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NlflerkN V-S JMkerN upv des KZr'chen- ünb' Schuktvesms beauftragt. Vertret« sind muh da- Ministerium hex Justiz durch Ministerialrat Geßler, die LandeSversicheamgsan- halt Württemberg durch QberregiemngSrat Viesenberger, die Regierungen des Neckar- und Jagsttretfe», die Stadt- verivaltung und der Gemeinderat der Stadt Stuttgart durch Cemeinderat Dr. Rettich, ebenso der Bürgerau-- schuß, da- KaufMann-gericht Stuttgart u. a Im Sus- trage der Fraktion der Nattanalliberal« des Reichstages ist ReichStagSaVgeordneter Professor Wetzel- im Auftrag« der Fraktion der Wirtschaftlichen Bereinigung ist der Reichstagsabgeordnete Liebermänn vvn Sonnenberg er schienen. Anwesend sind auch die ReichStagSabgeordneten Prvsessvr Dr. Hieber, Rechtsanwalt Aoth, die Landtags abgeordneten Hiller, Dr. M-Ülberger, Schrempf, Hansen und andere. Aus Anlaß de- Streiks der städtischen Arbeiter in Kiel kam es in der Nacht zum Freitzag zu! furchtbaren TÜmUlten. Streikende, Ausgesperrte, Frauen und Kinder sowie der Janhagel sammelten sich in den Slbendstunden vor den Gebäuden der Straßenreinigimg. Bei Eintritt dec Dunkelheit war die Menge auf etwa 5000 Personen angcwachsen. - Die Frauen fingen den Skandal an, dann begannen junge Burschen Flegeleien und schließlich warf die Menge Steine gegen die «Schutzleute. Die Polizei zog daraus sämtliche Schutzleute und Kriminalbeamte zusam mln und ging gewaltsam gegen die Menge vor. Mit ge zogenem Säbel drang die Polizei im Sturmschritt auf die Menge ein, die mit einem Steinhagel antwortete. IN wilder Hast stoben die Demonstranten auseinander. Ta die Straßenlaternen böswillig ausgedreht worden waren, kamen mehrere Unfälle und Verwechslungen vor. In der Dunkelheit gerieten die in Zivil gehenden Polizisten gleich- falls aneinander und auch in der Menge entstanden Schlägereien. Aus den Nachbarhäusern wurden Steine und Bierflaschen auf die Schutzleute geworfen. Die Zahl der Schwerverwundeten ist sehr groß. Erst nach Mitter- . nacht trat Ruhe ein. Am' Sonnabend früh erließ der Po lizeipräsident eine kategorische Aufforderung, unbedingt Ruhe zu halten. Inzwischen sind noch mehrere Arbeits willige von auswärts eingetroffen, sodaß die städtischen Betriebe nicht gestört sind. Die Norddeutsche Allgemeine Zeitung veröffentlicht in ihrer Wochenschau abermals eine ausführliche, in der Form sehr maßvolle, in der Sache aber äußert scharf« Kritik der konservativ-klerikalen Beschlüsse zur Reichs- finanzresorm. Die halbamtliche Darlegung gipfelt in dem politisch höchst bedeutsamen Hinweise, daß von den bevor- stehenden Reichstagsverhandlungen nicht nur die gesam ten weiteren Beziehungen der Parteien untereinander, sondern auch die gesamten Beziehungen der Parteien zu den verbündeten Regierungen abhängig sein werden. An ihr« Kritik der Kommissionsbeschlüsse, die im wesentlichen eine Wiederholung des bereits früher Gesagten ist, knüpft sie folgende Forderung: „Es ist eine unerläßliche Voraus setzung für das Zustandekommen der Reform, daß diese volkswirtschaftlich schädlichen Steuern, insbesondere die Kotierungssteuer, die Mühlenumsatzsteuer und der Koh- lcnausfuhrzoll wieder gestrichen und an ihrer Stelle Abgaben eingeführt werden, die den bezeichneten Forde rungen Der Ergiebigkeit und der Gerechtigkeit ent sprechen, und die gleichzeitig den Verkehr nicht stärker als unbedingt notwendig erschweren.^ Das deutsche Reichs Mari neamt wird in diesem Jahre wieder eine größere Anzahl Handelsdämpfer char tern, um mit diesem dem' Seesoldaten fremden Material die Erprobung rascher Ausschiffung vorzunehmen. Die erste derartige Uebung wird bereits Mitte Juni in der Elb- mündung erfolgen. Es handelt sich darum, sestzustellen, wie die Offiziere und die Besatzungen mit Kauffahrtei schiffen, die im Kriegsfall der Märine zur Verfügung gestellt werden sollen und als Hilfskreuzer ausgerüstet find, umzugehen verstehen und wie sie auch an Küsten, die von Kriegsschiffen wegen ihre« Tiefganges nicht erreicht kübH -st« RuWenM führte: „König VM Uganda Ist Seine Hoheit der Kabaka Tandi-Chiva, der, heute kaum dreizehnjährig, 1897 aus den Mron erhoben wurde, al» sein Vater Mwanga aibgesttzt nwrben war. Die Thron- beftetßun- fand unter Beachtung der durch die Ueber- ltrsmung dat Lande» geheiligten Formen statt, nur unter- »lieb di« Riederntttzelung von UntertSken, mit der früher ftber Herrscher- oder Häuptling-Wechsel gefeiert wurde. Ga Dvndt^khwa sorgfältig nach den Grundsätzen der Mvtlisation zur Mäßigung und Gerechtigkeit erzogen worden ist, steht zu hoffen, daß er nicht in die Fußstapsen de« bestialischen Wildheit seiner Vorgänger tritt und daß die Residenz Mengo nie mehr solch fürchterliche Schau spiel» erlebt, bei dtnen sie zur Zeiss der Könige Mesa und Mwanga mit Strömen Blutes besudelt wurde. Hunderte von Menschen "waren auf den Mink eine» Hauderers htngeopsert worden, Massenblutbäder waren unter der Bevölkerung angerichtet worden infolge einer Laune de- Kabaka oder, um seinen abergläubischen Schrei- Kn infolge eines Traumes zu besänftigen; täglich gab'e- Hinrichtnngen, Verstümmelungen, Niedermetzelungen von Frauen, Dienern, Sklaven; da- Land war von Frauen mlvölkert, um den Harem de- Königs und der Häuptlinge zu füllen. Ereignisse von so haarsträubender Grausamkeit fielen vor, daß sie die Grenze des Möglichen zu über schreiten scheinen, wenn nicht der Beweis dafür in dien übereinstimmenden Beschreibungen der Augenzeugen Vor läge, di« Uganda in jenen Zeiten besucht haven. IN den benachbarten Reichen war es ebenso, und die Bevölkerung her Inseln bestand aus Menschenfressern. Die in wenigen Jahren geschehene Unüvändlung des LandeS hat etwas Wunderbares an sich; das höchste Ver dienst daran gebührt den Missionen. Sie sind die un mittelbaren Nachfolger der ersten anglikanischen Mission, die im Jahre 1877 auf eine von Stanley nach England Überlrachte Einladung des Königs Mesa nach Uganda kam, sowie der französischen römisch-katholischen Mission, die zwei Jahre nach den Engländern etntraf. Di« Ver folgung durch Mwanga, die Ermordung des Bischofs Hannington, die Folterung und der Feuertod vieler ein geborener Christen waren nicht imstande, das Merk zu unterbrechen, das unbeirrt durch Bürgerkriege und poli- tische Wechselfälle außergewöhnlich rasche Fortschritte Machte. IM Jahre 1895 gesellt« sich zu den beiden ge nannten eine englische römisch-katholische Mission. Die Zahl der zum Christentum bekehrten Eingeborenen Buch- jährlich um Lausende, während der Islam die Zahl seiner Anhänger nicht vermehrte; die Sitten wurden vott Lag zu Tag milder. Der moralischen Erziehung folgte Schritt für Schritt der Unterricht. Die Missionare gaben dem Lande eine von ihnen geschaffene Schriftsprache, die vorher nicht existiert hatte, und im Anschluß an die Kirchen entstanden Schulen zu Hunderten. Heute sind viele Dörfer irt dec Umgebung von Entebbe Und in Kampala vsll- Mndig christlich. Häufig sieht man die Neger zum Unter richt nm den Missionar geschart auf der Erde hocken. Aus dem flachen Lande trifft man viele Eingeborene, die zur Feldarbeit gehen oder von ihr zurückkehren. Sie sind alle mit der langen, weißen Tunika mit weiten Aermeln bekleidet, die fast allgemein die frühere Macht verdrängt hak. Diese war aus Streifen der Rind« einer besonderen Ficus -Art angefertigt, die solange geklopft wurden, bis sie weich und schmiegsam wären, und die dann mit großer Meisterschaft zusammengenähk wurden. Am Sonntage beten in den geräumigen Kathedralen in Mvngo, die meh- rerr Tausende Gläubige fassen können, Erwachsene und Kinder mit musterhaftem Eifer und Ernst." Tie Lektüre dieses eigenartigen Reisewerkes, das mit seiner Fülle geradezu glänzender Abbildungen Micke in eine bisher völlig unbekannte Berg- und Gletscherwett er öffnet, ist jedem, der sich von den Führten und Aben teuern kühner Weltentdecker gern erzählen läßt, dringend zu empfehlen. Auch für die reifere Jugend ist dieses Buch durchaus geeignet. ^-k—' Tagesgeschichte. » »«»ff»--«-»». * Ar EWikber englischen Geistlichen stab der Abgeordnete Graf Douglas in der Wandelhalle de» Sb- geordnete«Hause» «inen parlamentarischen Abend, woran etwa ö00 Personen teilnahmen, unter diesen Staat-sekre- täre Tirpttz, LernLurg, Minister Skudt, Möller, Schön- siebt, Herrenhauspräsident Manteuffel, viel« offizielle Per- fönlichkctten, Parlamentarier. Earl of Meath toastete aus den Gastgeber, worauf dieser die Gäste, besonders Man Baker als Förderer des Völkerfriedens feierte. Sir John Kennaway erwiderte dankend. — AM gestrigen Sonntag nahmen di« englischen Geistlichen mit Staat-Minister Dr. v. Studt und den anderen Herren de» deutschen Komitees an dem Gottesdienste im Dom teil. Oberhosprediger D. Tcyander predigte. Nach Hem Gottesdienste besichtigten die Herren den Dom und hierauf das Köntgl. Schloß. ,r Kommentarlos gibt die „Nordd. Mg. Ztg." folgen- des Berliner Telegramm der „Köln. Ztg." wieder: Als Er- satz für den durch Aenderung der Erbanfallsteuer eintreten den Ausfall schlägt die Regierung die Besteuerung der Feuerversicherung-Policen mit einem Drittel pro Mille vor. Ter Ertrag hieraus wird auf vierzig Millionen Mark veranschlagt. Ferner Poll eine Erhöhung der Mechselstempelabgaben auf Wechsel, die länger als drei Monate umlaufen, und eine Schecksteuer (der Pochscheckverkehr bleibt frei) vorgesehen sein. Anstelle der Wertzuwächssteuer soll eine Steuer auf den Unsiatz in Grundstücken mit V» Prozent geplant sein. Wie es heißt, stimmen die verbündeten Regierungen der Parfümsteuer zu, deren Ertrag auf acht Millionen Mark geschätzt wird. ii Eine große Debatte über das KoalitionS- und Be schwerderecht der Beamten gab es im wiirttembergischen Landtag. Die endete mit der Niederlage der Regierung. Einstimmige Annahme fand eine vom! Ministerpräsidenten bekämpfte Erklärung, worin auSgesprvchen wird, daß es durchaus einer vor zwei Jahren vom Landtag gefaßten Resolution entspreche, wenn mehrere oder eine Gruppe Beamter gemeinsam Beschwerde führen gegen dienstliche Maßregeln, wodurch sie gemeinsam in Leidenschaft gezvgen werden. Veranlaßt War die Debatte durch die Maßrege lung einiger Beamter. (V. Z.) . Ein Beschluß des Berliner Landgerichts in einer vorgestrigen Verhandlung hat angevrdnet, die von dem Fürsten GulenbUrg zu stellende Kautionvvn 100 000 auf 500000 Mark zu erhöhen. Bon diesem Beschluß wurde der Fürst vorgestern abend S Uhr durch seinen RechtSbei- itand verständigt. Schon um 10 Uhr abends war vis Summe von denselben Finanzleuten, welche die erste Kau tion aufgebracht hatten, beschafft und dem! Oberstaats, anwalt ausgehändigt worden. Fürst Eulenburg ist darauf nach Liebenberg abgereist. Nach dem' Urteil der Aerzte ist der Fürst vorerst noch nicht verhandlungsfähig. Das Ge richt hat daher beschlossen, zunächst noch bis Anfang Juli zu warten. * Unter außerordentlich zahlreicher Beteiligung wurde am Sonnabend in Stuttgart der Elfte Deutsche Hand- lungsgehilfentag eröffnet. Der Berbandsvorsteher des > Deutschnationalen Handlungsgehilfen-Verbandes, Reichstagsabgeordneter Schack, Hamburg, begrüßte die Er- fchienenen und teilte mit, daß 938 Städte vertreten seien, die Zahl der Teilnehmer an der Tagung belaufe sich aus 2000—3000 Personen. ES sind vertreten außer 96 Städten Oesterreich-Üngarns 6 schweizerische Städte und 21 Städte des Übrigen Auslandes. Darunter befinden sich Paris, Brüssel, Konstantinopel, London, Mailand, St. Peters- bürg, Newyorr, Daressalam u. a. Auf der Tagung ist eine große Zahl von Behörden und sonstigen Körperschaften Vertretern Für den Staatssekretär des Reichsanttes des Innern und des Reichsämtes der Justiz ist Geheimer Ober- regierungSrat Kioch erschienen; der Präsident der Zentral stelle für Handel und Gewerbe, Herr von Mvsthaf, ist außer s von dieser Behörde auch mit der Vertretung der Mi- Das vergilbte Blatt. Roman von G. Lang«, 4^ Grckf von Pressy verliebte sich leidenschaftlich !n die Marquise von Lallet und seine Liebe fand, wie er sich bald überzeugt hatte, Erwiderung. Der Graf zählte sechsundzwanzig Jahre, die Marquise achtzehn und da einer Verbindung der beiden jungen Leute sonst nicht« «ntgegenfiand, so waren der Tag der öffentlichen Ver lobung und der Hochzeit schon bestimmt, al« jene furcht baren Ereignisse einkraten, die all« andere in den Hin tergrund drängt«. Die Trennung war für die beiden Liebenden übev- -u« schmerzlich. Die Marquise blieb mit ihrer Mutter In Versailles, dl« beiden alleinstehenden Frau« hatten selbst nach der Auflösung d« königlich« Hof« nicht« m »«fürcht« und Graf von pressy reiste nach der Vm- der. Wegen der Unsicherheit im Lande und der Ent fernung war der schriftlich« Verkehr zwischen Marguerite und dem Graf« nur «in späbrllcher; in all« ihr« Brief« gelobten si« sich unverbrüchliche Treu« und ver sichert« einander ihre unwandelbare Liebe. Di« entfesselt« Leidenschaft« fanden mit dem Lode d« Königs noch kein« Halt, fände« die an das Ruder gelangten Machthaber verfolgt« nun erst recht mit Rücksichtslosigkeit alle die Person«, die ihn« gefährlich dünkt«. Al« daher unter anderen Gesehen auch die Abschaffung des Adels und die Vertreibung der Ange hörigen desselben und die Einziehung ihrer Güter drohte, da begann sich der Graf von Pressy auch um die bei- d« schutzlosen Frau« zu ängstigen. Lr beschloß daher die Geliebte unter sein« Schutz zu nehm«, wa« nur dadurch am sicherst« gescheh« konnte, wenn er sie am s-ch- Gattin für immer bei sich aufnahm. Marguerite Mne. damit einverstanden» n den beiden jung« männern her- .. nahm Joseph Lhenier sein« Ab- Offizier, um fortan ganz d« Dichtkunst sich eine Freundschaft mit dem Graf« wurde ' . Der feinsinnige Dichter schien utionsmännrrn in pari« bald verdächtig und gar wagte, ein Spottgedicht auf ein Mitglied Iffentlichen, da konnte er sich nur feinem Freunde, d« Graf« von Marguerite von Lallet war mit ihrer Mutter und einer Dienerin von Verfall!«, wo sie ihr« Wohnsitz noch hatten, hieher gereist um in aller Stille die Verlobung mit dem Graf« Philipp von pressy zu feiern. Einige befreundet Familen aus der Umgebung und zwei Freunde de« Grafen, der Dichter Joseph Lhmier und Viroflary, ein junger Sänger, bis voriges Jahr an der königlich« Oper zu Paris anaestellt, warm die einzig« Gäste, die zu dieser intimen Feier noch eingeladeu und erschienen warm. Joseph Lhmier, dessen Vater unter der vorigen Re gierung eine hohe Staatsstellung inue gehabt hatte, dient« zuerst al» Offizier mit dem Grafen zusammm in einem Regiment« und da Graf von Pressy ein enthu siastischer Verehrer der schönen Künste und selbst in der Dichtkunst bewandert war, so fühlte er sich zu Joseph Lhmier hing «zogen und ein eng« Armndschastsverhäll- nis hatte sich zwlschen dm beiden jung« Männe« her ausgebildet. später nahm Joseph Lhenier selnm Ab schied al« Offlzü . Zu widm«. Seine Fr» dadurch nicht berührt, d« Revolution-Männern al« er er 1. d« Konvent« zu verch durch eilig, Flucht zu pressy rett«. Ähnlich war « dem Sänger Viroflary nach Auflös ung der königlich« Oper ergangen ; auch er wollte hier in der Vmdee bei dem Grasen von pressy die Rückkehr ruhigerer Zeit« abwarten und der Zufall wollte « nun, daß -lese beiden Künstler der Verlobung ihr« Freunde« beiwohn« sollten. E» ging recht stille zu, bei dieser eigentlich au» der Rot heran« entstand«« Verlobungsfeier. Wie «in Alp Mete « auf allen Gemütern, denn wer konnte wissen. was der morgige Tag brachte. Nur das sichtbare Glück des Brautpaar«, die dm Tag nicht mehr ferne sahm, der sie für immer binden sollte, warf einigen- Sonnen schein über die Gesellschaft und Frohsinn und Heiterkeit, das Vorrecht der Jugend, verscheuchten bei dm jun gen Leuten die trüben Gedankm, al« Viroflary, ein schöner, junger Mann mit lebhaft«, dunklm Augen sich an da« Pianoforke setzte und die Romanze: »Acht Es weilt in unserem Dörfchen »Ein Schäfer so zärtlich und schön .. ; sang. Kkr fand damit allgemeinen Beifall, denn der Vortrag dieses schön« Liedes war meisterhaft. .Wer ist der Komponist dies« Liedes?" fragten einige Herren und. Damen, die ganz entzückt waren. »Lherubini," «kgegneke Viroflary. »wir haben noch ein« besonderen Genuß zu erwar ten,' sagte der Graf von Pressy und zeigte dabei auf den weiter unken an der Tafel sitzenden Dichter Lhenier. .Mein Freund wird uns sein neuestes Gedicht vorkragm." Joseph Lhenier, der in seiner ganzen Erscheinung noch an -en ehemaligen Offizier erinnerte und nur der schwärmerische Ausdruck seines offen« ehrlich« Gesich tes den Dichter erkennen ließ, winkte ab. Doch der Graf ließ dies nicht gelten. »Rein, nein, lieber Freund, Du hast mir selbst ge standen, daß Du über dm schweren Zeiten die hehre Kunst nicht ganz vernachlässigest. Daher bitte ich Dich, meiner liebm Braut und mir zu Gefallen, uns allen eines Deiner letzten Gedichte vorzukragen!' Auch die anderen Gäste bestürmten dm Dichter mit Ditkm und alle versichert«, seine früheren Gedichte mit größtem Interesse verfolgt zu haben. Ls wäre geradezu eine Unhöflichkeit gewesen, besonder« gegen dm Grafen, wenn Joseph Lhmier dem an ihn gestellt« Verlang« nicht statt,egehm^ätke. '