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' M Vie KSMgl. «mrsyauptnttlMscyafl Gropenyam, das KSMgl. AmrsgMlyr MW om vcm oer israor sowie den Gemeinderat GröVa. 180. ' Mittwoch, 14. Juli 1S0S, «SendS. 62. Jahrg. Tw» Riesaer Tng»Hi»tt «schriul jede« Tu, abend» mit Ausnahme der Sonn» und Festtage. Vierteljährlicher Bezugspreis bet Abholung in der Expedition in Riesa 1 Mart bv Psg., durch unser« Träger s«i dr» Hau» 1 Mark SV Psg, bei Abholung am Schalter der talserl. Poslanstalten 1 Mark SS Psg.» durch den Briestrtlger sret ins Hau» 2 Mark 7 Psg. Ruch MonatSabonnement» werden angenonnnen. Anzeigen-Annahme für die Nummer de» Ausgabetage« bi» vormittag v Uhr ohne Gewähr. Rotationsdruck und Vertag von Langer L Winterlich in Riesa. — Geschäftsstelle: Goethestratze SV. — Für dl« Redaktion verantwortltch: Hermann Schmidt tu Riesa. Schuttabladeplatz vetr. Die am 25. Mai 1909 erlassene Genehmigung zur Schuttablagerung in der Sand grube — Parzelle 770 — am Gchützenplatz wird hierdurch widerrufen. Weitere Anfuhre wird mit Geldstrafe bi» zu 60 M. oder entsprechender Haft bestraft. Al« LblagerungSplatz sür Asche, Schutt und dergleichen «erden auf Widerruf der tiefliegende Teil der ehemals Hohnsteinschen Ziegelei — Parzelle 770 — und die Par zelle 772 v — Verlängerung der Bismarckstraße — zur Verfügung gestellt. Die Zufuhre kanp sowohl von der Schützenstraße — Kreuzung der BiSmarckftraße —, al» auch von der Poppitzer Straße — ehemaliger Ziegeleieingang — erfolgen. Die Plätze werden durch Tafeln kenntlich gemacht. Den Anweisungen der Auf sichtspersonen ist Folge zu leisten. Riesa, den 13. Juli 1909. Der Rat der Stadt Riesa. I. V.: Riedel, Stadtrat. Die Anlieferung von ungefähr 1700 «Kur harte« Bruchsteine« zur Herstellung do« Grundschwelle« in der Elbe zwischen den Markensteinen 183 und 185 im Dtes- bar-Wtukel soll im ganzen oder geteilt mit Vorbehalt der Auswahl unter den Bewerbern und nach Befinden der Ablehnung aller eingehenden Angebote vergebe« werden. Die Lieferungsbedingungen sind in der Geschäftsstelle der unterzeichneten Bauinspektion zu entnehmen, woselbst auch während der Geschäftsstunden weitere Auskunft über die Ver- »endungSwetse der Steine gegeben werden kann. Die Angebote sind verschlossen und postfret mit der Aufschrift „Bruchsteine für den DieSbar-Winkel" versehen bis zum 20. Juli d. I., vorm. 11 Uhr hier, Hafenstraße 45, einzureichen, woselbst die Oeffnung der Angebotsschreiben erfolgen wird, vis zum 1. August d. I. bleiben die Bewerber an ihr« Gebote gebunden. Meißen, den 12. Juli 1909. Köutgl. Straften- «. Wassenvaniuspekttou L. Die diesjährige« Obstnutznugen an den Staatsstraßen der AmtSstratzeumeister- beztrke Oschatz und Mügel« sollen Montag, de« IS. Juli, vorm. »/.IS Uhr im Schützenhans i« Mügel« b. v. und Do«aerS1ag, de« 82. Juli, vorm. V,H Uhr im Gasthof zum Schwa« t« Oschatz gegen sofortige Barzahlung und unter den daselbst vorher bekannt zu gebenden Bedingungen verpachtet werden. Dübeln, am 11. Juli 1909. Königliche Strasteur u. Wasser-Vauinspektio«. Obstverpachtung. Die diesjährige Obst- bez. Pflaumennutzuug des Rittergutes und der Gemeinde Merzdorf soll Souuabeud, de« 17. d. M. von abends 6 Uhr an im hiesigen Gasthofe unter den vorher bekannt zu gebenden Bedingungen verpachtet werden. * Merzdorf, den 13. Juli 1909. Die Berwaltuuge«. Freibank Röderau. Morgen Donnerstag früh von 7 Uhr an Fortsetzung des Riudfletschverkaufs. Pfund 30 Pf. Der Semeiudevorstaud. Berlin, 14. Juli. (Fernsprechmeld, nachm. 1/28 Uhr.) Eine SouderauSgabe des ReichSauzeigerS gibt die «ach- gesuchte Entlassung do» Fürste« Bülow «uter Verleihung des Schwarze« AdlerordeuS mit Brillante« bekannt. Ferner die Er«e««a«g des bisheri gen Staatssekretärs des Inner« von Bcthmaim-Hollweg zum Reichskanzler, Präsidenten des StaatSmtnisterinms «ad Minister des Aeuhere«; weiter die Ernennung des preustischen HaudelSmintsterS Delbrück znm Staatssekretär des Inner«; die Ernennung des Staatssekretärs Sydow znm HandelSministet; die Ernennung des UnterstaatssekretärS des Inner» Wermuth znm Staatssekretär deSReichss schatzamtes; die uachgesuchte Entlassung des prentzische« Kul tusministers Holle; die Ernennung des OberprSfidente« der Provinz vrandeubnrg von Trott zu Solz zu« Preu, tzische« Kultusminister und schltetzlich die Ernennung des Nuterstaatssekretär» der Reichs kanzlei von Loebell zum Oberprästdenteu der Provinz Brandenburg. Herr v. Bethmann-Hollweg, geboren im Jahre 1886, widmete sich dem Studium der Rechts- und StaatSwissenfchaften und legte die übliche Laufbahn der preußischen Verwaltungsbeamten zurück. Landrat im heimischen Kreise Oberbarnim seit 1886, wurde er 1896 Oberpräsidialrat, 1899 Regierungspräsident in Bromberg und schon einige Monate später Oberpräsident der Provinz Brandenburg. — Bereits 1901 sollte er Minister des Innern werden. Damals be fand sich die preußische Verwaltung in der Kanalkrise und Beth mann-Hollweg stellte Bedingungen, die nicht erfüllt werden konnten. Seine Berufung in dieses Amt erfolgte dann vier Jahre später. Beim Ausscheiden des Grafen Posadowsky wurde Bethmann-Holl weg zum Staatssekretär des RdichSamtes des Innern und gleich zeitig zum Vizepräsidenten des preußischen Staatsministeriums er nannt. Oertliches und Sächsisches. Ri«sa, 14. IM IS«9. —* Nächsten Sonnabend, den 17. d. M., abends 8 Uhr findet im Werttgasthofe zu Gröditz eine Wieder- holungS-UebungSstunde für die ausgebildeten Samariter der Umgegend unter Leitung des Herrn vr. mvä. Busse statt. —* Herrn Prioatu», früheren Schuhmachermetster Fried rich Feller, ist e» morgen vergönnt, sein 50jährige» Bürger und zugleich Meisterjubiläum zu feiern. Dem geschätzten Jubilar, der sich noch voller körperlicher und geistiger Frische erfreut, seien auch an dieser Stelle herzlichste Glück ¬ wünsche dargebracht. Möge eS ihm vor allem auch ver gönnt sein, bei voller Gesundheit am 24. dS. MtS. mit seiner Gemahlin, die sich ebenfalls noch voller Rüstigkeit erfreut, da« seltene Fest der goldenen Hochzeit feiern zu können. —* Gestern abend 6 Uhr ward der am 27. April d. I. eröffnete, von der hiesigen Bäckerinnung ver anstaltete Meisterkursus beendet. Seine Leitung hatte der Direktor der gewerblichen Fortbildungsschule, Herr vr. Schöne, übernommen. Der Unterricht, für den der Stadtrat ein Zimmer im Mädchenschulgebäude unent- geltlich zur Verfügung gestellt hatte, wurde erteilt von den Herren Lehrer Mende (Buchführung und Kalkulation, Wechsel- und Schecklehre) und Krause (GeschäftSverkehrS- und VerstcherungSgesetzgebung) und den Herren Obermüller Schmidt, Bäckermeister Röhrborn und Bäckermeister Roß berg (Waren- und Gewerbekunde). Möge der Kursus an seinem Teile dazu beitragen, dem Handwerke vorwärts zu helfen, und den Beteiligten bet Ausübung ihre» Berufes von rechtem Nutzen sein. Herr Stadtrat Berg, als Ober meister der hiesigen Bäckerinnung, schloß den Kursus mit anerkennenden Worten an Leiter und Lehrer der Ver anstaltung und mit besten Wünschen sür die Teilnehmer. —* Im städtischen Krankenhause Riesa ist feit 1. Juli ein Assistenzarzt angestellt, der im Kranken hause wohnt. —* Vom bergwärtSfahrenden Kettendampfer Nr. 6 ist gestern Abend in der 9. Stunde der 7 Jahre alte Knabe deS Maschinisten Friedrich RakowSki au» Aken an der Elbe in die Elbe gefallen und ertrunken. Für die Auffindung der Leiche ist eine Belohnung von 20 M. ausgesetzt worden. Im übrigen sei auf das Inserat auf Sekte 4 verwiesen. —* Das Rad, das einem polnischen Arbeiter an der Ecke der Pausitzer- und Hauptstraße gestohlen worden sein sollte, ist auf der Polizeiwache als gefunden abgegeben worden. Der angeblich Bestohlene hatte das Rad nicht auf der Straße stehen lassen, sondern in einem Geschäft eingestellt. Wahrscheinlich hatte er dann mit einigen Kollegen dem Branntwein so stark zugesprochen, daß er nicht mehr recht wußte, wo er sein Rad gelassen hatte. —* An den hiesigen Schulen ist heute mittag der Unterricht geschlossen worden und die großen Ferien haben ihren Anfang genommen. Hoffentlich stellt sich nun mehr auch recht bald daS erwünschte Ferienwetter ein. —* Ihr« gestrige Benefizoorstellung konnte Frl. Fannn Reif erfreulicherweise vor sehr gut besetztem Hause stattfinden sehen. Die Benefiziantin konnte daraus am besten ermessen, wie groß die Wertschätzung ist, deren sich ihre Kunst beim hiesigen Publikum zu erfreuen hat. DaS für die Vorstellung gewählt« Stück wdr allerdings nicht minder dazu angetan, zum Besuche anzuregen. Ohnet» „Hüttenbrsttzer- ist zwar längst kein Unbekannter mehr auf der Schausptelbühne, aber er ist einer von den Alten, mit denen wir stet» von Herzen gern die Bekanntschaft erneuern. Gespielt wurde gestern wieder vortrefflich. Fast s gute rvedsek -AK jeder der Mitwirkenden tat sein Beste» mit allem Erfolg. In Kürze seien nur einige Namen genannt. DaS Haupt interesse vereinigte selbstverständlich die geschätzte Bene- fiziantin Frl. Fanny Reif auf sich, die als Claire allen Erwartungen wieder vollauf gerecht wurde. Abermals j schuf sie eine Figur, die zu schönster Plastik herausgearbeitet war. Einen großen Teil de» reichen Beifalls durfte sie als ehrlich verdient auf sich beziehen. Ihren Partner gab Herr Lauterbach, der mit seinem „Hüttenbesitzer" wohl die packendste unter seinen bisherigen Gestaltungen gab. Im zweiten Akte schuf er eine vortreffliche schauspielerische Leistung. Die Charakterisierung deS tiefgekränkten Menschen war eine feinsinnige und verriet den denkenden Darsteller. Frl. Wallburg stellte eine scharfumriffene, in ihrem Wesen gut erfaßte AtheniaS in die Szene. Eine typische Gestalt gab wieder einmal Herr Franz Conrady, deffen Rentier Moulinet die Lacher unfehlbar auf seiner Seit« hatte, sobald er nur den Mund auftat oder eine Miene verzog. Gutes schufen ferner Frau Hedwig Pohl als Marquise von Beaulieu, Karl Katterfeld als Octave, Hugo Petnert al» Baron von Prefont, Herr Direktor Peinert als Herzog von Bligny und Alfred Karl als Bachalin (recht gut). Auch die Darstellung der Rolle des Gobert, eines alten Arbeiters, verdient lobend erwähnt zu werden. Das die szenische Ausschmückung wieder vortrefflich war, brauch wohl nicht besonders betont zu werden. — Die morgige Vorstellung ist zugleich BorteilSabend für Herrn Katterfeld. Auch Herr Katterfeld hat unserem theaterliebenden Publikum durch manche tüchtige Leistung schöne Genüsse bereitet und eS dürfte ihm deshalb an seinem Ehrenabend ebenfalls nicht an reichem Zuspruch fehlen; nicht zuletzt auch au» dem Grunde, weil er uns den ersten Klassikerabend beschert. Er hat „Wilhelm Tell" für die Aufführung gewählt. —* Der Elb wasser stand wird, nachdem er bis attf — 62 Zentimeter zurückgcgangen war, abermals eine .' erhebliche Aufbesserung erfahren. Die ausgebreiteten Regei fälle sind in den böhmischen Elbgebicten wiederum bedeutend gewesen und verursachen naturgemäß das Steigen der Flüsse. Aller Voraussicht nach dürste bei uns die Ee bis morgen abend wieder bis auf zwei Meter Mer Null angewachscn sein. — Die Eaaltnhaber in der Königlichen Amt»- haupttnannschaft Großenhain hielten vorgestern nachmittag im Bergkeller-Restaurant zu Zschieschen eine namentlich von Riesa au» gut besuchte Versammlung ab, in der in der Hauptsache über die Frage der Hergabe der Säle zu Versammlungen an alle politischen Parteien verhandelt wurde. Zu dieser Versammlung war Herr Verbandssekretär ThomaS-DreSden erschienen, der nach kurzen Begrüßungs worten de» Vorsitzenden de» Saalinhaberoerbande» im hiesigen Bezirke, Herrn A. Trobtsch-Zschieschen, dies« Frage in längeren AuSsllhrungen erläuterte, sie in den Groß städten und in vielen Bezirken al» längst überwunden be zeichnete. Redner kam dann auf die Aufhebung de» dauernden Milttärverbote» und die Handhabung der Saal-