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««d Anzeiger (Elbeblatt «v-MMgeH. LSegramm-Sdreff« 6 Femsprechstckl» rag.b att .«i-sL Nr. so. für Lie König!. Anttshauptmarmschast Großenhain, das Königl. Amtsgericht nnd dm Rat der Stadt Riesch sowie dm Gemeinderat Gröba. , 33. Mittwoch, IO. Februar 1S09, abends. 62. Jabrg. La» Rt«sa« Tageblatt erscheüit jede« Tag abends mit Ausnahme der Sonn» und Festtage. Vierteljährlicher Bezugspreis bel Abholung in der Expedition in Riesa 1 Mart V0 Psg„ durch unsere Träger sret dl» Hau» 1 Mark 6S Psg„ bei Abholung am Schalter der taiseck. Postanstalten I Mark SS Psg., durch den Briefträger tret ins Haus 2 Mark 7 Psg. Auch MonatSabonnementS werden angenommen. Anzeigen-Anuahm« für die Nummer des LluSgabetage» blS vormittag S Uhr ohne Gewähr. NotattonSdnlck und Verlag von Langer L Winterlich in Riesa. — GeschästSktelle: Goethrstrahe VS. — Für die Redaktion verauiwortlich: Edwin PlaSnick in Riesa. In letzter Zett find wiederholt durch uudefugte« Umgehe« mit Schutzwttffen (Pistol, Revolver, Teschin), namentlich auch feiten» nicht erwachsener Personen, schwere «Verletzungen, in einem Falle sogar der Tod eine» Menschen herbeigeführt worden. Die Königliche Amtshauptmannschaft sieht sich daher veranlaßt, erneut auf da» Nachdrücklichste vor unbefugtem Gebrauch von Schußwaffen zu warnen und insbesondere auf die Gefährlichkeit der Teschin« hinzuweisen, deren Durchschlagskraft meist vollständig «uSreicht, auch auf Menschen tödlich zu wirken. An alle Eltern und Erzieher wird daher da« dringende Ersuchen gerichtet, die ihrer Aufsicht unterstellten Personen auf die Gefährlichkeit solcher Waffen hinzuweisen und -u verhüten, daß sie solche Waffen in die Hand bekommen. Sämtlich» Poltzeiorgane werden angewiesen, diesem Gegenstände ihre besondere Aufmerksamkeit zu widmen und alle Zuwiderhandlungen unnachstchtlich zur Anzeige zu bringen. Großenhain, am 8. Februar 1909. 42» L. Königliche Amtshaupimarmschast. Die Siuderhetlauflalt tu Solbad Fraukenhauseu in Thüringen, welche sich be sonder« bei Behandlung von Skrophulose bewährt hat, gewährt skrophulösrn Kindern und zwar Knaben im Alter von 3—13, Mädchen im Alter von 3—14 Jahren, deren Eltern nicht in der Lage sind, ihre Kinder in eiy Bad zu bringen und dort bei den selben zu bleiben, Aufnahme und gehörige Verpflegung. Eine vierwöchige Kur, einschließlich der Wohnung, der Beköstigung und der Bäder kostet 65 Mark. Die Bezirksversammlung hat, wie in den Vorjahren, so auch für da« laufende Jahr aus BezirkSmitteln eine Summe bestimmt, um durch entsprechende Beihilfen un bemittelten, im hiesigen Bezirke wohnhaften Eltern skrophulöser Kinder die Unter bringung der letzteren in genannte Heilanstalt auf Kosten des Bezirk« zu ermöglichen. Gesuche um Gewährung einer solchen Unterstützung sind, soweit irgend tunlich, bi« zum 25. Februar dieses Jahres anher einzureichen und ist denselben ein von der Ortsbehörde auszustellendes Armuts zeugnis beizulegen, sowie ein ärztliche« Zeugnis darüber, daß dem betreffenden Kinde Solbäder verordnet sind und daß es frei ist von ansteckenden Krankheiten. Die unterzeichnete Behörde ist zu weiterer Auskunftserteilung jederzeit gern erbötig. Großenhain, am 8. Februar 1909. 425 o L. Königliche Amtshautztmauuschaft. Herr Gutsbesitzer Friedrich Herman« Ritzsche in Pochra ist als Gemeindr- -ltester für seinen Wohnort auf di« nächsten 6 Jahre in Pflicht genommen worden. Großenhain, am 6. Februar 1909. 414 d L. Königliche AmtShauptmannschaft. Arbeiter-Legitimationskarten betr. Nach einer Verordnung des Königlich Sächsischen Ministeriums des Innern vom 11. Dezember 1908 müssen alle polnische« und rnthentschen Arbeiter, die hier in landwirtschaftlichen, industriellen und gewerblichen Betrieben in Arbeit stehe«, oo« 1. Februar 1909 an söchfische, in deutscher Sprache abgefatzte Ausweispaptere -7 sogenannte Arbeiter-LegittmationSkarten — führen. Für Beschaffung dieser Arbeiter-LegitlmationSkarten haben sowohl die Arbeitgeber- al» auch die Arbeitnehmer besorgt zu sein. Die Arbeitgeber, die in ihren Betrieben polnische oder ruthenische Arbeiter be schäftigen, können die vorerwähnte Verordnung im Rathause, Zimmer Nr. 14, Gin- wohner-Meldeamt, wo hierüber auch während der üblichen Geschäftszeit Auskunft erteilt wird, etnsehen. Riesa, am 8. Februar 1909. Der Rat der Stadt Riesa. Di. Scheider, Bürgermeister. Hrch. Der noch rückständige Wasserzins auf das 4. Vierteljahr 1908, sowie da« noch rückständige Schulgeld auf das 1. Vierteljahr IVOS, da» nach der am 1. April vorigen Jahres in Kraft getretenen Schulordnung viertel jährlich im voraus zu entrichten ist, sind spätesten« bi« zum 15. Februar 1909 an unsere Stadthauptkaffe zu bezahlen. Der Rat der Stadt Riesa, am 5. Februar 1909. vr. Scheider. Rbch. Schulgemeinde Röderau. DieuStag, de« 16. Februar, von 1-3 Uhr sollen die schulpflichtig werdende« Kinder in der Expedition des Unterzeichneten — Eingang 6, 1 Treppe — ange meldet werden. Schulpflichtig werden alle die Kinder, welche bis Ostern 1909 das 6. Lebensjahr vollenden; außerdem werden auch die Kinder ausgenommen, welche bis zum 30. Juni 1909 da« 6. Lebensjahr vollenden. Bet der Anmeldung ist für alle Kinder der Impfschein beizubringen. Für Kinder, welche nicht in Rödera«, Moritz und Promuttz geboren sind, ist die staudkSanrts liche Urkunde und die Tausbeschetuiguug vorzulegen. Die Anmeldung hat nur durch die Eltern oder Pfleger zu erfolgen. Röderau, den 10. Februar 1909. Der Schuldirektor. Fuhrmann. Oertliches und Sächsisches. Riesa, 10. Februar 1909. —* Die Kgl. SmtShauptmannschaft Großenhain er läßt in vorliegender Nummer eine Bekanntmachung, in der sie vor dem unbefugten Lebrauch von Schuß- Waffen warnt. Die Beachtung dieser Bekanntmachung sei nachdrücklich empfohlen. —* Gesuche um Gewährung von Beihilfen zur Unter bringung von skrophulösrn Kindern in der Kinder heilanstalt in Solbad Frankenhausen sind, wie au« einer amtshauptmannschaftlichen Bekanntmachung im amt lichen Teile vorl. Ne. heroorgeht, bi« zum 25. Februar bei der Königs. AmtShauptmannschaft einzureichen. —* Am 10. d. Ml«, wird in Laubach bei Priestewitz eine mit der PosthtlfSstelle vereinigte Tele graphenanstalt und öffentliche Fernsprechstelle in Wirksam keit treten. Die neue Telegräphenanstalt, die im Telegramm- verkehre die Bezeichnung Laubach (AmtSh. Großenhain) führen wird, ist zugleich Unfallmeldestelle. — Die von Melntk bis Hamburg 725 Km. lange Strom st recke der Elbe durchsieht das König reich Sachsen mit 122 Km., 37 mal ist diese überbrückt, innerhalb Sachsen« 12 mal. Holzbrück. n bestehen nur noch 2, Brücken von Eisen 5, von Stein 30. In Dresden sind 5 Brücken errichtet, 2 von Eisen, 3 von Stein, mit Au«- nähme der Eisenbahnbrücke dienen die übrigen dem Straßen verkehr; in Riesa, Niederwartha, Pirna und Schandau beiden Verkehrsarten. Häfen und Zufluchtsorte bestehen überhaupt 53, in Lachsen allein 11. Hamburg allein kann 800 Schiffe aufnehmen, DreSden-Friedrichstadt 320. — Die geschlossene Zett beginnt in diesem Jahre mit Montag, den 22. März. Von diesem Tage an, einschließlich desselben, bi« zu und mit dem ersten Oster- feiertage, ist sowohl die Abhaltung öffentlicher Tanz, belustigungen wie die Veranstaltung von Privatbällen verboten. Ebenso dürfen Konzerte und ander« mit Musik verbundene geräuschvolle Vergnügungen, abgesehen von Aufführungen geistlicher Musiken und Oratorien in den Kirchen, sowie Theateraufführungen, in der Zeit vom Grün donnerstag au, einschließlich derselben, bis mit Sonnabend vor Ostern nicht stattfinden. In den Theatern find vom Palmsonntag bis mit Mittwoch vor Ostern nur Auf führungen ernster Stücke gestattet. Vom ersten Osterfeier- tage an sind dann wieder alle Konzerte, Theater- und sonstigen Aufführungen, vom zweiten Osterfeiertage an, einschließlich desselben, auch vallfeftlichkeiten erlaubt. —* Der Handelskammer Dresden ist zur Kenntnis gekommen, daß eine französische Bankstrma Einladungen zur Zeichnung von Aktien der Gesellschaft »Anna- Ziegelei von Nterenhof in Westfalen versendet. Die Einladung, die anscheinend in großen Massen auch in der hiesigen Gegend verbreitet worden ist, enthält glänzende Versprechungen hinsichtlich der Rentabilität de« Unter nehmen« und der Verteilung von Dividenden. Die „Ton- industrie-Zeitung" und di« „Rheinisch-Westfälische Zeitung" haben die Haltlosigkeit dieser Versprechungen öffentlich fest gestellt und vor der Beteiligung an dem Unternehmen ge- warnt. Diese Warnungen können bet der Handelskammer in deren Kanzlei, Ostra-Allee 9, eingesehen werden. — Der Königlich Sächsische Militärver- einSbund erfreut sich bekanntlich einer großen Anzahl von Stiftungen, welche den nun fast 200000 Mitgliedern sächsischer Milttäroereine auf dem Gebiete sozialer Liebes tätigkeit und kameradschaftlichen Unterstützung«wesens bei- stehen. Unter diesen Stiftungen nimmt einen hervor ragenden und eigenartigen Platz die Sachsen-Stiftung ein, welche «inen unentgeltlichen Arbeit-nachwet« für Reservisten und andere gediente Soldaten darstellt. Im Laufe ihre« Bestehen» ist e« der Stiftung gelungen, 20 000 Kamerad n Arbeit und Stellung zu verschaffen. — Die sächsische Lehrerschaft wird voraus- sichtlich zu den bevorstehenden Landtag«wahlen Stellung nehmen, und zwar erklärte der Vorstand des Sächsischen Lehreroerein« auf die Anfrage einer politisch«^ Partei, in welcher Weise der Sächsische Lehreroerein für die nächsten Landtagswahlen mit dieser in Verbindung treten könne, daß sich der Sächsische Lehreroerein al« unpolitischer; Verein tatsächlich nicht mit Politik befasse. Die sächsische; Lehrerschaft werde aber zweifellos vor den Wahlen em Programm aufstellen, das dann den Kandidaten aller Parteien vorgelegt werben soll. — Die Zunahme der Tageslänge ist zu keiner anderen Zeit des Jahres so deutlich, fast von Tag zu Lag wahrzunehmen, al« in der ersten Hälfte des Februar. Die rasche Zunahme der Helligkeit ist jedoch in der Hauptsache nur in den Nachmittagsstunden zu bemerken, während die Fortschritte in den Morgenstunden noch ziemlich gering sind. Dieser Umstand erklärt sich daraus, daß um die gegenwärtige Jahreszeit die Abweichung des sogenannten „wahren Mittag«" vom „bürgerlichen Mittag" eine aus nehmend große ist: die Sonne erreicht Ansang Februar ihren höchsten Stand am Himmel (wahrer Mittag) nicht um 12 Uhr, dem „bürgerlichen Mittag" unserer Uhren und unserer Tageseinteilung, sondern erst um >/,1 Uhr. Da raus kann man leicht errechnen, daß die Zeit nach 12 Uhr, der Nachmittag, eine volle halbe Stnnde länger Sonnen licht bringt, als die Zeit vor 12 Uhr, der Vormittag. Da gerade am ersten WeihnachtSfeiertag Vor- und Nachmittag gleich lang sind, während zu Anfang November umgekehrt der Vormittag eine halbe Stunde länger währt al« der Nachmittag, so ist eS klar, daß die Zunahme der Tagtck- länge, am Zeitpunkt de» Sonnenuntergangs gemessen, im Anfang Februar weit größer erscheint, al« sie wirklich ist. Am 11. Februar erreicht die Differenz zwischen „wahrem Mittag" und „bürgerlichem Mittag" ihr Maximum. Da nach wird die Zunahme der Tageilänge, die in Wirklich- kett natürlich stet» ungesähr gleich ist, weniger auffällig bemerkbar. Schmannewitz. In vergangener Woche wurde hier von einem unbekannten Manne dadurch ein Schwindel v«- Iss gute Uedeek-Msr. -