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i» AaH« 1888 «rdattte« S-»lsttüud«s nach drm l ENAv«ck» der -mm «aff«, und Küß« tn Dresden vor«! P»«ßÜssA- I Pückujttz. «in, Erinnerung «» dm vor korzrm hi« i» EAck»ns-«büud« grf-atzmr« Einbruch bUßet« «in Mund, d«u fo«b« «In vahnarbrtt« hier «acht«. Der Echu« boainat m f-melM, di« Erüitz«« w«rd«n ^rilnmt, so auch hier und »et dieser Arbeit faud man da» u»sinniger Weis« gestohlene vüudrl Fahrkarten 4. Klalffe von hier nach Lommatzsch. So hat der Dieb von damals doch «in- gesehen, daß er mit dem Sib uteten nicht» ansarg n ko- «»-> Oschatz. Ter Inhaber der Pfarrstelle in Coll«, ist seit voriaem Sonnabend vorläufig von seinem '.Amte strspendiert Morden. Miltitz bei Meißen. 2er Gottesdienst ft« der hie sigen Kirche mußte am Sonntag schon bei Beginn des Häuptliedes abgebrochen iverdcn, »veil Kohlengase aus der Heixungsanlage ausströmten. Eine große Anzahl Chor schüler fielen bewußtlos nm, später auch der Organist und Kirchschullehrer Fischer sowie noch »nehrcre Kirchenbesucher. Jill« Betroffenen »vurden ins Rittergut Miltitz übergeführt, Meißen. In der letzte», Stadloecordnetensttzung kamen u. a. au- der Nachrichtendienst beim letzten -och- wasser zur Sprache und die von vielen Seiten darüber gehörten Klagen. Es wurden in dieser Beziehung Mit. teilungen gegeben, die für die Zukunft berubigen. Zunächst hat ein Beamter der Sächsisch Böhmischen DamptschitfahriS. grsellschast tn Leitwert- die erforderliche Benachrichtigung bet Hochwasser für die hiesig« Stadt übernommen. ßß Dresden, 22. Aebr. Der ehemalig« Präsident von Venezuela, General Castro, der am Freitag abend zu längerem Aufenthalt in Dresden elngetroffen ist, führt hi« «tn äußerst zurückgezogene» Leb«»». Er bewohnt in dem still und ruhig gelegenen Hotel „Bellevue- am Theater platz mit sein« Familie und zahlreicher Dienerschaft eine Flucht von Zimmern — 18 an der Zahl —, dis sämtlich nach der Elbe und dem Theaterplatz zu gelegen und nicht übermäßig luxuriös eingerichtet sind. General Castro hat b«t s«in«m Einzug« im Hotel „Bellevue" der Direktion zur Pflicht gemacht, daß «r so wenig wie möglich in seinen Gewohnheiten gestört werde. Ganz besonder» hat er an geordnet, daß keine „ZeitungSmenschen" seine Ruhe stören solle«. In Berlin, so äußerte Herr Castro -um Hotel- direktor, hätte»» ihm die Herren von der Presse keine ruhige Stunde gelassen und au» diesem Grunde sei er auch au» Berlin fortg,zogen. Castro hat für die schöne sächsische Residenz ein ganz besondere» lebhaft«» Interesse. Er hat bereft» verschieden« Kuystschätze in Augenschein genommen und der Gemäldegalerie und dem berühmten Grünen Ee- wölbe am Montag längere Besuche abgestattet. Einem bekannten Maler g«währte Castro an» Sonntag eine länger« Sitzung zu «inrm größeren Gemälde, da«, wie wir hören, für Professor Israel, der Castro in Berlin operierte, be stimmt sein soll. Auch für dis Hvfoper hat General Castro große» Interesse. Am Montag abend besuchte er mit sei- n«r Gattin und seinem I7jährigen Sohn da» Mustkdrqma „Tiefland". Entgegen seiner ursprünglichen Absicht, tn dem bekannt«» Lahmann'schen Sanatorium auf Weißer Hirsch bet Dritten für einige Wochen Aufenthalt zu n«h- m«n, soll General Castro nunmehr beabsichtigen, Ende März nach der Riviera überzufledeln und zwar auf Vor schlag eine» hiesigen Arzte», den Castro alttald nach seiner Ankunft konsultiert hat, um denselben hinsichtlich de» Kli ma» im Elbtale zu befragen. Herr Castro hat am Sonn abend und Sonntag einigen maßgebend«»» Persönlichkeiten in Dresden Besuche abgestattet, führt aber sonst ein sehr zurückgezogene» Leben, sodaß ihn selbst di« übrigen Hotel gäste kaum zu Gesicht bekommen. Di« Mahlzeiten nimmt er mit seiner Familie tn seinen Apartement» «in. Die Nachricht von dem Entschluß de» Bundesgerichtshofes, wo nach Castro versaflungsgrmäß von der Präsidentschaft ent hoben und seine Sache dem Kriminalgerichtshof überwiesen worden sei, erhielt Castro am Sonntag mittag. Die Kunde soll auf den Exprästdenten keinen besonders tiefen Eindruck gemacht haben, denn am Sonntag abend zeigte Castro, der «in« kleine Gesellschaft um sich versammelt hatte, die beste Laune und erging stch^ nur mal gelegentlich in einigen heftigen Ausdrücken gegen sein« undankbaren Landsleute. Dresden. Am 1. Dezember v. I. wollte ein Unter offizier der Dresdner Garnison auf der Cawlabrücke an gefallen worden sein. Di« Sache hatte Äehnlichfkett mit einen» Mordversuche. Seitens der Mnigl. Staatsanwalt schaft hatte man ein Verfahren in der Sache eingeleitrt, das aber mangel» positiver Unterlagen eingestellt worden ist. LaS Kriegsgericht recherchiert jetzt iir der Sache weiter, unk, falls sich «ine Unrichtigkeit Herausstellen sollte, gegen den Untevosfizicr wegen Falschmeldung vorzugehen. — Lin folgenschwerer Zusammenstoß zwischen Feuerwehr und Straßenbahn erfolgte gestern abend an der Einmündung der Schlüter- in die Schandauer Straße. Tys Hormsignal war vor vem Tinbiegen in die Schandauer Straße gegeben woroen und der Schlauchwagen der Feuerwehr kreuzt« eben di« Straßenbahnschienen, als von der Stadt her ein Motorwagen nahte. Möglicherweise trug die Glätte der Schienen dazu hei, daß der Führer des Straßenbahn- wagens trotz Bremsens den Magen nicht rasch genug halten konnte und im nächsten Augenblick erfolgte ein heftiger Anprall. Leiber erlitten dabei drei Feuerwehrleute zum Wil schwer« Verletzungen. Tie drei verletzten wurden nach dem Krankenhause gebracht, wo zwei zur weiteren Be handlung verbleiben mußten. Tas Feuerwehrfahrzeug war derart beschädigt, daß es unbrauchbar war. )-( Löbau l. Sa., 22. Febr. In einer zahlreich be suchten Versammlung de« kaufmännischen Vereins und de» Gemerbevereins zu Löbau wurde folgende Resolution an genommen und telegraphisch an da» RetchSpostamt abge- sankt: Dl« zur Besprechung des Entwurfes einer Fern- sprechgebührerwrdnung ««sammelten Interessenten d«r vberlansitz sprechen nach eingehendem Referat des Reichs- ! tagsabgsschueb« Er. Wtter di« drin-iubi Erwartung aus, ! daß dü d« pXrlausttz bisher bestehende Bezirks«,tz st« alten Umfang« und u»t« Mlafsung der bisherigen Eetzüßnn tthchten »erd«. Mr «wart« bt« ausdrückliche Euftzahme «i««r «ntsprtchsndend«n Bestimmung in dem Entwürfe. Werda«. Die städtisch«« »oll«gi«u haben beschlossen, die ßiefi-e höhere Webschal« In städtisch« Verwaltung zu übernehmen. Außer der jährlich«« Staatttethilse von L000 Mark wird auch die Stadtverwaltung jährlich einen Zuschuß von 5000 Mark gewähren. — Um die zur Aus- schwißung gelangt« BÜrgrrmeisterstell« sind SS Bewerbungen «ingegangen. Es haben sich beworben l Oberbürgermeister, 20 Bürgermeister. 7 Etabträte, 2 Beigeordnete, 2 Rat«, affefforen, 1 Stvdtschreiber, 4 Regierung»- und Gerichts assessoren und ein Verwattungssekreiär. Zwickau, wie seinerzeit gemeldrt, hatte der htesige Schulaulschuß beschloss««, di« Kinder au» mehrere» Vor- ortgemetnd«« vom Besuch der hiesigen Bürgerschulen, be- sondere» der höheren Bürgerschule, auSzuschlirßen, wa» in den betroffenen Gemeinden große Erregung hervorrief und zum stillen Boykott der hiesigen Geschäftsleute führte. Die städtischen Kollegien haben nun einen Beschluß gefaßt, durch den das Schuloerbot aufgehoben und dem Schulstreft ein Ende gemacht wirb. Die Kinder au» den tn Betracht kommenden Vororten sollen gegen erhöhtes Schulgeld wie der zugrlassen werden. Crimmitschau. I« der Nacht zum Montag gegen 3 Uhr entstand in der BuckSlinfabrik der Firma Christoph Händel, im Stadtteil Lettelshatn ei« Schadenfeuer, dem da» ganze Gebäude zum Opfer fiel. In dem Häuser- komplex wurde eine Weberei, Spinnerei und Färberei be- trieb«. Auch da« Kesselhaus und die Niederlage sind «in Raub der Flammen geworden. Da» Feuer entstand, nach- dem erst kurz vorher der Wächter seinen Rundgang beendet hatte, auf unaufgeklärte weis« tn einem der oberen Stock- werke. Ehe die Feuerwehr eintraf stand das ganze Ge- bände in Flammen, so daß an eine Rettung nicht mehr ,u denken war. Die in der Nähe stehende Billa de» Be- sitzers konnte erhalten werden. Leipzig. Tas „Tbl." schreibt: Unter der Spitz- marke „Der Leipziger Doppelmörder beinahe gefaßt", ver breitete eine hiesige Zeitungsvorrespondenz eine Alarm nachricht, dw zufolge der Raubmörder in einem öffent- liqen Hause aesehen Worden und dann, als ihn Polizei beamte verfolgten, geflüchtet fei, sogar den Polizisten einen Handkarren in einem Hausdurchgang in den Weg geschoben habe und dadurch entkommen sei. Wir sind ermächtigt, diese Nachricht zu dementieren, da an ihr nichts wahr ist. Tatsächlich ist nur eine Privatperson einer anderen Privatperson, die sie für einen Bekannten hielt, in einen TuvchgangShäusflur der Katharinenstraße ge folgt und ist dort in der Dunkelheit über einen dastehen den Karren gestolpert. Inzwischen war die airdere Person allerdings verschwunden. Tie Nervosität sieht eben jetzt überall den Noch nicht erwischten Raubmörder. Belgern. Der hiesigen Gchützengtlds ist von der König!. Sächs. Arsenal-Sammlung zu Dresden eine neue Fahne al« Gtschenk tn Aussicht gestellt worden. -Dieselbe wird voraussichtlich zum diesjährigen Schützenfest der Gilde überreicht werden. Ee. Majestät der König von Sachsen hat geruht, der hiesigen Schützengilde bet dieser Gelegen- heft ein Fahnenband zu verleihen. Die Gilde hat seit über ISO Jahren eine kursächsische RegimentSfahne Prinz Laver geführt und geschieht die Verleihung der neuen Fahne unter der Bedingung, daß di« alte Fahne an di« Arsenal-Sammlung zu Drrtten zuritckgesührt wird. Vermischtes. CK. Der Beschützer derKönlge. Die fremden Monarchen, die auf ihren Reisen französischen Boden be- traten, um in Parts den Präsidenten der Republik zu be grüßen oder in streng gewahrtem Inkognito die Reize der Bille Lumiöre zu genießen, haben ihren treuesten Beschützer und Begleiter verloren': M. Paolt zieht sich von seinem Amte zurück, um in friedlicher Zurückgezogenheit den Rest seines Lebens der Abfassung seiner Memoiren zu widmen. All« Fürstin, die je Frankreich besucht haben, kennen den kleinen liebenswürdigen lebhaften Mann mit dem weißen Haupthaar, dem das verantwortungsvolle Werk oblag, über die Sicherheit der fremden Fürsten zu wachen, und zu dem König Leopold einmal scherzend sagte: „Mein lieber Herr Paolt, Sie sind wirklich der Beschützer der Könige". An den Grenzstationen erwartete er die er lauchten Gäste der Republik, bestieg den Hofzug und stet» war man gewohnt, unter den goldstrotzenden Uniformen der Begleiter fremder Monarchen unter den Fenstern der Salonwagen auch M. Paolt auftauchen zu sehen. Wohl kein Beamter tn Frankreich hat soviel Gunstbezeugungen regierender Monarchen erfahren, wie der Beschützer der König«, und er hatte La» Recht, seinen bescheidenen dunklen Gehrock mit säst allen ausländischen Orden zu schmücken. In seinem Heim« bewahrt er die ihm gewidmeten Photo- graphten aller Fürstlichkeiten, di« unter seiner Obhut Frank reich besuchten, er besitzt ein« Sammlung königlicher Hand schreiben und einen wahren Schatz von kostbaren Man- scheitenknöpfen und Busennadeln, die ihm beim Abschied als Zeichen der Dankbarkeit überreicht wurden. Al» die Königin Viktoria an der Löt« d'Szur Erholung suchte, war M. Paolt ihr ständig« Begleiter und nicht ohne Stolz konnte «r von sich sagen, daß er der einzige war, der di« Königin bei ihren «infamen Spaziergängen begleiten durfte. Als das Viktoria-Kreuz gestiftet wurde, war Paoli einer der ersten, der die Auszeichnung erhielt, und die Königin ließ es sich nicht nehmen, dem ltebenkwürdigen diskreten Reisegefährten den Orden selbst zu überreichen. Sein« langjährig« Laufbahn ist durch keinen Zwischenfall getrübt worden; fi«t» hatte er da» Glück, di« illustrm Gäste, dl« er an t«r Grenz« empfing, au- wohlbehalten wieder zur Grenz» zu bringen. Wen»» fein« Leben», niuuerungrn ttnst erscheine» «erde«, so mögen st« tlmuche fttt»r«ffant« Einzelheit aus G«sprä-o« mit den Fürst«-, kett« enthalte» und wohl au- mau-e amüsante Auekdote, wi« di« des Königs von Siam, der 1896 Parts desüchtr und den Paoli an d«r belgis-en Grenze zuerst begrüßte. Des siamesische Gesandte stellt« den Seinen liebenswürdigen Herrn der exotischen Majestät vor. „Und Sie werden mich beschützen?" fragte Chulalongkorn etwas verblüfft. „Ich werde diese Ehre haben, Sirr." Der siamesische Monarch aber blickte fragend auf seinen Gesandten und dann wieder ratlos auf M. Paolt. Bi» er schließlich herauSplatzte: „Ja, aber wo haben St« denn Ihre Waffen? . . CK. In Erwartung des Thronerben. Im hblländifchen Königspalastc ist man voll froher Erwar tung, und alles int Schlosse ist bereits darauf vorbe reitet, den künftigen Erben der nittexländischen Krone mit gebührenden Ehren zu. empfangen. Tie Kindergo- niächer sino bereits fertiggestellt; sie liegen im zweiten Stockwerk des Schlosses und bestehen aus sechs großen lustig» Räumen, zu denen sich noch die Zimmer der Be dienung gesellen. Ter eine Flügel des Schlosses ist völlig renoviert und umgeändert worden. Tie Mauer- und die Teckcnbeileibung wurde überall ahgekratzt und durch eine neue Holztäfelung ersetzt. Auch das Parkett ist erneuert Morden, überall sind neue Heizapparate installiert und unter der Aufsicht der Königin sind neue Leitungen für kaltes und heißes Wasser gelegt worden. In» wesent lichen haben englische und amerikanische. Borbilder bei diesen Umänderungen als Muster gedient; jedenfalls sind alle gesundheitsfeindlichen Einrichtungen und Gepflogen heiten der altmodischen Kinderzimmer in Achit und Bann erklärt. Die einzigen alten Gegenstände, die sich hier noch befinden, sind die alten prunkvollen Staatswiegen, die dein Nassauischen Familienschatze entstammen und von denen einige beinahe die Größe einer Galakutsche haben. Aber auch sie haben eine genaue Revision durch die Königin über sich ergehen lassen müssen und werden in geeigneter Stunde wohl aus den Gemächern verschwin den. So liegt der Schatten des lang erwarteten bevor stehenden Ereignisses über dem Leben im Schlosse. Aber mit nicht geringerer Anteilnahme blickt das ganze Land den nächsten Wochen entgegen. Ueberall haben sich Ko mitees Gebildet, die der Königin und dem Thronerben lesondere Geschenke überreichen wollen, Militär- und Zi- Villehövden bereiten prunkvolle Festlichkeiten vor, eine philanthropische Dame im Haag will alle Kinder vom Haag und Scheveningen gastfreundlich bewirten, kurz überall ist man eifervoll am Werke, sich für den gro ßen Tag zu. rüsten, dem das holländische Königshaus ent- gegengehit. CK. Bon seinen Reisen in Tibet teilt Dr, Albert Tafe» in „lieber Land und Meer" einige interessante Einzelheiten mit. Nur wenige Europäer haben bisher das Kloster vw drang Gomba, eines der größten in oem ganzen, so schwer zugänglichen Lande, gesehen, in dessen Nähe die rroße französische Expedition des Capitaine de Olbone, wie erst Hiefer Tage gemeldet wurde, von einen» tibetische» Stamme angegrisfen und hart bedrängt wurde. Tr. Tafel hat das Kloster im Oktober 1907 besucht, und er veröffentlicht jetzt die ersten Photographien, die von der gewaltigen Anlage gemacht wurden und die einen imponierenden Eindrucr l;ervorrufen. Etwa 8000—10000 Mönche wohnen in diesem Kloster, das zu den wichtigsten in Tibet gehört; ein großes Gebiet ist von ihm abhängig, viele kleine Fürsten gehorchen ihm und zahlen ihm Steuern, uno einige große Stämme werden von Lamas regiert, die das Kloster aussendet und die gewissermaßen wie Vögte auftreten. Um «jne stattliche Zahl zwei- uuü mehrstöckiger Häuser gruppieren sich die Höfe und Woh nungen, in Lenen die gewöhnlichen Mönche Hause». Alle Gebäude sind weiß, rot und schwarz angemalt und machen einen freundlichen Eindruck. Tie Wohnungen und Höfchen find alle sauber gehalten. Tie höheren Bauwerke sind die Wohnungen von lebendell Buddhas und Heiligeninkarim- ttonen, denn an lebenden Göttern ist auch in Labrar g kein Mangel. Von den größwen Gebäuden sind einzelne auch Tempel und Bethallen, und ganz im Hintergründe sieht man Gebäude in chinesischem Stil, Golddachtempel, die besondere Heiligtümer enthalten. Tie Bemühungen der Klosterleitung, den Dalai-Lama in ihren Mauern zu beherbergen und so eine besond'.'ce Stellung unter bei» Klöster»» Tibets zu erlangen, sind freilich sehlgeschlagen. Ter Dalai-Lama, dessen Midkrs'cand sie bereits über wunden zu haben glaubte und für den sie 1907 schon einen besonderen Palast zu bauen begann, hatte Furcht vor den Insassen des Klosters Labrang, wie er über haupt seit seinem unklugen Verhalten während der eng lischen Expedition von 1904 und seit der Flucht nach der Mongolei bei der höheren tibetischen Geistlichkeit viel vs»» seinem Ansehen eingebüßt hat und sich nicht einmal tn Gum-bum seines Lebens mehr sicher fühlte .. . Das Kloster ist berüchtigt wegen.der geringen Liebenswürdig keit seiner Bewohner, und das ganze Gebiet des nordöst lichen Hochlandes von Tibet gehört zu den gefährlichsten im Lanoe Ueberall sind die Osttibeter, die Khamba, ge fürchtet und verrufen. Sie sind in zahllose stolze und krtegerim-e Stämme zersplittert, die oft. jahrelange Feh de»» miteinander "führen. Es ist das Land des Feudal rechts. Niemand kümmert sich auch um die nominellen Herren, die Chinesen, und wo ein chinesischer Wegenzug erscheint, paßk man ihn» auf. Allmählich hat sich so ein richtiges Raubrittertum ausgebildet. Auch das chinesisch.' Militär vermag dagegen wenig auszurichten. In» Sommer 1907 traf Tr. Tafel aus einen chinesischen Hcertcupp von 3000 Mann, oer teilweise mit den modernsten Gewehre», bcwafsner war und doch gerade vor seinen Augen von den Tibetern geschlagen wurde und seine sämtlichen Reit pferde verbor. So ist auch die Zahl der europäischen Forscher uno Missionare, die hier ihren Dod sanden, er-