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««d Arrxrlgrr MeblM ma> Isiyckg«-. Amtsötatt für die Ädnlgl. AmtShruptmannschast Großenhain, das Königs Amtsgericht und dm Rat der Stadt Riefa, " sowie den Gemeinderat Gröba, 217. Sonnabend, 18. September 190S, abends. 62. Jahr«. Da« Riesaer Tageblatt erscheint jeden Tag abend« mit Au«nahme der Sonn, und Festtage. Vierteljährlicher Bezug«preiS bet Abholung in der Expedition in Riesa 1 Mart bv Psg., durch unsere Träger frei in« Hau« 1 Mark 68 Psg„ bet Abholung am Schalter der kalserl. Posiansialten 1 Mark 68 Psg., durch den Briefträger sret in« Hau« 2 Mark 7 Psg. Auch MonatSabonnenientü werden angenommen. Auzeigrn-Annahme für die Nummer de» Ausgabetages bi« vormittag 9 Uhr ohne Gewähr. Rotationsdruck und Verlag von Langer L Winterlich in Riesa. — GeschäslSsteile: Goethestraße 59. — Für die Redaktion verantlvortlich: i. B.: Arthur Hähnel in Riesa. - - — Gonuabeud, de« 25. September 1909 vorm. LI Uhr, sollen im Auktionsraume hier versteigert werden: 1 Experimentiertisch, 1 Instrumenten ¬ schrank und 1 photographischer Apparat. * Der Gerichtsvollzieher beim Kövtgl. Amtsgericht Riesa. Aufgehoben wird die für nächsten Montag angesetzte Weinauktion. Der Gerichtsvollzieher beim Köntgl. Amtsgericht Riesa. Donnerstag, den 23. September 1V09, vormittags 11 Uhr, milch im Sitzungssaals der unterzeichneten Amtshauptmannschaft öffentliche Bezirksausschutz-Sitzung abgehalten. Großen Hain, am 18. September 1909. 213 ä Königliche Amtshauptmannschaft. Der Arbeiter Friedrich Max Walpert aus Riesa, z. Zt unbekannten Aufenthalts, wird beschuldigt, al» beurlaubter Reservist ohne Erlaubnis auSgewandert zu sein, ohne von der bevorstehenden Auswanderung der Militärbehörde Anzeige erstattet zu haben, Uebertretung nach 8 360 Nr. 3 des Strafgesetzbuches. Derselbe wird auf den 20. November 1909, vormittags 9 Uhr vor daS Königliche Schöffengericht Riesa zur Hauptverhandlung geladen. Bei unentschuldigtem Ausbleiben wird derselbe auf Grund der nach 8 472 der Strafprozeßordnung von dem Königlichen BezirkSkommando zu Großenhain ausgestellten Erklärung verurteilt werden. , Riesa, den 17. September 1909. ^»49/09 Der Königliche Amtsauwalt. 400/09. Montag» de« 20. September vorm. 10 Uhr sollen au» Abt. 39, Forstort Diebs- winkel an der Coßdorfer Straße (Poststraße) zwischen Schneise 14 und 15 50 Parzelle« Hackstrea an Ort und Stelle meistbietend öffentlich gegen Barzahlung versteigert werden. Die Bedingungen werden vor Beginn bekannt gegeben. Kgl. Forstverwaltuug, Kgl. Garnisouverwaltung Tr.-P. Zeithain. Roggen, Hafer, Hen und Stroh kauft das Proviantamt Riesa. Angebot erbeten. GU L Mfür -a- „Riesaer Tageblatt" erbitten wir uns bis spätesten» Vormittags 9 Uhr des jeweiligen Ausgabetages. Die «eschSstsstelle. Oertliches und Sächsisches. Riesa, 18. September 1909. —* Am Donnerstag abend hielt di« Feuerwehr zu Riesa ihre zweite diesjährige Hauptübung ab, an welcher sich, einer besonderen Einladung Folge leistend, erstmalig die Freiw. SanitätSkolonne beteiligte. Als Brand objekt war da« Rathaus gedacht und zwar wurde ange nommen, daß bei Ankunft der Wehren der Mittelbau deS Rathauses in vollen Flammen stehe. Die Stützenleiter und die große Leiter hatten links und rechts Aufstellung genommen. DaS Legen der Schlauchleitungen ging glatt und rasch vonstatten. Spritze 1 gab Wasser au» der Jahna, während die Spritze des Freiw. RettungSkorpS vom Hydranten gespeist wurde. Bekämpft wurde das ange nommene Feuer mit 4 Strahlleitungen. Die in den Ge- bäuden verunglückten Personen wurden mittels Rauch- marken herauSgcholt und die Freiw. SanitätSkolonne hatte die Aufgabe, unter Leitung des Herrn Dr. Recke, die Ver letzten fortzuschaffen, zu verbinden und Wiederbelebungs versuche anzustellen. Zum Schluß wetteiferten die Spritzen in ihrer Leistungsfähigkeit. Die Leistungen waren vor züglich. Hingegen ließ der Druck der Wasserleitung in folge der Reparatur des Reservoirs zu wünschen übrig. Leider beeinträchtigte die große Finsternis die interessante Uebung. Nachdem diese beendet war, nahmen daS Freiw. RettungSkorpS und die Freiw. SanitätSkolonne im Saale des Schützenhauser Aufstellung. Erschienen war hierbei Herr Bürgermeister Dr. Scheider und richtete an beide Korporationen eine längere, bedeutungsvolle Ansprache. Er gab seiner Freude darüber Ausdruck, daß die Korpo rationen, die ja beide gemeinnützige Zwecke verfolgten, eine gemeinschaftliche Uebung abgehalten hätten. Ferner schildert der Herr Redner die guten Eigenschaften einer Freiw. Feuerwehr und einer Freiw. SanitätSkolonne. Tine Gemeinde, eine Stadt, ein Land müsse stolz sein, solche Korporationen zu besitzen, Männer zu haben, die mit voller Hingabe in Not und Gefahr für ihre Mitmenschen ein treten und treu zur Sache hielten. Als Bürgermeister der Stadt Riesa bereite es ihm ganz besondere Freude, daß die Stadt Riesa zwei solcher Korporationen besitze. Er hoff« und wünsche, daß auch fernerhin da» Freiw. RettungS- korps und die Freiw. Sanitätskolonne bestehen möchten und das gute Einvernehmen zwischen beiden Korporationen noch weiter sich festig« zum Wohle und Gedeihen der Stadt Riesa. Er schloß mit einem Hoch auf beide Korporationen. Sodann führte der Herr Bürgermeister weiter au«: Es sei ihm auch heute wieder ein ehrenvoller Auftrag von dem Landes- auSschusse der SSchs. Freiw. Feuerwehren erteilt worden. Während seiner kurzen Tätigkeit al» Oberhaupt der Stadt sei es ihkki schon vor Jahresfrist vergönnt gewesen, zwei Mitgliedern de» Freiw. RettungSkorpS das sür 20 jährige , ununterbrochene Tätigkeit im Feuerlöschwesen vom Landes- OuSschuß gestiftet Ehrendtplom zu überreichen. Auch heute sei ihm wieder einer solcher Auftrag zugekommen. Herr Schuhmachermeister Robert Götze habe am 15. April seine 20 jährige Dienstzeit im Freiw. RettungSkorpS beendet. Herr Bürgermeister Dr. Scheider beglückwünschte den Jübilar unter Dankesworten im Namen der Stadt und überreichte ihm namens de« LandeSanSschusses da» Ehren diplom. Mit einem Hoch auf den Jubilar und mit dessen DankeSerstattung erreichte der würdige Akt sein Ende. Hierauf vereinigten sich die Anwesenden zu einem gemüt lichen Beisammensein, zu welchem sich später noch Herr Dr. Recke einfand. Ll. Ll. —* Der Deutsche Reformverein für Riesa und Umgegend hielt gestern abend Sitzung im Deutschen Herold ab, in der man sich insbesondere mir der bevor stehenden Landtagswahl befaßte. Nach längerer lebhafter Aussprache beschloß man einstimmig, um die mittelstän- bischen Interessen nicht durch Zersplitterung zu gefährden, sür den bisherigen Vertreter unseres Kreise«, den konserva tiven Abg. Dr. Seetzen einzutreten. Obwohl die Reform partei in politischer Hinsicht einer durchaus freiheitlichen Richtung folgt, konnte doch anerkannt werden, daß die wirtschaftlichen Grundsätze, wie sie Dr. Seetzen vertritt, sich dem reformerischen Programm nähern. — DeS weiteren wurde ein Ueberbltck über die Kreise gegeben, in denen die Reformpartei selbständig vorgeht, und man warf «inen Geldbetrag für dort zu leistende Arbeit aus. Am Abend deS Wahltages wird der Verein hier im Deutschen Hause ein Bureau offen halten, wo auswärtige Wahlresultate ein laufen werden. Darauf seien schon heute Mitglieder und politisch sonst Interessierte aufmerffam gemacht. —* Die Esperanto. GruppeRiesa beabsichtigt, anfang November einen neuen Anfängerkursus zu eröffnen, worüber später näheres mitgeteilt werden wird. Nur auf den Irrtum sei hingewiesen, als ob Esperanto die nationalen Sprachen verdrängen solle. Diese Borstel- lung ist absurd; denn zweifellos werden die nationalen Sprachen solange bestehen wie die Völker, welche sie sprechen. Nein, der Menschheit soll, wie schon der große Sprach- forscher Max Müller betont hat, ein Mittel der gemein samen Verständigung neben der nationalen Sprache gegeben werden, eine Sprache, die die zweite für alle, aber auch dieselbe für alle sein sollte. Niemand, der nur ein wenig praktischen Sinn besitzt, kann den unermeßlichen Gewinn und gewaltigen Fortschritt in Abrede stellen, der sich durch die Aufnahme einer solchen internationalen Hilfssprache .ergeben würde. Welch großer Vorteil für die Wissenschaften, für Handel und Verkehr, wenn die ganze zivilisierte Welt sich in einer gemeinsamen, leicht erlernbaren Hilfssprache verständigen könnte! Mit Recht sagt darum Leo Tölstoi: „Die Opfer, welche jeder Mensch unserer europäischen Welt bringt, indem er einige Zeit dem Studium deS Esperanto widmet, sind so klein, und die Resultate, welche damit er- zielt werden können, so groß, daß man e» sich nicht ver sagen kann, diesen Versuch zu machen." — Den Heizern Runge und Henke auf dem Dampfer „Wetkin" der Sächs.-Böhm. Dampfschiffahrt« - Gesellschaft wurde für Rettung eines Mädchens vom Tode deS Er trinkens in der Elbe von der Kreishauptmannschaft Dres den eine lobende Anerkennung ausgesprochen. —* Durch da» Dir. Zahn'sche Ensemble gelangte gestern abend de« Anfang dieses Jahre» verstorbenen Ernst von Wildenbruch letztes Bühnenwerk „Die Rabensteinerin" zur Aufführung. In dem von starken Leidenschaften durchwühlten Stück treten besonders zwei Personen hervor: Die reisige Jungfrau Bersabe, die Tochter deS Raubritters Hilpold von Rabenstein und der junge Bartolme Welser. In den Beiden führt uns der Dichter zwei Kraftmenschen vor Augen. Bersabe ist zwischen Raub und Mord ausgewachsen, Bartolme drängt eS nach Kampf und Arbeit. Vom Rabensteiner schwer ver wundet, wird der junge Augsburger Patrtziersohn auf das verfallene Nest des Raubritters gebracht, wo beide, den Welser und die Rabensteinerin, die Liebe trifft. Von seiner Verwundung genesen, verspricht Bartolme seiyem Vater, die Burg des Rabensteiners zu brechen. Während der Be lagerung erschießt Bersabe in plötzlich aufwallender Eifersucht die schöne Ursula, Bartolme« Verlobte, mit einem Pfeil schuß. In Augsburg soll sie dafür hingerichtet werden. Aber Bartolme holt sie vom Schaffst, macht sie zu seinem Weibe und zieht mit ihr in die indianischen Lande. — Den Eindruck, den die Vorstellung hinterließ, war kein sonderlich tiefer. Frl. Zeineke als Bersabe bot zwar wieder eine prächtige Leistung, andere Gestaltungen aber blieben zu matt und vermochten infolgedessen nicht zu packen und zu fesseln. Lobend erwähnt zu werden verdienen noch Frl. Wald al« de» Rabensteiners frpmme Schwester, Herr Janson al» Stadthauptmann von Augsburg und Westfale, sowie Herr Theo Zahn al« Nunnenmacher. Der Beifall setzte nach allen Aktschlüssen sehr stark ein. — Auf die Vor- stellungen am morgigen Sonntag sei nochmals aufmerksam gemacht. Der Besuch der Vorstellungen sei empfohlen. —* Am morgigen Sonntag nachmittag findet auf dem Göhliser Exerzierplatz elnFußballwettspiel zwischen dem hiesigem und dem Oschatzer Fußballklub statt. — Die Rückbeförderung der beiden säch- fischen Armeekorps aus dem Manöver findet Dienstag, den 21. September, mit Sonderzügen statt. Die Wahl der Stationen, auf welchen die Verladung der Truppen des 19. Armeekorps stattfindet, ist der Heeresleitung über lassen worden. Bon dieser werden die Berladestattonen erst am Tage vor der Abbeförderung endgültig bestimmt. —* In letzter Zeit werden zu Nachnahme-Post- karten und Nachnahme-Drucksachenkarten häufig Karten aus ziegelrotem, orangefarbenem oder braun rotem Papier verwendet. Bet Benutzung derartiger Karten besteht die Gefahr, daß die aufgeklebten ähnlichfarbigen postalischen Nachnahmezettel und die Unterstreichung de» Nachnahmebetrags mit Rotstift, wa« zum Zwecke der deut licheren Kennzeichnung der Nachnahmesendungen vorgr- schrieben ist, von den Postanstalten übersehen werden. Dadurch kann e« leicht vorkommen, daß solche Nachnahme karten den Empfängern ohne Einziehung der Nachnahme. -»III—S.I» r» MW W «Mrd. d« Kram nd Mn. WWmtt ck sijj. MWreie Stickkt. M z, Wnl<N,WWng zi HM« M die Ricbeck-Bicr-NicNcrlazc, hi«, LMM. R.