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—* Hk Art und Mts», «I, slu Verein feine Ver- riuL<ch«d« feiert, gibt uni «tu Gpiegeldiid sein« Ideal, und Wie. Da» seißto d« goftrkg« «dend in, Ksst». »erat, Nies, im Verband Leutfcher-audlu^gchLlf« V» LVpttg, der für nie Gesuch« «in gleich interessant« war. D« delchrrnd« Vortrag unterstützt durch scharfe, anschauliche Ltchtdtld«, die vom Norddeutsch" Llopd in vremen güttgst dem Verein zur Verfügung gestellt worden waren, zeigte uni den Bau des Schnelldampfers «Kaiser Wilhelm Ü." in seinen verschiedenen Stadien, von der Kielstreckung dis zur Indienststellung. Kür uns Riesaer, die wir beim Bau manche» kleineren Schisses schon Augen« zeuge waren, war H besonder» interessant, di« Herstellung eines solchen Kolosses in anschaulicher Weise verfolgen zu können. Im zweiten Teil de» Vortrages sah»«'wir dem Bau eines Wolkenkratzers in Neuyork zu. wie viele und wie groß« Hindernisse gibt es da zu überwinden, bi» die Ausschachtungsarbeitm beendigt sind und der Van ober« halb der Srde beginnen kann. SS waren fesselnde Bilder, di« uns das Srstcheo des gewaltigen Sisengertppes, sodann die Ausmauerung der 81 Stockwerke, zuletzt den Aufbau de» kuppelfvrmtgen Observatoriums darstellten. Ss war unstreitig für alle Besucher «in hochinteressanter Abend, der bei reichster Beteiligung mit einem Tänzchen schloß. — Der Stallschweizer Friedrich Otto Riedel aus Strehla, der wegen einer großen Anzahl in der Strehlaer Ge gend verübter Etnbruchsdtebstähl« festgenommen wurde, hat auch noch kur- vor seiner Verhaftung einem Dienstknecht in Oppttzsch mittelst Stnstetgens ein Portemonnaie mit einigen Mark Inhalt gestohlen. — Der Winter sängt nachgerade an, langweilig zu «erden. Richt, daß schon die Zttt da wäre, unbedingt Lenzwehen verspüren zu müssen, denn um Fastnacht fleht man noch gern St« und Schnee — aber gerade di« wechsel« volle Gestaltung des winters macht ihn nicht recht erträg lich. Dauer im Wechsel ist auch hier da« allgemeine Kenn« zeichen. Wetterstürze haben sich während des dielsährtgrn Winters ost genug zugetragen. Bald waren verhältnis mäßig »arme Lage, bald hohe Kältegrade, zur Abwechslung Regen und Hochwasser, unmittelbar darnach glitzernde Eis flächen auf den über Nacht entstandenen Seen. Eine ge wisse Unbeständigkeit läßt uns deS Winterlebens überdrüssig werden, nachdem die Wintersreuden auf dem Sise zur Ge nüge gekostet werden konnten. Man sehnt sich nach dem Frühling. Das wachsende Licht und die zunehmend« Wärm« durch da« Tagesgestirn sind die besten Garantien dafür, daß eS Frühling werden mutz. Mit dem nahenden März wächst unsere Hoffnung auf FrühlingSsonnenschein, Lerchen wirbel und Beilchendust. —* In der Abteilung für Länder« und Völkerkunde der Internationalen Photographischen Aus stellung Dresden 1909 werden zum erstenmal die deut schen Kolonien durch ein erschöpfendes, charakteristisches Bildermaterial vorgeführt werden. Im übrigen werden in dieser Abteilung nicht nur die Gebiete von Ost« und West« »frika und Kamerun, sondern auch die deutschen Besitzungen in den Düdseeinseln, Neuguinea, die Karolinen sowie anch Kiautfchou vertreten sein. DaS ReichSkolouialamt wird selbst die Zusammenstellung einiger geeigneter Aufnahmen vorbereiten, e» ist daher mit Sicherheit zu erwarten, daß diese Abteilung ein besonders lebendiges und echtes Bild der deutschen Kolonien zur Anschauung bringe» wird. Sine Reihe ethnographischer Gegenständ«, sowie Jagd trophäen, Kulturerzrugntfle und dergleichen werden die Säle in abwechslungsreicher interessanter und dekorativer Weise bereichern. —* Am I. April d. J^ dem Geburtstage des deut schen Staatsbahnwageuverbandes, treten im Bereiche der sächsischen Staatsbahnen veränderte Bestimmungen über die Fristen für die Verladung der Güter in Kraft. Ss wird dadurch im wesentlichen eine Ueber« einstimmung mit den entsprechenden preußischen Vorschriften erzielt. Die wichtigste Neuerung besteht in dem Wegfall der verkürzten Sstündigen Belad,frist. Künftig endet di« Belad,frist, wenn der Wagen bi« 9 Uhr vorm. ladeberett gestellt ist und das Gut von einem yrte -»gerollt wird, dessen Mitte 2 km oder weniger von der Versandstation entfernt ist, erst mit dem Ablauf der Dienststunden des selben Tages. In allen anderen Fällen sind die Güter innerhalb der nächsten 12 Dienststunden nach der Bereit stellung des Wagens zu verladen. Durch diese Regelung werden di« Verfrachter im Bereiche der sächs. Staatsbahnen, von ganz veeetnzrlten Vusnahmefällen abgesehen, günstiger gestellt al« bisher. — Ter fetzt gegen 90 Vereine zählende Landes verband Evangelischer Arbeitervereine im Königreich Sachsen hält seine diesjährige Landesver bandstagung (Hauptversammlung) am Sonntag, den 81. März 1909 in Deuben bei Dresden ab. Nächst der üb lichen Davung stehen diesmal eine Reihe wichtiger An träge zur Beratung, u. a. di« Schaffung einer sozialen Kommission (Antrag Leisnig). — Ter Leichnam eine» etwa 14—16 Jahre alten jungen Mannes wurde am Sonntag durch den Elbstrom bei Lösntg ans Land getrieben. Auf einer Eisscholle sest angesrvren hat der Tote vielleicht eine weite Reise hinter sich. Ter Ertrunkene trug kurzgeschorene» blondes Haar und kannte 1—3 Wochen im Wasser gelegen haben. — Li« Astvanomen der ganzen Welt beobachten augenblicklich mit größtem Interesse die eigentümliche Veränderung, der die Sonnens lecke seit einigen Lagen ausgesetzt sind. Von Stunde zu Stund« wechseln diese an Größe den Erddurchschnttt übertreffenden Fleck« ihre Beschaffenheit, woraus die Astronom«» auf zyllon- artlge Stürme in der Sonnenatmosphäre und auf innere Ballungen Les Sonnenplaneten, die mit einem Sonnen beben zu dergleichen wären, schließen. Einige dieser Lmrnenflecke kann man jetzt sogar ganz leicht mit oem bloßen Auge erkennen, wenn man vor dasselbe ein far bige» pher angeranchte- Stück Glas hält — W fall vereinzelt vorksmtnen, daß Bekäuv- ilngSmtttsl, ist-besondere Aufgüsse von Mohn, -um Einschläsern kleiner Kinder benutzt werde«. Var einem solchen Gebaren ist, da es zweifellos gesundheit liche Gefahren insbesondere für die geistig« Entwicklung der Kinder in sich schließt, entschieden zu warnen. — Tie vorläufig festgestellten Verkehrseinnahmen her Sächsischen StaatSetsenbahnen im Monat Ja nuar betragen 10541000 Mark oder 889000 Mark »ve- niger al» im gleichen Monate de» vergangenen Jahre», wovon 33481/00 Mark (137000 Mark mehr) aus den Per- fouenverlehr und 7193009 Mark (466000 Mark weniger) ckuf den Güterverkehr entfallen. — Zur Beseitigung von Beunruhigungen, die in den beteiligten Kreisen entstanden sind, wird vom Ministe rium des Innern bekanntgegeben, daß bei Weiterverleih ung persönlicher Spothekenkonzessionen, die von früher her mit sogenannten Idealwelten behaftet sind, dem Nachfolger die Erstattung dieser Werte nach Maßgabe der folgenden Absatzes auferlegt werden wird. Al» Idealwelt gilt derjenige Deil des früheren Kauf« preise», der den damaligen Wert des Grundstück-, der GeschäftSeinrtMtung und der Warenvorräte überstieg. Entspricht dieser Jdealwert nicht mehr dem jetzigen Er trag« der Apotheke, so ist er entsprechend zu kürzen. Sine Erhöhung de» JdealwertS ist auStzeschtzossen. Sind bei dem früheren Kaufe besondere Festsetzungen über len Kaufpreis von der Regierung getroffen worden, so verbleibt «S dabei. Tas Grundstück, in dem die Apo theke betrieben wird, ist auf verlangen zu demjenigen Werte zu üoernehmen, den es zur Zeit der Uebernahme hat. Ta» Gleiche gilt von der Geschäftseinrichtung und den Warenvorräten. — Turch Aenderung de» Gesetzes über den Landes- kulturrat ist bei diesem «ine besondere Abteilung für Gartenbau gebildet Warden, zu der die Betei ligte» Beiträge zu entrichten gesetzlich verpflichtet sind. Es entstanden nun Zweifel, ob und inwieweit die gleichen Beteiligten auch zur Zahlung VO» Beiträgen an die Han dels- bezw. Gewerbekammern verpflichtet sind. Zu deren Lösung beantragte der LandeSkulturrat beim Ministerium daß di« Unternehmer gärtnerischer Betriebe, Vie zur Bei tragszahlung für den Ausschuß für Gartenbau ver pflichtet fiud, van der BeitragSentrichtung an oie Han dels- bezw. Gewerbekammern befreit werden möchten. TaS Ministerium ersucht« um gutachtliche Aussprache hier- über. Tie Dresdner Handelskammer regte eins gemein sam« Erlecigung der Angelegenheit durch di« sächsischen Handelskammern an. und der erste Ausschuß erklärte sich mit dem Vorschläge der Handelskammer Plauen als Vorort, dem Antrag« des Landeskulturrate» zuzustimmen, einverstanden. Stauchitz. In der Nacht vOm 13. zum 14. d. Mts ist im Saal« de» Gasthofe» ein Dtelenbrand entstanden, welcher aber noch rechtzeitig entdeckt und gelöscht werden konnte. Anläßlich der stattgefundenen Geflügel-AuSstell- ung waren die Oefeu geheizt Warden. Entweder ist da» Feuer durch einen Ofendesekt, durch glimmende Fun ken au» dem Ofen oder weggeworfene brennend« Zi- garrenrest« entstanden. GS ist ein Lach in die Diele ge brannt und der unter dem Ofen wegsühvende Balken angebrannt. Dübeln. Der früher« hiesige Bürgermeister Herr Dr. jur. Arn, Lehman« ist am 17. d. M. in der König!. SandeSanstalt Hubrrtusburg im 42. Lebensjahre »erstorben Herr Dr. Lehmann ist seit IS. Februar 1899 zuerst al« Stadttat und seit 1. Juli 1902 al» Bürgermeister bi« zu seiner im Frühjahr 1907 erfolgten Erkrankung hier tätig gewesen. Wegen eingetreten« Geisteskrankheit erfolgte im Herbste 1907 seine Pensionierung. Dresden. Die Sächsisch-Böhmische DaMpfschiff- sayrtS-Geseltschast hat bei dem konzessionierten Säch sischen Schiffer-Verein die Bewilligung einer Anerkenn- ungSurkunre für den Steuermann Otto Emil Wünsche au» Rathen beantragt. Tie Gesellschaft begründet ihren Antrag damit, daß Wünsche am 17. Juli 1908 im Tienste aus dem Persanendampfer „Bastei" große Geistesgegen wart und Entschlossenheit an den Lag gelegt habe. DÄmche hat, obwohl der in Ausübung seine» TiensteS rvm Blitz getroffene erste Steuermann Otta Hempel tot am Steuerrad« hing, und obwohl Wünsche selbst durch den Blitz vorübergehend betäubt worden war, unverzüg lich den P.atz de» taten Kameraden eingenommen und das bet dem herrschenden Unwetter steuerbar treibende Schiff ,Bastei" wieder in den richtigen Kurs gebracht. Ti« letzt« Versammlung des konzessionierten Sächsischen Schisser-Berein» stimmte diesem Anträge einstimmig und mit Beifall zu, und die Anerkennungsurkunde sowie eine Anzahl weiterer Ehrenzeugnisse für verdiente Schiffer wurden in der heute, Sonnabend, stattgefundenen haupt- ttrsammlung des Vereins überreicht. — Tie „vsssische Zeitung" meldet, daß sich Expräsident Gastro von Ber lin zum wetteren Aufenthalt nach Dresden begeben hab«, wo e, bis zu seiner Genesung bleiben wird. — Gestern früh traf Zirkus Sarrasant van Chem nitz ksnunend mittel- eine» überaus langen Sonder- zugS auf vem Güterbahnhofe Trerden-Altstadt ein. — Im benachbarten Lgsrbitz wuroe «in 3Va Jahre altes Kind von einem Automobil überfahren und sofort ge- tötet. — In Vorstadt Plauen sind vorgestern beim Radeln nicht weniger als sechs UnglückSfälle vorgekommen. Ein zuschau-uoer Landwirt erlitt einen Knöchelbruch; einem 18 jährigen Knaben wurde die Hirnschale zerschmettert; einer Dame Warden mehrere Zähne eingeschlagen; ein KaufmannStthrling erlitt «ine schwere Kopfwunde; ein Kellner erlitt arge Rippenquetschungen und ein anderer Sportliebhaber eine große Wunde am Oberschenkel. 88 Dresden, 19. Febr. Einen s.hr fatalen Miß- griff ha» di« Dresdner Polizei am Donnerstag gemacht. Am NaLmtttoae diese» Tage» traf in Dresden-Neustad» «in Leip-'ger Musik- und Theaterkritik« ein und wollt, sich vom Bahnhof« au» in da» Vchauspltthau» beoeben, -r hatte kaum di« Bahnhofshalle »«klaffen, al« er plötzlich von eine« Gendarmen ftft,Halten wurde, der Ihn auf. forderte, mlt lhm auf die Polizeiwache zu kommen. E» wurde do» Ueberraschten bedeutet, daß er im verdacht steh«, den vielerörterten Mord an den Fried richichen Ehe leuten in der wtndmühlenstraße in Leipzig verübt zu, haben. Gr sollte somit jener fresche Mordbube sein, auf den die Leipziger Polizei schon seit Monaten fahndet und der wiederholt in frechem Tone gehalten« Briefe an die Leipziger Bürgerschaft versendet. Oogleich der Leipziger Kritiker dem Beamten eine LegitimattonSkarte vorzeigte, zeigt« sich jener nicht befriedigt und erst durch ein, be- freundete OfstzterSfamille wurde der Verhaftete au» seiner fatalen Sttution erlöst. ES ist unbegreiflich, wie der Be amte auf den Gedanken gekommen sein mag, der Kritiker stt der Mörder oder sehe diesem ähnlich. Dresden. Di« Handelskammer beschloß gestern, der Handelslehranstalt der Dresdner Kaufleute für die nächsten 12 Jahre insgesamt bi» zu 120 000 Mk. Unter stützung zu gewähren, wenn die Kaufmannschaft jährlich 3500 Mk., die Stadt Dresden IS 000 Mk. Zuschuß gewährt. 8ß Dresden, 19. Februar. Zu tumultuösen Szenen kam «S am Donnerstag abend in der Dresdner Stadtoer- ordnetensitzung. Auch in Dresden hat die Zahl der ArbeitS- losen eine besorgniserregende Höhe erreicht und wird durch fremden Zugang noch täglich vermehrt. Um der augenblick lichen Not nur etwas entgegenzuarbetten, da bei der Un gunst der Witterung die von der Stadt in Ausficht ge nommenen Rotstandsarbetten noch nicht in Angriff genommen werden können, hatten die sozialdemokratischen Stadtver ordneten beantragt, allen hier schulpflichtigen Kindern be- schäitigunpSloser Arbeiter auf Kosten der Stadt ein warme? Mittagsessen zu verabreichen und den Arbeitslosen, die keine Seschäftigung erhalten können, bis zur Behebung ihrer durch die Arbeitslosigkeit erzeugten Notlage ein« varunterstützung zu gewähren, di« nicht als Armenunterstützung angesehen werden dürfe und hierzu au» disponiblen Mitteln 30 000 Mark bereitzustellen. Die Tribünen de« Stadthauses waren von Arbeitslosen bi» auf de« letzten Platz besetzt. Al« aber nach langem Debattieren der sozialdemokratische Antrag von den Stadtverordneten mit großer Majorität abgelehnt wurde, erhob sich unter den Arbeitslosen auf den Tribünen ein Sturm der Entrüstung. »Pfuil Pfui!" rief e« von den Tribünen in den Saal hinab und auch die sozialdemokra tischen Stadtverordneten Meißner, Ritsche uub Kühn gaben ihrer Entrüstung lauten Ausdruck. Da» Stadtverordneten kollegium wurde als .arbeiterfeindlich" bezeichnet, wogegen sich wieder die Angegriffenen wandten. Der Vorsteher droht« mit der Räumung der Tribünen. Im Saale selbst war kein Wort mehr zu verstehen und auch die Sten»- graphen mutzten zeitweise ihre Tätigkeit rinstellen. Nachdem schließlich der Vorsteher Justiziar Dr. Stöckel mehrere Ord nungsrufe erteilt hatte, trat einige Ruhe ein, sodaß die Sitzung fortgesetzt werden konnte. Bor dem Stadthause aber standen noch lange di« enttäuschten Arbeitslosen in Gruppen zusammen, um über da« soeben Erlebte in er regter Weise sich auszusprechen. Die Stadt will nun Er wägungen über eine kommunale Nrbeitslosen-Unterstützunh anstellen. Bautzen. Var dem Schwurgericht hatte sich vor gestern der <rm 4. Mai 1886 jn Nitzwalde bei Graudenz geborene Mechaniker Bernhard Richard Möller, der zu» letzt in Löbau in Stellung war, wegen Mordes und ver suchten Mordes zu verantworten. Bekanntlich verübte Möller am 9. Dezember v. I. nachmittags eine furchtbare Bluttat. Er erstach sein neun Monate altes uneheliches Söhnchen, verletzte die Mutter des Kindes und des letz teren Gvoßnnrtter durch Messerstiche erheblich und er griff dann die Flucht. Ter Täter wurde etwa nach zwei Stunden in der Nähe eines CtsschuppenS bet Löb all mit einer Verletzung an der Kehle aufgefunden. Möller hatte mit der 20 jährigen Emilie Bartsch ein Verhältnis an geknüpft, das nicht ohne Folgen blieb. Möller sorgte zu nächst für las Kind, nach und nach fiel ihm das Zieh geld, das er zu entrichten hatte, lästig. Er hatte des- halb mit der Großmutter, bei der das Kind erzogen wurde, in letzter Zeit häufig Auseinandersetzungen. Ter Streit wurde von Möller immer mehr aus die Spitze getriebe». Am 9. Tezember nachmittags gegen 6 Uhr drang er plötzlich mit einem Revolver und einem Messer bewaffnet, in die Wohnung der Großmutter ein, erllärte, die Sach« müsse ein Ende nehmen und gab sofort aus die anwesenden Personen, nämlich die Großmutter, die Mut ter und das Kind, mehrere Schüsse ab, durch die die bei den Frauen am Arme bezw. am Rücken verletzt wurden. Jnzwisa/en hatte der Unhold das am Ofen in einem Karbe liegende Kind aus seinem Bettchen gerissen, tötete es durch einen Stich mit dem Messer in oen Unterleib uns schleuderte es dann unter den in der Ecke stehenoen Küchentisch. Tie Großmutter versuchte das Kind, da sie es nach am Leben glaubte, zu schützen, wurde aber durch acht Stiche in die Oberschenkel und «inen in den Arm von dem Mörder schwer verletzt. Nach rvllbrachrer Tat zertrümmerte der Unhold die brennende Lampe und warf sie aus den Fußboden, wahrscheinlich um die Küche In Brand zu setzen und entfloh dann, bis er später, wie eingangs bemerkt, nach mehreren Stunden terletzt aufgefunden wurde. Möller hatte ver sucht, sich zu ertränken und hatte sich dann mehrere Stiche in Hal» und Brust beigebracht. Schwer verletzt wurde er mittels Handwagens nach dem Stadtkranken« Haus in Löbau befördert, wo sich sein Zustand wieder derart verbesterte, daß jetzt vor dem Schwurgericht gegen ihn verhandelt werden konnte. Ter Angeklagte wurde, wie Mon gemeldet, wegen Mordes zum Tode verurteilt, ivegen versuchten Mordes zu 10 Jahren Zucht- hau». Auch wurde auf dauernde Aberkennung der bür gerlichen Ehrenrechte erkannt.