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km «Mr lleftlrchkek«, aber MH in »et- MDMdiV, keß der günstige Moment bereit» perpaßt Mm uud die «n- aegß« de« Krieg mit der Türket bedeutet Hütte. Seitdem hadsich in . der Türkei der nationale Stolz noch »Setter eutLÜDlt, und kein türkische» Kabinett öarf«»jetzt »vagen, ützcha W» die Griechen herauszugeben. Der Rest von Hstzettürechten, den die Türkei auf Kreta bewahrt hat, bildet für sie eine hinreichend feste Rechtttast«. Da» Heer und die AungtÜrken scheinen gleich fest entschlossen, e» auf einen Krieg ankommen zu lassen. Der militärischen UeLerlegenheit find lte sicher, und einen kriegerischen Erfolg können namentlich die JuugMrken zur Befestigung de» neuen Regime» und ihrer Stellung darin nur zu gut gebrauchen. '» Die Griechen hatte« auf ein selbständige» Vorgehen verzichtet, wett sie glauben konnten,, die Insel würde ihnen tM Laufe der Dinge ganz von selber zufallen. Auf eine allmähliche Vorbereitung diese» Ereignisse» war auch die Politik der Gchutzmächte eingerichtet. Sie hatten dabei nicht in Rechnung gestellt, daß hie Türken, anstatt sich Wit einer schmerzlosen Abtrennung diese» schon verloren geglaubten Glieder zufrieden zu geben, die Neubefestigung ihrer Herrschaft über Kreta zu einer nationalen Ehren sache machen würde«. Die Kretenser selbst haben ihnen durch Ueberetlung urtd Uebermut in die Hände gearbeitet. Anstatt ruhig abzuwarten, haben sie den Abzug der frem den Besatzung au» Kreta, der den Griechen für Juli ver sprochen war und unter Hinterlassung von StationS- schiffen auch ausgeführt wurde, zu einer Kundgebung be- nützt, die nun jetzt verhängnisvoll zu werden droht. Sie haben nämlich unter Mißachtung der türkischen Hoheit»- rechte aus öffentlichem Platze die griechische Flagge ge hißt und auch durch andere Akte bekundet, daß sie sich von jetzt an al» Griechenland zugehörig betrachten. Die türkische Aufforderung an die Mechische Regierung, diese ganze Bewegung zu desavouieren, ist nun die Folge ge- Mesen. Die Griechen haben sich bisher in allen Kreta be treffenden Fragen hinter die Schutzmächte zurückgezogen. Di» Türkei scheint aber jetzt entschlossen, geradeaus zu geben und die Sache mit Griechenland direkt zu erledigen. Wie die Schutzmächte sich nunmehr stellen wollen, ist noch nicht zu erkennen. Sie haben eine schwere Aufgabe, weil sie Verpflichtungen nach beiden Seiten übernommen ha ben. Die nicht beteiligten Mächte, Deutschland und Oester. reich-Nngarn, sind bisher aus ihrer streng beobachteten Reserve nicht herausgetreten. Hoffentlich gelingt e» den Schutzmächten, noch einen Weg zur Erhaltung des Frie den» zu finden. —k—' )f Konstantinopel, 8. August. Die griechische Regierung ersuchte die Pforte, die Beantwortung der tür- ktschcn Anfrage wegen der Haltung Griechenlands in der Kretasrage bis "Montag aufschieben zu dürfen. ES ver lautet, dies sei auf Wunsch der Schutzmächte, insbesondere Rußlands, geschehen. — Nach Meldungen aus Kanea wer den dort in dieser Woche große Demonstrationen für den Anschluß der Insel an Griechenland stattfinden. — Au» Mazedonien werden weitere Kundgebungen zur Wahrung der türkischen Rechte auf Kreta gemeldet- Ae Ml»« i> Mastm«». Nach amtlichen Berichten gab ei» im Jahr« 1880 in Niederösterreich rund S1300 Tschechen gegenüber 2101000 Deutschen, im Jahr« 1890 rund 98500 Tschechen gegen- über 2864000 Deutschen. Vet der letzten Volkszählung lm Jahr« 1900 stieg die Zahl der Tschechen tm ganzen Laude auf rund 142000, da» sind nahezu 5 V, v. H. der deutschen Vevölkerung de» Lande»; hiervon entfielen nach amttichen Angaben auf Wien rund 108000 Tschechen. In den nördlichen Grenzstttchen Niederösterretch» gibt «» einige Orte wie Rottenschachen, DoberSberg, veinhvfen u. a. mit 80 Li» SO v. H. tschechischer Vevölkerung. Im Jahr« 1S00 zllßtts lluter-Theuttnmr 8200 Tscheche« uud 220 Deutsch«, Vber-Themmau 120» Tscheche« und etliche SO Deutsch«, vt- schofmert 1000 Tscheche« «nd kau« 20 Deutsche. Der «e- richtSbeztrk Gchruu» »«ist beretl» neben 27800 Deutsch« 8880 tschechisch, Einwohner auf. von den 18 Ortschaft«» de» G «richt» bezirftS Feldsdorf haben 15 tschechisch« Minderheiten u«d 8 derselbe« groß« tschechisch, Mehrheiten, «münd ist der Bertschechmitz d«rch Eisenbahner, Oberbau» und Werkstätten- arbeit« auSgesetz». Di« Gericht«»,zirk« Mistelbach und Laa besttzen nur «in Drittel, bi« Gericht«bezirk. Glockerau und Matze» n»r die Hälft« deutsch« Ortschaften ahn, nenn,«»- wert« tschechisch« Minderheiten. In Ni,b,rvsterr«Ich südlich der Donau, besonder» auf dem industriellen Pleinfeld«, hat der massenhaft« Zuzug tschechischer Fabrikarbeiter groß« Tschechenkolonien aeschaffen: im Bezirk« Schwechat mit 28 Orten habe« 26, im Bezirke Mödling mit 27 Orten haben 10 Ort« nennenswerte tschechische Minderheiten; Gra- matneusiedl z. B. hatte im letzten Jahr« 800 tschechisch» und nur 180 deutsche Schulkinder. Tagesgefchichte. Deuts»«» «eich. Dl« Begegnung zwischen Kaiser Wilhelm und dem Zaren fand im Audorfrr P,e statt, wo der »Stag- dart" um 6 Uhr Sonnabend abend elntraf, gefolgt vom .Polarstern" und dem russischen Torpedoboot. Sobald di« Kaiserfacht in den See einlief, stoppte sie, und der .Sleipnir" ging längsseits. Der Kaiser begab sich an Bord, wo er am Fallreep vom Zaren, der Zarenfamilie, dem GroßherzogSpaar von Hessen, der Prinzessin Heinrich und ihren Söhnen und der Prinzessin von Battenberg herzlich begrüßt wurde. Unmittelbar darauf wurde die Kanalfahrt fortgesetzt. Erst um 7V, Uhr traf der russisch« Kreuzer .Admiral Makarow" im Vudorfer See ein und ging sofort weiter. Die Kaiserflotill« kam kurz nach S Uhr vor der Hottenauer Schleuse an. Die Durchschleusung dauerte bi» S Uhr 40. Die russischen Schiffe «ahmen bi» gestern tm Kriegshafen Aufenthalt. — Beim Einlaufen de» .Standort" in di« Schleusenkammer stand der Zar am Fallreep und salutierte sür di« militärischen Grüße. Der Kaiser, Prinzessin Heinrich und die Großherzoaltch hessischen Herrschaften standen am Achterdeck. Nach oem Festmachen de» Schiffe» in der Schleuse ging Prinz Hein- rtch an Bord und wurde vom Zaren und den Übrigen Herrschaften lebhaft begrüßt. Zehn Minuten später al» der .Standart" lief der .Polarstern" in die südliche Schleus« ein. Um 9 Uhr verabschiedeten sich die Prin- zrsfin Heinrich uud die Großherzogltch hessischen Herr- schäften vom Zarenpäar und dem Kaiser, gingen an Land und bestiegen sodann die bereitltegende Station«jacht .«armen" für di« Fahrt nach Kiel. Um 9 Uhr 10 Mtn. dampft« der .Standard" nach Kiel weiter. Der .Standart" trat gestern die Weiterreise an. Die .N. A. Z." schreibt an der Spitze ihrer Wochen rundschau: Die internationale Lage dieser Woche hat ihr Gepräge erhalten durch die Entrevuen von Cherbourg und Towe«, jene zwischen Kaiser Nikolaus von Rußland und dem Präsidenten der französischen Republik FalltSre». diese zwischen dem Kaiser von Rußland »nd dem König Eduard von England. Der Verlauf dieser Begegnungen und die dabet geschehen,« Kundgebungen haben all« Freunde de« Frieden» mit aufrichtiger Genugtuung erfüllt. In den Gewässer» von Lherbourg fand an Bord der .BeritS" ein Austausch von Trinksprüchen zwischen dem russischen Herrscher und dem französischen Staatsoberhaupt« statt, worin beiderseits der Gedanke besonder» hervorgehoben wurde, daß da» zwischen Rußland und Frankreich be stehende Bündnis «ine Bürgschaft für den allgemeinen Frieden bedeute. Und in gleicher Weise erfüllt« der Ge danke de» Frieden» die Ansprachen, die bet der Begegnung de» Kaisers Nikolaus und des König» Eduard an Bord der englischen KönigSjacht in Lowe» gewechselt wurden. Der König von England verwie» in seinem Toast auf die Anwesenheit »er britische« Schlachtpotte «nd gab der Kleber- zeug»»» »»»druck, daß der Kaiser Ntkolau» dies« Schiff« ntemal» al» «tu Symbol de» Krieze» sonder« al» ein Mittel zur Wahrung der Interesse» de» Fried«,» betrachten werde. Ware» somit die Entrevuen von Cherbourg und Lowe« und ihre Begleiterscheinungen nur durchaus geeignet, zur Festigung von Fried» und Freundschaft unter den Staaten Europa» beizutragen, so tvurd« dieser Akkord de» Frieden» noch durch di« Tatsache verstärkt, daß für Sonn abend «in Wiedersehen zwischen de» Kaiser Nlkolau» und dem Kaiser Wilhelm bestimmt war, indem d« von der Nordlandreis« zurückkehrende deutsch« Kaiser dem auf der Rückreise von England den Kaiser Wilhelm-Kanal durch fahrenden russischen Herrscher begegnet«. Di« Gesinnung«» der Freundschaft, di« zwischen den Souveränen der beide« großen Nachbarreiche obwalten, find in diesem ihrem Wiedersehen zu erneutem Ausdruck gekommen; und di« Zusammenkünfte von Cherbourg und Lowe» empfangen dadurch eine Ergänzung, die ihre friedliche Bedeutung nur noch in ein hellere» Licht rücken kann. * Die Vorgänge bet der Finanzreform haben in der deutsch-konservativen (nicht sächsisch-konservattven) Partei vielfach Unzufriedenheit hervorgerufen. Ein uu» zuge. gangener Aufruf eine» vorbereitenden Ausschüsse» will auf dem Grunde de» alten konservativen Programm» eine neu« Organisation schaffen, .eine Vereinigung Innerhalb der Partei, die dem bürgerlichen Element mehr, al» es die konservative Partei bisher getan hat, Rechnung trägt und dem konservativen und gesunden sozialen Volk»- empfinden entspricht." Die .Kreuzzeitung" schreibt dazu: .Selbstverständlich kann die rechtmäßig fungierende Partei leitung, di« der ReichStagSfraktion ihre vollste Zustimmung ausgesprochen hat, solche gehässigen Quertreibereien inner- halb der Partei nicht dulden. TS handelt sich also tat sächlich um den versuch, eine neue konservative Partei zu bilden." Wir lesen in der .Magdev. Ztg ": Im Hinblick auf die von der Mehrheit de» deutschen Reichslage« abgelehnte Erbschaftssteuer dürften die jüngsten Veröffentlichungen über die Erträgnisse der britischen „ävatk äatise" von Jn- teresse sein. Allein in der am 24. Juli abgelaufeneu Woche hat der britisch« Schatzkanzler 16760000 M. an Erbschaftssteuern eingenommen. DaS ist mehr als daS Doppelte des Ertrags, der mit durchschnittlich 8 250 000 M. wöchentlich bei einem jährlichen Gesamterträge von 429 Mill. M. geschätzt worden war. Dom 1. April bis zum 24. Juli satte die Erbschaftssteuer 174200000 M. oder durch- schnittlich 10400000 M. in der Woche abgeworfen. Um daher den in daS Budget eingestellten Gesamtbetrag an Erbschaftssteuer für dieses Geschäftsjahr zu erreichen, hat Lloyd George in den noch verbleibenden 36 Wochen nur 257580000 oder wöchentlich durchschnittlich nur 7200000 Mark an Erbschaftssteuern einzunehmen. DaS ist nur di« Hälfte mehr, al» er bereit» in den ersten 16 Wochen eingenommen hat. — Und trotz dieser sehr ertragreichen und deshalb vorbildlichen Erbschaftssteuer blüht der eng lische Familiensinn ganz ausgezeichnet. Die Erörterungen tm Schoße de» BundeSrate» über di« Erhebung Elsaß-Lothringen» zu einem selbständigen Bundesstaat stehen vor ihrem Abschluß. Gutem vernehmen nach wird voraussichtlich «ine Erweiterung der Selbstver waltung der Reichslande zugestanden werden. Beschlüsse de» BundeSrate» liegen noch nicht vor. Zweifellos aber ist e», daß an einen von Berlin unabhängigen Bundes staat, wie «S die Elsaß-Lothringer wünschen, zurzeit nicht zu denken ist. Der gestrige sozialdemokratische Parteitag für die Provinz Posen, auf dem 24 Delegiert« vertreten wareu, beschloß die Beschickung de» diesjährigen allgemeinen Partei tage» und konstatierte ein allgemeine» Fiasko der sozia listischen Agitation bei der Landbevölkerung de» Ostens. Wie au» Köln gemeldet wird, wird Graf Zeppelin den Luftkreuzer .2. III" dem Kaiser in Berlin am 28. August vorführen. Fehrbellin Historische Erzühlang von Kurt Kühn«. 4 (Nachdruck verlöten) ,.Tin sehr rühmlicher Streit!" bemerkte Herr v. Rhhn spöttisch. „Wenn dich fechten gelüstet, hättest du Soldat werden sollen« du hättest deinen Legen wenigsten» für eine gute Sache gezogen." „Soldat? wiederholte Hans achselzuckend, „mich kom mandieren lassen, mich chikanieren lassen, ich dank« dafür. Ich will frei sein wie der Vogel in der Lust, wie der Sperber, und mir meine Beut« selber suchen, auf di« ich stoße. Reiten, fechten, trinken, da» ist mein Leben." „Er sprang Auf: „Ha, Herr Doktor, wie wär'» einmal, mit einem kleinen Gang auf grün« Heide? Liegt euch der Legen so gut wie da» Schreibwhr? Wie pariert ihr die Quart, he?" Han» stellt sich mit erhobenem Arm und vor- gestelltem Fuß in FechterstelltMg. „Scheinhtebe pariere ich garnichtl" versetzte Erwin kühl lächelnd, „und ich schlage mich nur im Ernst, denn die Ausfälle, die un» die Löwener Fechtmeister lehrten, sind sür Spielereien etwa» zu scharf." > Han» v. Schweinichcn setzte sich chieder. >,S» lebe die Fechtkunst!" sagte er und lehrte seine» Krug.' „Wenn ihr ein so scharfer Fechter fest», Herr Doktor," wandte sich Adelheid an diesen, „so denktt ihr wohl, all-» scharf macht schartig und schont deShalst eure Klinge?" Erwin errötete, und die Scham über vfi» aufsteigendö Blut ließ seine Stirn sich noch tiefer särbem „Nein, mein Fräulein, versetzte er, „doch ich hätte e» fPr überflüssig, von meiner Kunst zu sprechen, aber wenn es »rn der Zett ist, »erde ich sie anwinden." Er sprach da» letzte so scharf Mill bestimmt au»« daß Adelheid keine Erwiderung fand. „Papa," sagte Guüw, ,^venn ihr gestattet, möchte ich HM-kd- ME Mkk NtdlSUev« Herrn »Ä -M Leer zurückveite. Meine brave Stella ist zwar noch gebrauchs tüchtig, aber etwa» hufkrank. Sie braucht längere Zeit Ruh«. Hier auf dem weichen Boden wird sie sich wieder erholen, di« steinigen Wege in Franken und am Rhein haben ihr zu sehr zugesetzt." „Du kannst dir morgen rn der Koppel ein Pferd aus suchen," versetzte der Vater. „Sehr empfehlen kann ich dir den großen Rappen, ich halte ihn für sehr tüchtig; er ist au» Kletn-Bruchnow, au» Doktor Weiprecht» Zucht." „Alle Wetter! Ihr seid auch Pferdezüchter, Herr Dok tor?" rief Guido erstaunt. „Rur im Nebenamt," entgegnete Erwin lächelnd. „Ich sagte euch ja, daß ich den Staatsdienst verlassen mußte,, um mein Gut zu übernehmen. Nun, und zur Landwirt schaft gehört auch Pferdezucht, namentlich jetzt, wo nach dem großen Kriege die Pferde knapp sind." „Laß Gott «rbarml" erwidert« Guido bekümmert. „Pferde sind kaum noch aufzutreiben! Sie »osten ein Heidengeld und taugen dann noch nicht einmal etwas. —, Lebt dein alter Sultan noch, Adelheid, der Türken schimmel?" „Der lebt noch," versetzte die Schwester, aber er wird alt. Man wagt mit ihm kaüm noch über eine Hürde zu setzen" ,Lhr solltet nicht so wild retten, gnädige» Fräulein!" sagte Erwin. „Ihr könntet doch einmal Schaden nehmen." Adelheid warf dem jungen Manne einen trotzigen und hochmütigen Blick zu. Dann sagte sie lachend: „Einmal über «ine Hürde setzen, da» mag für euch, Herr Doktor, ein wilde» Reiten fein, un» liegt da» im Blute." Wieder schwieg Erwin und wieder stieg ihm da» Blut langsam zur Stirn. Die» scharf betonte „unS" ließ Ihn, den bürgerlichen jungen Mann, wieder die Kluft «mpfin- den, die ihm von dem adeligen Fräulein trennt, eine Kluft, die A^h nicht» ühexhrückt werden yürd«, Huch nicht durch „Du bist «in Prachtmädel, Base Adelheid," o,ief HanS mit seiner brüllenden Stimme, „uns liegt das im Blute! Kreuzdonnerwetter! Das hast du gut gesagt. Ja, 'S ist wahr, unsereiner ist schon mit Sporen geboren —> auch nicht übel, was? Mit Sporen geboren! Haha! Ich bin mit meinem Gaule auch verwachsen, mich bringt nichts au» dem Sattel, so wahr ich lebe!" „Ausgenommen ein zu scharfer Trunk oder ein zu schneidiger Gegner, sagte Herr v. Rhyn, der mit Mißbeha gen der Wendung gefolgt war, die das Gespräch genommen. „Ein zu scharfer Trunk! In dem Punkt hast du recht, Vetter Rhyn!" lachte HanS. „Hab' neulich mal wieder ein« ganze Nacht auf der Erb« gelegen. Wir hatten den Junker Bellin begraben, den guten, alten Jungen, und wie ich nachts nach dem Leichenschmaus nach Hause rette, mutz ich am Kirchhof vorbei. Und weiß der Deubel, da packt'S mich, ich weiß nicht, ob's die Rührung war, plumps, lieg' ich unten und schlafe wie eine Ratze — der gute Bellin unter und ich übey der Erde ! Das nenn' ich Freund schaft, waS!" Alle lachten und Han» von SKweinichen leerte be friedigt abermals seinen Krug. Loch die Stunden rückten vor. Erwin erhob sich und bat, sein Pferd vorführen zu lassen. Wie er aufstand, beobachtete ihn Adelheid heimlich; feine vornehme Gestatt, sein durchgeistigtes Gesicht. Wahr haftig, er hatte da» Zeug zu einem Kavalier, wenn er nur «in bischen mehr aus sich herauSginge, etwa- mehr aus sich machte, nicht so zurückhaltend wäre, und bescheiden und sich selbst dadurch von anderen tiefer rangierte, al» ihm ge bührte. La» aber lag, sie seufzte, an seiner bürgerlichen Geburt. Sie mochten sehr fähige Leute fein, diese bürger lichen^ aber «2 fehlt« Men die Labe, sich durch,ufetze» FA-tsetzunL Lolgt,