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ttchk, lnWesonssere Lurch chlnMfrVLms «er Straf, mrmündtgkett. lauf da» vollendete 14. Lebensjahr und durch die Aufgabe de- vielangefochtenen Etusichtsufor- LenulfeS. rvMV folgt.) Tagesgeschichte. «rutsch-» Mich. Al« Nachfolger Dr. Nieberdtng» wurde Kammer, gettchtspräfldent Dr. Liseo »um Staatssekretär de« Reich», jvsttzamt» ernannt., Die neu» mecklenburgische Verfassung wird in der Vorlage der Regierung niemals Gesetz werden. Die von der Ritterschast beschlossenen Lenderungen dn dem Ent- »urf sinh so tiefetnschnetdender Natur, daß von den srei« heitlichen Bestimmungen der Verfassung kaum etwa» übrig bleibt. E» wird verstchert, daß weder die Regierung noch di« .Landschaft- diesem Verfassungstorso zustimmen werden Gegenüber Klagen einiger Blätter, daß Deutschland bei der Verlängerung der Konzession des Vuezkanals seine Jatereffen nicht genügend wahrgenommen habe, und daß es keinerlei Einfluß auf die Kanalgesellschaft besäße, wäh rend England und Frankreich je drei und selbst Rußland «inen Vertreter in Aussicht habe, trotzdem die vetetltgung der deutschen Flagge am Verkehr durch den Kanal von Jahr zu Jahr wächst, weist di« «Kölnische Zig." in einem Berliner Telegramm darauf hin, daß diesem Umstande schon durch die vor einigen Jahren vollzogen« Wahl de» Präst- deuten Plate, vom Norddeutschen Lloyd in den Lussichtsrat Rechnung getragen worden sei. Das Blatt erwähnt dann serner, daß fast alle Aktien in englischem oder französischem Besitz sind, und daß Deutschland al» Inhaber von Aktien so gut wie garnicht in Betracht komme. Da e» sich um «in« Privataktien-Gesellschaft handle, würden die Stellen im Aufstcht»rat natürlich unter dem Eestchirpuntte besetzt, daß diese Herren Bettreter der hauptsächlichsten Aktionärgruppen sind. Uebrigen« haben, so schließt das Telegramm, die Wünsche der deutschen Schiflahrtsinteressenten am Suezkanal bei der Verwaltung immer Entgegenkommen gefunden, und zu Klagen ist kein Anlaß gewesen. Insbesondere haben Bevorzugungen anderer Nationen nicht stattgefunden. Der ReichstagSabgeordnete Schack hat, nachdem in der Triole»Angelegenheit die drei Strafanträge wegen ve- leidtgnng von den drei jungen Damen zurückgezogen war- den sind, e» abgelehnt, fein Reichstagsmandat nieder- zulrgen. Italien. Der Kaiser von Rußland ist gestern nachmittag 3 Uhr abgereist. Bei der Abfahrt de» Kaisers bildeten Truppen aus den Straßen Skalier. Nachdem der Kaiser auf der Schlohterrasse sich von der Königin verab schiedet hatte, fuhren die Majestäten mit den Mini- stern und dem Gefolge unter einer Ehreneskorte zum Bahnhöfe und wurden unterwegs von der zahlreich der- sammelten Menschenmenge mit den Rufen: „Es lebe Italien, es lebe Rußland!" begrüßt. Auf dem Bahnhofe schütt der Kaiser zunächst die von Bersaglieris ge stellte Ehrenkompagnie ab und begrüßte dann die zur Verabschiedung erschienenen Spitzen der Militär- und Zivrlbehörden. Hierau, bestieg der Kaiser, nachdem sich die Majestäten zum Abschied umarmt hatten, den Salon- wagen, aus dessen Fenster er sich noch einige Mi nuten bis zur Abfahrt des Zuges lebhaft mit dem König unterhielt. Belgien. Dec ehemalige Angestellte der Gesellschaft Haut- Congo, der Deutsche Dr. Doerpinghalus, hat folgende Anklage gegen die Verwaltung des Kongostaates ge richtet. Vom April 1907 bis Mai 1909 hat die genannte GesellfchW lm Usiragebieke eingeborene Männer und Frauen an dis Kette gelegt und ft« tn Haft behalten, um sie zur Zwangsarbeit zu zwingen. Man habe sogar Morde begangen und sich an Kindern und Frauen haarsträubende Grausamkeiten zuschulden kommen lassen. Auch Dörfer seien verwüstet und bewaffnete Wachen seien unterhalte« worden, um die Neger zur Förderung von Kautschuk zu zwingen. De. Doerpinghau» belegte seine Anklage mit Einzelheiten abschreckendster Art. Ter sozia listische Abgeordnete van d« Velde hat, um die Wahrheit über diese D.nge zu erfahren, in der Kammer eine .An frage an den Kolonialnnnister gerichtet. Spante«. ' Nach neneren Meldungen au» Madrid hat da» Nn- Welter auf dem Kriegsschauplatz aufgehört. Die Trup pe» haben tagelang große Qualen «»»gestanden. Fort- gesetzt treffen au» Melilla Transporte erkrankter Sol- baten ein. Airs Nador sind gestern allein 400 Kranke eingetrosfen. In Melillr sind die Kirchen und Kasernen in Hospitäler umgewandelt. Eine antiklerikal« Kundgebung von vorgestern nach- mittag war gewaltig und imposant. Ueber 109000 Men schen aus allen Volksschichten beteiligten sich daran. Bor der Statue TastelarS wurden begeisterte Reden aus die Freiheit, gegey die Geistesknechtung gehalten. Perez GaldoS, Dr. Simarro, 7 er Sozialist Pablo Iglesias und der Senator Sol y Ortega ergriffen das Wort. Der all- gemeine Jubel, über da» Ende der Schreckensherrschaft machte sich in den verschiedensten Rufen Luft. Ta die Polizei nirgend» einschritt, verlief alles in bester Ordnung. / Griechenland. Die griechische Militärverwaltung ist, wie von an- geblich informierter Seite mitgeteilt wird, mit den zu- ständigen Berliner Stellen in Unterhandlungen getreten behufS Beurlaubung mehrerer preußischer Offiziere nach Griechenland. Insbesondere ist die Reorganisierung des griechischen Generalstabes unter Assistenz deutscher Osfi- ziere beabsichtigt. Man schließt übrigens hieraus, daß die Möglichkeit eines Dynastiewechsels in Griechenland nicht mehr besteht. Marokko. Dec Korrespondent der TimPS in Tanger meldet, daß nach Briefen aus dem Innern die unter dem Schutze der europäischen Mächte stehenden Mauren von den Be amten des Sultans regelrecht verfolgt werden. Im Distrikte Alsazar z. B. hätte der dortige Gouverneur die Besitzungen dieser Leute überfallen und vollständig aus geplündert. Die Mauren, die nicht entfliehen konnten, seien emgespvrrt worden. Der Korrespondent bemerkt hierzu, dies beweise von neuem, daß die Regierung de» Muley Hasid offen die unter dem Schutze europäischer Mächte stehenden Mauren verfolge, ohne daß sie dazu ein Recht habe Er fügt hinzu, daß, solange die Mächte nicht energisch dagegen einschreiten, sich daran nichts ändern werd« Lustschiffahrt. CK. Im Sturm auf der Flugmaschine. »Heute erhielten wir den größten und kühnsten Beweis dafür, daß der Mensch wirklich die Luft erobert hat," so beginnt ein englischer Berichterstatter die Schilderung eines verwegenen prachtvollen Fluge», den Latham am Freitag bet der Fliegerkonkurrenz von Blackpool bei stürmischem Wetter ausgeführt hat. Der Zweifel an der Flugmaschine, die ja doch auf stille» Wetter angewiesen sei und größere Windstärke nicht überwinden könne, sei mit diesem Bravour- stück Latham» zerstört. Bei einer Windstärke von 37 eng- lisch»» Meilen in der Stunde, also von rund 16 Meter in der Sekund», begann der kühne Flieg« in fein« AHoiuett». Maschine unerschrockrn den Kampf mit der Windsbraut und blieb am Ende der Steg«. Die meiste« Flugttchniker waren an dem Tag« nicht am Start erschienen, da »in Flug bei so heiligem Sturme mehr al» »tn Wagnis be- deuten mußte. Die Flugfläche lag le« und verödet. Mit Erstaunen sah man, wie mittags gegen IS Uhr plötzlich und unerwartet am Flaggenmast« der weiße Wimpel hoch- ging, der da ««kündigte: «Flug wahrscheinlich - Erregt« Erwartung bemächtigte sich all« Gemüttr. wa« soll», da» bedeuten? wer will bet diesem Sturme fltrgen? Man blieb nicht lang« im Zweifel: dort drunten am Schuppen holt« man Latham» Apparat au» d« schützenden Halle. Ueber den Flugplatz brachte man den Apparat; dann sah man, wie Latham einstiez. wollte er nur quer zum Schuppen zurückfliegen? Da» wär« ohne «in« Wen» düng gegangen und eine Wendung bet dem heftigen Wind« erschien allen eine Unmöglichkeit. Aber tn diesem Augen blick« geht «in «weite» Signal in die Höhe, durch da» Gla» erkennt man Lathman« Namen und mit Staunen lieft man: er startet sür den Echnelligkeitsprei» der Daily Sketch. Die übrigen Flugtechniker stehen tu kleinen Gruppen bet einander und flüstern; ihr« Mienen sind ernst und besorgt. Nur Latham lächelte und ist froh. Dann gibt er da» Zeichen zum LoSlassen. Sobald die Maschine frei wird, springt sie empor. Noch nie sah man «inen solchen Start. Selbst den Laien wird e» klar, daß hier etwas Außerordentliche» geschieht. Latham wird ein« sturm bewegte Fahrt haben. Der vogelähnliche Apparat wird heftig von einer Sette zur anderen geworfen. Bisweilen packt ihn der Sturm von hinten und versucht ihn zur Erde zu drücken, die Echwanzteil« werden «mporgehoben, alle Windflächeu sind von der Gewalt de» Sturme» ge bogen. Doch immer vieler arbeitet die klein« Maschine sich empor. Die ng der Zuschauer erreicht den Gipfelpunkt, als am ersten Drehpunkt nun «ine Wendung versucht. D.it arbeitet er sich erst hinaus, ehe er langsam, strichweise zur Seite sich wendet. Unendlich langsam scheint e« zu gehen, der Apparat steht tn der Luft wie festgebannt; da endlich hat er die Höhe, eine kurze scharfe Wendung und den Sturmwind nun im Rücken braust der Aeroplan mit Schwindel erregender Schnellig keit dem zweiten Zeichen entgegen. Atemlos haben die Zuschauer den Vorgang verfolgt; nun klingt auS trockenen Kehlen ein heiseres Hurra, in dem noch die Angst de« Publikum» nachklingt. Am zweiten Wendezeichen wieder holt sich der Kampf mit dem Winde. Dann steht man Latham einer unten stehenden Grupp« von Freunden zu winken. Die Schnelligkeit spottet jeder Beschreibung; „150 Kilometer," meint kopfschüttelnd einer der Techniker; es waren wohl nicht mehr als 120, aber immerhin eine unerhörte Geschwindigkeit. Die Kollegen verfolgen mit scharfen Blicken den Flug. AuS dem Publikum hört man eine Stimme rufen: „Herunter kommen!" ES ist ein italienischer Aviatiker, der vor Aufregung bebt. „ES ist grauenvoll," ruft er, „ich zittere für sein Leben." Aber Latham vollendet ruhig Runde um Runde. Der Wind wird stärker, die Maschine aber gräbt sich ihren Weg durch die Sturmwogen. Dann endlich sieht man ihn den Apparat zu Boden lenken. Mit ruhiger Leichtigkeit landet der Aeroplan, schnell und sicher entspringt Latham dem Gerüst. Er lächelt; jedes Gefühl der überstandenen Gefahr scheint ihm zu fehlen; er spricht nur von den Verdiensten des Ingenieur», der diese wundervoll stabile Maschine gebaut hat. Die Leitung der Fliegerkonkurrenz aber hat dem kühnen Aviatiker einen besonderen Preis von 6000 Mark znerkannt, „sür den schönsten Flug.de» Meeting»". Nichts von dem. Kaum, daß er beiläufig bemerkte, er werde ihr, sobald er sich in N. eingelebt, die dortigen Be» -iehungen und Verhältnisse brieflich schildern und sie so ein gehender über ihren künftigen Wohnort orientieren. Tante Dina saß daneben mit einem undurchdringlichen Sphinxgesicht, daS auch nicht den leisesten Zug von Güte unv Herzlichkeit erkennen ließ. Darnach küßte Günter auch der gnädigen Tante die Hand, ' ebenso zeremoniell wie seine Lippen Marions blühende warme gestreift, und sie hatte doch so bang zitternd die seine gesucht wie ein Vögelchen, das sich nach lieben Nestschutz sehnt, — und dann fiel die Tür hinter ihm zu, dumpf und hart. Dieser schwere dröhnende Ton, der ihre überreizten Nerven an das Schließen eines Totenschreins gemahnte, nahm Marion die bis dahin mühsam behauptete Fassung. Aufweinend stürzte sie in ihr Zimmer, verschloß mit bebenden Fingern die Tür und warf sich in haltloser Ver zweiflung auf das Bett, in seinen Kissen das Schluchzen er stickend, das ihren Körper wie ein Krampf schüttelte. Nach geraumer Weile schreckte sie ein Pochen an der Zimmertür empor. Das war Bellas harter Finger. Marion wollte sie nicht sehen, nicht jetzt. Sie wnßte, Bella hatte sich vorhin aus dem Salon geschlichen, nm Günter im Treppenhaus von ungefähr zu begegnen und ihm da adieu zu sagen. Sie hatte sich kaltblütig gesichert, waS ihr, der Brant, verwehrt worden war. Marion meinte noch das Lachen, das Bella eigentümliche klanglose Lachen zu hören, mit dem sie ihm wohl eine Neckerei auf den Weg gegeben. DaS mochte ganz harmlos gewesen sein, dennoch hatte sich in Marion eine neidvolle Eifersucht über dies Lebewohl unter vier Augen geregt und sie konnte sich einer Abneigung gegen die kokette Cousine nicht erwehren. Selbst als das Klopfen sich wiederholte, öffnete sie nicht, aber sie unterdrückte das heftlge Weinen, Bella sollte sich picht ihres billigen Sieges freuen. Endlich erhob sie sich und kühlte die brennenden Augen »st kaltem Wasser. In dem Maße wie die heißen Augen sich Hätten, erfrischten, wurde sie auch innerlich allmählich ruhiger. .Nicht vorzeitig härmen ermahnte sie sich." Noch ist Günter mein. Noch fiel das furchtbare Wort Trennung nicht zwischen unS.' Dennoch sehnte sie sich heftig nach einem warmen Blick, einem ehrlichen Zuspruch. Den fand sie allezeit bei Frida. In ihrer gegenwärtigen so schmerzlichen Verlassenheit setzte sie sich darüber hinweg, daß Tante Dina den Abbruch jeglichen Verkehrs mit der Freundin für sie zum HauSgesetz gemacht. Auch Eberhard hatte sie nun für immer Herz und HauS verschlossen, als er sich, auf seiner Wahl beharrend, kürzlich offiziell mit Frida verlobte. In dem unbezwinglichen Verlangen nach ihr und dem Bruder, den sie ebenfalls bei Urbans zu sehen hoffte, dachte sie auch gar nicht daran, erst der Tante Einwilligung zu diesem Besuche zu erbitten, die ihr zudem verweigert worden wäre. « Der heimliche Fortgang gelang. Selbst Bella, die sich bi» dahin förmlich zu ihrer Wächterin gemacht, verlegt« ihr jetzt nicht den Weg. Vielleicht hatte Tante Dina sie nun ebenso aufgegeben wie Eberhard, den sie fortan in kalter Anteillostgkeit seinen Zielen folgen ließ. Marion fragte im Augenblick nicht danach. Glücklich, dem Zwange unablässiger Beobachtung und Behinderung entronnen zu sein/ betrat sie tief aufatmend die Straße. Mit der elektrischen Bahn erreichte sie bald das Urbanschr Hau». Sie fand Frida im Atelier und dabei, die zahllosen Skizzen von den Wänden zu nehmen und in einer bereit stehenden Kiste zu verpacken. Die schönen Tuchbehänge, die antiken Krüge und Kupfergeräte, sowie alle sonstigen Zierstücke lagen und standen regellos am Boden und die Helle Sonne brannte ungehindert auf diesem ChaoS der Zerstörung, in dem die bilderlosen Staffeleien wie fleischlcere Gerippe umherspukten. -„Bedeutet das Aufbruch? WaS hast Du denn vor?" fragte Marion beklommen. „Nichts Geringeres al» eine Ozeanfahrt," war Fridas ernste und doch gelassene Antwort. „Ja, wir wandern auS, Eberhard und ich. Nach vielem Ueberlegen sind wir der Ueberzrugüng, am ehesten und wohl auch erfolgreichsten in Amerika fortkommrn zu können." ^Großer Gott, Euch soll ich auch hergeben?" stöhnte Marron. Die Tränen stürzten ihr von neuem wie ein Strom au» den Augen. Frida schob den Blender vor da» sonnig« Fenster nnd rog das weinende Mädchen neben flh auf den Divan. „Komm', Marion, weine nicht, wir wollen mit ruhiger Verständigkeit darüber reden. Sieh, wir gehen ja nicht aus der Welt. Was bedeutet denn eine Fahrt nach Newyork oder Boston? Die ist heutzutage bald gemacht. Wir hoffen sogar, recht oft ein langes frohes Wiedersehen mit Dir zu haben. Es mar meine Absicht, Dir heute noch schriftlich unseren Entschluß mitzuteilen, nun frftlt's mich, daß ich alles mündlich erklären kann. Verdanke ich Deinen Besuch einem Einlenken der Tante gegen uns?" Marion verneinte kleinlaut. „Sie ist dieselbe. Voll bitterer Unversöhnlichkeit gegen Eberhard und kühler Gleich gültigkeit gegen mich. Ich hcelt's nicht mehr aus. Ich mußte eine warme Hand halten, ein gutes Wort hören. Ich lief einfach fort. Es ist mir gleich, was daraus wird." „Liebste Marion, das ist unbedacht. Du hast ja nicht über Dich allein zu entscheiden. Vergiß nicht, daß auch Westerot in gewissem Sinne von Deiner Tante abhängig ist." „Du auch, Frida? Du rätst zur Unterwerfung um des elenden Geldes willen? O, Golt, das hätte ich nicht erwartet-, sagte Marion völlig außer sich. Beruhigend legte Frida den Arm um die Erregte, indem sie ungekränkt erwiderte: „Ja, meine Marion, das tue ich, weil ich Dich bis in den Grund Deiner Seele kenne. Was heißt Unterwerfung, wenn man Einsamkeit nicht ertragen kann. Du hast ein warmes, menschenfreundliches und an- schlußbedürftiges Herz, das ja gar nicht ohne etwas Liebes, Trautes leben kann. Du brauchst Menschen, Marion, und Liebe ist Dir Lebenslust. Und deshalb rate ich Dir inständig, tue nichts, was Dich von Westerot trennen könnte." „Liegt denn daS bei mir?" rief Marion schmerzlich. „Du verkennst die Lage der Verhältnisse, die mir gar keine Entscheidung mehr erlaubt. Soeben ist Günter abgereist, — ob er aber je zu mir zurückkehrt? — Gott weiß es." „Soweit ich Westerot kenne, ist er eine feste, entschlossene Natur." Fsrtsetzung folgt.