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«Ul du Oberbefehl,,»»« di» yechramhdtrUit «« Lr uppen «kannten, Netzen ste bis eben anßickommenen Soldaten nicht sogleich von den Dampfern auf den Dampf- Platz marschiere«, wodurch die Niederlagen herbeigefübrt worden waren, sondern ließen die Truppen erst noch ein mal von Anfang an «tnexerzteren und «»»bilden Ader auch so »teilt der Unterschied zwischen de» gleichgültige« u«d wantg rührige« spanischen Soldaten «ad de« zähen kriegerischen Berbern «in großer l Ohne die mindeste Be geisterung tun die Spanier ihren Dienst und sind zudem unfähig, die ungewohnten Strapazen zu ertragen. Außer dem ist die Verpflegung sehr schlecht organisiert. Al» am »7. Juli die Kabylen HU an die Dore Melilla» kamen, waren ihre Gegner infolge schlecht« Wasserversorgung dermaßen erschöpft, daß sie von den Moro» mst Snltp- peln wie Hunde niedergeschlagen wurden. Die Spanier schieben sehr unsicher und vergeuden sinnlo» ihre Mu nition. „Gelegentlich eine» Kampfe» bei der weit im Gebirge vorgeschobenen befestigten Stellung Lidt Muss konnte ich die große Schußsicherheit der Riffleute be obachte«. «u» einer Entfernung von etwa sechshundert Meter wurde plötzlich ein Schuß abgegeben und in der kleinen Feste trug man einen Daten von der Brustwehr fort. Die spanischen Soldaten «öffneten kräftig da» Feuer; worauf, konnte ich nicht sehen. Kaum aber hatten di« spanischen Schützen etwas nachgelassen, so sah ich einen Riffmann in 'seiner braunen Djellabah hinter einem Stein austauchen, sich hochrichten und mit all« Ruhe einen Schuß abgeben. Mederum ein Treffer, von neuem schossen die Spanier, und die kleinen Gebirgskanonen, Kruppsches Modell, arbeiteten kräftig. Ab« wogegen? Gegen die Stelle, wo umgehend nach dem abgegebenen Schuß der braun« Feind verschwunden war, gegen «inen Felsblock. Ich konnte etwa zehn verschiedene Mohamme daner zählen, der die zirka 120 Mann starke europäisch« Besatzung gegenüberstand. Und da» Resultat war, daß da» Fort schließlich drei Tote und sechs verwundete barg, während «in Verlust bei den Feinden nicht zu konsta tieren war. Ich zählt« zirka 20 bi» 22 Schuß von marok kanischer Seite, gegen 100 bis 120 Gewehr- und 85 bi» 40 Kanonenschüsse von spanischer Seite. Ein gewaltiger Unterschied in Anbetracht des Erfolges!" Nach Beendig ung der Kämpfe suchen die Riffleute in aller Ruh« die Sprengstücke der spanischen Projektile zusammen, um ihren Geschoßorrrat zu ergänzen. Die Einnahme de» Gurugu- gipfels gibt den Spaniern durchaus keine dominierende Stellung über das Land und «S dürfte ihnen unmöglich LkLILIllLILIllLIlliLIllLlLILiLILIULILZL) 2 LI m LI LI a in LIlllLlLiLlLkLlLkLILILILILkLILILILkLI Ui. «v« VirricdUme «Ur U»u»«A»c!l« mN I voo MkdaUr GE » I I V-s-k-uavLUlclMrAit. Vs»«ki E V«»—ldn Odo, u,a «an«. kl«tedt Mt« «t* 3«»«. »ekoitt «»» uav Ui »drolut vLrclUickUcU. » !1 n U«d«r»ii «rdllUtoU. n :r :: xdi-riulve k«vni>l«kirL»i! ttsrrKeL La vü»»vL<LorL. LI O LI LI ci Ll LI svch "bar WffMbiO kmuFmd tz« attzpioren, da» die K«. btzl», Heg» und gegen rriche Be- zahlung erschließest w«den. ^kkAWApfk^skF TA. «m»Vche»«okch. Johann-Heinrich Graf von Bernstorff, d« deutsch« Botschaft« in Washington, hat, von d« Ameri kanische« Akademie für Sozialpolitik einaeladeu, in Phi ladelphia am Sonntag ein«» Vortrag über da» Thema „Deutschland al» Weltmacht" gehalten, von dem man wegen der Stellung de» Red««» Notiz nehmen muß. Der Wortlaut der Red« wird der „Tägl. Rdsch." au» New- vork in folgendem Lu»zug abermittelt: „Deutschlands weltpolÜtk ist im «Ugland oft mißverstanden worden, weil die ausländischen Journalisten di« kühnen phan tastischen Flüge der Pan-Germanisten zu ernst aus fassen, obgleich sie bhne jede Bedeutung sind. Diese Leut« haben im deutschen Parlament kaum irgendwelche Vertreter, und sie besitzen nicht den geringste» Einfluß auf die Regierung; die deutsche Regierung betrachtet diese Leute sogar al» ein sehr wenig wünschenswerte» Element im deutschen Journalismus, weil sie im Aus land ein Gefühl der Mißstimmung gegen Deutschland Hervorrufen, indem sie Fragen und Ziele behandeln, die über den Rahmen der praktischen Politik hinauSgehe» — Einig» Leute glauben, daß di« hauptsächlichste Quelle der Schwierigkeiten zwischen Deutschland und den Ver einigten Staaten die Monroedoktrin ist, über die man in Amerika keinerlei Argumente anhören öder irgend einen Kompromiß zulassen wolle; sie sind der Ansicht, daß die Amerikaner in dieser Beziehung auf alle Fälle, und koste e», was «8 wolle, auf ihrem Standpunkt ver harren wollen. Die Deutschen sind sich dieser Tatsache wohl bewußt, und auf unserer Seite besteht nicht die geringste Absicht, auf d« westlichen Halbkugel irgend welche Gebietsteile zu erlangen, viele Engländer mur- ren seit den letzten Jahren üb« die von Deutschland an den Tag gelegte Energie. Diese Energie ist mit großem Erfolg in der Sphäre industrieller und kommer zieller' Unternehmungen entfaltet worden, in einer Sphäre also, di« England al» die seinige zu betrachten gewöhnt ist; di« Engländer vergessen aber, daß Eng land davon ebensoviel Nutzen hat, wie Deutschland, da diese» England» bester Kunde ist. Die Weltpolitik Deutschland» ist rein kommerzieller Natur, ohne irgend- wtzlch» te«ttori»l« Atel» ober Absichten gegea kaff vor- harchena Gleichgewicht u«t« den Mächten Die „efsene Tür" ist unser führende» Prinzip, und diese» Ziel be herrscht unser Verhalten der Türket, Ehtna, Marokko und Südamerika gegenüber. Da» gleiche Prinzip be herrscht die Entwicklung unserer Flott«. Im Laufe weni ger Jahre haben wir in Europa ak» Jndusticke und Handel treibend« Staat die zweite Stellung erobert, und in dieser Beziehung nimmt die Entfernung zwischen un» und England von «Jahr zu Jahr ab. Wir stehen unter dem Zwang d«r Notwendigkeit, diese unsere Stel- lung durch ein« starke Flotte zu schützen." — Sollte e» sich bestätigen, daß mit diesem Auszug die Leitgedanken der Rede richtig wiedergegeben sind, dann wird st« nicht bloß in den Reihen der Alldeutsch«« stark v«schnupf«. Denn im Auslande wird nun mal jede» unerbetene Vor beugen vor ihm — mit Recht, meint der Dr. An». — al- Schwäche aurgelegt was dem vom Redner gepriesenen kommerziellen Aufschwung Deutschland» kaum sördorlich sein kann. Ter konservative „Reichsbote" wendet sich in seinem gestrigen Leitartikel „Sin letzte» Wort" sehr ent schieden gegen die scharfe Kritik, die sein versuch, zwischen den Konservativen und dem Liberalismus zu vermittoln. bei der Krenzzeitung gefunden hat. Er hebt hervor, daß er ausdrücklich aufgefordert habe, andere vorschlägo zu machen, sofern man seinen Vorschlag nicht annehmen könne. „Aber die Kreuzzeitung machte keine; sie denun ziert jedoch unseren Vorschlag al» eine beleidigende Zu mutung an die konservative Partei." Der „Reichsbote" schreibt dann weit«: „Mit grüßt« Entrüstung weisen wir, die wir seit 36 Jahren die Fahne der Konservativen vorangetragen und ihr die Ehrung der Nation in so weiten Kreisen wie nie zuvor erworben haben, e» zurück, wenn man uns verdächtigt, die Ehre der konservativen Partei zu verletzen. Auf diesem Fuße hört für uns die Debatte auf." — Auch ein Zeichen der Zeit- Wegen Körperverletzung und Beleidigung hatten sich hör kurzem vor dem Berliner Schöffengerichte fünf Mitglieder d«S sozialdemokratischen ZentralverbandeS der Handlungsgehilfen zu verantworten. Sie hatte» sich gegen Mitglieder pes Deutsch-nationalen Handlungsge- hilsenverbandeS in einer Versammlung vergangen, und „Genosse" Hoffmann hatte mit einem Gummiknüppel auf einen Tcutschnationalen «ingehauen. Ter Gummiknüppel held sowie ein anderer „Genosse" erhielten je zehn Mark Geldstrafe, während die Verhandlung gegen einen ver- «MMN, größerer Posten, habe billigst abzugeben. Rohr« u. Ante« größte» La^rr, »RstAiWM aller Systeme, größte Aus wahl, auch leihweise. ii. Mer, Aemmch., «oelheftratze. tztz-tz Prima SüwknRolilwn, Büslnbeskl««» di-iblG«», «ttv. vnwnnkol», ne«: sMeneWWeW in allen Preislagen empfiehlt billigst k. F. Mr. Für LFelle zahle höchsten Preis. v. «ritzner, Altnarkt 8. '' i i nie wew-v-MM-swMWW««, gesehen, deren lebhafter Geist sich ungewöhnlich für prägnant« Lander und Charartertypen rnteressrerte, war daher beinahe neugierig geworden auf Fridas idealen Freund. Ein Interesse, da» sich nun keineswegs bei seiner persönlichen Bekanntschaft verlor. Diese Sympathie war keine einseitige. Westread, völlig überrascht von Marions mädchenhafter Anmut, ihrem vor nehmen und wieder so bezaubernd liebenswürdigen Wesen, dachte gar nicht daran den starken Eindruck zu verhehle», den er von ihr empfing. ES war nicht amerikanische Courtoiste allein, die ihn veranlaßte, sich der schönen, holdseligen Frau möglichst angenehm zu machet,. Das Reiseleben bot ihnen den leichten Anknüpfungs punkt. Marion wußte nicht allein geistvolle Schilderungen zu schreiben, sondern auch amüsant zu plaudern, während Westread in ungemein scharfsinniger Weise seine sachverständige Länder und Völkerkunde zum besten gab. Jedenfalls unterhielten sie sich so lebhaft, daß selbst Frida daneben ein wenig zu kurz kam. Aber sie nahm die kleine Vernachlässigung durchaus nicht übel, verfolgte vielmehr das angeregte Gespräch der beiden mit stillem Wohlgefallen, und das warme Licht in de- Freundes sonst so ruhigen Augen, da» eifrige Rot in Marion» zarten Zügen gab ihr so zu denken, daß sie mit ihrer stummen Nebenrolle ganz zufrieden war. Entschieden weniger behaglich fühlte sich Miß Daisy. Erstens wurde die Unterhaltung deutsch geführt, mit welcher „fürchterlich schönen" Sprache ste einstwecken noch auf dem Kriegsfuß stand, und dann war ste e» nicht gewohnt, jemals unbeteiligt oder gar unbeachtet zu bleiben. Wäre ihr lieber alter Freund ein jüngerer Mann gewesen und ste selber nicht ganz verliebt in tdo obannivK. die bezaubernde Mr». Breiten born, sie hätte sich die Zurücksetzung kaum gefallen lassen. Sie hätte irgend was Verzweifelte» angegeben, «m sich be merkbar zu machen, während ste sich jetzt begnügte, ihren Schaukelstuhl in immer schnellere Bewegung zu setzen und ihr« schmalen fein beschuhten Füßchen unter den, Saum der wippenden raschelnden Seidenröcke noch ein wenig weiter vor« zuschieben. Mei», niemand beachtet« die Manöver. Sie mußte dies« kleinen Fernsätze selber bewundern — Mr. Westread war schon der reine deutsch« Bär geworden. Da ertönte das Gong. Mit einem Ruck schnellte Daisy an» dem Stuhl. „Luncht* ries st« wi« erlöst. — „Lieber Himmel, wa» bin ich hungrig." Man lachte. Die Kleine hatte endlich ihr« Beachtung, denn Mr. Westread versprach gerührt, er werde ihr sofort «ine Schachtel PralinL» besorgen, womit ste sich dann im Notfälle ernähren könne. Frida fordert« ihren Besuch aus, am Lunch teilzunehmen. Marion sagte mit Vergnügen zu. „Ich kann mit gute», Gewissen bleiben, Luise vermivt mich heut« nicht. Sie hat Korrektur«« zu l«sen, da ist st« für niemand zu haben." Westread hingegen mußte dankend ablehnen, einer Der- abredung halber. Die spätere Wagrnfahrt werd« er jedoch keineswegs versäumen, sofern er die Dam«» nicht beenge. Bkwahr«! versichert« Daisy schnell, indem st« ihr schöne» Kleidchen mit allerliebster Bereitwilligkeit zusammendrückte. -Sie müssen ganz sicher kommen. Damit wir wenigst«,,» einen Herrn unter so viel Weiblichkeit haben." „Unverbesserlich! Wa»?' lachte Frida dem Freunde zu. Recht hat ste aber diesmal. Also bitte pünktlich um Drei. Wir wollen den schönen Nachmittag ganz auLnuhrn. Mr. Westread beteuerte, nur der Weltuntergang könne ihn zurückhatten. In bester Stimmung betraten die Damen den kleinen, äußerst gemütlichen Speisesaal. Auch hier hatte Frida mit verhäNniSmäßia gering«» Mitteln «twaS sehr Gelungenes ne» schaffen. Mit Ausschluß eine» aufdringlichen und doch nichts, sagend«» Pouch» hatte st« der brauchbaren gediegenen Be haglichkeit umsomehr zum Recht« verhalfen. Dunkle« Eichen holz bildet« hier dm Grundton. Auch hier hohe Paneele, di« sonstig« Dekorativ» aber beschränkter als im geräumigen Talon. Auf ruhige», Wandflächen stur wenige gut« Gemälde, deren heitere Motive symbolisch Appetit und Laune steigerten. Be merkenswert war ein» prächtig geschnitzt« Kredenz mit schönen stilvollen Prunkgeräten. Ti« Tafel glänzte in, Schimmer schnee weißen Linnen» und alten Gilberschmuck-, und viel« einzelne Blumen in schlank«» bochstrngligrn Gläsern zierten sie be sonder» »«blich. Auch standen zahlrriche blühende Strauch gewächs« in »roßen japanischen Vasen regellos am Boden oder aus seh, niederen Postamenten umher, sodaß man in einem duftenden Gerte» zu sitzen schien. „Wie nett Lu es bei Dir hast, Frida, ich freue mich jedesmal von neuem dara,^" bemerkt« Mario»«. „Sobald ich mich entschließen kann, ein feste» Heim auszuschlagrn, mache „Ja, weißt Du, Marion, darin begreife ich Dich eigentlich nicht, Du gabst früher was aus Komfort und hattest einen so gewählten Geschmack, aber Deine jetzige Häuslichkeit ist ein fach ledern — das richtige Chambre garni, nimm mir'» nicht übel." „ES handelte sich ja auch eigentlich nur um ein Absteige- quartier. Vornehmlich deshalb halte mein Mann di« beschränkte Wohnung mit den, nüchternen UrväterhauSrat, an dem er übrigen» merkwürdig hing beibehalten. Wir hielten uns etwa zwei Monate drS Jahre» in Berlin auf, suchten dann keinen Verkehr, der uns gesellschaftliche Verpflichtungen großen Stils aufgezwungen hätte, wollte» nn» lediglich ausruhen und das konnte» ,v,r in dem alten stillen Haus, recht wohl. Es hätte mich ja nur ein« Andeutung gekostet und Brcitenborn würde mir freudig die schönst« Villa eingerichtet haben, aber da» Reise- leben sagte mir damals ganz be, anders »u, und ich habe m jenen Jahren wirklich wenig Wert auf kam» oowckrt gelegt. Wir waren eben Wandervögel, di« sich wohlgemut aus jeden beliebigen Zweig niederließen zur kurzen Rast. Seit ,ch eulsam bin, ist mir freilich dir Reiselust ver- gangen. Manchmal sehn« ich mich ganz heftig nach einem schönen Heim, da» mir Arbeit und behagliche Ruh, zugleich schafft, und kann mich andererseits doch nicht zu rinrr Wahl entscheiden." „Eine zweite Ehe wird das Dilemma ganz von selbst lösen; sie ist ja nur «,u« Frag« der Zeit," meinte Frida mit ruhiger Bestimmtheit. Ein peinvoller Ausdruck trübt« Marion» klare Augen, al» sie hastig antwortete: „Da» ist keine»weg» ausgemacht. Man wird sich nicht um mich reißen, denn mein goldener Firnis ist nicht ganz echt. Wer die Hand nach mir an», streckt, streift ihn beinahe völlig ab. Solch« Enttäuschuug erträgt aber kein moderner Freier." „Es sei denn, er besäße selber den fraglichen Mammon." „Ach!" Marion lächelt« matt. „Sie stick all« Genuß menschen, di, Männer von heute. Nie genug, da» ist Re Devise der Zeit, klebrigen», Lu hast ja auch nicht wieder geheiratet." Fortsetzung folgt.