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BermifchteS. ^Ln§«r ohne Post. In unserer Zett gibt es In Europa noch Staaten, die über kein eigene-Postwiesen ver füge«. tzn einer soeben erschienenen Darstellung der deut schen NetchSpost ukerhen darüber interessant« Mitteilungen stemächti Im alltzemetnrn haben alle selbständigen zivili sierte« Staaten unh selbst deren Kolonien ihr eigenes Pvstwesen. In Europa gibt «S jedoch einige Gebiet«, die zu Nein sinh,. al» daß eine eigene Post zweckmäßig wär«. EL irisst die» zunächst auf da» Fürstentum Liechtenstein mit «650 Einwohnern zu. Ta» Post- und Telegraphen wesen wird von Oesterreich geführt. Im Fürstentum be stehen fünf Postanstalten, in den Orten Vaduz, .Balzer», Mendel», Schaan und Triefen. Verwendet werden öster reichische Postwertzeichen. Da» Fürstentum Monaco, der kleinste selbständige Staat der Welt, hat französische Post, Aber eigene Briefmarken mit dem Landeswappen und der Inschrift PrincipautS de Monaco. Im Lande bestehen zwei französische Postanstalten, in Monaco und in Monte Car lo, die der Post- und Delegraphendirektion in Nizza unterstellt sind. Ein Ortssernsprechnetz besteht weder in Monacr noch in Monte Carlo. Im übrigen nehmen die Postanstalten an allen Dienstzweigen teil, ausgenommen am Postsparkassendienst. Die Republik San Marino mit I I002 Einwohnern hat italienische Post, aber ebenso wie Monaco besondere Postwertzeichen mit dem Wappen und dem Namen der Republik. Es gibt hört drei Postanstalten. Sir sind der Direktion in Forli zugeteilt. Auch diese neh men nicht am Postsparkassendienst teil. Der vierte euro päische Staat ohne eigenes Postwesen ist hie Republik Andorra Mit 5231 Einwohnern zwischen Frankreich .und Spanien. Den Postverkehr vermitteln die spanische und die französische Postverwaltung gemeinsam. Es gibt dort keine Postanstalten. Die Post wird lediglich von Landbrief- träger« besorgt. Briessendungen nach Spanien werden mit spanischen, nach Frankreich mit französischen Frei- «harken frankiert. In dem neutralen Gebiet Neutral-Mo- resnct zwischen Belgien und Preußen Wollten vor einiger Zeit mehrere Geschäftsleute ein eigenes Postwesen ein- richten. Diese Postanstalt mußte jedoch auf den Einspruch Belgiens nach kurzem Bestehen wieder eingezogen werden. Jetzt wird der Postverkehr des Gebietes von den beiden Nachbarpostverwaltungen mitbesorgt. Auf dem herren losen Spitzbergen besteht mitunter im SoMmer eine nor wegische Postanstalt in der Adventbai. Diese.gehört ebenso wie Liechtenstein, Monaco, San Marino und Andorra! zum Weltpostverein. Das Gewicht der Damenkleidung. Die Hitze Les! AomMers hat jüngst in deM französischen 'Seebade Trottville einige Damen veranlaßt, die Sommerkleider ausfindig zu machen, die am wenigsten wiegen. Sie sind dabei zu dem Ergebnis gelangt, daß ein Mousselinrock von 560 Gramm, ein Unterrock von 400 Gramm, Unterkleider im Gewichte von 780 Gramm und ein Hut, der 340 Gramm wiegt, mit den übrigen kleinen Doilettcngegenständen zu sammen eS Wohl ermöglicht, daß die Dante im Sommer eine Kleidung tragen kann, die ein Gesamtgewicht von 2Vi Kilogramm nicht überschreitet. Ein Arzt hat festge- stellt, daß das Gewicht der Kleidung .einer Dame von Durchschnittsgröße nie fünf Kilogramm überschreiten soll und daß in der heißen Jahreszeit eine Verminderung auf die Hälfte dieses Gewichtes sehr gut möglich ist. Ja, man kann sogar noch weiter Men. Ein Mvusselinkleid aus dünnstem und feinstem indischen Mull oder aus Moussclinseide wird, selbst wenn es mit leichten Sticke reien versehen ist, kaum viel über 340 Gramm wiegen. Ein Unterrock aus japanischer Seide wird Mch dieses Gewicht nicht überschreiten und die übrige Unterkleidung Wird man genau so schwer bemessen.dürfen, wie sie aus Chiffon oder Seide besteht. Ein leichtes Sommerkorsett wiegt nicht mehr als 125 GramM. Dieses Gewicht dürfte auch der leichte .Sommerhut erreichen. .Alles zusammen chaibt b!e» nvch nicht einmal S»/« Kilogramm, sondern läßt di« Sommerkmene der Dame al» noch, viel leichter erscheinen. Die Krau der Ltrektotrezeit, die ja unseren Damyr in mancher Hinsicht al» Vorbild dient, ist eine Zeitlang in der Verminderung de» Kleidergewichtes noch weiter gegangey. So erschien Frau Dalien einst auf einem Ball ip einer Dptlette, die alle» in allem 560 Gramm wog. Sie trug -Wei seidene ganz leichte Maze Neider, einige Juwelen und ein Paar Sandalen aus Seidenstoff. Frau Tblien fand bald Nachahmerinnen und eine Zeitlang War eS in den Pariser Salons Mod», mit möglichst leichter Kleidung zu erscheinen. Ja, man setzt« sogar Preise für die am leichtest gekleideten Damen au», die bei Beginn de» Valles in einem besonderen „Wagezimmer" .ihre ge samt« Toilette wiegen lassen mußten. CK. Da» Marterinstrument der, Mode. „Schönheit bringt Leiden," dies Sprichwort scheint direkt für daS Korsett erfunden zu sein, daS den nach Schön- hcit verlangenden Damen der Modegeschichte sicher die größten Qualen bereitet hat. Mit dem tiefer Herabgehcn der Taille steht auch uns in diesem Winter wieder eine Verlängerung deS Korsetts bevor, das zwar genau für den Körper gearbeitet und „allen hygienischen Ansprüchen genügend" sein soll, aber doch mancher Dame das „Glück des freien Atemzuges" verringern wird. Immerhin kön nen die Damen, die heute unter diesem Panzer stöhnen, sich mit dem Gedanken trösten, daß ihre Leiden nichts bedeuten im Vergleich mit den Folterungen, denen sich die Frauen der Vergangenheit ausgesetzt haben. Die ersten Korsetts erschienen schon im Mittelalter; es'waren feste Leibchen für den ganzen Oberkörper mit zwei Oesf- nungen für die Arme, die die Sittenprediger „Höllen fenster" nannten. Doch das eigentliche Schnüren scheint in Venedig ausgekommen zu sein, Wo die Frauen nicht nur durch ihre Stöckelschuhe, sondern auch durch einen mit Fsichbeinstäben besetzten Barchentpanzer, der die Taille verlängerte, dem Bibelwort Hohn sprachen, dem zufolge „kein Mensch seiner Länge eine Handbreit zu- setzen kann". Der „Busto" kam auch nach Frankreich und Wurde hier zur „Vasquine" ausgebildet, einem noch viel längeren und viel festeren Instrument aus Goldstoff, mit dem die Damen sich so schnürten, daß sie nicht mehr aufftehen konnten, wenn sie einmal saßen, und schließ lich mit geschwollenen Beinen zu Bett getragen werden mußten. Daß ein paar Damen in Ohnmacht fielen, war di« Regel in jeder Gesellschaft, und ein zeitgenössischer Schrift,reller erzählt von diesen „Unglücklichen eingeschnür ten jungen Damen", daß durch das enge Korsett die Rückenwirbel so zusammengedrückt wurden, „oaß die Frauen heutzutage Höcker haben und entsetzlich ausge mergelt sind". Die aus Spanien eingeführt« „Vertu- gab«", die sich bald die vornehme Welt.eroberte, ver größerte noch diese Marter. Der Körper War von den Achselhöhlen bis zu den Knien in einen Eisenkäfig ein geschlossen, der mit Scharnieren immer fester und.fester um Hüften und Brust geschraubt werden konnte. Das Tragikomisch« dieser Mode entging der lachenden Kritik Montaignes. nicht. „Was für eine Hölle nehmen doch die Frauen geduldig aus sich," schrieb er, „um eine echt spanische Figur zu machen! Zusammengeschrgubt und blutig gseschUnden mit großen Einschnitten, die auf bei den Seiten bis ins lebendige Fleisch dringen, verursachen sie Martern, ja manchmal selbst den Tod." Es war eine mehr als. beschönigende. Inschrift, wenn man aus .der Vertugade der Königin Anna lesen konnte: „Ich ruhe auf dem Herzen meiner Herrin." Sie ruhte nicht, son dern si« lastete mit Zentnerschwere auf dem Herzen, so daß die frische, freie Zeit der Fronde sie Verbannte. Mer das Korsett kam chnter Ludwig XIV. mit ^erneuter Macht wieder; statt der EisenWbe trug man nun wieder Fisch beinreifen nnd zwar in so großen Massen, daß die hol ländisch« Regierung zur Ausbeutung dieser Wertobjekte durch ihre Fischer ein Kapital von 600000 Fl. aufnahm. Neber hundert Wtäbe trug man kn einem Korsett »nd konnte sich nachs Herzenslust damit blutig reißen und den Magen einschnüren, bis diese Selbstfolterung durch Rousseau» Predigt der Natur und die FreiheitÄliebe -er Revolution; ein Ende nahm. Die Kaiserin Marie Louise führte da» Korsett am französischen Hofe wieder ein, um Ihr beginnendes Embonpoint zu bergen. Napoleon war über diese neue Mode wütend. „Dieser schlechte Ge- schmaa," sagte er zu seinem Leibarzt Corvisart, „der die Frauen »tötet und die Nachkommenschaft vernichtet, ist mir ein Anzeichen frivoler Sitten und eine- nähen den Verfalls." Aber das Korsett überdauerte de» Kaiser, und sein SiegeSzüg ging unaufhaltsam vorwärts, bis eS die Epoche seines Neffen wieder i» seiner ganzen den Leib einzwängenden Gefährlichkeit zeigte und einen neuen Kampf gegen dies wohl unausrottbare „Marterinstru ment" der Mode entfesselte. CK. Ein Museum der Jungfrau von Or te a n«. In dem Schloff« Eu, wo nach der Dradttlon di« Jungfrau von Orlean» im Jahre 1480 auf ihrem Leiden», weg« nach Rouen «ine Nacht weilte, ringischloffen in einen festen Turm, der den Namen »Die Löwengrube" führt« soll jetzt di« Erinnerung an die Heldin durch die Eründun, eint» Museum» wächgehalten werden. Eine Auswahl der besten Kunstwerke will der gegenwärtig« Schloßherr, d« Comte d'Eu, hier -usammenbringen, die der Gestalt der Heroine gewidmet sind: Statuen, Reliefs, Medaillon», Ge mälde, Andenken an ihr Leben, alte und modern« Werk« die zu ihren Ehren geschrieben sind. Eine Tafel an der Mauer erinnert zudem an den Aufenthalt der Märtyrerin von Rouen in diesem Schlöffe. Wetterwarte. Sturm 7S0 Barometerstand Mllgelellt voll N. Nathan, OplU-r. Mittags 12 Uhr. Sehr trocken 770 Beständig sch Schön Wetter Veränderlich 75g Regen (Wind) »4 s s WasserstSude. Moldau Jsrr Bud- welS Jung, dun,, lau Eger Laun Sri. wenltz 9.— 13— 35— 30 10. — IS - 38 - 29 - S8 - 49 « lbe Par- dubitz Mel. Nil Leit- meritz Aus- ßg Drei- den Riesa — 86 -s- 20 - 76 — 51 -183 —— - 86 -s- 32 - 60 - 37 -110 -13l Heutige Berliner Kassa-Kurse: Privat-DiSkont 2'/.»/,. — Tendenz: fest. 203.— 185.— 192.60 98.40 198.62 126.75 230.50 8S.15 217.70 20.40' 103.— 94.90 103.- 94.90 191.80 248.50 159.50 169.L0 150.75 147.80 182.80 Baltimore u. Ohio Share» 118.30 — — — 2gg.2!) ,1 246.— Chemnitzer Werkzeugm. 97.— Dtsch.-Luxemburger 216.75 Dortmunder Union abg. 84.75 Gelsenkirchen Bergw. 203.25 Glauzig« Zucker 158.— Hamburg Mnerika Pakets. 132.45 Harpener (1200, 1099) — Hartmann Laurahütt« Nordd. Lloyd Phönix Schuckert Siemens L Halske Oesterr. Noten (100 K.) Russ. Noten (100 Kurz London Kurz Paris 4»/, Deutsche ReichS-Anl. 3'/,'/. do. 4»/, Preuß. Consols S'/.V. do. Diskonto Commandlt Deutsch« Bank Dresdner Bank Lelpz. Credit Sächsisch- Bank Reichsbank Canada Pacific Share» Ällg. Electr. Wke. ' Bochumer Gußstahl Dresdner Börsenbericht des Riesaer Tageblattes vom 10. September 1909 DI». 275 V- B«»kaktie«. 20 da« v. 1886 v. 1893 S'/e 3 109 85^5 12525 10 5 10 8 5 0 «tseubahn-Priori- tätt-vvltgatwne«. Auß^Tepl. Gold Böhmische Rordbahn 8 ?'/ Kurt 126 182 173 125,50 118 106 98,25 96,75 95 94,25 Kur» 101,50 94,70 85,75 95,40 102 86 95,75 95 171 760 147,75 240 . 109,25 Ungar. Gold do. Kronenrente RmnLm 1889/90 94,50 99,40 100,40 l00,10 18 5 11 20 10 0 16 8 12 12 13 20 Oesterr. Roten Russ. Noten Solbrig-Aktien Reich,b.-Dtlk. 3c/. a (Lombard 4 «««ahme von «etter» z«r verzins««-, Beleih»«- börse«-ii«-tger Wertpapiere. eafes-Schrank-Eirrrtchtltn- vermietbare Schränkchen zu 10 und 20 Mark p. a. Dresdner Bcmwerrdl Stichs. Bant SLchs. Bodrncreditanp. VSllget. tnduftrteler «es. Lauchhammer do. Elektr-BetritbS^es. ' Speicheret Friedr. Aug^tzÜtte Weißenborner Papfbr. Bergbraueret Riesa Sulmbach« Rizzi do. L da. PetzbrLu Dresdner Fetsenteller do. «enußschetne »'/. 3'/. 3'/, 3'L Deutsche Fond». ReichSanleihe do. Preuß. Konsol» do. Cächs. Anleihe 55 er do. 52/68 er SLchs. Rente große 5, 3000 S. Rente L 1000,500 dm 3V0, 200, 100 Lanbnntmbrirse 3, 1500 SLchs. LandeSkult. 6, 1500 300 1500 100 Tlr. 25 Tlr. VS,SO 99M Divers« Industrie-Akt««». Bergmann, elektr. Anl. Zimmermann «schrbach Schubert L Salzer Lauchhammer ton». Meißm Eiseng. Jacobi Seidel ä- Raum. A. do. Gmußscheine SLchs. Gußstah^Akt. do. Genußscheine Hartmann Air. EchSnherr Wanderer Fahrriider Dresdner Papfbr. GamvrinuS Akt. MSnchShos Netchelbräu Reisewitzer Waldschlößchen Wetßthaler Siemen» GlaSsabr. Sächsische GlaSsabr. DttterSdorser Filz Thiele Alt. Kahla« Porz. Akt. Meißner Ösen SLchs. Ösen Lartonnagen Jnd. do. Genußscheine Plauensche Gard. Beretir. engt. Zitird. Speicheret Akt. Dresdner Bauges. SLchs. Bod.-Lr.-Anp. , do. Ldw. Psdbrse. do. do. Laus. Psdbrse. do. SLchs. Erbl. Pfdbck da. Mitteld.Bodenkr.190S do. 1909 do. Gnwdrentbrs. Ul Uewj-HhP-Bank . Psdbrs. Ser. IX Etadt-Anleide«. Dresdner». 1871«. 75 da- do. Chemnitzer Mesa« do. Aussig« Fremde Fo«d« Oesterr. EUd« do. «old ReiizMchiMiM Filiale Riesa »ohotziMr. S (früher Creditanstalt). Cor-fitttize Ausführung aller in das Bankfach einschlageude« Geschäfte do. do. Löb>Ziit. Löt^Zitt. Pf««»- Mtd Hypothekenbriefe. Gründ«» «. Hypothek. Anft. ». Et. D«»d. Leipzig« Hyp^Bant do. An- UN- verktMf von Staatspapiere«, Pfg«ddriefe«, Aktie« re. Einlösung aller werthabenden So«pons un- Diptde»de«schet«e. verwalt««- »ffe«er, A«s-ewahr»ng gefchlofsener Depots. Kur» 4 95,50 4 93 4 95 3'/. so,50 4 99,20 4 lOO S — 4'/, 4 98,75 4 101,25 Dl». 9 169,50 ?v. 169,50 6 99,20 9 150,10 7 147 8-T. Kur» Jam 281 Juli 98 Jan. 179 April 340 Juli 188 Jan. 365 1020 Juli 170 »e D 187 w 225,25 Okt. 330 Juü 73 158,50 Jan. 159 118 36,75 Aug. 57,50 75 Jan- 533 Skt. Kur» 3 85 94,90 3 85 3'/. 94,90 3 94,25 s'/. 99 3 85,65 3 86 3 86,75 S'/. — 3'/. 93,«0 SV. 93,60 »V. 96,50 4 101,50 4 101 4 101,40 SV. 94 V. 6 10 10 6 0 8 16 20 20 14 12 10 10 9 50 6 17 11 5 1 0 S 8-T. Ott. Juli Ott. April Jam! 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