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- Erscheinungsdatum
- 1909-03-15
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-190903154
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19090315
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19090315
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Riesaer Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1909
-
Monat
1909-03
- Tag 1909-03-15
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Monat
1909-03
-
Jahr
1909
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kSührsgch V-Mtnk. Eine Unterschlagjuing Erve Mr Sann angeWMMwn werden müssen, wenn der vergessene Gegen stand hevstts an» dem Gelüayrsam der Person gekom men, das Ist L. V. dec Fall, wenn« di» vergeßliche Per sim nicht mehr weiß, wo der zurückgelassene Gegenstand Mieden ist. (Urt. d. R-G v. 1Ü Sept OS:) — Wochen-Gptelplan der König!. -oftheater »» DreSd»«, Opernhaus. Djen»tagr Di» Walküre. Mittwoch: Sizilianische Bauernehre, Der Bajazzo, Don- uerStag: Siegfried. Freitag: Figaro« Hochzeit. Sonnabend: Götterdämmerung. Sonntag: Tarmen. Montag: Violetta. — Schauspielhaus. Dienitag: Ueber unsere Kraft, erster Teil. Mittwoch: Der Kaufmann von Venedig. Donnerstag: Hamlet. Freitag: Zopf und Schwert. Sonn» abend: Zum ersten Male: Mrs. Dot. Sonntag: 5. Volks- Vorstellung: König Richard III., Mr». Dot. 'Montag: Lr. Klaus. Strehla. Int benachbarten LöSnig ist Vap einigen Dagen in der Elbe ein männlicher Leichnam angeschwom men. Bei der Leiche wurden unter anderem drei gol dene Ringe Vorgesimde». Gezeichnet ivaren sie mit den Buchstaben L. M. und Datum 11.4. 82- Fenier eine Glas röhre niit Aspirin-Tabletten, sowie eine Uhrkette (Golb- Ponble). Das Hemd ist O. L. 1 gezeichnet. Oschatz. Im Königlichen Lehrerseminar fand Sonn abend vormittag 10 Uhr die feierliche Entlassung der 28 diesjährigen Abiturienten statt. Die Prüfung in den Wissenschaften haben 28 Examinanten bestanden und zwar: Einer mit I, zwei mit Ib, sechs mit Ila, fünf mit II, sie ben mit Ilb, zwei mit Illa. — Der Prüfung in Musik hatten sich 9 Kandidaten unterzogen, von denen zwei l b, zwei II» und fünf II erhielten. — In der Realschule fand Freitag die mündliche Reifeprüfung statt. Alle Schüler bestanden. Großenhain. Die Pferde eines v'ov dem! Kamp- radschen Hause in der Poststraße stehenden Wagens des RemontedeporS Kalkreuth wollten durchgehen. Der ge rade des Weges vonnnende Herr Geldbriefträger I. siel in die Zügel der Pferde, welche im! selben Moment ansetzten, sodaß Herr I. von der Wagenrunge zu Boden geworfen und vom Hinterrad ein Stück geschleift wurde. Durch den Fall hatte Herr I. zwei Finger der rechten Hand gebr'xyen, auch hatte er innere Verletzungen am Rücken erlitten. Herr I. wurde sofort nach seiner Woh nung gebracht. Tie Verletzungen sind nicht lebensge fährlicher Art. —88 Dresden. Der mit Spannung erwartet« Dresdner Aufruhrprozeß gegen den Schriftleiter der sozial demokratischen Dresdner VMSzeitung, Redakteur Tüwell au» Bremen, und den Instrumentenmacher Stenzel hat den erwarteten AuSgang genommen. Er endete mit der Frei- sprechung des Redakteur» Düwell und Verurteilung de» zweiten Angeklagten Stenzel zu 8 Monaten Gefängnis. Aus den mehrstündigen Verhandlungen interessiert am meisten, auf welche Weise die Anklage zustande gekommen ist. Redakteur Düwell, ehemals Volksschullehrer in Bremen, hielt am 17. Januar im Volkshause, als zu gleicher Zett Staatssekretär Dernburg im Gewerbehause in Gegenwart deS Königs über die deutschen Kolonien sprach, eine Rede Über La» Dreiklaffenwahlrecht. In scharfen Wendungen protestierte er gegen da» geplante neue Wahlrecht und wie» gleichzeitig auf die Anwesenheit DernburgS im Gewerbe hause hin. Der Kampf gegen da« Wahlrecht solle auf gesetzlichem Wege und mit gesetzlichen Mitteln geführt werden, führte Düwell am Schluffe seiner Rede au», und ermahnte sodann die Anwesenden hierzu in besonder» ein dringlicher und feierlich» Weise. In seinem Referat hatte Düwell nun außerdem noch betont, daß sie — die Volk». Massen und WahlrechtSdemonstranten — sich dem Könige so zeigen würden, daß er seine Augen nicht verschließen könne und in dieser Redewendung erblickte die Staat», änwaltschaft die Aufforderung de» Angeklagten an die Massen, vor da» Schloß zu ziehen und sich dort dem König zu zeigen. Düwell widersprach dieser Auslegung seiner Worte mit aller Entschiedenheit. Nach Schluß der Ver sammlung schloß sich Düwell dem Demonstratton»züge an. Auf dem Altmarkt kam e» zu den vielerörterten blutigen Zusammenstößen. An der Spitze der Demonstranten be fand sich der Mitangeklagte Stenzel. Gr forderte die Po- lizei auf, die Schloßstraße zu öffnen, um weiter marschieren zu können. E» kam zum Blankziehen und Stenzel wurde al» vermeintlicher Rädelrführ» verhaftet. Auch Düwell soll sich an der Spitze de» Zuges befunden haben, um mit in die Schloßstraße zu dringen. Der betreffende Schutz mann kann jedoch seine die»bezttglichen früheren belastenden Aussagen nicht aufrechterhallen. DsS Gericht erkannte an, daß in dem ganzen Verhalten Düwell« eine Aufforderung, vor da« Schloß zu ziehen, nicht erblickt werden könne. Zugunsten Stenzel» wurde angenommen, daß er nervö» und leicht erregbar und nach dem Gutachten der Aerzte vermindert zurechnungsfähig sti. Dresden. Der König von Sachsen, der am Freitag in Neapel etngetwffcn ist, machte Sonnabend früh mit seiner Begleitung einen längeren Spaziergang. Nach dem Diner Unternahm der König aufs neue einen Spazier gang und stfestieg alsdann ganz wie ein gewöhnlicher Privatmann die Straßenbahn, begab sich nach dem Stadtteil Von.ero und nach dem Kloster San Martino, besuchte hierauf das Nationalmuseum und bewunderte das Panorama des Golfes non Neapel. Tann kehrte der König nach seinem Hotel zurück. Später unternahm der König, nachdem er auch die Zoologische Station besich tigt hatte, eine Wagenfahrt. — Tie Prinzen-Söhnc und Prinzessinnen-LSchter des Königs nahmen gestern mit tag an der Familientafel bei dem Prinzen Johann Georg teil »Md unternahmen später eine Spazierfahrt in die Heide. — In der Nacht zjum Sonnabend verstarb plötzlich au Gehirnscklag der Geheime Justizrat und Land- gerirytsdireltisr Gustav Ctzner. Ter Verschiedene leitet« VlK vor Lütgen Dagen die verhandlimgen des TreSd- neö ELHGWMchtS sichvk» kirr BerufungSstraf- kammee und gatt als ein hervorragender Jurist. -- Ter General-Konvent her Privilegiert« Bogenschützen-Gesell- schäft zu Dresden bewilligt« die Summe von 3000 Mark zmn Anlauf einer Ehrengabe für da« neue Dresdner Rathaus. Äußerem hat die Gesellschaft tm letzten Ge schäftsjahre ansehnlich« Summen für den Kreuzer „Dres den" und für die Zeppeltnspende bewilligt. Tie Ausgaben für das große Dresdner Volksfeste die Vogelwiese, be liefen sich aus über 30000 Mavl. — Ter Rat hat be schlossen, die mit den städtischen Volksschulen verbun- denen Kochlehrküche« an die Aufklärung»Kommission für Hochseefischerei zur Abhaltung von öffentlichen Koch kursen zu überlassen« Tie genannte Kommission hat vor einigen Tkgen hier auch aufklärende Vorträge ter- anstaltet. — Mr die beiden freigetvrrdenen Stadtrats stellen, die öffentlich ausgeschrieben worden sind, hatten sich -iS Freitag etwa 1k Bewerber gemeldet. — Gestern mittag wuroe der in Leubnitz-Neuvstra wohnhafte, 30 Jahre alte Arbeiter R> nbblf Donner an der Kreuzung der Bautzner und Pulsnitzer Straße in angetrunkenem Zu stande Po« einem Lastgeschirr überfahren Md fojvrt getötet« Radeberg. Einen schweren Konkurrenzkampf kämp fen seit Wochen die hiesigen Fletschermetster. Sie hatten vergessen, die in den Zeiten der Fleischnot erhöhten Preise in besseren Zeiten wieder gebührend herabzusetzen. Da er. öffnete plötzlich der Bichhändler Schreier einen Laden, bot sämtliche Fleischsorten bedeutend billiger an und hatte so- fort einen ganz enormen Zulauf. E» folgte ein großer Jnseratenkrieg, der dem Publikum zeigte, daß plötzlich auch für die anderen Fleisch» da» Fleisch billiger geworden war. Man wechselte sich darin ab, das Fleisch teilweise noch billiger anzubieten al» Schreier — beispielsweise konnte man Rindfleisch schon für 50 Pfg. pro Pfund kau- fen —, gab feiner Kundschaft Rabattmarken und dergl. mehr. Schreier hat aber die Kundschaft an sich gerissen und behält sie, ja er hat, um dem großen Zuspruch zu genügen, eine weitere Verkaufsstelle eröffnen müssen. Rochlitz. Der Landwirtschaftliche Verein ,am Roch, litzer Berge- zur grünen Tanne gründete einen Mllchkontroll- Verein. Diesem traten sogleich 35 Mitglieder (mit un gefähr 350 Kühen) bet. Mittweida, «me Angelegenheit Von prinzipieller Bedeutung beschäftigte das Stadtvervrdnetenkollegium in seiner letztabgehaltenen Sitzung. Zwecks Information bei Bewilligung der jährlichen städtischen Beiträge znm Fehlbedarf der Kirchenkassen war der Kirchenborstand um Vorlegung der kirchlichen Haushaltpläne gebeten wor den. Der Kirchenwrstand hat hierauf ablehnend geant wortet und dabei u. a. darauf hingewiesen, daß der Stadtgemeinde laut einer bom 15. Mai 1905 datierten Verordnung der In evangelicis beauftragten Staats minister nicht das Recht zustehe, die kirchlichen Haus holtpläne zur Durchsicht einzufordern. Die Stadtgemeinde hat nur zu erklären, vib sie durch die Höhe der von ihr geforderten Kirchenbeiträg« überlastet ist oder nicht. Aus der Mitte des Stadtverordnetenkollegiums wurde es als ein Fehler in der Gesetzgebung und' als eine Ungerechtig keit bezeichnet, daß r.2 Stadtgemeinde nicht" las Recht hat, Einsicht in die kirchlichen Haushaltpläne zn nehmen. Chemnitz. Wie wir bereits in der vorigen Num mer unseres Mattes mitteilten, ist der Fälscher der Hart- mann-Aktien, Tantel August Stöcklin in München erneut verhaftet worden. Nach seiner Flucht in Genua hielt er sich zunächst einige Zeit in Italien, Südfrankreich und in der SchweiA auf und kam dann nach München, wo er unter dem Namen Stickelin seit etwa drei Wochen Cchwantaler Straße 29 1. eine Privatwohnung bezogen hatte. Tu ihm bi« Geldmittel auszugehen drohten, ver suchte er es, sich auf Gruno seiner viorztiglichen Sprach kenntnisse in kaufmännischen Geschäften und bei Sprach instituten ein« neue Stellung zu verschaffen. Es war ihm auch bereits gelungen, ein Angebot von einem Leipziger Cp-rachtnstttut zu erhalten, Wo er sich am. heutigen Montage vorflellen sollt«. Ter Aktienfälscher scheint sich übrigens auch jetzt wieder mehrerer falscher Namen be dient zu haben. Tenn er gab sich auch als Kaufmann K. A. Bitterlin aus, der sich mit dem Engvrsvertrieb von Tuchresten beschäftigte. Unter diesem Namen geschah auch seine erneut« Verhaftung, die auf das Betreiben des hiesigen Untersuchungsrichters erfolgte. Schön Hörnchen. Hier brach bei einem! Gutsbe sitzer Feuer aus, durch welches das Stallgebände bis auf die Umfassungsmauern eingeäschert wurde. Ta es an Wasser mangelte, entschloß man sich mit Jauche zu löschen. Auf diese Weis« gelang es nicht nur, das Feuer auf seinen Herd zu beschränken, sondern die Brandstelle auch von neugierigen Zuschauern zu säubern. Einige von den Umstehenden sollen von dem „duftenden" Naß aber doch etwas abbekonunen haben. Zwickau. In der Lonner»tag-Nacht wurde der Barbier Herr Horn in Niederplanitz bet einem Streit mit Musikern der RatSkapelle durch Messerstiche in den Kopf und Hal«, wobei di« Luftröhre verletzt worden ist, schwer verwundet und nach dem KrriSkrankensttft hier gebracht. Auerbach. Beim Bau der Weidenmüllerschen Wasserleitung in R«b«»grün, wo Steine gesprengt w»den mußten, wurde dem Maur» Otto Winkler au» Eich die linke Hand durch einen plötzlich explodierenden sogen. Ber- sagrr derart verstümmelt, daß ihm einige Finger vom Arzt vollend» abgelöst werden mußten. Jetzt wurde dem Un- glücklichen im Kr«t»krank«nsttft Zwickau die Hand völlig abgenommen. Plauen i. D. Bor einigen Tagen erhielten zwei hiesige Herren, die Ziegeleibesitzer Oskar Walter und Au gust Roßbach, Briefe, in denen sie aufgesordcrt wurden, 6000 resp. 8000 Mark bei einer hier wohnenden Witwe zu hinterlegen und in einem Inserat bekanntzugeben, vd sie es tun wollten oder nicht. Sollten sie den Brief Der MÄ« in Sem« tzemMnWe im amt-hauptmemuschaftlichen Bezirk Grotzeuhaiv fand Freitag nachmittag von 2 Uhr ab unter Vorsitz und Leitung de» Herrn Geheimen RegierungSrateS Dr. Uhlemann im Saale deS Hotels de Taxe in Großenhain statt. Auf demselben gelangten insgesamt 42 Punkte zur Besprechung. Im Anschluß an den AmtStag standen zwei Borträge über die ClektrizitätS-Ueberland- Zentrale auf der Tagesordnung, und dieser für den Landwirt der Großenhainer Pflege so überaus wichtige Gegenstand hatte so zahl reiche Interessenten herbeigesührt, daß sowohl der Saal, als auch die Galerie vollbesetzt waren. Nach kurzen Einleitungsworten durch Herrn Geh. RegierungSrat Amtshauptmann Dr. Uhlemann erteilte dieser Herrn Overingenieur OellerS dar Wort. Dieser beleuchtete die Errichtung einer Uebcrland-Zentrale vom technischen Stand punkte aus. Er bemerkte u. a., daß noch nie so viele Projekte wegen Errichtung von Ueberland-Zentralen Vorlagen, wie gerade jetzt. Zum Teil liege das an den jetzt besonders niedrigen Kupfer preisen, da durch Ausnutzung dieser wirtschaftlichen Konjunktur der Bau sich billiger Herstellen lasse. Am Jahre 1907 feien in Deutsch land 1539 Elektrizitätswerke gezählt worden mit einer Abgabe von 890900 Kilowatt. Die Anwendung der Energiefortleitung auf größere Entfernungen ist erst in den letzten Jahren in Aufnahme gekommen durch Errichtung von Ueberland-Zentralen. Sächselt steht aber auf diesem Gebiete am weitesten zurück. Der Vor tragende skizzierte hierauf, welche Vorzüge der Elektrizität als Kraft- und Lichtquelle zu eigen sind, unter besonderer Rücksicht nahme auf den Landwirtschaftsbetrieb. Der größte und schwer empfundene Uebelstand in der Landwirtschaft sei ber Arbeitcrmangcl, zumal das Bedürfnis nach Arbeitern mit der rationelleren Bewirt schaftung steig«. Die Heranziehung ausländischer Arbeiter — von denen in Sachsen auf 1000 Hektar Fläche 19 kommen — sei nur ein Notbehelf, durch den jährlich über 40 Millionen Mark ins Ausland und dadurch dem Nationalvermögen verloren gehen. Die Ernteerträgniffe sind in Deutschland fortgesetzt gestiegen, nament lich in den letzten 15 Jahren durch Einführung maschineller Hilfs mittel als Ersatz von menschlichen Arbeitskräften. Der Elektro motor sei der beste Bundesgenosse ber Landwirtschaft im Kamvfe uni die wirtschaftliche Existenz. Der Kleinmotor sei das einzige Mittel für den kleinen Landwirt, um mit den agrarischen Groß betrieben im Einklang zu bleiben. Hierauf ging oer Vortragende auf die Stromspannung und auf die Berechnungsart des Stromes em. Drehstrom von 5000 Volt Spannung kann von einer Ueber- land-Zentrcile im Umkreise von 15 Kilometer Radius versandt werden. Es ist möglich, die Spannung durch Transformatoren zu erhöhen und wieder herabzusetzen. Die ungünstig« Lage der Land wirtschaft sei zum Teil dadurch bedingt, daß der Landwirt zu viel festhSlt an alten Einrichtungen, ohne sich die Fortschritte der Tech nik zu nutze zu machen, wie das im höchsten Maße in der In dustrie geschieht. Zumeist genüge für einen Landwirtschaftsbetrieb ein Motor, der sich sowohl feststehend, als auch aus einer Trag bahre oder fahrbar auf einen Wagen installieren lasse, für die ver schiedensten Zweck«. Der Elektromotor zeichnet nur seinen wirk lichen Bedarf an elektrischer Kraft auf, ganz gleich, ob er höher« Pferdekraft-Leistungsfähigkeit besitzt. AuS den Angaben des Vor tragenden über den Krastbedarf sei hervorgehoben, daß 1 L8 durch Pferde- oder andere Zugkraft 40 bis 50 Pfennige kostet, dagegen bei elektrischem Betrieb 12 Pfennige pro Kilomatstunde. Nachdem der Vortragende noch die Verwendung deS elektrischen Stromes zu Koch-, Heiz, und Plättzwecken gestreift, dabei auch betökt hatte, daß da eine Ersparnis gegenüber anderen Methoden nicht esntrete, ging er über auf die Verwendung der Elektrizität für die Beleuchtung, dabei die zwei Beleuchtungsarten, Bogen- und Glühlampen, sonne die Preis- und Verwendungsunterschiede zwischen Kohlenfaden- und Metallfaden-Glühlampen näher erklärend. Eine SOflerzige Glühlampe sei genügend zur Erhellung eines Zimmers von 4—5 Quadratmeter Größe. — Herr Gemeindevorstand Rudelt-Deuben, der Vorsteher des VerbandS-ElektrizitätSwerkeS Plauenscher Grund, sprach al» zweiter Redner und zwar über seine Erfahrungen, welche er bei der Begründung und während der Verwaltung deS oben erwähnten Werkes seit zwölf Jahren gemacht hat, sowie über die Rentabilität. Die Ausführungen dieses Redners fanden die ungeteilteste Aufmerksamkeit. Die Errichtung einer Ueberland- Zentrale sei, so führte der Redner zunächst au», keine billige Sache, da könne nicht mit Hunderten und Tausenden, da müsse mit Hunderttausenden gerechnet werden. Je größer das Werk gebaut werde, um so billiger sei der Betrieb und um so höher die Ren tabilität. Lust, Licht und Wasser seien Güter der Allgemeinheit, deshalb habe er alle Projekte von der Hand gewiesen, mit denen Firmen die Errichtung eine» ElektritatSwerkeS im Plauenschen Grunde beabsichtigten und die Erbauung herbeigeführt durch Bil dung eines ZweckoerbandeS zwischen einer Anzahl am Zustande kommen des Werkes interessierter Gemeinden. Zur Rentabilität eine» Elektrizitätswerkes sei mindestens eine Einwohnerschaft von 20 000 erforderlich. Vor der Entscheidung sei als Hauptfrage zu beantworten, ob die Gemeinden das Risiko selbst übernehmen oder ob sie es einer Gesellschaft überlassen -vollen, der dann auch die finanziellen Vorteile zufallen. Hierbei seien zwei Gesichtspunkte zu beachten: Die Kosten und die Produktion. Wenn die Zentrale für den ganzen Kreis gelten solle, müsse sie auch in dessen Zentrale gelegen sein. Besonder» würde da die Stadt Großenhain geeignet gewesen sein. Leider habe er zu seinem Bedauern gehört, daß die Voraussetzung zur Vereinigung einer Oberland-Zentrale mit dem' zu errichtenden städtischen Elektrizitätswerke in Großenhain in Wegfall gekommen ist, oa seitens der Stadt bereits die Maschinen bestellt sind, hier nur aus etwa 125 18 gerechnet wird und außer dem Gleichstrom zur Verwendung kommt. Eine große Anzahl Werke kranke daran, daß sie zu klein angelegt sind. Der Redner geht des näheren auf da» DerbandS-ElektriznätSwerk Plauenscher Grund «in. Mit 400 18 wurde dort angefangen, jetzt liefert das Werk 2700 k8. Die Herstellungskosten des Werke» betrugen 1075000 M., jetzt ist sein Wert auf 1700000 M. gestiegen. Die Einnahme betrug anfangs 72000 M., jetzt ist sie auf 330000 M. gestiegen. Zur RentabllitStSerhöhung diese« Werkes hat beigc- tragen, daß die Preise für Kraft und Licht tunlichst billig gestellt worden sind und zwar nach verschiedenen Berechnungsarten. Das Einheitssystem, wonach für jede einzeln« Glühlampe jährlich 5 M. »u entrichten sind, eignet sich für den kleinen Mann, bringt aber dem Werke selbst keinen finanziellen Nutzen. Da» Pauschalsystem ist mehr auf den Mittelstand zugeschnitten. Hierbei ^ahlt der Stromabnehmer einen JahreS-Pauscyalpreis. Diese» System ist ist da«, wa« sich am besten eingeführt und praktisch bewährt hat. Da« Werk hat dadurch bestimmt« Abnehmer, der Abnehmer aber >ev KrimlnalMizel WergeLcn, Mr« ihn«! 8er Lol» icher. Unter dem dringenden Verdachte, die Briefs ge- chricben zu haben, ist am Sonnabend ein Bautechmkx namens Schmidt sestgewommen worden. ! Leipzig. JA Alter von nahezu SS Jahren starb am Freitag abend der Sentsrches beH in der ganzen Welt bekannten Bibliographischen Instituts, Herr Herrmann Julius Meyer. — In der Nacht zum Freitag wurde an einem GcschastsVokal in der PeterSstraße eine Schau fensterscheibe im Werte Von 200 Mark zerschossen und in der darauffolgenden Nacht eine solche von gleichem Werte an einem Geschäftsvokal in der Hohnr Straße böswillig zertrümmert. — IN einem Goldtvarengeschäft in der Zeitzer Straße ließ sich eine unbekannte Frau Waren zur Ansicht vorlegen, entfernte sich dann aber, ohne etwas getauft zu haben. Nach ihrem Weggang« wurdr ein Paketchen mit fünf silbernen Kaffeelöffeln, sowie eine versilberte Zuckerzange vermißt.
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