» H—e 1 Mark SV Pfg, bei Abholung am Schalt« der kalserl. Poslansialten I Mark SÜ Pfg, durch den Briefträger tret tn» Hau« 2 Mark 7 Pfg. Auch MonatSabomiemenl» werden angenommen. AozrlgrMAmnthme für die Nummer de» Ausgabetag«» bi« vormittag S Uhr ohne Sewtlhr. Rotationsdruck und Verlag von Langer L Winterlich in Riesa. — «eliRtNSNelle: Voetbestrahe VS. — Für die Redaktion verantwortlich: Hermann Schmidt in Rieia. Bekanntmachung, de« verkauf do« Scheckftemtzelmarkeu betreffend. Im Anschlüsse an die Bekanntmachung vom 30. September 1909 wird bekannt gemacht, daß mit dem Verkaufe von Reichsstempelmarken zur Entrichtung der in Tarif- nmnmer 10 des Reichsstempelgesetze« vorgesehenen Abgabe weiterhin beauftragt worden find: die Zollämter Bischofswerda, Großenhain, Markneukirchen, Olbernhau, und Oschatz, die Nebeuzollämter Königstein, Mügeln und Schwarzenberg. Dresden, am 15. Dezember 1909. Königliche Generalzolldtrektio». "" DteBStos, de» 28 Dezember LWS, vormittags N Uhr, wird im Sitzungssaale der unterzeichneten Amtshauptmannschaft öffentliche Bezirksausschuß-Sitzung abgehallen. Großenhain, am 20. Dezember 1909. 234 s Königliche Amtshauptmanuschaft. Auf iölatt 268 de» hiesigen Handelsregister», die Firma Kirsten L Seurig in Strehla betreffend, ist heute eingetragen worden, daß der Kaufmann Emil Richard Hempel au»- geschieden, die Gesellschaft aufgelöst und da« Handelsgeschäft auf den Mitinhaber Georg Kart Seurig in Strehla übergegangen ist. Riesa, den 20. Dezember 1909. Königliche» «mt-geri^t. Freibank Gröba. Donnerstag, den 23. Dezember 1909, vormittag« 9 Uhr wird da» Fletsch eines jungen fette« Rinde- verkauft. Preis 40 Pfg. für »/, kx. Gröba, am 22. Dezember 1909. Der Gemrtudevorstaud. Rnzeige« für da» »Riesaer Tageblatt" erbitten wir uns bi» spätesten» Vormittag- 9 Nhr de» jeweiligen Ausgabetages. Die »ejchSstsstelle. Lertliches «uv Sächsisches. Riesa, 22. Dezember 1909. ---* Nachgenannten Truppenteilen sind folgende Schenkungen -ugrwrndet worden: 1. Dem 1. (Leib.) Grenadier-Regiment Nr. 100 von dem Hauptmann der Reserve a. D. Grösser in Zwickau 3000 M., deren Zinsen zu Weihnachten an Unteroffiziere, die sich durch lobenswerte Führung auSzeichnen, auSgezahlt werden sollen. 2. Der 12. Kompagnie des 6. Infanterie-Regiments Nr. 105 »König Wilhelm II. von Württemberg" von einem früheren Kompagniechef 500 M. Die Zinsen sollen alljährlich kurz vor Weihnachten an einen Unteroffizier dieser Kompagnie auSgezahlt werden. 3. Dem Schütz«n-(Füs.-)Regiment »Prinz Georg" Nr. 108 von einem Herrn, der nicht ge nannt sein will, 300 M., deren Zinsen alljährlich am 8. August, dem Geburtstage de« hochseligen Königs Georg, an Mannschaften der 11. Kompagnie verteilt werden sollen, t. Dem 6. Feldartillerie-Regiment Nr. 68 von zwei früheren Offizieren de« Regiment», die nicht genannt sein wollen, je 1000 M. mit der Bestimmung, die Zinsen zur Unterstützung von Unteroffizieren zu verwenden. —* Dem bei der hiesigen Posthalterei seit 15. Sept. 1904 ununterbrochen beschäftigten Postillion Franz Ernst Mauermann ist mit Rücksicht auf seine befriedigende Führung und seine Geschicklichkeit im Blasen der vorge schriebenen Posthornstgnale von der obersten Postbehörde dar Shrenposthorn mit silbernem Mundstück und silbernen Quasten verliehen worden. Die seltene Aus- zeichnung wurde dem Genannten heute an Postamtsstelle in Gegenwart des Beamten- und Unterbeamtenpersonals, sowie de« Herrn PosthalterS Geisel al« WeihnachtSgabe feierlich auSgehändigt. —* Am 1. WeihnachtSfetertag sind die Postschalter wie an Sonntagen geöffnet, OrtSbriefbestellung findet wie an Sonntagen statt, ebenso vormittags eine einmalige Geld- und Paketbestellung; die Landbestellung ruht gänzlich. Am 2. Feiertag erfolgt OrtSbriefbestellung wie an Sonn tagen und volle Landbestellung, die Geld- und Paketbe stellung dagegen sällt aus. —* Nach dem Vorgänge der meisten höheren Schulen wird auch unser Realprogymnasium mit Real- schule zu Weihnachten den Eltern schriftliche Nachricht über schwach« Leistungen und BersetzungSauSflchten der Schüler nicht mehr zugehen lassen. —* In der heute abgehaltenen öffentlichen Sitzung de» hiesigen Schöffengericht« wurden verurteilt: die verehel. H. geb. F. in Sta. wegen Diebstahls zu 3 M. Geldstrafe; der Schiffer K. in Ntz. wegen Diebstahls zu 3 Tagen Gefängnis; der Schiffer L. in Dn. wegen ve- drohung zu 10 M. Geldstrafe; der Arbeiter I. tn Nitz, wegen Bedrohung zu 2 Wochen Gefängnis; dis verehel. S. geb. Sch. in Nitz, wegen FelddlebstahlS zu 6 M. Geldstrafe; der Arbeiter H. in Sta. wegen Diebstahls zu 3 Tagen Ge- fängniS; der Holzbildhauer St. aus Ks. wegen Unter schlagung zu 10 Tagen Gefängnis, die al« verbüßt gellen. Anläßlich de» WethnachtSfesteS sind die Unteroffizier« und Mannschaften der Truppenteile der Garnison vom 23. Dezember bi» 3. bezw. 4. Januar be urlaubt worden. Nicht allen Mannschaften ist e» vergönnt, da» schönste Fest de» Jahre», da« Weihnacht-fest. tm Kreise der Ellern oder sonstigen Angehörigen zu feiern; den» ver- schiedene Dtenstoerrichtungen können auch während der Feiertage nicht aufgeschoben werden. In reichlichem Maße jedoch sorgen die Herren Vorgesetzten dafür, den Dabletbenden die WeihnachtSfreude im Elternhaus« durch eine würdige Weihnachtsfeier in der Kaserne zu ersetzen. Schon lange vor dem Feste wurden die nötigen Vorbereitungen ge- troffen. Mit den verschiedensten Gegenständen, au» buntem Papier, Tannenretsig und dergleichen hergrstellt, sind die Kasernenstuben geschmückt, tn denen sich am heiligen Abend nach beendetem Dienste die Mannschaften unter dem im Lichterglanze strahlenden Tannenbaum versammeln. Mit dem Gesang eines unserer herrlichen Weihnachtslieder be- ginnen die Feiern, während hieran anschließend gewöhnlich die Herren Batterie- oder Kompagntechef» auf die Be deutung de» Feste» gerade für unser deutsches Volk und Heer Hinweisen. Nützliche Geschenke, den Wünschen und Bedürfnissen deS einzelnen Manne» entsprechend auSge- wählt, gelangen durch den Wachtmeister zur Verteilung. Bet einem Gla« Bier und den nötigen Zigarren wird in heiterer, fröhlicher Stimmung der Abend verlebt und mit Freude wird jeder gern an das schön verlebte WeihnachtS- fest in der Kaserne zurückdenken. Für die in der Garnison zurückbletbenden Angehörigen der ev. Militärgemeinde findet am 23. d. M. von 430 nachm. ab WeihnachtSandacht in der TrinitatiSkirche durch Herrn DtvistonSpfarrer Riedner statt. —* Auf der Elbe ist heute wieder stärkerer EiS- gang «ingetreten. Vorgestern war der Strom fast eisfrei und die Schollen, die er gestern auf seinem Rücken talwärt« führte, waren kaum mehr als EiSschltcker. Die Schiffahrt hatte übrigens, wenn auch nur in geringem Umfange, den Verkehr noch einmal ausgenommen, sie dürfte ihn aber nun- mehr, nachdem es wieder kälter geworden, bald endgültig einstellen. Dieser und jener Schiffer riskiert wohl noch «ine Fahrt, der eine um den heimatlichen Winterhafen zu er- reichen, der andere um die eingenommene Ladung noch zu bergen, damit er beim Wiederbeginn der Schiffahrt im Frühjahr leeren Kahnraum zur Verfügung hat. — Die vergangene Nacht, die »ThomaSnacht" ge- nannt, war die längste Nacht de» Jahre«. Sie gilt al» Vorläuferin der nach dem Volksglauben von geheimnis vollen Gewalten beherrschten »gwölfnächt«' al« eine wun- derkräftig« Rat- oder LoSnacht, deren Anzeichen über Glück oder Unglück im kommenden Jahre entscheiden. Heute, Mittwoch, war der kürzeste Tag. —88 Der Wunsch der sächsischen Lehrerschaft, ein eigene» Genesung»hetm sür kranke und erholung». bedürftige Lehrer zu besitzen, ist jetzt seiner Verwirklichung nähergerückt. Eine Stadt im Erzgebirge hat sich erboten, dem Sächsischen Lehrerverein da« erforderliche Terrain kosten los zur Verfügung zu stellen und da» Unternehmen durch mancherlei Entgegenkommen nach Kräften zu fördern. Die RentabilitätSfrage steht jedoch bei alledem im Mittelpunkt der ganzen Angelegenheit und ist bei der Verwirklichung des Plane» au»schlaggebend. Zur Finanzierung de» Unter nehmen» sollen die verschiedensten Wege beschritten werden. Eine fünfgliedrige Kommission ist mit den nötigen Vor bereitungen beauftragt und wird von Zeit zu Zeit über den Fortschritt de» Unternehmen» Bericht erstatten. —88 In ein Pfarrhaus einer sächsischen Industrie stadt kam kürzlich ein Mann tn den dreißiger Jahren, der sich al« stellenloser Kaufmann mit hochtrabendem adeligen Namen auSgab und dem Pfarrer ein UnterftützungSgesuch überreichen ließ, veigelegt war ein mit dem Stempel Johanniskirche zu Plauen i. V. versehenes und »der Kir chenvorstand der St. JohanniSparochie zu Plauen i. V-, Wetßflog, Euperintentend" (sio!) unterschriebene» Zeugnis, in dem der Inhaber der christlichen Liebe dringend em pfohlen wurde. Da der Pfarrer die Sache als versuchten Betrug bezw. Urkundenfälschung ansah, so wurde der Ge suchsteller der Polizei übergeben und von dieser dem Amts gericht zugeführt. Er entpuppte sich al« ein vielfach vor bestrafter gewerbsmäßiger Gauner und in seinen Taschen fand sich eine ganze Sammlung von Material zur Her stellung falscher Zeugnisse und dergleichen, darunter auch mehrere, mit obigem Stempel versehene Bogen, die nur der Ausfüllung bedurften. Einige Zett darauf ging vom Amts gericht dem betreffenden Geistlichen die Mitteilung zu, da» Verfahren gegen den Festgenommenen sei eingestellt, da der Betrugsversuch mit unzulänglichen Mitteln unternommen sei, denn jeder Geistliche hätte da» Attest sofort al» ge fälscht erkennen müssen. — Sine Bewegung für Umtrassterung der Strecke Lommatzsch—Mertitz—Leuben—Lossen—Metla der schmal spurigen Nebenbahn Lommatzsch—Gärtitz—Döbeln über Albertitz—Dennschütz—Metla ist im Gange. Sie deckt sich mit einer diesbezüglichen (von Käbschütz au») früher bereit» einmal an den Landtag gebrachten Petition, welche jedoch damals (1904) von der Deputation wie dem Landtags plenum abgelehnt wurde. Au« diesem Grunde und dem der Billigkeit den Gemeinden gegenüber, die von der jetzt projektierten Trasse berührt werden und in denen vielfach bereit» wegen des Etsenbahnbaue» Land-Abgabe, -Nicht bestellung usw. ersolgt ist, werden Regierung und Landtag sich schwerlich entschließen, ohne wettere» der angestrrbten Traffenänderung zuzustimmen. Sie gedenken eventuell so lange den vahnbau ruhen zu lassen, bi» sich die Parteien geeinigt haben. E» könnte also eine Verschleppung der ganzen Vahnbau-Angelegenhett eintreten'. Die Lommatzscher städtischen Kollegien sind für die Albertitz - Dennschütz« Petition mit eingetreten, doch scheint sich jetzt rin Um schwung vollzogen zu haben. Die Ftnanzdeputatton L will die Neutroffe erst einmal abfahren, ehe die Entscheidung fällt, doch kann man heute schon al» ziemlich sicher prophe zeien, daß die alte Trasse über Lossen bleiben wird. — Di« elf sächsischen landwirtschaftlichen Schulen w«den in diesem Winter von im ganzen 988 Schülern besucht. Davon entfallen aus die landwtrtschast- Aas gut« V«d«ek-A!ar