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nächst«« Lagen bet d«r Palt,et «achzufragen, anders««» verlier«, di« Finder selbst solchenfalls den Anspruch auf Find«lohn, den« dseser wird nach de« Gesetz nur dem gewährt, der den Fund unverzüglich angezetgt hat und setzen sich überdies der Gefahr strafrechtlich« Verfolgung «eg« Fundunterschlagung au». G» kann daher nur dringend angeraten werde», jeden Fund sofort d« Polizei anzuzeigen. — Zum 100jährigen Jubiläum der sächsi sche« Jäger und Schützen hat sich, nach den Be- schlüssi« der Vertreteroersammlung der Jäger« und Schützen« vereine auf dem Generalappell tm Jahre 1S07 in Simbach, «in Ausschuß gebildet, der seinen Sitz in Dre»d«n hat und bereit ist, dem Brigadelommando, dem die Aulführung der Feier übertragen worden ist, bei der Durchführung der festliche« Veranstaltungen an die Hand zu gehen. Al» Gründungstag der Gtammtrupp« der sächsischen Jäger und Schützen, der damaligen sächsischen leichten Infanterie, ist oom Köuigl. Kri«g»mintstertum der 1. Oktober 180S fest« gesetzt worden, vet der Feier werden die Königl. Säch sischen Diilttäroerein« und die freien Vereinigungen ehe« maliger Jäger und Schützen den Rahmen der bürgerlichen Veranstaltungen bilden. Strehla. In den NachmittagSstunden de» ver gangenen Sonntag» ist auf bi» jetzt noch unaufgeklärte Weise ein Sjähriger Knabe de» Gutsbesitzer« Oskar Herr mann in Laa» in die gut abgedeckte und verschlossene Jauchengrube gefallen. Die bedauernswerten Sltern konn ten ihr Kind nur al» Leich« finden. Meißen. Der mit dem Anstreichen einer zwischen Mejßen-Lr. und Miltitz-Roitzschen gelegenen Eisenbahn brück« beschäftigte Arbeiter Grertck ist am Sonnabend von der Lokomotive de» nachmittag» 2 Uhr 5V Minuten von Leipzig nach Dresden verkehrenden Personenzuge» am Kopfe verletzt worden. Der verunglückt« fand Aufnahme im hiesigen Krankenhaus«. 88 Dresden, 12. Oktober. Mit einer beispiellosen Frechhett und Verwegenheit haben zwei .schwere Jungen", Schlosser Ignaz Neugebauer au» Dresden- Striesen und Arbeiter Maximilian Böckler aus Wien, «S verstanden, monatelang ganze Stadtteile und Vororte fort- während in Aufregung zu hallen. Die beiden Einbrecher haben i« Dresden-Johannstadt, Striesen, in Loschwitz, vlafewitz und Wachwitz nicht weniger al» 24 Einbruchs- dtebstähle in Schankwirtschaften, Wohnungen und Produkten geschäfte« verübt und hierbei eine Menge Waren all« Art gestohlen; auch einige» Bargeld fiel ihnen in di« Hände. Mit dem modernsten Eiubrecherwerkzeug au»gerüst«t, gingen beide mit unglaublich« Berfrorenhett an die Arbeit. Neu- gebauer al» .Fachmann" erbrach die Türen, während Böckler, in der Hand einen geladenen Revolver nebst Schlagring, .Schmiere" stand. Die beiden Einbrecher halten eine gemeinsame Wohnung, in der die Dtebesbeute aufgespeichert wurde. Ab und zu gaben sie dort ihren Freunden und Freundinnen ein .Souper", wo dann die tollsten Orgien gefeiert wurden. Der Krug geht ab« so lange zu «Wasser bis « bricht und auch den beiden Ein brechern, Hie «st 18 und 19 Jahre zählen, wurde schließ- lich, nachdem sie zwei Monate hindurch ungestört einge- brocheu waren, das Handwerk gelegt. Bet einem miß- glückten Einbruchsdtebstahl im nahen Blasewttz wurde« sie von mehreren Kriminalbeamten überrascht und sestgenommen. Neugebauer wurde jetzt von der 5. Strafkammer de» Dres dener Landgerichts zu 5 Jahren, Böckler zu 6 Jahre« Ge- fängniS, beide außerdem zu je 8 Jahren Ehrenrechtsoerlust verurteilt. — In dem Ftnanzplan üb« den Rathaus- bau sind für die Jahre 1906. bi» 1912 Beiträge von je 220000 M. au» de« Eparkassenüberschüffen zu den Kosten de» RathauSbaueL vorgesehen. Für die Jahre 1906 und 1907 haben die Beiträge dem Rathausbaukonto zuge führt werden können. Für da» Jahr 1908 sind dagegen Sparkafsenüberschüsse nicht verfügbar, da der Gewinn der Sparkasse au» dem Geschäftsjahr 1907 zur Deckung des Kursrückgänge» ihrer Wertpapiere Verwendung gesunden hat. Der Rat hat nun beschlossen, die auf da» Jahr 1908 au» den Sparkassenüberschüffen zu leistende Zahlung von 220000 M. zum Rathau»bau dem Rücklagenfond» d« Gaswerke vorschußweise zu entnehmen, den Betrag jedoch dem Rücklagenfond» künftige Jahr« wieder zurückzugewähren. — E» ist die» wted« ein Beweis, so schreibt die .DreSd. HauSbesttznztg.", wie unklug «S ist, wenn die Unter nehmungen einer Stadtgemeinde auf solche wechselnde Ein nahmeposten gestützt werden und zugleich ein Beweis, daß die städtische Verwaltung doch nicht mit der ihr zukommenden Vorsicht bet Aufstellung de» Rathau»bau-Etat» und seiner Deckung verfahren ist. Wenn nun der Rücklagenfond» d« Gaswerk« nicht vorhanden oder nicht verfügbar wäre, wat würde dann? Dann müßte höchstwahrscheinlich di« Bürg«, schäft in den Beutel greife«, um da» Finanzschtfflein de» RathauLbaueS über Wasser zu halten. Derartig« .Tran», aktionen" sollten denn döch tm Finanzwesen einer Ge meinde nicht vorkommen und nötig werden. >( Dresden, 13. Oktober. Heute vormittag ist. d« Direktor de» hiesigen Sgl. Lehrerinnen-Seminar» Ober schulrat Dr. vuddensieg infolge Schlaganfall» gestorben. Dresden. Bon der Schönheitsvereinigung wird mit« geteilt, daß die Nachricht von einem polizeilichen verbot des Dresdner Schönheitsabends nicht zutrifft. Tie Poli- zeidirektion steht mit der Bereinigung noch in Verhand lung wegen der Einzelheiten des Programms, und es liegt keinerlei Anlaß vpr, weshalb die Genehmigung versagt werden sollte, da das Pvogramm sich den Vorschriften der Aensurbehörde in allen Punkten anpassen kann. — Noch nicht ein Prozent Dividende springt bei dem Kon kurse der Firma Gelbke u. BenedictuS, G. m. b- H>, Spezial, Geschäft für Kotillon-Artikel, heraus. Den nichtbevorrech- ttgten Forderungen in Höhe von 60123,99 M. steht an verfügbarer Masse die Summe von 808,42 M. gegenüber, Von der noch die Vergütung für der? Gläubiger-Ausschuß sHpr-iehe» ist, Der hier lebende Rittergutsbesitzer Karl Ender hak der Gtadt ein Geschenk von 202000 Mark ge- macht Unter der Bedingung, daß von dem Geld« da» Sanatorium valteutal bei Niederneukirch angekaust wird. Li« städtischem Kollegien haben di« Schenkung ang?» nommen. valtental hat eine gesunde Lage in herrlicher Valdumg«bung. G» soll in ein Genesungsheim umgewan« belt und al» selbständige Stiftung verwaltet werde«. Sie wir- den Namen Elisabeth-Stiftung tragen. Ntederlößnitz. Di« hi« »erstorbene Frau verw. Dehn« geb. Hirborn hat der Gemeind« 60 000 Mark hinter lassen mit der Verpflichtung, da» Kapital zur Erbauung eine» allgemeinen Krankenhauses zu verwenden. Pirna. Vorgestern ist «in Steinbruch»arbeit« von dem abend» 8 Uhr 28 Minuten von Gottleuba hier fälligen Personenzuge während der Einfahrt auf Haltepunkt Neun- dorf b. P. abgesprungen und hierbei so unglücklich gefallen, daß er unter die Räder geriet und überfahren wurde. Zwei tm Zug« anwesend« Aerzt« leistete« dem verun- glückten, dem beide Beine überfahren waren, die erst, Hilfe und veranlaßten seine Uebersührung in da» Johanniter- krankenhau» in Heidenau. X vr - tberg, 18. Oktober. Al» der 25 jährig, Goh« de» Fuhrwerksbesttztt» Henk« au» KonradSdorf im benach barten Halsbrücke mit einem Kohlenwagen einen Abhang hinabfuhr, versagt, die Bremse. Der schwerbeladen« Wagen ftchr dem jungen Mann« über den Leib. Er trug so schwere Verletzungen davon, daß er kurz« Zett daraus starb. Simbach. Erster« vormitlag ereignet« sich tm be- nachbarten Oberfrohna im Hause de» Spitz,»Händlers Frank« «tu« stark« Gasexplosion, durch welche Franke an Kopf, Hal», Armen und Fingern schwere, doch -um Glück nicht leben»gefährliche Verletzungen erlitt. Auch die Lachter Franke» erhielt mehrere Brandwunden. Im Laben wurde starker Schaden »»gerichtet. Flöha. Beim Brande einer Eetreideseim« zog sich in der Nacht vom Sonnabend zum Sonntag im benach barten Falkenau der 17»/, jährige, auf d« Wanderschaft befindliche Tapezierergehilfe Josef Natol au» Ltffa in Pommern erhebliche Brandwunden zu. Der Bedauern», werte wurde noch in derselben Nacht dem Oederaner Krankenhaus« übergebe», wo er verstorben ist. Th emnitz. Montag früh wurde aus der Bahnhof- straße zwischen Einsiedel «ud Dittersdorf ein etwa 40 Jahre alter, gut gekleideter Man« tot aufgefunden. Der Kopf war vom Rumpf« getrennt. Der noch unbekannte Lote, der «inen Steuerzettel au» Crimmitschau bet sich trug, hat sich vermutlich in selbstmörderischer Absicht vom Zuge überfahren lassen. — Am Sonntag abend in der 10. Stunde stürzte der au» Oberanschütz bet Döbeln ge bürtige Ulan Naumann von der 2. Schwadron von einem im Gange befindlichen Straßenbahnwagen und erlitt eineu schweren Schädelbruch, an dessen Folgen er eine Stunde später im Garnisoulazarett verstarb. Leugefeld t. E. Hier wurde« zwölf Kinder von einem tollwütigen Hunde zum Teil tu da» Gesicht, zum Teil in die Beine gebissen. Die Kinder, die im Atter von 2»/, bi» 12 Jahren stehen, wurde« sofort in da» Pasteursche Institut uach Berlin gebracht. Altzh mußten sofort acht Hünde erschossen werden. Leipzig. Nach mehr als sechs Monaten hat das Ministerium den Beschluß der städtischen Kollegien, eine städtische Leichenverbrennungsanstalt auf dem Südsriedhofe xu errichten, genehmigt. — Der Inhaber der bekannten Leipziger Pelzstrma F. Witzleben, Paul Otto Witzleben, hat sich gestern vormittag erschossen. Di« Firma war vor einiger Zett in Konkurs geraten. Dieser Tage sollte mit de« Gläubigern ein gerichtlicher Vergleich zustande kommen. Mehrere Bankhäuser hatten KM nötige Geld zugesagt, wenn ihnen genügende Sicherheit geboten würde. Diese Sicherheit hat Witzleben anscheinend nicht beschaffen können. — Auf dem benachbarten Bahn- Hose Paunsdorf-Stünz ist am Sonnabend abend kurz nach All Uhr eine weibliche Person tot Lufgefunden wor den. Die näheren Umstände lassen darauf schließen, daß die Unglücklich« den Ldd gesucht hatj Mühlberg. Ein verheerender BraNd Wütete in der Sonntagsnacht in Wohlau. Abends gegen All Uhr brach plötzlich in der Scheune des Maurer Ai'schen Gehöfts Feuer aus; schon bald loderten die Flammen hochauf und er griffen schnell das Wohnhaus und den Stall. Alle drei Gebäude waren untereinander verbunden. In der Scheune war bis obenan Stroh uud Heu aufgestapelt. Der Besitzer der Gebäude ist ttn diesem Abend in der Zuckerfabrik Brottewitz beschäftigt gewesen, seine Frau und Kinder schliefen schpn. Als diese von einem Passanten geweckt wurden, war da- Schlafzimmer von dickem Rauch« er füllt. Mit Mühe und Not konnten sie ihr eigenes Leben retten btt Ain in KIM« LitnM. TK. Bor Kurzem hätte man die Hundertjahrfeier der Geburt der bulgarischen Literatur begehe« könne«: erst im Jahr« 1806 ist da» erste bulgarische Buch erschienen! Die Tatsache ist bezeichnend für die Geschichte de» bulgarischen Volke», da» heute al» selbständige» Glied tu di« Reih« der europäischen Nationen treten will, und seine geistige Ent wicklung, die noch sehr jung ist. Infolge de» weltlichen Joch» der Türken und de» geistigen der Griechen sind di« Vulgaren lange in völliger geistiger Abhängigkeit geblieben; selbst di« vuchdruckerkunst ist lang« nicht bi» zu ihnen ge kommen, und ihre Kirchenbücher bezogen sie von den Russe» und Serben. Ja der Ktrchensprache, im Slawischen, waren all« Bücher geschrieben, di« den vulgaren in die Hände käme«. Der erste Schriftsteller, der ein Buch tm modernen Bulgarisch zu veröffentlichen wagte, war der Bischof Sofrontj von vraca, der im Jahr« 1806 in Rymnik eine Sammlung Sonntag»pr«digt«n «Ktria - Kodromon", nach dem Griechisch«» bearbeitet, herausgab. von diesem Sofronij, der et« merkwürdig abenteuerlich«» Leben hatte, wird tm Journal de» Gavant» erzählt: Er »ar tm Jahr, 1789 tnKotel geboren und wurde bald wats«. Gehr früh sollt« «r dt« ttirktsch« Justiz kenne« lerne«, al» «r unter irgend ein« Aaschuldtgung 1« den K«rk«r g««ors«a wurde. Spät« -«tratet« er «tn« Fra«, dt« ihn höchst ««glücklich! macht«. La «r ltt«rartsch« Bildung halt« u«d dm vul gär«« dt« nationale« Priester fehlt«, so beschloss«« einer! Lage» etnige Adelige, ihn bet einem vischof, dem sie 70 Piaster dafür boten, zum Priester zu machen. E» gelang auch, «tnm anderen Kandidaten, der mehr bot, zu oer- drängm; aber dt« Amt»genoffen warfm ihren Haß auf den neuen Priester, und die Türken ließen ihn bald von neuem in» Gefängnis wandern, da sie ihn beschuldigten, daß er nicht genügend Steuer erhebe. Kaum war er au« dem Gefängnis befreit, al» er von neuem gefangen wurd, I und eine vastonad« erhielt, die ihn jedoch vom Galgen err«tt«te. In all diesen Prüfungen verlor Sofrontj nicht seinen Mut, und wenn er einen Augenblick Ruhe hatte, so gab er Kindern Unterricht. Durch ein« Krankheit ge riet er tn Schulden und wurde auf sechs Jahr« seiner^ Amte» enthoben. Schließlich wanderte er nach Ostbulgarien au», aber auch hier wurde « verfolgt und mit d«m Pfäh- len bedroht und eine» Lage» sogar bi» zu einem Baum geführt, an dem «r gehenkt werden sollte. Wi« durch ein Wunder entging er dem Lode. Jetzt lächelte ihm für kurze Zeit da» Glück: «r wurde zum vischof von vraca -««ählt, und er predigt« seiner Gemeind« da» Eoang«lium tn ihrer Sprache, wie vordem nie ein vischof getan hatte. Aber bald kamen neue Verfolgungen. Einmal mußt« er sich 24 Lag« in «in« Höhle verbergen, ein andere» Mal fand er sogar einen Versteck in einem türkischen Harem. Im Jahr« 1803 flüchtet« « sich i« die Walachei, von wo er seiner Gemeinde Brief« schrieb und ihr ankündigt«, daß er sich Lag und Nacht damit beschäftige, für seine Vul garen Glaubensunterweisungen in ihrer Sprach« aufzu zeichnen. Auch et« merkwürdige» Dokument ist von ihm erhalten, ein Aufruf an da» bulgarische Volk, dt« Russen im Kampfe gegen die Türken willkommen zu heißen! Seine ,Sonntag»predigt«n" wurden berühmt und ver schafften der bulgarischen Sprache Heimatrecht tn der Literatur, und so gilt « mit Recht al» der «Vater der bulgarischen Literatur". Vermischtes. ' « Vor spanische Ballon „MvNtänoH", der cktt der internattonalen Wettfahrt in Berlin teilgenom men hat, ist gestern in der Luft zerrissen. Sein Insasse konnte jebvch bei Meitzendorf in der Provinz Sachsen glücklich landen. Bon den 19, in der Luft befindlichen BallonS, hat nach den bisherigen Nachrichten der fran zösische Ballon „Eordor" die besten Siegeschanzen. rr Prinz Heinrich von Preußen ist gestern nöchMittag im Automobil von St. Moritz kommend, in Friedrichshafen eingetroffen. Er fuhr zunächst am Deut schen Hause vor, wo er den Grafen Zeppelin begrüßte und eine längere Unterredung mit ihm hatte. Heute wird sich Prinz Heinrich nach den Wersthallen in Manzell begeben, um den Zeppelin 1 zu besichtig». Wie von ein- geweiyten Kreisen versichert wird, dürfte der Zeppelin 1 am 20. Oktober seinen ersten Flug unternehmen. n Zum Mörder würde der 13 jährige Sohn des Kohlenhändlers Felderer in Bregenz, der auf die neun Jahre alte Tächter des Buchbinders Marken einen Revol verschutz abgab, da sich da» Mädchen weigerte, Geld zu stehlen. Das Mädchen war sofort tot. Ter jugendliche Mörder wurde verhaftet. SS. Al» Passagier in der Flugmaschine. Bei seinem neuesten Rekord-Flug hat Wilbur Wright, wie berichtet, einen Passagier, Paul Painlevee von der Pariser Akademie der Wissenschaften, eine Stunde d»/i Minuten in die Luft entführt und damit di« Bedingungen erfüllt, die ihm für den Ankauf seiner Flugmaschine durch eine französische Gesellschaft gestellt waren. Er wird nun- meh« drei Fahrer, die die Gesellschaft auswählt, im Fliegen unterrichten unk in die Bedienung de» Apparates otnführen; der Graf pon Lambert, ein vom französischen Kriegsminister bestimmter Offizier unk einer der Brüder ZenS werden seine ersten Schüler sein. Seine Eindrücke bei der großen Fahrt schildert Painlevee im Matin folgendermaßen: „Der Mann, der das Fliegen versteht, ist in seinen Gesichtszügen schon populär; aber was weder Porträts noch Karikaturen ausdrücken, daS sind seine Augen und fein Mick, der zugleich etwas Unbezwing liches und Strahlende» hat. DaS Instrument, mit dem er seine Wunder vollbringt, ist st> leicht und geschmeidig, sein Aussehen so zerbrechlich, daß man e» für «in ver größertes Kinderspielzeug 'halten möchte, und man ver traut sich ihm doch mit absoluter Sicherheit an, sobald man erkennt, wie vorzüglich! eF all den Kräften und Forderungen des luftigen Element» angepaßt ist Das amerikanische Tannenholz, das so außerordentlich wider standsfähig ist, zeigt unter der geschickten Hand seines Lenkers, was e» vermag. DaS Signal ist gegeben: wir erheben uns in den Raum. Ein Gefühl de» Entzückens unk de» Taumels. Man fühlt, wie man in wenige« Sekunden sein Gewicht verliert, man möchte sich für einen Bogel halten, der mit seinem Käsig zusammen aüfsliegt. Wer mit einer Ungeschickten Geberde, durch die ich meine fortfliegende Mütze sesthalten will, zerreiße ich den Zün der. Der Apparat senkt sich sanft zur Erde und der Flug endet, kaum begonnen. Nun sind wir wieder ausgestiegen: wir fliegen, wir stiegen. Wir drehen u«S einmal, zwei mal, neunundzwanzigmal auf dem weiten Feld herum, mühelos mit den beiden kleinen Hebeln. Wright wendet seinen Aeroplan, legt ihn auf die Seite, läßt ihn im lustigen Spiel herabsteigen und wieder auffahren. Di« feinen Leitungsdrähte sind wie die verlängerten Nerve« des Piloten. Er fühlt die Luft mit seinen Segeln wie der Bogel mit seinen Mügeln; dabet ist die Stabilität