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Vom Verbrecherkongretz. AuS Netryork wird berichtet: Ter kühne Gedanke, die Verbrecher Amerikas zu einem Kongresse nach Newyork zu berufen, in dem die Brecher der Ordnung unter sich ihre Angelegenheiten beraten sollen, hat lebhaftes Auf sehen hervorgerufen und -eben vielen Einwänden auch manche Betrachtung erfahren, die den Plan als ein inte ressantes soziologisches Experiment in ruhige Erwägung zieht. Ter Urheber de» Gedankens, Dr. Ben L. Reitman, hat sich seit zwanzig Jahren das Ziel gesetzt, allen Aus« gestoßenen der Gesellschaft Hilfe und Beistand zu bringen, und unausgesetzt hat er seitdem an dieser Aufgabe ge arbeitet. Schon als Kind ist er mit den Kreisen in Be rührung gekommen, deren Lebensbedingungen zu er forschen er sich seitdem hat angelegen sein lassen. Als zehnjähriger Junge lief H in einer Aufwallung von Mander- und Abenteuerlust von Hause fort, schmuggelt« sich mit einem Güterzug nach Newyork und gewann dann, ein Kind noch, zum ersten Mal Fühlung mit den unter sten Schichten der Newyorker Verbrecherwelt. Als Fünf zehnjähriger wiederholt er die Eskapade, zum zweitenmal verschwindet er plötzlich von Hause, und sein Schicksal führt ihn in eine große Stabt, wv er in den Nachtasylen und Herbergen Aufnahme erlangt. Tvrt wird er Zeuge, wie ein Schlafgesährte glrausam mißhandelt wird, und mit diesem Augenblick ersteht in iynk der Gedanke, refor mierend in da- Leben des Verbrechertum» einzugretfen und anstatt mit moralischer Belehrung durch ein prak tisches und vorurteilsfreies Eingehen auf das Tenken und Fühlen der AuSgestotzenen den Versuch zu machen, sie allmählich au» den Diesen ihre- elenden TaseinS empor zuführen. Seitdem hat er die größer« Hälfte seines ver mögen», sein« Zett -nd seine Arbeitskraft der Aufgabe zugewandt, da- Los der GesellschaftSpartas zu verbessern. Lette Reisen, die immer dem Studium de» Verbrechers, der Gefängnisse, de» GesangenenfürsorgewesenS galten,, führen ihn hinaus über die Grenzen der Vereinigten Staaten; viermal weilt er längere Zeit in Europa, er besucht Afrika, sowohl Egypten al» auch Transvaal, und seine Studiey führen ihn schließlich auch zu einer Reise um die Welt. Aber wie sehr sein LiebltngSgedanke seinen Sinn auch erfüllte, der Mann, der heute die Welt durch seinen so phantastisch pingenden Vorschlag eine- «er- brecherlongresses verblüfft, blickt auf einen reichen und gründlichen Bildungsgang zurück. In Thteago hat er an der medizinischen Universität mit Ehren fein Doktorexamen l d« landettälitz« «ätz««- i, ' ^»eich« tn^n,VMch« «L . Häusern Mit groß« Ablieferung s and«« PoßMnstalten »leiten Richen in türkisch« Währung d . — Giftig« oder »erdartzeu« Pilzehaben in den letzten Lagen wird« eine Anzahl Opfer gefordert. Zur Stnsammlung weisen wir auf folgend« Siegeln hin: Unge nießbar find 1. alle Pilz« mit widrigem Duft, 2. Milch- ptlze, dtren weißbletbende Milch scharf schmeckt oder deren Milch sich rot, gelb oder blau verfärbt, 3. Pilze, die büschel weise an Stümpfen und Stämme» wachse», bitter schmecken und unter« Hut grünlich« ob« schwärzliche Blätter (Lamellen) haben (Schwefelkopf), 4. weißblättrige Blätter- ptlze mit höScheuartlg -«abhängenbem Ring, deren Fleisch nach Kartoffel»,imen riecht (Gistwulstling ob« Knollen- blätterschwamm), 8. wei-blättrige Ringpilze mit abwlsch- baren Hüllfetzrn (Warzen) auf uuverlchter, schmierig« Haut (Fliegenpilz), 3. ringlof, Röhrlinge mit rote« Rohrmün- düngen, rotem Strnnknetz und buntanlaufendem Fleisch (Satanspilz), 7. Kartoffelähnliche Pilze mit dick«, schuppig« Rinde, blauschwarzem, witßfädigem Fleisch, widrigem Ge ruch und scharfem Geschmack (Kortoffelbovist). D« Vorsicht halber schneide man all« ballförmigen, weltzen Ptlze vor dem Genuss« auf. Sie find unbrauchbar, 1. wenn da» Frisch braunmarktg ist (alte Boviste). 2. wenn da» Fleisch blau- schwarz und weißfädig ist (Kartoffelbovip), S. wenn st« Hut und Stiel enthalten (Stinkmorchel). Weil di, Pilze viel Giwettz und Wasser enthalten, so zersetzen sie sich rasch. Dann rufen auch di« besten In den Verdauungswegen ähnlich« Entzündungen hervor, wie giftige. Die Ptlze sind innerhalb 24 Stunden zu kochen oder zu trocknen. * Zeithain, 20. August. Beim Spielen im hie- stgen Dorfteich geriet heut« varmtttag d« 4 jährige Knabe Bergmann in die Liefe und verschwand unter dem Wasser- spiegel. Zwei Husaren der 4. Eskadron des Großenhainer Husarenregiments, welche im Gasthof ausgespannt hatten, ihre» Wege» dahrrkamen und den Knaben im Wasser untergehen sahen, sprangen nach und unter anstrengenden Bemühungen konnten sie den verunglückten an» Land bringen. Die sofort vorgenommenen Wiederbelebung», versuche waren von Erfolg. Die Rett« ab« mußten sich ein« gründlichen Reinigung ihr« Garnitur vom Schlamm unterziehen. * Oschatz, vürgerschullehr« Vogel, der seit ca. 5 Jahren an den hiesige» Bürgerschulen tätig ist, verläßt in nächst« Zett unsere Stadt, da er al» Lehr« in Ob«, raaschütz, einem kleinen Dorfe in d« Nähe von Döbeln, gewählt worden ist. * Kötzschenbroda. Di« Vogelwiese ist wieder auf- gebaut und erwart« am kommenden Sonntag, Montag und DKnStag Liebhaber «ine« solchen Volksfeste». Seit 78 Jahren bildet die Kötzschenbroda« Vogelwiese ein. Seitenstück der bekannten Dresdener tollen Woche und man wird sich deshalb nicht wundern, wenn sich alt« Freunde und Bekannt« von dem letztgenannten Feste nochmals hi« ein Stelldichein geben. Große bekannte Schaubuden, Kinr- matographen, die Rutschbahn oder Toboggan, Varietee», Karussell» und sonstige Lustbarkeiten «öffnen am Sonntag die Pforten, um dK Bogelwiesengäste zu empfangen. Zum Schützenzelt baute man die große Festhalle, welche zum Elbgausängerfest benutzt wurde, um. Man hat dieselbe zu einem Ballsaal hergerichtet und daran einen großen Fest- raum für die Schützengesellschaft etabliert. Diese große Halle wird sicher der Treffpunkt Einheimischer und Fremder werden, da Li« beiden Galerien in der Hall« einen präch- tigen Rundblick über den Kestplatz und den Festtrubel bieten. Am Dien-tag, den 25. August, wird vom Pyro- techniker Heller in Dresden «in Feuerwerk an dem Glbufer gegenüber der Vogelwiese abgebrannt, da» sich infolge der großartigen Lichtreflexe Im Slbstromspiegel ein« bedeuten- den Anziehungskraft de» Publikum» «freut. 88 Dresden, IS. August. SensationSaffären aus der Dresdner Von»- und Jndustriewelt gehörten in den letzten Jahr« zu den Seltenheiten. Nur die jetzt der Vergangenheit angehörendm Lat« de» Direktors Hüttig und da» forensisch, Drama de» ehemaligen Geheimen Kommerzienrat» Viktor Hahn sind noch in Erinnerung. Desto größer,» «uffehen erregen daher di« jetzt entdeckten, gestern schon kurz gemeldeten großen Unterschlagungen der Kassendirektors und Prokuristen d« Dresdner Van», Hermann Eckert. E. hat 84 Jahr« dem genannten Institut gedient und «freut« sich d« allge meinsten Achtung. Di« Direktion brachte ihm da» größt« vertrauen entgegen und da» mit der Dr«»dn« Bank ver- kehrende Publikum schätzt« den bereit» am Anfang« de» Gretsenalter» stehenden Kaffendirektor wegen seine» außer ordentlichen Entgegenkommen» und seiner liebenswürdige« Charaktereigenschaften außerordentlich. Auch in d« Bür- gerschaft schätzte man G. allgemein und « nahm verschie- dene Ehrenämter «in. U. a. vttsah E. da» Schatzmeister- amt bei «in« hiesigen Log« und bei dem Deutsch-Oest«. reichtschen Alpen verein. Da» Einkommen Eckert» belief sich auf jährlich 28000 M., außer den am gahr«»schluffe zur Verteilung gelangenden üblichen Lantiemen. vor jetzt fünf Wochen begab sich E. mit sein« Familie In «in« Sommerfrische de» Rtesengrbtrge» und kehrt« «st am letzten Sonnabend «ach Dresden zurück. Am Montag vormittag trat « seinen Dienst wieder am entfernt« sich aber uach einer Stund« und sandte am Dienstag einen Brief an seinen Kollegen, den Prokuristen Wiedemann, sowie einen zweiten an die Direktion der Dresdner Bank. In beiden Schreiben gestand « feine v-rf«hlung«r ein und teilt, gleichzeitig Mit, daß « -»« Leben nehmen wnde. Dies«, Entschluß hat E n- auSgeführt, denn am Mittwoch nachmittag wnri Leiche am Elbufrr in — Da» t8. Posauuenfeft de» Bunde» der «an- geltsch-lutherischen Männer- und Jüngling»v««tne im Königreich» Sachsen, t« Jahr« 1209, ist nunmehr für Groß« »hat» gestchert, nachdem der Bunde«vorstaud, an dessen Spitz« H«r Konstftortalrat Hofpredtg« Dr. Friedrich. Dr«»d«n steht, feine freudige Zustimmung zu diese« FH ort gegeben hat. D« Bunde»dieigent, H«r Pastor Adolf Müll«, weithin bekannt al» der„Posaupen-Müll«- und her BundeSpfleg« Herr Zacharta» -haben schon «inig« tech nisch« Fragen an Ort und Stelle erledigt. — Auch da« Präsidium de» Königlich «ächstschep MilitärvereinSbunde» «läßt nunmehr einen Artt- ruf zur Beteiligung der Mitglieder der Königlich Sächsi schen Militäroereine an der Nationalspenbe für den Grafen Zeppelin. Die Mitglieder werden ersucht, ihre freien Gaben an die BereinSvorsteh« abzuführen, welche den Er trag der Sammlungen an die vezirkSoorsteh« weiterleiten sollen. Am Ende diese» Monat» sollen dann die «iugo- gangenen Spenden bei dem BundeSprästdium (Herrn Justtzrat Windisch-DreSben) eingeliefert werden. — Eine „brennende Frage- wird jetzt bald wieder die Lreppenbeleuchtung. Mit Eintritt d« Dunkelheit müssen die Treppenaufgänge, Hausflure, Hof räume, welche ohne weitere« dem Publikum zugängig sind, genügend beleuchtet werden. Diese Berpfltchtung liegt allein dem Hauswirte ob. Wer sich also vor empfindlichen Kosten bewahren will, der beleuchte bet Eintritt der Dunkelheit die oben bezeichneten Räume. —* Auf den kaufmännischen ArbeitSmarkt ist die ungünstige Konjunktur nicht ohne Einfluß geblieben, wie», mit Deutlichkeit au« den soeben für da» 1. Halbjahr 1908 veröffentlichten Ergebnissen der kaufmännischen Stellenvermittlungen heroorgeht. Die größte kaufmännische Stellenvermittlung, die de» Verein» für HandlungS-Tommi» von 1858 (Kaufmännischer Verein) in Hamburg, hat im ersten Halbjahr 1908 9000 Aufträge gegen 10230 im gleichen Zeitraum 1907, d. h. 1280 weniger, zu verzeich nen gehabt. Die Zahl der Bewerb« ist dagegen beträcht- lich gestiegen und belief sich auf 10525 gegen 8436 im 1. Halbjahr 1907. Trotz dieser ungünstigen Verhältnisse ist es dem 58er Verein gelungen, im ersten Halbjahr 1908 3595 Stellen gegen 3424 im ersten Semester 1907, d. h. 171 mehr zu besetzen. —88 Auch im Königreiche Sachsen sind ueuerdingS Krankenkassen dazu übergegangen, gewisse häufig ge- brauchte Heilmittel im ganzen zu beziehen und im einzelnen nach Bedarf an die erkrankten Kaffenmitglteder abzugeben. Nach einer Verordnung des Ministerium» de» Innern vermag letztere» die» nicht zu billigen. Abgesehen von den Rücksichten auf die Apotheker gefährde diese» Ver fahren auch die Interessen der Kaffenmitglteder. Denn bet den Verwaltungen der Krankenkaffen können die Kennt nisse, Erfahrungen und die Hebung nicht vorau»g«setzt werden, hie dazu erforderlich seien, um die Heilmittel beim Einkäufe auf die vorschriftsmäßige Beschaffenheit zu prüfen, sie ihrer Eigenart entsprechend aufzubewahren und mangel- haft gewordene rechtzeitig von der Verwendung auSzu- schlteßen. Auch sonst böten die Kaffenoerwattungen natur- gemäß bei Ausführung der ärztlichen Verordnungen nicht die Gewähr wie die Apotheken. Wenn sich nun auch di« Abgabe von Heilmitteln durch die KraukeUkaffenverwaltungen nach Lage der Gesetzgebung nicht überhaupt verhindern lasse, so sei dabei doch die genaue Beachtung der Vor schriften der Kais«!. Verordnung vom 22. Okt. 1901 in Verbindung mit 8 367,3 de» Gtr.-G.-B». zu erfordern. — Da» Ministerium de» Innern hat nun angeordnet, daß die Aufsichtsbehörden der Krankenkassen und Gemeinde versicherungen anzuwetsen sind, bet den regelmäßigen Kassenrevtflonen und bet sonst sich bietender Gelegenheit auf da» Bedenkliche der eigenen Abgabe von Heilmitteln durch die Krankenkassenverwaltungen hinzuweisen und da nötig unter Mitwirkung de» BezirkSarzte» streng darauf zu achten, daß die Kaffen jedenfalls «ur solche Heilmittel an ihre Mitglieder abgeben, die nach der angezogenen Kaiser!. Verordnung auch außerhalb der Apotheken feilge- halten und verkauft werden dürfen. — Die vorläufig festgestellten Derkehrelnnahmen der Sächsischen StaatSetsenb ahnen im Monat Juli 1908 betragen 13909200 M. oder 94500 M. wenig« al» im gleichen Monate de» vergangenen Jahre», wovon 8 578 700 M. (20000 M. mehr) auf den Personen verkehr und 8330 500 M. (114500 M. wenig«) auf den Güterverkehr entfallen. — Deutsch« Briefmarken mit Aufdruck in französischer Sprache und französisch« Währung ist Berliner Blättern zufolge die letzte Neuheit auf dem Gebiete deutscher Postwertzeichen. Zur Herstellung dieser Abart sind unser« gewöhnlichen vrieftüarken mit dem Kopf der Germania und d« Aufschrift „Deutsche» Reich verwendet. Der Ausdruck geht schräg über da» ganze Wertzeichen von der linken unteren nach der rechten oberen Ecke. Er lautet in schwarzer Schrift „5 Centime»-. E» gibt solche Briefmarken zu 5, 10, 28, 80 und 100 Centime», di» mit RetchSpostmarken zu 8, 10, 20, 40 und 8d Pfennig hergestellt find. Außer diesen 8 Briefmarken gibt e» noch 4 besonder» interessante „Ganzsachen-. E» ist LieS je eine Weltpostkarte mit und ohne Antwort. Der Wertstempel zu 10 Pfennig trägt den Aufdruck 10 Centime». Außerdem gibt e» einen Briefumschlag und einen Streif- band mit dem aufaedruckten wertstem»,! von 8 Centime» auf den deutschen Wertstempel von 8 Pfennig. Di« eigen- artigen Wertzeichen sind von den deutschen Postanstalten in d« Levante «»«gegeben worden. Der amtliche Brief- umschlag mit aufgedrucktem Wertzeichen ist bekanntlich eine Eigentümlichkeit von Jerusalem. Di« Ausgabe deutscher Postwertzeichen in französischer Währung ist durch die Verausgabung solcher Briefmarken durch andere fremd« Postverwaltungen bedingt. Die neuen italienischen Post ämter »erkaufen ihr« Wertzeichen in der heimischen lateinischen Währung. Oesterreich hat ftine JubiläumSmarken auch zur Ausgabe von Briefmarken tu französischer Währung benutzt. Dl« Marken stellen sich so etwa» billig« als in ' I_.i>«-Mlichen wtchrung t« Para und Piaster. Di« g wertzsn an Handel», gegeben, wie bei den > bi« deutsch«» Wert- >e» bestehen. Person« vaur umro« eine zraffearevtston sorgen Rian entdeckte in den Büchern schlau «dacht« Fälschungen, die sehr schwer aufzuklären waren. Bi» jetzt ist «in Fehl- betrag von 238 000 Mark festgestellt worden, doch ist die Höh« d« Unterschlagung« noch nicht gepau bestimmt. E. lebt« durchaus nicht auf großem Fuß«. ES ist aber ermittelt worden, haß E. sich in gewagte Spekulationen, man spricht von Termingeschäften, die gänzlich fehlschlugen, eingelassen hat. Seine Familie hatte von Es verun- treuungen keine Kenntnis. ES wird noch tagelang« Arbeit bedürfen, um die Fehlbeträge genau festzustellen, denn die Büchrrfälschungey sollen mit große« Raffinement vorge nommen worden sein. Leisnig. Piel böse» Blut macht in verschtedenen sozialdemokratischen Kreisen d« Beschluß der LandeSo«. sammlung, nach welchem höhere BettragSletstung beschlossen wurde. Man ist eben mit den Beschlüssen, die di« Ober- aeuoflen gefaßt haben, nicht einverstanden. Ein« dieser Tage in LeiSnig abgrhaltene Versammlung de» sozialdemo kratischen Arbeitervereins beschäftigte sich in sehr heftig« Weise mit dieser Angelegenheit. In scharfen Worten kriti sieren verschiedene Redner die beschlossene V«ttrag»«höhung. Da» SoltdarttätSgefühl, der Opfermut würden zu viel in Anspruch genommen, so daß schließlich auch einmal die Kräfte versagen müssen. Besonder» in d« gegenwärtige« Wirtschaftskrise, wo jede Arbeitnfamilie genötigt ist, ihre Ausgaben auf» genaueste einzuschränken, würde «ine weit«« BettragSerhöhung von tiefetnschneidend« Wirkung auf die Parteiorganisation sein. Erwähnt wurde auch, daß diese Beitragserhöhung wohl Mitgltederverlust« zur Folge haben würde. Schließlich ersuchten einige Redn« die Versammel- ten, sich dem Konferenzbeschluß au» Zweckmäßigkeitsgründen P» fügen, da da» letzt« Wort hierzu die nächste KreiSpartei- versammlung zu sprechen habe. Zu verdenken ist e« den Genossen in LeiSnig wirklich nicht, wenn sie nicht mehr zahlen wollen. OelSnitz i. Erzgeb. Unser großer vergarbeiterort will eine Wasserleitung errichten, deren Kosten auf unge fähr 800000 Mark geschätzt werden. Die Quellengebtete, in denen man gegenwärtig Schürfungen vornimmt, die einen Betrag von 17 000 Mark «fordern, liegen im StaatS- forst zwischen Hoheneck und Thalheim. Freiberg. Eine BergmannSwitwe im Alt« von 88 Jahren, in Zug wohnhaft, erschien persönlich beim hiesigen vergamt mit der Bitte, ihr auch eine Spende au» der Wernerschen Waisen-Gtistung gewähren zu wollen, sie sei doch auch Waise und habe keinen Bat« und keine Mutter mehr. Die» wurde der Bittstellerin gern geglaubt Und ihr Gesuch hatte Erfolg. Lu» dem Bogtlande. Die Wälder de» Vogt- lande» bieten in diesem Jahre infolge der anhaltend feuch ten Witterung: eWn überaus starken Pilzreichtum. Ganze Scharen von Sammlern kehren mit reicher Beut« vom Wcnde zurück, Auch die Beerenernte ist ergiebig. Die Preißelbeeren, jene vielbegehrte würzige, gesunde Frucht, werden leider halbreif abgerissen, an dunklen Stellen rot- färben lassen und schon jetzt in den Handel gebracht, ohne Rücksicht darauf, daß sie in diesem Zustande gesundheits schädlich sind. Schandau aufgefuuden. Er hatte seinem Leben durch Au, Revolverkugrl eia Ende gemacht. Gleich nach Eingang d« Briefe an dl« Direktion und den Prokuristen der Dresdner Bank umrde «in, Kaffearevtston »orgeuommen. den Büchern schlau «dacht« Fälschungen,