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Saratosf war, einer der ersten, gegangen. „Verzeih mir," hatte Daniela jhm zugeflüstert, und vrr „Du Arme. Ist es denn nicht selbstverständlich daß Deine Nerven nicht immer standhalten. Ist mir'» doch «uch al» müsse ich er tun, etwas sehr, sehr Seltsamer. Über gerMe mir sind beide Hände gebunden, denn, wie Deine Seele beschossen ist, kannst Du dich nicht frei machen von ihm, und so nmtz eh auch mir immer vvn Bedeutung sei«, wie es ihm ergeht — Bald danach befanden sich Daniela Mch Stanislaus Allein i« Salon. Masiewitsch Hache, Kopfweh vttkfchützend- sich gleich Nach dem Weggang der Büste zurückgezogen, und auch der alte LanSki hatte siA scheu und verstört, wie er schm de« ganzen Tag über gewesen, fortgeschlichen. „Nou! Lias sagst Du zu meiner Tdktlofigkeit?' fragte Daniela nach einem bitteren ««flachen, welche» da» Schweigen, Da» lange Zett zwischen ihr und ihrem Vetter geherrscht, unterbrachen hatte. Stanislaus schaute sie mitleidig an. „Du redest vo« Deiner Erkundigung »ach der Pisani?« „Ja! Bau dieser Frage, auf welche ich natürlich letzte Antwort will." »Mllst Sw: wirklich keine Antwort daraus?« Sta nislaus hatte sich erhoben. Eg war eine merkliche Unruhe 1» ihm. Er ging ein paarmal durch da» Zimmer. Dann blieb er vor Da niela stehen. Sie war in Dränen ««gebrochen. Als er ßtzt leise über ihr Haar strich schluchzte sie laut. „Ich habe mir ander» nicht helfen können!" ent schädigte sie sich „Ah! Hast Du den Blick gesehen, mit welchem er mich beleidigte, Stan«?! Sag — darf den« «in Manu alles tun, was er will? Und muß sich eine Frau denn alles gefallen lassen? Seit gestern ist mir da» Leben zum Ekel geworden unh pj -7 nein --- sä kamt e» »icke «ttter gehen?« j S«e rang die Hände. Sie sah wie eine zu Tode Gehetzte auS. «Rein. So kann e» nicht weitergehen," sagte Sta nislaus. Seine Stimme klang rauh und seine Hünde, diese feinen, blassen, schmalen Künfilerhände spannten sich so fest um eine der massiven Sessellehnerss daß da» Fournier knackte. ! „Du," er sah seine Cousine violl leidenschaftlichen Mttkide» an, „darfst nicht im Nachteil gegen ihn sein. Er soll gestern nicht umsonst den mermmrdigen Bor- schlag gemacht haben. Er soll sehen, daß es bitterer Ernst werden kann, was er da angeregt hat, selber nicht daran glaubend, daß e» ausführbar ist." „Wovtzn redest Du?" stammelte Daniela. „Davon, dah Du glücklich werden sollst. Geh doch den »eg, auf den er selber Dich gewiesen hat/« „v< Simm! Wie könnt ich denn?« , ,k>, »ix wirst schon können?« „Ick will ja nichts, gar nichts als Frieds», als Nicht seine Verachtung ertragen müssen, denn schlecht glaube Ist Mir, schlecht bin Ich nicht." o ' X . »Mro« »Met Wch Kin«l^/ ' Maffenanfta»«« für Rotationsdruck. Die vnchdruckeret von LsuzertMteriieli (T. Langer und H. Schmidt) DicSD «oetzeftraße Rr. 89 hält sich zur Anfertigung nach stehender Drucksache» beisauberer Ausführung und billigst« Preis stellung bestens empfohlen. «Vife > Adreß-«nd Geschäft». - karten Vrieftäpfe, Vriefleisten veftellzettel vroschüreu, vtllets Deklaratteneu Danks«»«»»», »uv StoladaaiSdriefe Einlaßkarte« Ettkette« aller Art Fakturen, Flugblätter I Formulare in did. Sorten I Frachtbriefe GebranchSanwrisun»e« Frembenzettel Hans- und Fabrtk- vrb«u«»e« Geburtsanzeige« HochzeitSeinlabunge« -Zeitungeu »nd -Gerichte I Sasteuschilber S«fte«auschlr»e Katalase, Soutrakt« »ontobSch« Lohnliste«, Mahnbriefe Mitteilungen, Menn» M«st«bücher, Rata» Plakat« Programme Preiskurante Postkarten, Quittungen Rabattmarke« Rechnungen Speisen- «nd Weinkarten I Statnten, Tanzkarte« Stimm-, Theater, «nd Sackzettel vistten- «nd I verlobu^gSkarte« Wechsel, Werke Zirkulare, Zengniffe rr. re. re. Mvser fsgrdlstt — Amtsblatt — Fernsprechstelle Nr. LS. Telegramm-Adreffer Tageblatt Riesa. „O ja. Seine Micke reden davon." „Er wird schon anders schauen lernen." ' „Seins mich so erniedrigenden Wirte." - „Lr wird auch schweigen lernen." / „Wie sollst Du ihm da» lehren?"! Zweifelnd, voll Angst für Masiewitsch Und sich, schckute sie zu LanSki auf, dessen ganze, so leicht erweckte Exaltation sich! in seinem Wesen zeigte. „Er WM Dich demütigen! Seh« gut! Er will Dich schamrot machen! Famtts!" rief rr, wie ein gereizter Tiger, im Zimmer nnchergehend. Und wieder blieb er vor Daniela stehen. „Für Dein Glück komm ich leider nicht» tun," sagte er kurz, „aber Genugtuung unh Skche kann ich Dix ver« schaffen." Daniela hatte sich erhoben. Sie atmete schwer. Eie war sehr bleich. Sie sagte so rauh und kurz, wie er, > „Verschaffe sie mir." „Feodor hat morgen Dienst?« „Von 8 Uhr srüh bl» 11 Uhr mittSgs." „Aut. Ich werd« Dich um S Uhr bei der großen Ulme aus der Landstraße erwarten.^ ' ,^ch wett» kommen/"! ' „Pünttkch?' - „Gute «acht?«- „Gute Nacht?« > »ierks» KSPitrl. Der frostigen Nacht ist ein wundersam! schöner! Morgen gefolgt. Freilich ist es ein Herbffmorgen; er ist demncüh trotz blauen Himmel» und Hellen Sonnen scheine» ein wenig melancholisch. Da und dort liegt noch der Relf auf den Wiesen und dem matten, fahlen Laube der wegsüumenden Büsche. Aber e» gibt doch noch frohe» Leben' in der Natur. Auf den Schlehenstvüuchern, «nd wo die Früchte der wilden Rose rot herglünzen, tummeln sich die Bügel und hatten vergnüglichen Morgenschmans. Sie wissen offen bar nicht» von dem großen Sterben rings umher. Unter einer großen Ulme, die unfern der Stadt), wie ein Wegzeichen an dar Landstraße steht, hält ein Wogen. Cs ist ein leichter Kutschierwagen. Stanislaus LanSki ist sein Lenker. Er steht wartend neben dem Pfettw und schaut auf eine hohe Gartenmauer. E» ist noch nicht 9 Uhr. Da öffnet sich das Pförtchen, dar in dieser Mauer angebracht ist nnd eine Frau tritt Heran». Es ist Daniela. Zwei Mnuten später setzt sich der Masten in Be wegung . ' ; Seine bxiden Insassen haben nur einen Gruß und einen Händedruck gewechselt. Daniela stellt keine Frage« Sie sieht traurig aber entschlossen aus, und auch ihr Vetter ist entschlossen, sein Borhaben, das sie nach Stunden der Ueberlegung durch ihr Erscheinen genehmigt Hat, anszusühren. Zuweilen reden sie ein paar gleichgültige Morte, . dann herrscht wieder Schweigen zwischen ihnen. Neben Wiesen iust> Brachfeldern fährt der Wagen hin. Unter seinen hohen, leichten Rädern wirbelt der! Staub auf; hier und da knarrt ein Stein darunter oder entschlüpft ihnen noch rechtzeitig ein Müuslein. Die Stadt ist lange schon hinter den Fahrenden verschwunden, da nimmt sie ein Wald auf, einer jener uralten, dichten Buchenwälder, welche von den Karpaten aus, weit in die Ebene hinab, sich verbreitet haben. Durch die Baumlücken grüßen die Berge herüber. Tie schon vom Herbste verfärbten Blätter taumeln matt von den Zweigen. .Die Sonnenstrahlen finden schon manche« Weg zu dem 'inoosbedeckten Boden. - Alles ringsum ist freundlich-traurig, so wie vor einem Abschtednehmen. Der Morgenwind jedoch ist luftig, wie immer. Der tteM das welle Laub, vor M W-, bi» r» iS Furche« und Gräben Ruhe vor ihm findet, und nun ist der leicht sinnige Geselle zu einem Bauernhause gekommen, an dessen schlechtgebauten Wänden rot gewordene» Weinlaub sich hinausrankt, an dem er zaust und zerrt. Bor diesem Hause hält der Wagen. E» macht keinen guten Eindruck, die,es einst gewiß recht hübsch gewesene, jetzt vernachlässigte Gebäude, das inmitten einer großen Waldlichtung steht, darauf weiterhin noch ein Dauerngehöste sichtbar ist. Die Fenster des re«K verwahrlosten kleinen Hauses, die hat wohl nur der letzte Regen so flüchtig gewaschen! Auf den ausgetretenen, steinernen Stufen, welche zur Haustür hinaufführen, sonnt sich eine große, gelbe Katze. Sie putzt sich soeben. Sie ist wohl überhaupt da» einzige Reinliche in dieser MienschenwohNung. Ein grünes Reis, an einer langen Stange befestigt, baumelt über der Mr, die sich jetzt' öffnet. Ein junges Weib tritt aus die unsaubere Schwelle. Das Herannahen eines Wagens und dessen Anhalten hat sie heransgelockt. Sie sieht noch ganz verschlafen auS. Ihre dunklen Haare sins zerzaust, ihre üppige Gestatt ist recht nach lässig bekleioet, und die Bewegung, mit welcher sie die ausfallend hübsche, wohlgepflegte Hand al? Schirm üb'x die Augen legt, ist träge. Uno nun sie nimmer von der Sonne geblendet, den Lenker des Wagens erkennt, weicht sie, rot werdend, in den Flur zurück. ! „Herr LanSki, Sie!" ruft sie erschrocken aus, und da er ihr einen Gruß zurust und vom Kutscherdock Niederspringt, vermehrt sich ihre Verlegenheit noch um ein Bedeutendes, denn jetzt weiß sie, daß sie Gäste bekommt, unwillkommene Gäste, denn selbst der ihr wohlbekannte und sonst von ihr gern gesehene Maler kommt ihr, da er sie in einem keineswegs reizenden Negligee findet, jetzt nicht gelegen, und immer ungelegen kommen ihr Damen. Sie ist sehr verdrossen, die hübsche Wtl Rosenbaum, al» sie sieht, daß auch Lanskis Be gleiterin den Wägen verläßt- Während jenst da» Leitseil um eine der Zaun staugen schlingt, welche den Hanstzarten umgeben, ruft er der Schenkin zu, sie möge GlüPvein besorgen. Dieser Auftrag kommt der Gitl gelegen, er gibt ihr die Mög lichkeit, in die Küche zu verschwinden, woselbst sie nicht nur das bestellte Getränk bereitet, sondern auch not dürftig Toilette macht. Stanislaus hat seine Cousine indessen in ein Zim mer geführt, dessen Ausstattung sie überrascht, denn die.Polstermöbel, der elegante Schaukelstuhl und noch allerlei. Las hier vorhanden ist- würde man nie und nimmer in einem Bauernhause suchen. Daniela,' welcher heute noch weniger als sonst an Aeußerlichkeiten etwas liegt, zeigt denn doch Ueber- raschung über die Einrichtung dieser Waldkrugstube. Als Stanislaus sie verwundert den Kopf schütteln sieht, gibt er ihr Aufklärung. „Hier findet man sich zusammen, wenn man ein Spielchen machen will," sagt er, einen hübschen, rot ledernen Sessel für Daniela zurechtrückend. ,Kast Du mich deshalb hierher geführt?" „O nein. Laß Dir sagen, was die Gitl war." „Ist das die Wirtin, die Person, Welche wir so eben gesehen haben?" , Ja." "Nun? Was war sie denk? Etwd Feodor» Ge liebte? Sie sieht so unsauber aus." „Nein, nicht seine Geliebte; wiewohl sie in ihn sterblich verliebt ist, kommt er nicht ihretwegen so ost hierher." „Er kommt oft hierher?i „Mindestens wöchentlich einmal- unk Mr für Stunden." -M? SW KW zieht W MM hivHe y MM nicht diese schlampige, aber zweifellos hübsche Person) von der ich noch immer nicht weiß, was sie war." „Sie war vor drei Fahren noch die Zofe der Pisani." „Ah!" -,Als dieser ihr« Stimme, die sie jetzt zum Teil wiedergefunden Hat, verloren ging nnd sie die Bühne verlassen mußte, verlor Gitl den Dienst." „So" „Und heiratete einen alten Juden, der aber den Vorzug Hatte, eine vielbesuchte Destillation in Lemberg zu besitzen. Der Vorzug dies» Geschäftes war es wieder, nahe einer Kaserne zu Kegen, denn dieser Um stans sicherte dem alten Rosenbaum viele Kunden. Als Gitl seine Frau geworden war, kamen die Herren Solvaten indessen nicht mehr nur der Schnäpse wegen in Rosenbaum» Laden, «nd da» verdroß den alten Mann so sehr, -atz er nach einer Szene, die er mit Gitl und einem ihrer Verehrer gehabt, Lemberg verließ Er Hatte diese Schenke gekauft, diese Schenke, um weM her wett nnd -rett keine Kaserne ist. Aron Rosenbaum hatte sich gleichwohl verrechnet. UA gibt auch hier Gefahren für ein hübscher Weib, oaS den Gefahren nicht einmal au» dem Wege geht. US rchvten einmal etliche Herren während einer Jagd hier ein und denen gefiel die Schenk, weil ihnen die Schenkin gefiel. Aron Rosenbaum ist seit her ganz menschenscheu geworden, die Gitl aber Nagt jetzt schon lange nimmer über Einsamkeit, denn dieser Wawkrug ist schon fett mehr al» zwei Fahren der RendezvouSPlatz für alle Herren der Umgebung, welche gern ein heimliches Spiel- gewürzt von der Anwesenheit eines reizenden Weibes, machen wollen." Stanislaus hatte sich noch nicht gesetzt. Irgend «ine Unruhe trieb ihn in der Stube umher. Als er in semem Bericht so wett gekommen war, fragte Daniela verwundert: „Weshalb «Wählst LU mir dies alle»? Hat e» mit meiner Angelegenheit etwas zu tun?' „Ich wollte Dir nur klarlegen- wieso die Gitl hiev- Hergekommen ist." „Die Gitl, welche die Dienerin der Pisani gewesen ist," vollendete interessiert die junge Frau. „Und nun möchte ich Dir sagen, was ich einmal hiev gesehen habe," fuhr Stanislaus fort. „Nun?' - Daniela richtete sich steif auf. Ihre Hand umfaßt fester den Griff des Sonnenschirmes, den sie noch nicht weggelegt hat. „Zu Ostern vorigen Jahres ritt ich wieder einmal hier heraus. Ich bin nämlich, bevor ich verreiste, auch ein ziemlich häufiger Besucher dieses Hauses gewesen. Ich hatte damals mein Malzeug bei mir, und beab sichtigte, ein rechtes Frühlingsstimmungsbild in der Stille dieser Waldblöße zu malen. Ich malte aber nicht. Ich hatte mein Pferd vor der Schenke angebunden und wollte ins Haus, fand es jedoch verschlossen. Ich Lachte, daß ich jemanden im Gatten finden würde. So ging ich also den Zaun entlang, um das Türchen darin zu erreichen. Aber noch ehe ich bis dahin gekommen war, blieb ich stehen." Wieder hielt Lanski ein- Er sah Plötzlich recht ver zagt aus. „WM ist Dir denn?' fragte Tänjela. Er fuhr sich seufzend über die Stirne. „Ich war vielleicht ein Narr, als ich den Entschluß faßte, dieser Quälerei ein Ende zu machen, ei» Narr, weil ich Dich hierherbrachte. Wenn eS Dich krank macht! Ach erscheine mir jetzt roh -- v -- wie roh." Dies besorgt schchite rr in ihr leidvolles Gesicht« Sie schüttelte den Kopf. „Fürchte Dich weder vor der nächsten Stünde- «sch vor der ferneren Zukunft. Nie werde ich Dir zürnen, wenn Du mir ein Mittel gegen meine» Mannes Hüber- Hebung gebe« kannst, unh niemals werde IM diese»