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sächsischen Gewerbekammern Hal !M«r Plauen da» Ersuchen de» pn der Werbetätigkeit für den k, abschlägigbeschteden, Aus dem Gerichtssaal. * Riesa. In der heutigen Sitzung de» hiesigen Königl. Schöffengericht» wurden verurteilt: I. da» Arbeiter ehepaar M. in Gr., da» au» einer Feime Kartoffeln ge stohlen hatte, zu je drei Tagen Gefängnis; 2. der Arbeiter He. in Ra., der am 6. d. M. in seiner Wohnung ruhe störenden Lärm verübte, den herbeigerufenen Schutzmann beleidigte und seiner Sistierung Widerstand entgegensetzte zu 3 Wochen Gefängnis und 5 Tagen Haft; 3. der An- spänner B. in Str. wegen Diebstahl» in zwei Fällen zu 2 Wochen Gefängnis und seine Ehefrau wegen Hehlerei in zwei Fällen und Diebstahl» zu 10 Tagen Gefängnis; V. hat auf dem Rittergut Str. im Herbst vorigen Jahres 1*/, Scheffel Roggen und im Mai d. I. über 40 Pfund Hafer gestohlen» Seine Frau hat den Roggen verkauft und den Hafer, den V. hinter dem SutShof auf eine» Reisighaufen gelegt hatte, »ach Hause getragen; außerdem hat sie selbst vom Rittergut Str. einen Sack Streu ge stohlen. Al» Grund für di« Diebstähle gab B., der wegen Diebstahl bereit» zweimal vorbestraft ist, an, daß er nur 12 M. Wochenlohn erhalte und damit nicht ausreiche. Ferner wurde noch verurteilt der Handarbeiter H. in W., der am 8. Mat d. I. in L. einen Trommeltauber gestohlen hatte, zu 1 Tag Gefängnis. Fretgesprochen wurden der Hand arbeiter M. in Ra. von der Anklage der Uebertretung (M. war am 2. Pfingstfeiertag beim Besuche einer Tanzmusik betroffen worden, wozu er angeblich wegen de» Bezugs von Srmenunterstützung nicht berechtigt war) und der Kaufmann H. in Ra. von der Anklage der Uebertretung de» § 111 der Gewerbeordnung. Di« Verhandlung gegen den Kaufmann R. in Ra., der ebenfalls der Uebertretung der Gewerbeordnung ««geklagt war, wurde vertagt. Außer- dem stand noch eine PrivatbeletdigungSklage zur Ver handlung. gezahlt und zwar tze-tsfttteu sich di» Jahresbeiträge nach er obenerwähnt« Zusammenstellung ans 29595 Mark. D« verband der landwirtschaftlich«, Genossenschaft« im Königreich Sachs« «hält auch in diesem Jahr« wiederum »in« Beihilfe von» Königlich« Ministerium de» Innern in süh« von 12000 Mark, fern»» «in« v«ttrag d«» Land- wirtschaftlich« Kreditverttu» i« Königreich Sachsen in >öh« von 2000 Mark und »in« Beitrag der Sandständischen iank in Höhe von 1000 Mark. Vie Gesamteinnahmen »er verbände» bezifferten sich auf rund 51000 Mark, denen Ausgaben in gleicher Höhe gegenüberstehen. Unter d« Ausgaben befinden sich Gehälter und Vergütungen in der Höhe von 25 000 Mark, 2000 Mark Beitrag zum ReichSoerband, 4200 Mark Kosten de» verband»tage» in Dre»den, 2000 Mark für Versammlung« und Au»schuß- sttzungen, 4300 Mark für Drucksachen und Porti und 0500 Mark Tage- und Reisegelder der Beamten. —88 Lus Veranlassung de» Kultuiministertum» prägt di« Sächsische Münz« in Freiberg zur 500jährigen Jubtläum»feier der Leipziger Universität Denkmünzen und zwar 400000 Stück Fünf« und Zweimarkstücke, die auf der einen Seit« da» Btldni» de» jetzt regierenden König» Friedrich August mit der Jahres- zahl 190S und auf der anderen Seit« da»jenige Friedrich» de» Streitbaren mit der Jahreszahl 1409 tragen. Die Gedenkmünzen werden am 23. d. M. die Münze in Frei berg verlassen und am anderen Tage bereit» ausgegeben. In Dresden findet der Umtausch der JubiläumSmünzen gegen andere Fünf- und Zweimarkstücke bei der Sächsischen Bank, in Leipzig dagegen bei den Steuerämtern statt. Großenhain. In voller Blüte steht zurzeit im benachbarten Weßnitz ein Birnbaum, der erst in diesem Jahre gepfropft worden ist. Dresden. Die vom Stadtbaurat Grlwein auSge- arbeltete Planung de» Theaterplatze» hat die Zustimmung de» Rate» erhallen, nachdem der Entwurf von den aus auswärtigen und Dresdner Künstlern bestehenden Kom missionen gebilligt worden ist. Danach wird da« Italie nisch« Dörfchen abgebrochen und durch ein Tafb-Restaurant ersetzt. Da» vasteischlüßchen soll ebenfalls abgebrochen werden. An seinem Platze wird ein neue» Lokal errichtet. Die neu« Uferstraße zieht sich vom Terrafsenufer bi» zum Hotel Bellevue hin. Gin« große Freitreppe wird die Ufer- straße mit dem Theaterplatz verbinden. — In der vor- letzten Nacht wurde bei Dresden vom hiesigen Pionier- bataillon «in« KrtegSbrück« über di« Slbe geschlagen. Die Brücke war innerhalb drei Stunden fertig. Da» Kom mando führte Major Fortmüller. — Einen achtunggebieten- den Erfolg errang am Sonntag ein hiesiger Kletter-Klub. ES gelang fünf seiner Mitglieder, die am Wildschützensteig im Schrammsteingebiet befindliche Wildschützennadel zuerst zu ersteigen. Bisher hatte der Felsen alle» Versuchen seiner Bezwingung Trotz geboten. Wtederode. Sonntag nacht sind auf dem hiesigen Rittergut« drei alte Arbeiterwohnhäuser bi« auf di« Um- fafsungSmauern niedergebrannt. Beim Aurbruch de« Feuers kam noch eine polnische Frau durch Sturz aus dem Fenster zu erheblichem Schaden. Großröhrsdorf. Einen nicht geringen Schreck bekam dieser Tage im Mitteldorfe eine Hausfrau, al» sie am Hellen, lichten Tag« beim Wäscheaushängen auf dem Boden de» von ihr bewohnten Hause» zwischen «in paar Kisten zwei Männerbein« hervorstehen sah. Sie holt« so fort ihre« Maun herzu, der feststellte, daß sich ein fremder Reisender eingeschlichen (die Frau hatte kurz vorher erst ein« Anzahl Wäschestück« zum Trocknen aufgehängt, ohne etwa» zu bemerken), verkrochen und Gesicht und Oberkörper mit einem Sack« zugedeckt hatte. Mau beförderte ihn so- fort hinunter, sah zwar von einer Anzeige ab, gab ihm aber dafür einige handgreifliche Denkzettel mit auf den Weg, die ihm wohl da» Wiederkommen verleidet haben dürsten. Sebnitz. Montag nachmittag, al» der 2 Uhr-Zug die hiesige Station verlassen hatte, fand man zwischen den Gleisen den in den vierzig« Jahren stehenden Htlfirangier- meist« Hugo Otto Schmidt, dem Blut au» Nase und Mund quoll. Gr gab nach wenigen Minuten seinen Geist auf. Wie da» Unglück geschehen ist, konnte noch nicht aufgeklärt werden. Mittweida. Eine «eit« Reise hat ein kleiner Kautschukballon gemacht, der am Sonntag nachmittag im Earten eine» hiesigen Billengrundstück« niedergtng. Aus einer am Ballon hängenden Karte, auf welcher um Nach- richt von der .Landung" gebeten wurde, war ersichtlich, daß der Ballon seine Luftretse in Tamise, einer Stadt in der belgischen Provinz Ostflandern, antrat. Di« beigefügte Karte wie» die Zahl 277 auf; wahrscheinlich hat man in Tamise ein Ballon-Wettfliegen veranstaltet. OelSnttz. An Stell« der in Konkurs geratenen , hiesigen Schützrngtldr hat sich ein« neue Schützengesellschast gegründet. Die Korporation wollte den Titel „Schützen- , grsellschast- tragen. Die Köntgl. Kreishauptmannschaft ! Zwickau versagte aber die Genehmigung hierzu. Dagegen > ist ihr di« Bezeichnung „Schießgeseüschaft" genehmigt worden. Hartenstein. Immer wieder erzielen die „Geld- männel- oder Schwindler Opfer. So ist jetzt ein Herr von hier von einem solchen „Geldmännel- um 1000 M. > betrogen worden. An Warnungen hat «» in der Presse > wahrlich nicht gefehlt. Auch mehrere EeschäftSleute sind in letzter Zeit um mehrere hundert Mark betrogen worden. Freiberg. Einen entsetzlichen Unglück»fall erlitt am Sonnabend der am Elektrizitätswerk im nahen Colm- nitz angestellte Maschinenführer Schubert, der in der An nahme, di« Stromleitung sei noch au«g»schaltet, an der Starkstromleitung «in« Arbeit vornahm und dabet mit einer Stromspannung von 8000 Volt in Berührung kam. Dabei wurden ihm beide Unterarme bi» auf die Knochen verbrannt; außerdem «litt er noch schwere Flrischwunden am ganzen Körper. In einem an Raserei grenzenden Zustand« stürzt« der von furchtbar« Schmerzen gepeinigt, verunglückte in da» Kontor de» Werke», schleudert, eipen »ort am Pplt sitzenden Schretber vom Stuhl» mid brach dann bewußtlos zusammen. Der Unglückliche fand Auf- «ahme imFrttbrrger Krankenhaus. An seinem Auskommen wird gezweifelt. Plauen. In der Näh« von Plaue» ereignete sich am Sonntag «och «in dritte» Auto Mobilunglück. An der Stelle, wo jüngst der Barbierlehrltug Biedermann von einem Automobis überfahren und getötet wurde, stieß ein lutomobil au» Greiz mit dem Geschirr de» Gastwirt» Dünger zusammen. Die Insassen der Wagen wurden erauSgeschleudert, aber nicht bedeutend verletzt. Dagegen war da» Pferd auf der Stelle tot. Da» Auto und der Wagen wurden arg beschädigt. — Al« gestern vormittag auf dem Gymnasial-Neubau ein etwa 70 Zentner schwere« i öandstetnblock «mporgewunden wurde, riß plötzlich die Kette de» Flascheuzuge». Der Block durchschlug da» Gerüst und «ine Eisenstang« traf dabet den verheirateten Stein- metzpolier Franz von hier so wuchtig, dich ihm die Schädel decke zertrümmert wurde. Franz war sofort tot. Grimma. Am Sonntage, am Tag« vor dem Au«, rücken nach Zeithain, erschoß sich in der Kaserne ein au» Chemnitz stammender und im ersten Jahre dienender Hu sar der 5. Schwadron mit seinem Karabiner, den er mit einer Platzpatrone geladen hatte. Der Schuß, der in die Stirn abgegeben war, riß ein Loch in die Schädeldecke, au» dem da» Gehirn herauStrat. Wenige Minuten nach der Tat starb der Schwerverletzte. Leipzig. Ein Familtendrama ereignete sich vor- gestern nachmittag in einem Hause der Probsteistraße in Leipzig-Schleutzig. In seiner Wohnung gab dort ein 64 Jahre alter Kaufmann auf seinen Sohn, einen 34 jäh rigen Lehrer, einen Revolverschuß ab. Di« Kugel prallte glücklicherweise an einem Hosenknopf ab, so daß der Lehrer unverletzt blieb. Der Vater wurde verhaftet. Streitig- ketten zwischen Bater und Sohu sollen den Anlaß zur Tat gegeben haben. StaudeSaml» r Nachrichten von Mesa auf die Zeit vom l. bis mit 15. Juli 19ÜS. Geburt««. Ein Knabe: Dem Hilfsbureaudiener Ernst Max Hofmann h., 28. 6., dem Maurer Ernst August Gallwitz h., 2S. 6., dem Kaufmann Alexander August Robert Schentke h., 8., dem Re staurateur Karl Hermann Keil h.. 8., dem Hammerarbeiter Fried rich Otto Winkler h., 7., dem Mühlenarbeiter Friedrich Otto Wen disch h., 7., dem Waaenrücker Gustav Adolf Greger b., 8., dem Hammerarbeiter Karl Moritz Kühne h., 6., dem Musikdirektor Jo hann Ernst Zierau h., 8. Ein Mädchen: Dein Fleischereiin haber Leberecht Gustav Albin DIetel h., 28. 6., dem Geschäfts führer Alexander Mar Weiß« h., 27. 6., dem Hammerarbeiter Ernst Aiban Nötzold h., 80. ü., dem Pioniersergeanten Friedrich Oskar Günther h., 8., dem Hammerarbeiter Max Paul Röthig h., 1l„ dem Tischler Heinrich Hugo Haferkorn h., 8., dem Schlosser Ernst Paul Uhlmann h., S., dem Bahnarbeiter Friedrich Gustav Schu mann b., 4., außerdem 4 uneheliche Geburten. Aufgebote. Der Mühlenarbeiter Emil Johann Weiß h. und Ida Elsa Lehmann b., der Schieferdecker Bernhard Richard Wilhelm Gottschalk h. und Clara Martha Jllgen h., der Schlosser Karl Friedrich Bormann h. und Marie Lina Riedel h., der Hand arbeiter Friedrich Richard Plato in Grvba und Anna Mari, Zocher h. Eheschließungen. Der Zementarbeiter Karl Alfred Hennig h. und Anna Linna Biepa« b., S., der Wagenrücker Karl Paul Neubert in DreSden-Cotta und Telma Martha Riiher h., 8., der Seiler Albert MarkowSky h. und die Arbeiterin Ida Martha Blüthgen b., 10., der Hammerarbeiter August Mar Krause h. und die Plätterin Anna Ida Gast h., 10., der Artillerie-SergeaiH Julius Paul Arnhold h. und Friederike Charlotte Andrä h., 10., der Tchneide- mühlenaroetter August Clemens Heide h. und die Fabrikarbeiterin Pauline Elsa Richter in Großenhain, 10.. der LisenwerkSarbeiter Friedrich Max Rühle in Bobersen und Martha Anna Hörnig h., 10. Sterbefolle. Otto Erich Winkler, S. de» Hammerarbeiters Friedrich Otto Winkler 4 Tt., 7. Emil Kurt, S. de« Eisen- wrrttarbett«» Moritz Emil Kummer h., 1 I., 7. Kurt Willy. S. de« Hammerarbeit«, Karl Moritz Kühne h., S T., v. Die Pen sionärin Christian« Amalie veno. Ranz« geb. Sandig h., 78 I., 10. Der Gutsbesitzer Richard Dietrich au« Mehltheuer bei Riesa, »2 I., II. Slfttede Käthe, T. de» Reseweführer« Paul Wilhelm Lämmel h., 7 M., 1b. iw« sehr -roß ist. Am regsten -Hattet sich am »^.Platze »och der Gettttdsnmschlag. Der hahe -Hattet zwar, den Kahnraum vH «Szmmtze», werd«, zahlreich« «der« Kühn, vo« Geschäft ,Ma» dein «in« sein Freud' — ist dem «Gern fei» Leid-, kann drthalb jetzt auch di« Schiff fahrt faßen. —* Di« gestrig« Vorstellung de» Berliner Residenz- Ensemble», in der da» Schauspiel „Um Seinetwillen- zu« 2. Mal« zur Aufführung gelangte, war sehr gut defucht. Da» Publikum, da» der, spannenden Handlung de» Stücke» mit großer Aufmerksamkeit folgte, gab sein« Befriedigung »ach jedem Aktschluß durch lauten Betsall zu erkennen. — Bet Gröba durchschwamm gestern da»'Kaiser- Ulanen-Regiment Nr. 21 zu Chemnitz die Elbe. Da» gesamt« Regiment ist im nahen Stauchitz und dessen Um- gebvng verquqrtirrt und mit dem 1. Bataillon de» 139. Jnfanterir-Regiment» zu Döbeln vereinigt, um im Ge lände Döbeln-Lommatzsch größere militärische Urbungen zu veranstalten. — Sin für Sachsen sund Böhmen wichtige» Bahn Projekt scheint sich seiner Au»führung zu nähern. Dieser Tage »eilte der Oberbaurat Weßnitzer in Joachim», thal, um sich über die Hinausführung der projektierten Bahn Weipert—Joachim»thal—Karlsbad zu informieren. ES sanden eingehende Besprechungen statt und der Ober- baurat trat für die Durchtunnelung de» Keilberge» ein. Er besichtigte da» Bahn terra in, betonte die Wichtigkeit dieser Linie und erklärte, daß Terraiuschwierigkeiten nicht sehr in Frage kämen. Da» Projekt wird jetzt im Eisen- bahnministerium geprüft und hat alle Aussicht auf Ver- wirkltchung. — Nachdem der Reichstag die neue Bier st euer von 100 Millionen angenommen hatte, war vorauSzusehen, daß Brauereien und Wirt« di« neue Belastung auf den Konsum abwälzen würden. Dagegen würde sich wohl kaum ein Widerspruch erheben. Nun tagt« in Berlin die vom Schutzverband der Brauereien der Norddeutschen Brau- steuergemelnschaft und verwandter Gewerbe einberufene Bersammlung, die über dies« notwendig gewordene Sb- Wälzung auf den Konsum beschloß. E» wurde, wie bereit« berichtet, für dl« Brauereien eine Erhöhung de« Bierpreise» um 5 Pfg. pro Liter und für die Gastwirt« «in« solch« von 7—10 Pfg. al» notwendig anerkannt, unbeschadet eine« kleinen Spielräume» in Rücksicht auf lokale Verhältnisse. Ktr Durchführung der hier erforderliche» Maßnahmen sollen zwischen Gastwirten und Brauereien auf Gegenseitigkeit be gründet« Garantien geschaffen werden, deren nähere Brr- etnbarung unter Berücksichtigung der lokalen Verhältnisse den Brauereien und Gastwirten in den einzelnen Bezirken überlassen bleibt. — Nach dieser Rechnung würden, wie die „Arbeitsmarkt. Korrespondenz" au»sührt, die Brauereien allein etwa 365 Millionen mehr au» dem Bierverkauf er- zielen, d. h. 265 Millionen sollen noch über den Steuer- betrag hinaus au» dem Viervertrieb herauSgrholt werden. Damit ist aber die Belastung de» Konsum» noch nicht er schöpft. Den Wirten ist «ine Erhöhung von 2—5 Pfg. pro Liter über diese Erhöhung zugestanden worden, der Konsum muß also noch 146—365 Millionen aufbringen, ohne daß eine Gegenleistung dafür geboten würde. Die Rechnung würde sich also wie folgt stellen: Steuerbelastung an da» Reich: 100 Millionen Aufschlag der Brauereien: 265 - Ausschlag der Wirte: 146-365 Gesamtbelastung de» Konsum»: 511—730 Millionen. Eß sollen also, weil da» Reich 100 Millionen Steuern brauchte, 400-000 Millionen mehr aufgebracht werden. E» fragt sich nun, ob da» so ohne weitere» gehen wird. Man wird Mit einer Periode gegenseitigen Kampfe» rechnen müssen, verschärft« Konkurrenz, Schädigungen durch Boykottierungen werden für die nächsten Jahr« häßlich« Begleiterscheinungen der Entwickelung von Brauerei- und^ WirtSgewerb« sein. — Gleich and, auch die EewerbÜ Hansabunde»,k Hansabund zu bet« «eil sie e» mit ihrer Stellung al» Organ der säch sischen Staat-regierung bezw. al» Organ de» öffent- lichen Recht», soweit e» sich um ihr« Eigenschaft al» Hand- werk»kammer handelt, für unvereinbar halte, sich in den Dienst einer politischen Partei zu stellen. Aber selbst für den Fall, daß die Kammer sich für berechtigt halte, dem Ersuchen de» Hansabund«» «äherzutreten, würde sie dies,» zunächst und solang« ablehne» müssen, al» sie nicht die Ueberzrugung erlangt hab«, daß durch die Tätigkeit de» Aansabunde» auch di» Interessen de« Kleingewerbe» in angemessener weise gewahrt würden. Die Kammer würde e» im gegenwärtigen Stadium der Entwickelung de» Hansa bund«» nicht verantworten können, den Kleingewerbetreiben den zu empfehle», sich neben der Mittelstandloereinigung, die zur besonderen Vertretung ihrer Stande»tnter«ss«n be rufen sei, noch einer anderen Vereinigung an,»schließe», dft bei den gegenwärtigen «irtschafUtchen Zuständen «ine Pewähr für ein« erfolgreiche verttetung ihrer Interessen nicht zu bitten vermög«. — Da» landwirtschaftlich« Genossen schaft»« es en im Königreich Sachsen hat sich auch im Jahr« 1908 in zufriedenstellendster weis« entwickelt. Ra« einer vom verband der landwirtschaftlichen Genossenschaften im Königreich« Sachsen veröffentlichten Zusammenstellung setzt sich der verband au» folgenden Einzttg«nosseaschaft,n ptsamme«: 2 Zenttalgenoffenschasten und zwar «in« Lande»genossenschaft»kaffe und einer Landwirtschaftlichen Zen- tralgmossmschas^ 77 Darlehn»» und Sparkassenvereinen 150 Spar-, Kredit- und vezug»o«rttn«n, 85 Bezug»- und NbFttwttwffenschasttn, 21 Molkereigenossenschaften, 21 weide- geuossevschaftea, 20 waff«rltttung»genoffenschasten, 9 Dresch- graoffenschafttn, 5 ElttttizttätSgeaoflmschaften und 14 son- Pitz« SewHmschasten. Setten» dich« Genossenschaften W«d«» 15 Mark Enmdbeitrag mit verschiedenen Zuschlägen