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HS5 «S. J«hr». Staatshoheit oder nehmenden inter» Den Angehörigen Ersatzanspruch auf als nach einer im Tagesgeschichte. Deutsche» Reich. E« bestätigt sich, daß der deutsch« Kaiser, einer Ein ladung de« Kaiser« Franz Joseph folgend. Mitte Mat zu einem kurzen Aufenthalt in Wien «intreffen wird. Da« Ergebnt« der letzttägigen Finanzmintsterbesprech- ungen ist lt. L. L. folgende«: Der BundeSrat legt keine WertzuwachSsteuer vor. Er besteht auf der Erweiterung der Erbschaftssteuer. Bezüglich der Ersatzsteuern wurden endgültige Beschlüsse noch nicht gefaßt, doch ist eine Er höhung des Kaffeezolle» wahrscheinlich. Dem Reich«tage ist soeben der Entwurf eine» Gesetze» über die Haftung de« Reiche» für seine Beamten -uge- gangen, wonach da« Reich die Verantwortlichkeit an Stelle de« Beamten übernimmt, wenn dieser in Ausübung der ihm anvertrauten öffentlichen Gewalt vorsätzlich oder fahr lässig die ihm einem Dritten gegenüber obliegende Amt«» pflicht verletzt hat. Da« Reich hat auch dann den Schaden zu ersetzen, wenn die Verantwortlichkeit de« Beamten au«- geschloffen war, weil er den Schaden im Zustande der Be wußtlosigkeit oder in einem die freie Willen«bestimmung aurschließenden Zustande krankhafter Störung der geistigen Tätigkeit verursacht hat; doch nur insoweit, al» die Billig keit die Schadloshaltung erfordert. Personen de» Soldaten stande« (mit Ausnahme der de« bayrischen Kontingent«) stehen im Sinne diese» Gesetze« den ReichSbeamten gleich. Da« Reich kann von dem Beamten Ersatz de« Schaden« verlangen. Die Vorschriften diese« Gesetze« werden nicht angewandt: 1) soweit durch die Vorschriften anderer Reichsgesetze für bestimmte Fälle die Haftung de« Reiche« über den in jenen Gesetzen festgestellten Umfang hinaus ausgeschloffen wird; 2) insoweit e« sich um die Tätigkeit solcher Beamten handelt, die, abgesehen von der Ent schädigung für Dienstanfwand, auf den Bezug von Ge bühren angewiesen sind; 3) soweit e« sich um die Tätig keit eine« mit Angelegenheiten de« auswärtigen Dienste» befaßten Beamten handelt, welche die Gewährung de« Schutzes gegenüber dem Auslande zum Gegenstände hat oder durch die auf eine ausländische ausländische Rechtsvorschriften Bezug tiationalen Rücksichten veranlaßt ist. eine« ausländischen Staates steht , ein gründ diese» Gesetzes nur insoweit zu, Reichsgesetzblatt enthaltenen Bekanntmachung des Reichs kanzler» durch die Gesetzgebung des ausländischen Staates oder durch StaatSoertraz die Gegenseitigkeit verbürgt ist. Maximilian Harden hat gegen das Urteil in seinem letzten Prozeß Revision angemeldet. Weiter schreibt er dem „Hann. Cour.": „Die Revision ist nur eine der Waffen, mit denen ich gegen das Urteil vom 2V. April 1909 fechten werde. Bon den Erklärungen, die ich auf Wunsch de« Grafen Kuno Moltke unterzeichnet und in Gemeinschaft mit ihm der K. Staatsanwaltschaft oorgelegt hatte, habe ich am 21. April meine Unterschrift zurückgezogen. Und ich werde nicht rasten, bis auch das neue Urteil vernichtet ist und alle, die an Lug und Trug mttgewirkt und die Mi a »in .M «r nämlich Sultan Abdul Hamid, da« Ist nach den Nach richten, die heute früh Vorlagen, noch immer nicht ent schiede». Die Meldungen widersprechen sich Die Frank- furter Zeitung berichtet unterm 26. d aus Konstantinopel: Enver Bet und Niazi Bei sollen sich nachmittags zum Sultan begeben haben, um ihm im Namen der Armee und des Volkes seine Abdankung nahezulegen. Kein Mi nister wolle mehr das Portefeuille aus den Händen des jetzigen Sultans entgegennehmen. Eine andere Meldung besagt aber: Die Thronfrage ist jetzt bis auf nebensächliche Einzelheiten geregelt. Der Sultan bleibt als nomineller Herrscher, gegen dessen ab solutistische Rückfälle folgende Garantien geschaffen wer den : Die Mauern des Jildiz werden geschleift. Tie Jildiz- kasernen, in denen die zweite Division mit rund 20000 Mann zur unmittelbaren Verfügung des Padischah stand, werden niedergelegt. Der von Abdul Hamid zu einer starken Festung ausgebaute Jildiz wird künftig nur noch Palastwache in Stärke einer Kompagnie haben, die täg lich abgelöst und der Reihe nach von allen hier garniso- liierenden Regunentern gestellt wird. Dadurch wird dem Sultan die Möglichkeit genommen, die Truppen zu kor rumpieren. Der Sultan hat aus eigenen Mitteln den An marsch der Salonikier zu decken und wird sich durch ein großartiges Geschenk an die Nation, wie wir hören, fünf zig Millionen Pfund, 'b'cZ größten Teiles seines Privat vermögens, entledigen, das im Ausland angelegt ist und nun als Basis für einen wirtschaftlichen Wiederaufbau des Reiches dienen soll. Der Sultan, der selbst zu ,einer Dienerschaft gesagt hat: „Meine Kinder, ich bin ein unglücklicher Mann; geht und verlaßt das sinkende Schiff!", ist fast allein im Jildiz. Nur noch seine Leibgarde, ungefähr 60 Mann Tüfenkdschi-Büchsenspanner, harren bei ihm aus. Er sitzt, wie sehr bezeichnend gesagt wurde, im Palais, angetan mit dem grünen Mantel des Propheten, der ihn gegen Mörder schützen soll. Die Lage ist gegenwärtig gekennzeichnet durch die Bestrafung der an dem Militäraufstand Schuldigen. Es sind mehrere Kriegsgerichte mit der Untersuchung befaßt. Die Füsilie rungen sollen zahlreich sein. Unter den Füsilierten be- finden sich auch viele Hodschas, doch ist die Zahl von mehreren Hundert übertrieben; auch einige Zivilisten wer den standrechtlich abgeurteilt. Einer strengen Bestrafung geht insbesondere das vierte Bataillon der Wonikuer Jäger entgegen, dessen Mannschaften truppweise und ge- Kunden unter scharfer Bewachung abgeführt werden. General Scheich Net erklärte, die Aufgabe der Armee sei erfüllt, wenn die Ordnung und Ruhe wiederhergestellt und die Schuldigen bestraft sein würden. Sache des Par laments werde es sein, zu beurteilen, ob auch dem Sul tan an den letzten Vorgängen Schuld treffe. Gestern vormittag ist in dec Taximkaserne, welche Widerstand geleistet hatte, eine Feuersbrunst ausge brochen. Dis Truppenbewegungen in der Ssadt und Um gebung dauern fort. Die Stadt hat beinahe wieder ihr gewöhnliches Aussehen. Dis Geschäfte sind wieder ge öffnet und alle Verkehrswege wieder hergestellt. Ueberäll herrscht große Bewegung. Die zur Pforte sühnende Straße ist von Publikum überfüllt. Die Nationalversammlung ist gestern früh unter mili tärischer Bedeckung aus San Stefano zurückgekehrt. Beilage z«m „Riesaer Tageblatt AotaUonSdruck and B«taa Laager » A»,«t«rN» w M«l«7- tz»r M StedaMo» MMMiwttltchP H, r m a n n Schmidt d, Ries«. nach Cagliari gerichtet war, nnd setzte mich am Rade mit dem Pistol in der Hand nieder, fest entschlossen, es bei der geringsten Herausforderung zu benutzen. Mehrere Stunden fuhr die „Miranda", ohne daß eine ungewöhnliche Wachsamkeit meinerseits nötig war; nur zu weilen drehte ich die Speichen des Steuerrades. Vizard saß ruhig auf seinen Tauen und schien, nach seiner Haltung, zu. schlafen, doch ich wußte, daß das nicht der Fall war. Ich zweifelte keinen Augenblick, daß der Mann wieder eifrig be schäftigt war, neue Ränke gegen mich ausfindig zu machen, oder daß er doch wenigstens Fluchtpläue ersann, bevor ich ihn den Händen des Richters überliefern konnte. Die beiden italienischen Matrosen verursachten mir keine Schwierigkeiten und streckten sich zum Schlafe aus, der viel leicht echt war, während ich von dem getroffenen Dicey nichts hörte und überhaupt nicht wußte, ob er schon tot oder noch ani Leben war. Der Maschinist merkte die Veränderung ini Kommando, als er, kurz nachdem ich am Rade Platz genommen, den Kopf ans dem Schürloch steckte, — um ihn schnell angesichts meines erhobenen Revolvers wieder zurück zuziehen; doch er zeigte keinen Zorn, und als ich seinen Gehorsam auf die Probe stellte, indem ich ihm einen Befehl vermittelst der Maschinenglocke gab, parierte er auf der Stelle. So standen die Dinge, als gegen zwei Uhr morgens ein elegantes Nuderschiff durch unseren Kurs steuerte und in einem kritischen Augenblick beinahe einen Zusammenstoß herbei führte. Eine halbe Minute verlangte die Steueruiig der „Miranda" meine ungeteilte Aufmerksamkeit, aber obwohl das sehr schwierig war, vermied ich dennoch die Gefahr, und das andere Schiff fuhr ruhig seines Weges weiter. Aber de« Vorfall hatte eine ernstere Folge. Als ich wieder hinunter nach der Stelle blickte, wo Vizard sitzen mußte, war der Platz leer, und ich konnte ihn auch auf Deck nirgends erblicken/ Man kann sich denken, daß sein Verschwinden gerade nicht zu meiner Erheiterung beitrug. Ich wußte nicht, ob Vizard noch an Bord war, oder ob eS ihm möglich gewesen, aüf das andere Schiff hinübcrzuspringen, als dieses an nn» vorüberfuhr. Es war uns so nahe gekommen, daß es mir schon möglich erschien, aber andererseits konnte er diesen Zwischenfall auch benutzt haben, nm sich irgendwo zn ver stecken, wo ihn mein Pistol nicht treffen konnte, und um ein« Teufelei zu ersinnen. Vielleicht war er über die Kajütenleiter in die Küche oder in das Schürloch geschlichen, nnd ick mußte Vie „Königin äer Nacht". Sceroman von H. Hill. 2S1 Unsere Geschichte, daß Sie sich an Bord der „Miranda" versteckt und nachher in einem Wahusinnsaufall über Bord gesprungen sind, wird so glaublich klingen daß man Ihr Ver schwinden ganz natürlich finden wird. Das kann ich Ihnen schon jetzt sagen." Er sprach die Wahrheit, und ich hätte vor Wut mit den Zähnen knirschen mögen, wenn ich bedachte, in wie törichter Weise ich auf Mayfields Lüge» hineingefallen war. Waren Kenuard und ich ans dem Wege geräumt, so mußte jeher Gedanke einer Anklage gegen die „Firma" schwinden, und sie konnten ihr System ins Unendliche fortsetzcn, nachdem die Opfer der augenblicklichen Reise längst vergessen waren. Ich war schon nabe daran, ihn zu bitten, losznschicßcn und der Sache ein Ende zn machen, als Dicey über seine unbequeme Stellung einen wütenden Fluch ausstieß. „Warum schießen Sie denn nicht die Kugel auf ihn los, Mister? D<>.niit er zur Ruhe kommt/ fügte er uoch hinzu, „ich werde ja hier ganz steif und muß wie an die Wand genagelt ftchru." „Dann machen Sie, daß Sie fortkommen, und gehen Sie ruf Deck," sagte Vizard. „Es ist Zeit, nach dem Steuer zu sehen, und ich möchte mit Kapitän Forrester noch ein bißchen plaudern, ehe ich ein Ende mit ihm mache. Er soll hören, wie'es seiner Liebsten geht." Der ander« Schurke trat auf die Kajütenleitcr zu, der er sich nähen- konnte, ohne in den Bereich der Waffe des anderen zu kommen. Irrtümlich aber ging er nach rechts, statt nach links, an dem Mast entlang, an welchem Vizard selbst stand und trat so auf einen Augenblick zwischen uns. Die Gelegen heit, auf die ich gewartet hatte, wär gekommen. Vizard rief ihn, mit einem Fluche zu, zur Seit« zn treten, doch es war zu spät. Ich sprang vor, packte Dicey von hinten, benutzte ihu al» Schild, während ich mit der Rechten mein Pistol heraus,og. Gleichzeitig schoß Vizard. Wahrscheinlich hoffte er, einen Teil meine» Körper» zu treffen, der nicht von Dicey «deckt wurde, doch in der Aufregung zielte er falsch, und dmSchuß traf tatsächlich meinen menschlichen Panzer. Der Kapitän der .Miranda" fiel auf mich, doch ich hielt ihn. feuerte über seine Schulter und traf Vizard in den rechten Arm. Der Kampf war vorüber, sein Revolver fiel auf die, Erde. Ich ließ Dicey auf einen Haufen Stricke sinken und zielte geradeswegs auf Vizards Kopf. Er blitzte mich an wie ein verwundeter Tiger, das Blut tropfte aus den« Hand gelenk, und eine Sekünde dachte ich, er würde auf mich los springen. Doch er beherrschte sich mit einer Anstrengung, bei der sich sämtliche Muskeln seines Gesichtes verzerrten, und zwang seine Züge sogar zu einem Lächeln. „Die Ehren des Kampfes sind Ihnen geblieben, Kapitän," sagte er, „wie ist Ihr Programm?" „Sie werden sich umdrehen und mir den Rücken zu wenden, mit dem Gesicht nach der Kabinenwand," sagte ich, halten Sie die Hände grade herunter und falten Sie sie auf dem Rücken." Zu meiner großen Ueberraschung gehorchte er, und ich ging zu ihm und befühlte ihn, falls er noch eine zweite Waffe bei sich haben sollte. Tatsächlich hatte er noch einen langen, scharfen Dolch, den ich ihm fortnahm, dann hob ich das Pistol, das er hatte fallen lassen, auf nnd ersuchte ihn, nur voranzugehen. Als ich auf Deck gekommen war, sagte mir ein flüchtiger Blick, daß einer der Italiener am Steuerrad auf der Brücke saß, während der andere Matrose sich im Bug aushielt. Der Maschinist tat augenscheinlich seine Schuldigkeit. „So," sagte ich und deutete auf einen Haufen Stricke, die gerade unter dem Bollwerk an der Brücke lagen, „dort setzen Sie sich hin. Wenn Sie nur eine Bewegung macken oder ver suchen, nut den Italienern zu sprechen, sind Sie rin toter Mann. Es ist Vollmond, und ich werde Sie nicht ver fehlen." Er zuckte die Achseln, setzte sich auf die Stricke und begann seine Wunde mit einem Taschentuch zn verbinden. Ohne ih» aus den Augen zu lassen, ging ich nun auf die Brücke, nahm den Burschen am Steuerrad beim Kragen, stieß ihn auf da» Deck herunter und gab ihm durch eine deutliche Bewegung mit meinem Revolver zu verstehen, daß er sich aus der entgegengesetzten Seite von Vizard still hin- setzen sollte. Der Mann im Bug schien die Situation erfaßt zu haben und blieb diskret, wo er war, während der Maschinist m glücklicher Unwissenheit dessen, waS an Deck geschehen war, unten seine Arbeit fortsehte. Dann warf ich einen Blick auf daS KompaßhäuSchcn, überzeugte mich, daß der Kurs richtig «S i,i AM« ßciWyt. Wg«-B«rtcht. 8od. Berlin. 2ö. April 1909. D« Staatssekretär de« Relch«justizam1e« mußt« heute pMerum auf seinem Platz« im Parlament erscheinen, um her zweiten Beratung der Zivi lprozeß«rd nun g»- Novelle al« stolzer Vater diese« Kinde« beizuwohnen. Die wichtigste Debatte setzt beim Gericht«» «"r fass- vngSgrsetz ein. Die Kommission hat die Wertgrenze für di» Zuständigkeit der Amtsgerichte von 300 Mark auf -00 Mark erweitert, wie der Konservative Wagner inttteilt, beruht di« Normierung der Wertgrenze auf einer itzerabrümag in der Kommission. Nur in dem uner schütterlichen Vertrauen, daß kein bestehende« Amtsgericht aufgehoben wird, stimmen seine Freunde dieser Aenderung zu. In der Kommission sei ferner eine Resolution auf Revision der AnwaltSgebühreno^ ir-a vereinbart worden. Der Zenirumlabgeordnete De >' glaubt nicht, daß die Rechtsanwälte durch di« -oyung der Wertgrrnze allzu sehr geschädigt würden. Bon den Freisinnigen, für di« Herr Dove spricht, will ein Teil gegen die Erhöhung der Wertgrenze stimmen, von der Redner eine Einschränk ung de« HilfSrichtertum» erhofft. Bald nach Herrn Dove kommt denn auch ein Gegner der Wertgrenzerhöhung au« den Reihen der Freisinnigen -um Wort, Herr Ablaß, der den Entwurf im allgemeinen gleichfalls bekämpft, weil ihm nicht in dem wünschenswerten Umfange die Giftzähne au»- gebrochen worden seien. Staatssekretär Dr. Nteberding wiederholt die Erklärung nameu« der verbündeten Regier ungen, daß überall, wo e« nötig sein wird, eine Vermehrung der Richterstellen eintreten soll, sodaß eine Ueberlastung der Richter trotz der Kompetenz Erweiterung der AmtSge- richte nicht zu befürchten sei. Der Anwaltsstand wird durch da« neue Gesetz keinen Schaden haben. Die Sozial- demokraten werden sich bk« zur dritten Lesung entscheiden, wie sie sich dem Gesetz gegenüberstellen sollen. Also ver kündete Herr Frank-Mannheim. Der nationalltberale Führer vassermann tritt lebhaft für freie Adokatur «in, da nur «ine solche Gewähr biete für eine tüchtige und unabhängige Mitwirkung de« Anwaltsstandes bei der Recht sprechung. Der Freisinnige Stor - stimmt seinem Kollegen von der juristischen Fakultät bei. Nachdem der Freisinnige Gyßling und der Pole y. DztembowSki die Vor lage nicht günstig beurteilt haben, wird die Kompetenz- erhöhnng auf 600 Mark mit großer Mehrheit beschlossen. Nach längerer Debatte wird die Regierungsvorlage wieder- hergestellt, die dahin geht, dieKammernfürHandel«. fachen sollen Berufung»- und veschwerdegerichte in der in erster Instanz von den Amtsgerichten verhandelten Handelssachen sein. Zum Teil heiter ist die Debatte über einen Antrag der Wirtschaftlichen Bereinig- ung, die Gerichtsschreiber gerechter zu titu lieren. (Gerichtssekretär). Er wird mit allen Stimmen gegen die der Wirtschaftlichen Bereinigung und de» Frei konservativen Barenhorst abgelehnt. Eine ganze Reihe unwesentlicher Anträge wird erledigt. Immer dasselbe Bild. Ein Jurist nach dem anderen betritt die Tribüne, und die Debatte wird zu einem Juristendisput. Bemerkens wert ist die Ablehnung eine« sozialdemokra- tischen Antrages, der den ß 157, der bestimmt, daß da» Gericht Bevollmächtigte, die das mündliche Derhandeln vor Gericht gewerbsmäßig betreiben, -urückweisen kann, auf SewerkschaftSsekretäre- und Beamte nicht angewendet wissen wollte. Morgen geht die Debatte weiter. Dienste,, 27. April 1908, «»««»». ! «-«»»---MW» «tue rrsktiouilre Mtlttärerhrbuutz soll unter ganz analogen Verhältnissen, wie in Konstan tinopel, in Lrzerum ausgebrochen sein. Die Mann schaften knebelten die Offiziere und verlangten die Wieder- he-stellungl des Scheriatrechts. Die Regierung tvendet all« Mühe an, den Ausbruch von Wirren zu'verhindern.