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Charles Darwin. Au seinem Ivv. Geturlvtage, 1V. Februar. llnscro jubiläum-freudige Zeit hat sich, wie vorau»- zuiehen «ar, die Belegenheit nicht entgehen lassen, oen hundertsten Geburtstag Tarwin» in der weitesten Oefsent» lichkeit zu begehen, und das ist erfreulich Tenn cS bc- Vermischtes. Nach tiertägiger Ehe vom Gatten be- raubt und verlassen, Eine am Anfang voriger Woche in oer Kathedrale ton Sankt Albans unter gvsßsm Anorana fashionabler Kreise geschlossene Ehe hat ein Nach spiel aesunoen, das gvoßes Aufsehen erregt. Ter jung; Ehemann, der sich für «inen erfolgreichen Mineningenieur in Mextvo mrSgab und durch sein elegantes Wesen in die besten GeseltschaftSzirlel Eingang fand, entpuppte sich als «in gefährlicher Abenteurer, der nach viertägiger Ehe seine reiche Frau aller Juwelen und Barmittel beraubte und fie dann, nachdem er sie durch «in Schlafmittel be- täubt hatte, verließ. Tie Braut, Miß Maud Jeeves, die einer fehl begüterten Familie in St. Albans entstammt, hat ihren nachmaligen Gemahl, der sich Francis Ogilvie nannte, wie sie glaubte, durch Zufall kcnnengelernt. Sie stellte ihn »hren Eltern vor, und, durch seine plausiblen Erklärungen getäuscht, gaben sie bald ihre Einwilligung zur Verehelichung ihrer Dochter mit ihm. Ogilvie drängte auf rasche Heirat, und infolgedessen fand die Trauung ohne vorher gegangenes dreiwöchentliches Aufgebot auf Grund eines speziellen Dispenses in der historischen Lt. LlbanS-Latheorale mit großem Gepränge statt. Ter Te- kan des Kapitels von St. Albans zelebrierte persönlich den TrauungSgotteSdienst, und unmittelbar nach der Hoch zeit begab sich das junge Ehepaar, das zahlreiche wert volle Lschzeitsgesclenke empfangen hatte, nach London, um sich van» über Paris und Havre nach Mexivr einzu- Ml sRßllck 1 Word«», M» wir sonst «MH vor» unterrichteter «Wit« « faHmsy wtv» dl» Berletznng irmnd uwlcha «MWUigi P-lgett NiM «ach sich ziehen. Die MnigsfamM« s«no sich wsch w dem spät««« Abendstunden tm Resttzeuz- fchöoss« «in, um sich «ach de« Vefütden d«S Mfttigs zu erknuvt-en. «er König Ist b«t varhältnismätzig «»ter Stimimmg, dedaüert «der schmerzlich, die Leipziger »eise nicht unternehmen zu können, wird dieselbe «der zu einer späte«« Zett nachholen. " Drasden. Da« Glbhochwasfer, ei« nicht oft wiederkchrende» Schauspiel, lockt« diesmal di« vewShiM b«r Residenz in selten gesehenen Mengen an die Ls« de« Strome«. Besonder» am Sonnabend und Sonn» tag «ar auf der Terrasse, der Terrassentreppö MNd dem Schloßplatz «in gewaltig«« Treiben und Gedränge. Stunden» lang standen die einzelnen Zuschauer dort, um zu be obachte», wie die treibenden Schollen «ad di» Wasserflut« verschiedene Balken und Bretter de« Baugerüste« der Brücke uad der neuen Altstädter Kaimauer mit sortrifsen. viel» warteten aus b«ri befürchteten Sinsturz der Jntertmsbrück«, der bei dnn starken Eisgang, wo di« mächtigen und dies- mal durch längere« Tauwetter noch nicht mürbe gemachte« Schollen ihre Kraft an dem immerhin schwachen Holz» gerüste, welche« die Hilssbrücke trägt, versuchten, nicht zu den UnmSgltchketteu gehörte. Gröberen Schaden hat da« Hochwasser tu der Stadt nicht angerichtet. Da« Holzwerk beim »ugustusbrückenbou wurde von d« Bauleitung, so» wett angängig, «ntferut. Di« Kohlenntederlagen in der Nähe der Elbe wurden zum Teil übnflutrt und in tiefer liegenden Grundstücken wurden die Krllerräume von dem schmutzigen, durch di« Schleusen riudriugeuden Glbwaffer überschwemmt. Am Montag war man z. B. auch im Opernhaus« «ifttg damit beschäftigt, di« Räume de« Keller geschosse« von dem hereingekommenen Hochwasser zu be freien. Die Berichte aubwärtiger Blätter waren vielfach übertrieben. Die in der Näh« der Gide befindliche« Grund stück« sind auf derarltge Katastrophen eingerichtet. Ja den am Terrafsenufer sichende» Gxpedttiou«räume« der Sächsifch- Vöhmlschen - Dampsschisfahrwgesellschaft Halle man Türen Und Fenster weg genommen, sodaß da« Wasser ungehindert durchlaufen konnte. Am Dien«»ag nahm die dort vorbei- fahrende Straßenbahnlinie Schloßplatz-Loschst- ihren Be- trieb wieder auf. Sin zweite« Hochwasser diese« Frühjahr ist allerdtng« nicht ausgefchlosfen. — Im «»«stellnüg*- park ist man eifrig beschäftigt, groß« Hallen zu errichten, welch« für die diessährlge Jnternatioaaiional« Photo- graphische Ausstellung in Gebrauch komme« sollen. Die Größe der dadurch beschafften Räume in Verbindung mit den im 8u«stellung«palaste bereit« vorhandene» mäch tigen Sälen, lasse« aus «ine interessante, in diesem Um sang« wohl noch nicht dagewesene Veranstaltung schließen. 88 Dresden, 11. Februar. In Gemeinschast mit seiner 17 jährigen Tochter hatte sich der au« Russtsch-Poleu gebürtige Gußputzer Julius Höhne an den Wahlrechts demonstrationen am 17. Januar d. I. beteiligt. Gr befand sich unter den Demonstranten am Altmark», zog dann mit den Bolkemassen auf de» Postplatz und »ar hi« Augenzeuge der Verhaftung eine« anderen Demon stranten. Gr fordert« angeflch» dieser Tatsache dl« Meng« auf, die Gendarmen tot zu schlagen. .Schlagt die Hunde tot" waren seine Worte und dabei soll er «in« bezeichnende Bewegung nach der Hosentasche gemacht haben. Der Auf- reizung zur Gewalttätigkeit leistete di« Menschenmenge zum Glück keine Folge. Zwei Kriminalbeamte, die in seiner Nähe standen, nahmen ihn fest und brachten ihn auf die Wache. In der gestrigen Hauptoerhandlung vor dem Dresdner Sandgericht stellt« er die aufreizenden Worte in Abrede, wurde jedoch überführt und wegen öffentlicher Beamtenbeleidigung und Aufreizung gemäß 8 111,2 de« Strafgesetzbuches zu sechs Wochen Gefängnis verurteilt. Plauen bet Dresden. Die Magd! de« Gutsbesitzer« Kerbis in DrmSoorf (Plauenscher Grund) wurde vom Schirrmeister Heber in dessen Schlafstube bestellt. Hier suchte Heber die Magd mit einem Strick zu erwürge«. Da« Mädchen wehrte sich aber kräftig, und der Verbrecher flüchtete. Gestern morgen fand man ihn auf dem Boden erhängt. »Lr hatte ein LiebeSverhältni« mit dem Mäd- ch-n gehabt, da» nicht 'ohne Folgen geblieben war. tziev- iir ist der Grund zu dem Verbrechen zu suche» Bischofswerda. In Rammenau vernichtet« eia Schadenfeuer den Dachstuhl de« Gasthauses Zu« Feld schlößchen. Nachdem di« hiesigen und fremde« Feuerwehren kurz« Zeit von der Brandstelle fort waren, brach da« Feuer abermals aus, wodurch da« Wohnhaus mit Stallung und Scheune bin««« kurzer Zeit bi» auf die Umfassungsmauern niederbranntem. Kam «uz. In der Nacht zu Mittwoch brach in Obnstetna tu dem Zimmermann Haasesche« Grundstück, Wohnhau« mit eingebauter Scheune, Feuer au«, da« die Gebäude in Asch« legte. Di« im Scheuneneinbau wohnen de« betagten Elter« de« Besitzer« »er mochten sich nicht zu retten und sande« den Tod t« den Flammen Wie vrr- lautet, soll der Brand durch Fahrlässigkeit 1« der Wohnung der alten Leut« auSgebrochen sein. Lichtenstein. Innerhalb weniger Jahr« zum dritten Male brannte hier di« Chemisch« Fabrik von Riehu» K Bittner bis auf di« Umfassungsmauern nieder, dabet wurden di« wertvoll« Einrichtung uad viel Material, sowie fertig« Produtt« mit vernichtet; da« Kessel- und Maschinenbau« blieb erhalten. Da» Rettung»««! wurde durch Wassermangel erschwert. Gr lmm a Auf merkwürdige Weise wurde ein Fähr mann au- dem Dorf« «lln aus Hochwassersgefahr er rettet. Er trieb in seinem Kahne, der von den Muten wsgerisfen worden war, die Mulde hinab, ohne daß e« brennender Werl ende« Weltanschauung»?»:«-«. Gerade die Larwinfeier ist in hohem Maße geeignet, diese -tagen wieder i« Fluß zu bringen; denn Darwin» zweifellose O-pularktät beruht wenlgee auf dem, wa» ihm die Naturwissenschaft verdankt, als vielmehr aus dein Einfluß, den er in der Folge aus die Natur pht l osophie gewann. Sm 12. Februar 1809 erblickte, Lharles Darwin zu Shrcwsburry das Licht der Welt, herangewachsen wandte er sich anfang» in Edinburgh, später in Cambridge medizinischen und naturwissenschaftlichen Studien zu und fand 1881 nary erfolgter Toktorpromotion Gelegenheit, »ich der wisscnschastlichen Expedition des vom Kapitän Fitz roh befehligten Schisses „Beagle ' („Spürhund") anzuschließen. Aus dieser fünfjährigen Reise, durch welche er Brasilien, die süoamerilanische Westküste, die biologisch so hoch be deutsamen Galapagosinseln und die Inseln des Stillen Ozeans kennen lernte, sammelte er sein gewaltiges Materi il, welches er 1859 — also genau vor 50 Jahren — in seinem berühmtesten Werke: „Tie Entstehung der Arten durch natürliche Zuchtwahl" veröffentlichte uno zur Be- gründung seiner vielumstrittenen „Zuchtwahl" (Selektions- Hypothek) verwendete. Tiefe Hypothese, nach welcher unter den Organismen ein beständiger erbitterter Kampf hobt, aus cem die „begünstigten Rassen", d. h. die durch „zufällig" ihnen anhaftende vorteilhafteste Eigentümlich- ketten zweckmäßig ausgerüsteten, als Lieger hervorgehen, während die weniger bevorzugten ausgejätet werden, ist das Neue, oas spezifisch Darwinistische, das Tarwin, der schon lange ror ihm von Lamarck und Geoffrot) Lt. Hilaire begründeten Alstammungslehre (Tescendrnzthoorie) hinzu fügte. W ist mithin ein großer Irrtum, tvenn man, wie es so oft geschieht, Darwinismus und Entwickelungslehre, also die Anschauung, daß unsere heutigen hochorgansierten Lebewesen sich allmählich aus primitiven, einfach gebauten Stammformen allmählich entwickelt haben, für identische Begriffe Hal: Ter reine Darwinismus ist lediglich einer von viele» Versuchen, d-icsa Entwicklung zu erklären. Eine theistische Weltanschauung sieht in dieser Ent wicklung mit ihrer Vervollkommnung und Zielstetigkeit mit Recht das Welten eines Weltgeistes, die mechanische von Lamarck, Tarwin, Häckel u. a. vertretene Auslastung sucht sie rein „mechanisch", entweder durch Anpassung an bestehende äußere Verhältnisse (Lamarckismus) oder durch Naturauslese (Darwins Kampf umS Dasein) zu erklären, die aucy in naturwissenschaftlichen Kreisen immer mehr an Boden gewinnende vitalistische Anschauung endlich sieht die treibenoen Kräfte der Entwicklung in inneren, an die organische Substanz gebundenen Ursachen. Alle oiese Ver suche, die Entwicklung zu erklären, sind natürlich rein hypothetisch und können keineswegs als feststehende Ergeb nisse der Naturwissenschaft, sondern nur als die Früchte einer mehr oder minder geistreichen Naturphilosophie gelten. Soviel kann man aber heute, nachdem oer Darwinismus, welcher ein doppeltes Problem, nämlich die ,Entstehung der Arten" uns die „Zweckmäßigkeit in der Natur" durch eine rein mechanisch« Erklärung gelöst zu haben glaubte, ein halbes Jahrhundert besteht, schon sagen: Ti« Selektionshypothese ist heut« nicht mehr diejenige, die in naturwissenschaftlichen Kreisen als die herrschende anerkannt wird. Gewiß steht unsere heutige Biologie im Zeichen der Entwicklungslehre, aber gegen den rein dar- winistischen „NoMrzuchtgedanken", der schon bei seinem ersten Aaficeten von Wolff und Wiegand mit scharfsinnigen Einwänden bekämpft wurde, mehren sich gerade in un seren Tagen die maßgeblichen Stimmen (vergl. Fleisch mann, Reinke, Eimer, Pieper, de Bries, Koken, Pauly, Kassowitz u. a.) in derartigem Umfang, daß er bald, „zu jenen geistvollen Hypothesen gehörig, welche das Weltbild blitzartig, gleichsam in optischer Täuschung, zu erhellen spienen, nur noch historisches Interesse be sitzen wiro". Darwins Größe und wahrhaftes Verdienst liegt in der durch reiches wissenschaftliches Material be gründeten Vertiefung des TntwicklungSgedankens, dem er -um Siege verholfen hat. Darum feiert man ihn nicht mit Unrecht. Aber es liegt eine gewisse Tvagik darin, daß diese Feier in eine Zeit fällt, in der sein ureigner Gedanke bis in» Innerste erschüttert ijh. Aus aller Welt. Berlin: Von einem unbekannten Mann ist vor gestern Übens gegen 11 Uhr in der Marjchauer Straße ein« Frau Schäfer durch einen Messerstich über die Lendengegend tödlich verletzt worden. Kurz vorher hatte derselbe Mann sowohl auf der einsam gelegenen Küpe- «icker Landstraße, W2 in der belebten Schlesischen Straß« je «in Mädchen durch «inen Stich in den Unter körper leicht verletzt, war aber, ohne verfolgt zu wer den, entnommen. Frau Schäfer ist in der Nacht ihren Verletzungen erlegen. Die Kriminalpolizei hat auf die Ergreifung des Täter» eine Belohnung von 1000 Mark ausgesetzt. Ter polizeilichen Bekanntmachung zufolge wird vermutet, daß der Täter geisteskrank oder epilep tisch ist. — Bei den jüngsten Berliner Straßendemonstra tionen sind insgesamt sechs Personen wegen Landfrie de,iSbruch» und acht Personen wegen groben Unfugs festgenommcn woroen. — Dortmund: Ti« im Vorjahr begangene Bluttat de» Raubmörders Ernst Fischer hat ihre letzte Lühne gesunden. Fischer wurde gestern mor gen vom Lcharsrickte» Cchwjetz htngerichtct. Fischer durch schnitt in der Nacht zum 1. November 1907 bei Soest dem Arbeiter Lütgert die KePe. Er glaubte, dem Manne eine größere Lumme rauben zu können, doch er fand nur 5 Pfennig. In der ersten Verhandlung wurde Fischer sreigespvochen. Er legte aber später ein Geständnis ab, Grund dessen er zum Lode verurteilt wurde. — Mün chen: Zur Unterstützung der in Bayern durch Hochwasser Geschädigten bildete sich hier ein LandesVomitee; in zahlreichen anderen Orten traten wettere Hilfskomitees kusammen. Ter Prinzregent spendete 50000 Mark. — Elmshorn: Milderer griffen den Jagdaufseher Lüde- mann au» Appen auf seinem RevisionAgange an. Ter Aufseher verwundet« einen der Angreifer tödlich, die übrigen drei entflohen. Ter Verletzte starb nach kurzer Zeit; seine Personalien sind nicht bekannt. — Reggio (Kalabrien): Rach zweitägigem Regen und heftigem Sind« ist da» Wctter wieder schön geworden und gestattet, die Arbeiten zur Errichtung der Baracken wieder aufzuneh men. Das Leben in den Straßen wird immer reger. Tie Zahl der wieder geöffneten Läden nimmt täglich zu. Ein Teil der Truppen hat gestern Reggio verlassen. dem Mwme, der keine Ruder hatte, gelingen wollte, weist nicht nur das wack-sende Interesse unsere» Volkes! schissen. Am vergangenen Freitag Nagte nun ote iungr M -«S Ufer zu gelangen. Tie aufregende Fahrt war an rein biologischen und naturwissensck-af.lichen, sondern Frau ihrem Gatten über eine leichte Erkältung. Liebens- Mm übe» «ine Meile vor sich gegangen, al» er in rar — und da» er,Leint un» noch wesentliche:—-n Len immer würdig, wie immer, reichte er ihr t., einem Trinkglase des Königliche« HvfnMfihoklamkes abgesagt I Nähe Rtt, htzckmnm dem Ufer noch« «emrg kant, «Mi eine » wir sonst noch van unterrichteter Lett« er-1 Leine, tzsttt» «che» er sich um de« Leib gebunden hatte, b dis Verletz««- irgend welche nachMlltgen I einigen am Lande stehenden Leuten zuzuwerfen, damit t «ach kick »leben, «e äLuiaskamwo tana« ihn si-F a«ü LALtz ziehen sKlte». Leide» war aber die Lein» zvf tznsE fd daß de, Bersnch mißlang. Da sprang «uf Bels hl jein«- Herrn «in bet den Leuten befindlicher -a-vh««d in da» Wasser, apportierte die Leine, kehttr mit dieser an da- User eurück nud nun gelang e», oen Monn zugleich mit seinem Hahne seiner ge fährlichen Situation zu entziehen. — Zn einem anderen Falle verdankte eine Frau die Rettung vor dem Er- trttlUn IHM» — Kuh. Die Frau, et« MÜNersfrau, In HerrnSkretschen, wollte das Tier, «m es in Sicher heit zu bringen, üb« «inen Steg führen, als dieser zusammenbrach und die Frau samt der Kuh in die doch» angeschwollrne Kemnitz stürzte. Nur dadurch, daß die Müllerin in ihrer Todesangst sich an den Hörnern der Kuh sesthtelt, vermochten herbeieilend« Leute die Frau zu retten. Auch ihre vierbeinige Lebensretterin entrann schließlich aus. eigener Kraft den Muten. Leipzig. Am Dtenmag abend wurde der öetm Kaiserlichen Fen,sprech,utt defchäftigi, Oberpostasfist,vt Jehan««» Kühn«, welcher Mübiu»platz S wohnhaft ist, auf dem Nachhauseweg vom Dteaft, in der Riedelstraße zu Reudnitz so» zwei unbekannte» Männern um eia« mild, Eabe augpprocheu. Al» Herr K. dieselben abwies, «ui- rissen die bttd« ihm deu Gpazierstock und schlüge« den Beamte« damit auf dea Kopf. Er hatte noch gerade so viel Kraft, um Hilf, zu rufen. Dann stürzte er bewußt los zu Bode«. Di« beiden Männer flüchteten In der Richtung «ach der Rtebeckstroße und entkamen auch un- erkannt. Beraubt ist der Ueberfallen« nicht, aber an- scheinend haben di« beiden unbekannten Männer eine Be- rmrbuug beabsichtigt und find nur durch die Hilferuf« de« Ueberfallen«« von diesem Plan abgekommen. Der Leber- fallen« wurde von Passanten gefunden und in bewußtlosem Zustand« «MH Haus« transportiert, «ne schwer, Gehirn- erfchütternug Uetz ihn bis gestern abend uoch nicht oer- nchmungsfähtg werde», so daß eine Beschreibung der Täter «och «tcht gegeben werden kann. Di« Riebeckstraße ist noch »nbewohnt und auch nicht beleuchtet, so daß ein Raubanfall tt» derselben sehr begünstigt gewesen wäre. (Tbl.) Mühlberg. Sonnig nachmittag tn der L Stunde waren die etwa 13 Jahre alten Kinder Müller, Wink ler und LöbvS au» «-tekersee nach der tn nur geringer mntfermmg rorbetsltehenden Elbe gegangen, nm den Eis gang zu beobachten. Das Wasser stieg währenddessen so, datz die Kinder gar nicht bemerkten, wie der hinter ihnen liegende tiefere Dell sich mit Abwasser füllte und ihnen den Rückvrg Abschnitt; sie befanden sich plötzlich auf einer Insel, umgeben von den Wogen de» Elb Wassers. Glücklicherweise wurde die immer bedenklicher werdende Lage der Kinder bemerkt, und mit vereinten Kräften gelang «», dieselben mittelst Kahnes in Sicherheit zu bringe«.