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neu« Rechnung SS 863 M. (i. B. 52263 M.) Das neu: Jahr hat tn allen Betrieben günstig begonnen, sodaß bet weiterem normalen verlaufe ein gute» Resultat auch für diese» Jahr zu erhoffen ist. , — Mit der Lindau-Wilhelmschen dreiaktigen Operette LFr»hltng»luft" gastierte gestern abend da» Grv- tzenhatner Ltadttheater-Enscmble wieder im Höpfncrschen Saale. Die prickelnde, trefflich«, packende Straußsche Musik, die ja schon vielfach volkstümlich ist, verdient natürlich hervorragendste Anerkennung, während Text und Inhalt der Operette den bekannt französischen Ur sprung von zweifelhaftem Werte verrät. Die Musik kam auch gestern zu bester Wirkung und fieberte der Aufführ ung einen vollen Erfolg, zumal auch die Darsteller sich Ihrer Aufgabe gewachsen zeigten und sich derselben im tdrsemble und im einzelnen bestens erledigten, viel leicht sollte und könnte man nur noch auf etwa» deut lichere Textaussprache mehr Gewicht legen. DaS Audi torium zollte wiederholt lebhaften Beifall, der wohl Dar stellern wie der Kapelle gletchteilig verdientermaßen gelten sollte. Der Besuch ließ in anbetracht der hohen Losten, die die Direktion rwcifellos gehabt hat, tu wün schen Übrig. —* Im Wettiner H0s sand gestern abend ein Ball des Robert Richterschen Tanzkursus statt, der un gemein geschickt und reizvoll arrangiert war. Nachdem die jungen Damen und Herren gezeigt hatten, daß sieS in der Kunst TerpsichvrenS unter der tüchtigen Leitung recht weit gebracht haben, folgten eine Reihe gan- prächtiger Tänzaufführungen, die einesteils von den KursuSretlnehmern, andererseits von der Tochter Milda de» Hern» Richter Vvrgeführt wurden. Sie gelangen aufs beste und stellten dem Können des Arrangeurs ein glän zendes Zeugnis «u». Besonders schön war eine größere Tanzaufsührung, die sich „Der Traum der Gärtners" betitelte, bei der ein Tanz der Blumen und der Schmet terlinge, wie «in Tanz der Blumenfee sich zu einem vorzüglich wirkenden Gesamtbild« vereinten. Ten Tanz- aufsührungen folgte Tafel. —* In vorliegender Nummer beginnen wir mit dem Abdruck de» neuen, hvchspannenden Romans „Gespenster", der dle Leser von Anfang bis Ende fesseln dürste. Aus technischen Gründen wird dieser Roman nicht „unterm Strich" in kleinen Spalten veröffentlicht, Pondern wie die Sonstigen Artikel in langen Spalten. Heute befindet sich der Roman auf Seite 6. — Der Sächsische Landtag tritt am Freitag, den 10. April seine Osterferien an, um dann die Arbeiten am Mvntag, den 27. April wieder aufzunehmen. —, Zu den Wahlrechtsverhandlungen wird heute von neuen Versuchen berichtet, zwischen den Kon servativen und Natiionallibcralen ein« Vermittlung her beizuführen. GS heißt, daß sich diese Verhandlungen auf der Grundlage eines Vierstimmen-Plural-Wahlrechts und eines Berufswahlrechts bewegt haben, vorläufig aber gescheitert sind. Für das BerufSwahlrecht nach dem Wahlvorschlage des L-taatSministerS v. Metzsch V0m Jahve 1904 war ein Viertel bis ein Drittel der Abgeordneten in Aussicht genommen. Es sollte damit «in« Annäherung an den Graf Hvhenthalschen Vorschlag erfolgen. — Ter kaufmännische Stellenmarkt hat im letzten halben Jahre etwas abgeflaut. Das Hängt mit der Ge schäftslage, die sich nicht mehr fio günstig darstellt als vor einem Jahre, eng zusammen. Trotzdem wurden bet dem „Verband Deutscher Handlungsgehilfen" zu Leipzig im Vorjahre nahezu 20000 offene Stellen zur Besetzung aufgegeben und in diesem Jahre sind bereits gegen 4000 Besetzungsaüfträge aus allen Teilen de» Reiche»^ aus dem Auslande und von Uebersee eingelaufen. Im ähnlichen Verhältnisse liegen Angebote von Hilfskräften an» allen Geschäftszweigen vor. — In Dresden findet morgen im großen Saale des Evangelischen Vereinshauses, Zinzendvrfstraße, die Haupt versammlung des Landesverbandes evange lischer Arbeitervereine im Königreich Sachsen statt- Die aus dem Lande zusammen gekommenen Dele gierten besuchen vormittags gemeinschpstlich den Haupt- gottesdiensr in der Dreikönigskirche. — DaS neue Verzeichnis der den landwirt schaftlichen Kreisvereinen, dem btenenwtrt- fchaftlichen Hauptverein im Königreich Sachsen und dem Landesverband sächsischer Geflügelzüchtervereine ange schlossenen Zweigvereine für Ende März 1803 ist soeben im Amtsblatt des LandeskulturratS! erschienen. Danach zählen die fünf Kreishauptmannfchasten Sächsens 862 landwirtschaftliche Vereine mit 64 751 Mitgliedern, 103 bienenwirtschaftliche Vereine mit 3216 Mitgliedern, sowie 216 Geflügelzüchtervereine mit 10611 Mitgliedern. — DaS Ministerium des Kultus und öffentlichen Unterrichts hat am 13. Januar eine wichtige Verordnung an die Gymnasien erlassen, die sieben Punkte umfaßt: ,1) An staatlichen und unter staatlicher Verwaltung stehen den Gymnasien sollen Schulärzte eingesührt werden. 2) Fertenarbeiten für die Sommerferien aufzugeben ist fort an gesetzlich verboten. 3) An Stelle der zweiten latei nischen Arbeit bei der Reifeprüfung tritt eine Uebersetz- ung aus dem Lateinischen. 4) Die Michaelisprüfungen fallen weg, ebenso 5) die sogenannten Vierteljahrsbrtefe; den Eltern bleibt es überlassen, selbst Erkundigungen über die Fortschritte ihrer Söhne einzuziehen. 6) Um mehrer» Nachmittage unterrichtsfrei zn machen und den Schülern auch sonst Zeit zur Erholung -u schaffen, sind auf den Vormittag 5 Stunden mit Pausen von 10, 15 und 20 Minuten anzusetzen. 7) Den Jugcndspielen soll ausgiebigste Pflege zuteil werden. * Gröba, 28. März. Di« bevorstehende Einweihung der neuen Schule gibt Veranlassung, einmal etwa» von den alten Schulen in Erinnerung zu bringen und der Vergessenheit zu entreißen. Wann tn Gröba da» erste Schulgebänd« errichtet wurde, ist in Dunkel gehüllt. Ruf- zeichnungen darüber existieren nicht und so ha» man zu Vermutungen müssen sein« Zuflucht nehmen. Di« alte Schule an d«r Kirch«, da» erst« Schulgebäude in Sröba, war vor rrlchltch 100 Jahren so baufällig geworden, daß man an d«n van eine» neuen Schulhaufe» hat denken müssen. Man hat nun da» Alter diese» Hause» damal« auf 150 Jahr« geschätzt, und darau» gefolgert, daß also da» erst« Gchulhau» um di« Mitte de» 17. Jahrhundert« erbaut worden sein mag. Da diese» Gebäude direkt neben der Kirche lag, ist «» fast au»geschlossen, daß e» früher zu anderen Zwecken gedient hat oder zu anderen Zwecken er- laut worden ist, denn e» war früher üblich, da» Schul sau» direkt neben die Kirch« zu setzen. Diese» erst« Schul- jebäude mag selbst für damalige Verhältnisse ein recht be- chetdene» Häubchen gewesen sein. Al» «» baufällig wurde, ieß Frau Marie Elisabeth Rüssing. auf Eröba ein neue» Schulhau» auf ihre Kosten auf derselben Stelle errichten und -war .ein große» massive» Hau»". Diese» groß« massive Hau» bestand au» einer Schulstube mit der Lehrer- wohnung darüber und «» genügte seinem Zwecke reichlich 50 Jahre. Erst um 1870 hatte sich di« Schüler,ahl so vermehrt, daß man mit einem Klassenzimmer nicht mehr au»kam. Di« Schule erhielt daun ihre jetzige Gestalt. E» wurden zwei Klassenzimmer im Parterre eingerichtet mit dem Eingang« tn der Mitte. Während de» Baue» wurde ein« Klass« interim-weise tn der Feldmühle unter richtet. Zehn Jahre genügte die Schule mit ihren zwei Lehrzimmern dem Bedarf. 1880 entschloß man sich zum Bau eine» zweiten Schulhause» und zwar ist da» der Teil der bisherigen Schule», in welchem sich die Direktorwohnung befindet. Aber Eröba» Einwohner- und damit Kinderzahl wuchs schneller al» man sich gedacht hatte. Schon fünf Jahre später mußte man sich zu einem Anbau entschließen, der 1885 tn Benutzung genommen wurde. Er bestand wieder au» einem Klassenzimmer mit einer Wohnung dar- über. E» wurde aber nach wenigen Jahren eine dritte Schule notwendig, die rechtwinklig zu dem vorerwähnten Schulhause erbaut wurde. Diese dritte Schule bestand au» mehreren Klassenzimmern mit Lehrerwohnungen und wurde 1893 eingeweiht. Der Schulvorstand sah sich ober nach kurzer Zeit in der Hoffnung getäuscht, nunmehr für längere Z«tt für genügende Räumlichkeiten gesorgt zu haben. ErvbaS Einwohnerzahl stieg fortgesetzt und nach nur vier Jahren mußte an die dritte Schule angebaut werden. Da» Gebäude wurde um 4 Schulzimmer, 2 Lehrer- Wohnungen und 1 Htlf-lehrerwohnung vergrößert. Di, alte Schule an der Kirche wurde dann zu Unterrichts- zwecken nicht mehr benutzt; sie diente nur noch al» Lehrer- wohnuug. Nach sieben Jahren, 1904, mußte aber auch dort wieder ein Schplzimmer benutzt werden und 1906 auch die zweit« Schulstube. Aber alle diese Schul- räumlichkeiten konnten die im Jahr« 1906 auf 815 ange wachsen« Schülerzahl kaum noch oufuehmen und der Schul vorstand sah sich vor di« Notwendigkeit gestellt, weitere llnterricht»räume zu beschaffen. Er einigt« sich auf das Projekt, ein neue» großes Zentralschulgebäude zu errichten und zwar am Georgplatze. Die ersten Arbeiten begannen dann im genannten Jahre und am 29. November 1906 konnnte di« Grundsteinlegung erfolgen. Rund anderthalb Jahre hat also der Bau gewährt, bi» er zur Ingebrauch nahme fertig ist. — Die fortgesetzt notwendig geworden« Beschaffung von UnterrichtSräumen wird man begreiflich finden, wen« man erfährt, daß die Schülerzahl in 70 Jahren um über 700 zugenommen hat. End« der 80er Jahre vorigen Jahrhundert» besuchten die Schule 140 Kinder; gegenwärtig mögen eS aber gegen 850 sein. In den fünf letzten Jahren betrug die Zunahme im Durch- schnitt je 30 Kinder; 1903 gingen 698 Kinder zur Schule. Die Schülerzahlen au» den früheren Jahren festzustellen, war leider nicht möglich. Die Zahl der FortbtldungS- schüler betrug in den letzten Jahren fast regelmäßig gegen 60, die (nur während de» Winterhalbjahres- in zwei Klaffen unterrichtet wurden. Diese Klaffen durch Abgllederung von FachfortbtldungSschulklassen zu vermehren, wurde vor einiger Zeit al» nötig beschlossen. Dresden, 27. März. Für die Herstellung eine» Deckengemäldes im FeMaale de- neuen Rathauses war ein Betrag Vvn 50000 Mark veranschlagt morden. Der Rat bewilligte nun noch Weitere 50000 Mark aus den Mitteln des VerschönerungsfvndS der Dr. Güntzschen Stif tung für diesen Zweck. — Der Zusammenschluß der nationalen Arbeiter- und HandlungSgehilfenfchaft hat sich kürzlich hier vollzogen und schreitet durch den unlängst gegründeten Arbeitsausschuß nationaler Arbeiter- und HandluugSgehilfenvrganisationen rüstig vorwärts. In der Vereinigung finden sich die Evangelischen und Katho lischen Arbeitervereine, die Htrsch-Dunckerschen und die christlichen Gewerkschaften, der Leipziger Handlungsgehil- fenverband und die Deutsch-Nationalen, wi« auch der 1858 er Handlungsgehilfenverein, Hamburg. — Sine Mit gliederversammlung des FlvttenbundeS Deutscher Frauen fand heute nachmittag 4r/z Uhr im Beretns- haus Zinzendvrsstratze statt. Auf der Tagesordnung stehen die Erstattung des Jahresberichte» vvm Landesverband Königreich Lachsen und «ine Besprechung über die am 18. Mat 1908 in Dresden stattfindende Generalversamm lung des FlvttenbundeS Deutscher Frauen. — Am 1. April feiert der in den weitesten Kreisen bekannte und be liebt« Kapellmeister im 177. Regiment, Herr Röpenack, sein 30jährige» Dirigenten-Jubiläum. Seine mvsikal sche Ausbildung genoß er tn Bückeburg vvn Mitgliedern der twrtigen Hvfkapelle, sowie vvm Hofkapellmeister Profes sor Gulvmy und Hofpianist Schulz. Auf Grund seiner musikalischen wie wissenschaftlichen Bildung wurde ihm die Berechtigung zum Einjährig-Freiwilligen-Dienst zu erkannt. Sein (Antritt erfolgte im Dezember 1869 beim westfälischen Jägerbatailben Nr. 7. — Am Donnerstag abend gegen 11 Uhr schlugen au» den Fenstern der Krvn- leuchterfabrtk vvn Seifert u. Ko. die Hellen Flammen heraus. Tie anrückenden Löschzüge mußten sechs Schlauch leitungen zur Bekämpfung de» weit vorgeschrittenen Brande» anwenden. Der angerichtete Schaben beträgt etwa 50—60000 Mark. Die Ursache de» Feuer» dürfte auf Unvorsichtigkeit zurückzusühren sein. Man vermutet, daß ein svrtgewvrfene» brennende» Streichholz bet Be endigung der Fabrikarbett um 6 Uhr abends einzelne Gegenstände des Lagerraums» in Brand gesetzt hat. Tas Feuer breitete sich dann unbemerkt immer weiter aus, bis in der Nacht die Flammen aus den Fenstern schlugen. Königstein. Der Kontorist Eduard Feller aus Aussig, der bet der Firma C. H. Ritter in Königstein in Stellung war, unterschlug 420 Mark und flüchtete. In Bodenbach wurde er erwischt. Schandau. Dieser Tage sollte die 12 jährige Toch ter de» Eisenbahnbediensteten Anüon Hanke in Groß wehlen t. B. ein Dampfbad nehmen. Zu diesem Zwecke legte man über einen mit siedendem Wasser gefüllten Behälter ein Brett und setzt« das Kind darauf. Es hielt jedoch die Last nicht aus uüd zerbrach. Das Mädchen ver brühte sich derart, daß es an den erhaltenen Verletz ungen starb. Weißenbvrn. In der hiesigen Papierfabrik wurde der Maschinenschmierer Max Alfred Mücke aus Berthels dorf von einer Maschine zermalmt. Schönau. Der 15 jährige Arbeiter Resch aus Sieg mar fuhr auf seine,» Rade sö unglücklich in ein ent- gegenvomrnendes Geschirr, daß er tot liegen blieb. Zittau. Beim Spiel stürzte ein 9 jähriger Sohn des Zimmerpoliers Kaiser auf das Trottoir und starb als bald. Chemnitz. In einer Maschinenfabrik verunglückte gestern der aus Stadtsteinach in Bayern gebürtige 22 Jahre alte Handarbeiter Schuberth dadurch, daß ijn die Kurbel einer Wind« K> heftig an den Kopf traf, daß er tot zusammenbrach. HelberSdvrf bei Chemnitz. Der Gemeinderat Hier selbst Hot beschlossen, bei dem Rate der Stadt Chemnitz anzufragen, ob er geneigt sein würde, wegen Einver leibung des hiesigen Ortes in die Stadt Chemnitz mit dem Gcmeinderate in Verhandlungen einzutrcten. Leipzig, 27. März. Ein etwas tragiv.mifches Ende hat die Aussperrung der Marmorarbeiter genommen. Sie haben beschlossen, unter den alten Bedingungen weiter zu arbeiten, weil für besonders tüchiige Arbeiter der Ltundenlvhn etwas erhöht werden soll, hauptsäch lich aber, weil ihr Kassierer, dem die Streikkasse anver traut war, sämtliche Unterstützungsgelder unterschlagen hatte. — Eine etwa 35 Jahre alte Arbeiterin wurde von einem Drvschkengeschirr totgefahren. Mühlberg. Der Vertrag zwischen Herrn Restau rateur Petrvlle in Riesa und der Stadt über Verpach tung des Hauchwitzschen Grundstücks ist abgeschlossen wor den. Tie Verpachtung erfolgte für die Schankwirtschast und Gärtnerei aus drei Jahre, für das Fcldgrundstück auf ein Jahr, Aus dem Gerichtssaal. * Riesa, 28. März. Der hier wohnende Möbel- pölierer K., der nebenbei Automaten verkauft, war ange- klagt, sich gegen 8 286 des Reichsstrafgesetzbuches ver gangen zu haben. Dieser Paragraph lautet: „Wer ohne obrigkeitliche Erlaubnis öffentliche Lotiericn veranstaltet, wird. .. bestraft. Den Lotterien sind öffentlich veran staltete Ausspielungen beweglicher oder unbeweglicher Sachen gleich zu achten." Der Angeklagte hatte in einem hiesigen Restaurant einen Automaten zum Ausspiclen von Zigarren aufgestellt. Er behauptete, daß ein Gewinn hier bei nicht lediglich vvm Zufall, sondern von der Geschick lichkeit deL Spielers abhänge. Nach praktischer Vorführung des Apparates kam aber das Gericht nicht zu der Ueber- zengung, daß eine besondere Geschicklichkeit bei einem Gewinn entscheidend sei. Bon 30 Proben waren 23 Nieten und 7 Gewinne. Der Apparat war somit als ein Glücks spiel anzusehen. Das Gericht verurteilte den Angeklagten zu 20 Mark Geldstrafe ev. 4 Tage Gefängnis. Der mit angeklagte Gastwirt W. erhielt wegen Beihilfe zu dem Vergehen 5 Mark Geldstrafe ev. 1 Tag Gefängnis. — Der 20 Jahre alte Schlosser A. M. M. aus Zadel bei Meinen und der 40 Jahre alte Tagearbeiter W. R Sch auS Mehltheuer hatten in Riesa eine Schlafstellenver- mietcrin um 8,95 bezw. 5 Mark betrogen. Sie hatten sich dort eingemietet, ohne im Besitze von Geld zu sein und ohne daß sie Aussicht gehabt hätten, solches zu ver dienen. Beide waren Wohnung und Kost für einige Tage schuldig geblieben, M. hatte sich außerdem ein bares Darlehen vvn 2,25 Mar? erschwindelt. M. erhielt wegen Betrug in zwei Fällen 10 Tage Gefängnis, Sch. wegen Betrug in einem Falle 5 Tage Gefängnis. — Der 16- jährige Diensttnecht A. P. Sp. aus Kreinitz, jetzt in Pah renz in Stellung, hatte einem Knechte eine Taschenuhr mit Kette aus dessen Kammer gestohlen. Mit 2 Tagen Gefängnis muß er seine Verfehlung büßen. — Außer dieser» drei Verhandlungen wurden noch zwei Privat- klagsachen erledigt. Die erste endete mit Freispruch des Privatbellagten. Dieser sollte einen mit ihm im selben Geschäft Angestellten durch einen Brief beleidigt haben, de»r er an den Chef richtete. In der zweiten Privatklag sache, die kürzlich behufs Ladung neuer Zeugen ausgesetzt worden war, wurde die Angeklagte zu drei Wochen Ge fängnis verurteilt. Die Verhandlung sand unter Aus schluß der Oefsentlichkeit statt. Die Angeklagte hatte be züglich einer Bäckermeistersehesrau beleidigende Neuße rungen getan.