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Ri e saer G Tageblatt ««d A«rrls»r MeblM Mtd Atyügch. TÄ-gramrE>«ss« I! F-msprechstell» rag b at .Vit sL Nr.sa. De die König!. AmtShauptmarmschast Großenhain, das Königs Amtsgericht und den Rat der Stadt Mesa, sowie den Gemeinderat GröVa. 63. Donnerstag, 18. MSrz 1S69, aveuds. 63. Jahr-. Da» Riesaer Tageblatt «scheint jeden Ta- abend» mit Ausnahme der Sonn- und Festtage. Vierteljährlicher Bezugspreis bet Abholung tn der Expedition In Niesa 1 Mark SV Psg., durch unsere Träger stet in» Hau» 1 Mark VS Psg., bei Abholung am Schalt« d« katserl. Postanstalten I Mark LS Psg-, durch den BriestrSg« srrt in» Hau» L Mark 7 Psg. Auch MonatSabonnenientS werden angenommen. Anzrigen-Aimahme sür die Nummer de» Au»gabrtagr» bi» vormittag S Uhr ohne Gewähr. Rotationsdruck und vertag von Langer L Winterlich in Niesa. — Geschäftsstelle: Goethestraße VS. — Für die Redaktion verantwortlich: Hermann Schmidt tn Riesa. Uni« Bezugnahme auf die Verordnung de» Königlichen Ministerium» de» Innern vom 27. Februar 1909, abgedruckt (für Großenhain) in No. 52 diese» Blatte» — (für Riesa) in No. 51 diese» Blatte» — (für Radeburg) in No. 19 diese» Blatte» —, sowie auf die Zufertigung vom 21. Januar 1909 und die Darlegungen auf dem Gemeinde vertretertage vom 12. März 1909 werden die OrtSpolizeibehörden darauf aufmerksam gemacht, daß die Vermittelung der Neuausstellung der in der Verordnung erwähnten JnlandSauSweise auch durch die OrtSpolizeibehörden (Bürgermeister, Gemetndevorstand, EutSoorsteher beziehentlich NmtShauptmannschaft) erfolgen Ian«, während die Erneuerung dieser Ausweise dort erfolgen mutz. Bei dem Anträge auf Ausstellung beziehentlich Erneuerung eines solchen Aus weises sind die auf ihre Gültigkeit zu prüfenden Heimatspapiere beziehentlich der abge laufene Ausweis einzufordern und an die Abfertigungsstelle unter Ausfüllung eines FormulareS (Vordruck II), der bei der Amtshauptmannschaft im Bedarfsfälle zu ent- yehmen ist, einzusenden. Die Ausstellung der Ausweise soll grundsätzlich nur nach der Vorlegung der gül- tigen AuSwekSpaptere erfolgen. Ausnahmsweise kann sie, insoweit nicht besondere Bedenken bestehen, auf Grund von Personalbeschreibungen geschehen, die nach dem ebenfalls bei der AmtShauptmann- schaft bereltliegenden Vordrucke III von den OrtSpolizeibehörden auszustellen sind. Die HeimatSpapierc verbleiben grundsätzlich den Arbeitern und sind ihnen daher wieder einzuhändigen. Die Gebühr für die Ausfertigung «ine» Ausweise» beträgt 2 M. Die Karten find stempelfrei. Für verlorene Karten wird gegen eine Schreibgebühr von 1 M. ein zweites Exemplar gewährt. Großenhain, am 17. März 1909. 2S5 ä k. Die Königliche Amtshauptmauuschaft. für da» „Mesner Tageblatt" erbitten wir uirS bis spätesten» vormittag» 9 Uhr de» jeweiligen Ausgabetages. Die Geschäftsstelle. GefchSfts-Nebersicht der Sparknffe der Gemeinde Gröba auf das Jahr 1SV8. Einnahme. Ausgabe. ./<r 1 Kaffenbestand Ende 1907 7827 10 1 Rückzahlung in 603 Posten 113892 57 2 Einlagen in 1627 Posten 166544 68 2 Zinsen für Einlagen bet erloschenen Konten 446 16 3 zurückgezahlte Kapitalien 103830 — 3 ausgeliehene Kapitalien 171686 90 4 Zinsen für Kapitalien 20018 36 4 zurückgezahlte Darlehne — — 5 aufgenommene Darlehne — — 5 VerwaltungLaufwand 1563 63 6 erstattete Koste» 242 45 6 Mobilien und Inventar — — 7 sonstige Einnahmen — — Kosten 45 —— 8 sonstige Ausgaben 59 80 9 Ueberschuß von 1907 457 83 10 Kassenbestand Ende 1908 10310 70 298462 59 i 298462 59 Forderungen. Vss-inLgsnsüdenseokß. Verpflichtungen 1 Hypotheken 418250 — .1 Einleger-Guthaben 535662 82 2 Pfand-Darlehne — — s) Reservefonds Ende 1908 9219 39 3 Obligations-Darlehne — — Betrag deS 4 Bank-Guthaben 28382 60 Reservefonds 5 Wertpapiere 86157 10 Ende 1907 5925,09 6 Mobilien 961 — Reingewinn im 7 Zinsenrest« 305 10 Jahre 1908 „ 3294,30 8 Sonstige Effekten ! 481 69 9 Vorrat an Einlagebüchern 34 02 10 Kassenbestand Ende 1908 > 10310 70 544882 21 014882 21 In Gemäßheit von 8 17 Abs. 3 der Sparkassen-Ordnung der Gemeinde Gröba wird vorstehender Auszug aus der Rechnung für das Jahr 1908 veröffentlicht. Gröba, am 17. März 1909. Der Gemeitldevorstaud. Oertliches und Sächsisches. Riesa, 18. März 1909. —* Der Verkehr auf der Elbe gestaltet sich hier mit jedem Tage abwechslungsreicher und lebhafter. An den hiesigen Umladeplätzen ist man eifrig damit be- schäftigt, die Ladungen der in großer Zahl hier ankernden Kähne zu löschen. Zu Tal und bergauf ist der Verkehr schon sehr rege. Gestern fuhr ein großer 1000 Tonnen kahn mit voller Ladung talwärts hier durch. Der gegen wärtige Wafserstand läßt also die volle Ausnutzung de» Laderaums zu. Der lange Winter hat aber doch für die Schiffahrt Verhältnisse geschaffen, die manche» mit sich bringen, was als Seltenheit zu bezeichnen ist. So gehen jetzt zahlreiche Kähne, die im Gröbaer Hafen überwintert oder hier ihre Ladung gelöscht haben, leer nach Hamburg, um die dort in großen Mengen liegenden Frachtgüter auf- zunehmen. In Hamburg ist leerer Kahnraum nicht vor handen. Leider hat sich hier auch bereit» ein Schiffsunfall ereignet. Gestern vormittag erlitt der hier vor Anker liegende Kahn des Herrn Wilhelm Busch au» Derben eine Havarie dadurch, daß eine große Eisscholle ihm dicht hinter dem Steven mit solcher Wucht traf, daß da» Bord unter halb de» Wasserspiegels eingedrückt wurde. Da» Wasser drang durch das entstandene Leck mit solcher Schnelligkeit rin, daß es binnen kurzer Zeit ca. 1 Meter hoch vorn in der Butze und in der Ladung stand. Der Schiffsmann, schäft gelang es im Verein mit den sofort herbeigeeilten Hilfskräften alsbald, durch Unterziehen «ine» Segel« unter das Schiff, da« Leck zu verdichten und da» eingedrungene Wasser au» dem Kahn zu pumpen. Der Kahn hatte 4500 Zentner Weizen sür Riesa und Dresden geladen. Der dritte Teil der Ladung, die hier gelöscht wird, dürfte voll kommen naß geworden sein. Die Ladung und Kahn sind versichert. —* Nach einem Telegramm au» Leitmeritz von heute vormittag r/z 12 Uhr ist dort heute früh nach 8 Uhr bei einem Waffelstande von 60 Zenttmenter Über Null schwacher Eisgang «ingetreten. —* Di« gestern vom geschästSführenden Ausschuß des Komitees sür ein Kaiser Wilhelmdenkmal in Riesa vcran- statteten zwei Lichtbilderoorträge: „Au« Deutsch- land» großer Zeit" röaren gut besucht. Insbesondere zu der Nachmittagsvorstellung hatten sich unsere Kleinen in sehr großer Zahl eingefunden. Immerhin aber dürfte der Erlös kaum ganz mit den großen Unkosten in Einklang stehen, die die Veranstaltung erforderte. Die vorgeführten Lichtbilder sollen den gehegten großen Erwartungen nicht allenthalben voll entsprochen haben, nur hinsichtlich ihres Kolorits vermochten sie sich von künstlerischer Seite volle Anerkennung zu verschaffen. Dem geschäftsführenden Aus- schuß deS Denkmalkomitee» gebührt aber für die aufgewen dete große Mühe verdienter Dank. —* Bei der vorige Woche in Riesa abgehaltensn Rekrutenmusterung waren au» der Stadt Riesa rund 230 Militärpflichtige beteiligt, von diesen wurden 36 Mann für tauglich befunden, den Rock de» König« zu tragen. —* Seine erste Flugschrift übergibt der Sächsische Heimatschuß, Landesverein zur Pflege heimatlicher Natur, Kunst und Bauweise (DreSden-A., Schießgasse 24) mit einem, dem ländlichen Schulbau gewidmeten Aufsatz der Oeffentlichkeit. Er behandelt ein zeitgemäße» Thema: „Die Formgebung der heimatlichen Bauweise tn wirtschaft licher Beleuchtung" mit einer am Schluß der mit zahl reichen Abbildungen versehenen Denkschrift hlnauSgehenden Mahnung, unsere Heimat nicht nur in ihrer Schönheit und Eigenart nach Möglichkeit zu erhalten und Neuentstehende» im Sinne dieser Eigenart zu beeinflussen, sondern ebenso sehr unser Bauwesen auch in wirtschaftlicher Beziehung wieder gesunden und zur Einfachheit und Sparsamkeit unserer Vorfahren zurückkehren zu lassen. Wie gegen diese Einfachheit und Sparsamkeit gerade bei den Bauten unserer Dorfbewohner gesündigt worden und die Schönheit und Eigenart mancher Dorfschaft dabei unwiederbringlich verloren gegangen ist, ist eine vielbeklagte, leider auch anderwärts beobachtete Tatsache. Möchte die vom Vor sitzenden de» Sächsischen Heimatschüße», Herrn Oberbaurat Schmidt, verfaßte, auf Grund reicher Erfahrungen aufge baute Denkschrift hierin Wandel schaffen und Veranlassung geben, wieder anzuknüpfen an die gesunde Ueberlieferung mit dem Ziel, auf dem Lande so zu bauen, wie es die frühere Zeit ebenso praktisch für die wirtschaftlichen Zwecke al» eigenartig und ansprechend in der äußeren Erscheinung verstanden hat. Der Text und die Abbildungen der Flug- schrist, die zu 10 Psg. (ausschließlich Porto) nur durch die Geschäftsstelle de» genannten Vereins, DrcSden-A., Schieß- gaffe 24, zu beziehen ist, sind dem 4. Hefte der Mitteilungen des Sächsischen Heimatschutzes entnommen. Die Denkschrift umfaßt 11 Seiten mit'12 Abbildungen. —* Am Dienstag abend hielt der Kccisverein Riesa im Verband Deutscher Handluugsgehülfen zu Leipzig in dem auf» schönste geschmückten Saale des Hotels zum Stern sein diesjähriges Wintervergnügeu, bestehend in Konzert und Ball, ab. Den musikalischen Teil hatte die Kapelle de» hiesigen Pionier-Bataillons unter Leitung des Herrn Musikmeisters Himmler übernommen. AIS Solist war Herr Snoer, Harfenvirtuo» des Leipziger GewandhauS- orchester», gewonnen worden. Die ausgezeichneten Dar- bietungen der Kapelle erreichten ihren Höhepunkt iu der Mignon-Ouverture und GriegS Peer Gynt, welche mit großer Akkuratesse und feinem Verständnis gebracht wurden. Die Serenade von Oelschlägel sür Violine, Cello und Harfe war al» die Glanznummer des Abends zu bezeichne» und rauschender Beifall folgte dein meisterhaften Spiel der drei Solisten. Nach dem Konzert hielt ein fröhlicher Ball die Jünger Merkurs mit Damen und Gästen in lebhafter Bewegung. —* Im Saale de» Wettiner HofeS bildete gestern abend ein solenner Ball den Abschluß de» von Herrn Tanzlehrer Richter veranstalteten TanzkursuS, an dem sich annähernd 70 Scholaren beteiligte». Mit einem gut durchgeführten Rundgang, vor dessen Beginn eine Dame einen sinnreichen Prolog sprach, eröffneten die mit „schmuckem Ballstaat" angetanen Paare den Tanzreigen, in dem die erlernten Rund- und Tourentänze nach angesetzter Ordnung gezeigt wurden. 33 Damen tn Japanerinnen-Kostümen tanzte» einen Fächerreigen, der sehr gut auSfiel. Auch ein weiterer von 12 Damen vorgeführter „Diaboloreigen" nahm sich vortrefflich au» und erregte Interesse bei den in sehr großer Zahl erschienenen Zuschauern. Ein abwech». lungSreiche» bunte» Bild brachte der Kottillon. Die Tanz- weisen unterbrach «ach Mitternacht eine gemeinsame Kaffee tafel, wobei einige Ansprachen und ein recht umfangreiche» Tafellied die Beteiligten in fröhliche Stimmung versetzten. Dann begann von neuem der Tanz. Noch mehrer« Stun den genossen die Tanzscholaren die Freuden de» „ersten Balle»", der ihnen ebenso wie die verlebten Tanzstunden in angenehmer Erinnerung bleiben wird.