Volltext Seite (XML)
Riesaer D Tageblatt ««d Arrrrtgrr (LlbeblM und Au-chey. Awtsötaü Mr die König!. AmtShauptmannschast Großenhain, das König!. Amtsgericht und den Rat der Stadt Riesa, sowie den Gemeinderat Gröba. S9. Mittwoch, 11. März 1S98, abends. 61. Jabrg. DaS Messer Tageblatt erscheint jede« Tag abends mtt Ausnahme der Eon», und Festtage. Bierteljährlicher Bezugspreis bei Abholung in der Expedition in Riesa I Mari SO Psg., durch unser« TrSger srrt i»S Hau» 1 Mark SS Psg, bet Abholung am Schalter der katserl. Postanstalten 1 Mark SS Psg., durch den Briefträger frei in» Hau» L Mark 7 Psg. Auch MonatSabonnements werden angenommen. Auzrigrtl-Annahm« sür die Nummer de» Ausgabetage« bl» vormittag v Uhr ohne Gewähr. Rotationsdruck und Verlag von Langer L Winterlich in Riesa. — Geschäftsstelle: Goethestraße VS. — Für die Redaktion verantwortlich: Hermann Schmidt in Riesa. Eingegangen find folgende Gesetze, Verordnungen und Bekanntmachungen, die in Ler RatSkanzlei eingesehen werden können: Gesetz, betreffend die Kontrolle des ReichShauShaltS, der LandeShauShalir von Glsaß-Lothringen und deS Haushalts der Schutzgebiete. Vom 8. Februar 1908. Be kanntmachung, betreffend Aenderung der Anlage L zur Gtsenbahn-BerkehrSordnung. Vom 1. Februar 1908. Bekanntmachung, betreffend die dem Internationalen lieber- etnkommen über den Etsenbahnsrachtoerkehr beigefügte Liste. Dom 4. Februar 1908. Bekanntmachung, betreffend Aenderung der Nr. XV in Anlage L zur Eisenbahn-Ber- kehrSordnung. Vom 5. Februar 1908. Verordnung, die Erweiterung der Strafbefug. nisse de» derzeitigen Gemeindevorstandes von Leutzsch betreffend; vom 19. Dezember 1907. Bekanntmachung, die anderweit« Regelung der Gerichtsbarkeit über die Stäbe der Kommandobehörden, die Truppenteil« und Militärbehörden der Armee betreffend; vom 18. Januar 1908. Verordnung, die Anmeldepflicht der Aerzte und Zahnärzte betreffend; vom 31. Januar 1908. Bekanntmachung, betreffend die Anzeigepfltcht für die Gehirn- Rückenmarkentzündung und die Gehirnentzündung der Pferde. Dom 13. Februar 1908. Nachtrag zu der Urkunde über die Stiftung der Carola-Medaille; vom 10. Februar 1908. Bekanntmachung, eine Ergänzung der Hofrangordnung betreffend; vom 14. Februar 1908. Verordnung, die Anzeigepfltcht bei ansteckenden Krankheiten betreffend; vom 14. Februar 1908. Verordnung, die Abgabe stark wirkender Arzneimittel betreffend; vom 18. Februar 1908. Gesetz, betreffend eine Abänderung des Gesetze» über die LandeS-vrandoerstcherungS» anstatt vom 25. August 1876 in der durch die Gesetze vom 13. Oktober 1886 und vom 5. Mat 1892 ihm gegebenen Fassung; vom 25. Februar 1908. Gesetz, be treffend die Bestrafung der MajestätSbeleidtgung. Vom 17. Februar 1908. Gesetz, betreffend die Feststellung eines Nachtrags zum ReichShauShaltS-Etat für das Rechnungs jahr 1907. Vom 24. Februar 1908. Gesetz, betreffend die Abänderung des Zucker- steuergesetzeS. Vom 19. Februar 1908. Allerhöchster Erlaß, betreffend die Aufhebung der Kolonialrats und di« Bildung von Kommissionen beim ReichS-Kolonialamte. Vom 17. Februar 1908. Handels- und SchtffahrtSübereinkunft zwischen dem Deutschen Reiche und dem Fürstentum« Montenegro. Vom 18. Juni 1907. Der Rat der Stadt Riesa, am 7. März 1908. Fnd. Die am 12. März 1SO8, dar«. 1» Ahr angesetzte Versteigerung ist aufgrhobew Riesa, den 11. März 1908. Der Gerichtsvollzieher de- Kövigl. Amtsgerichts. Einladung. Die jungen Mädchen, die sich als Helferimrett für die KindergotteSdtenste ge meldet haben oder noch melden wollen, werden ersucht, sich Freitag, den 13. März e. nachm. Uhr im Koufirmaudeusaal der Trtaitattsktrche zu einer Besprechung ein- zufinden. Das ev.rluth. Stadtpsarramt. Riesa, 11. Mär, 1908. Friedriche Freibank Mesa. Morgen Donnerstag, den 12. März dsS. Ihr»., von vormittag» Uhr ab gelangt auf der Freibank im städtischen Schlachthof da» Fletsch eines RittdeS zum Preise von 45 Pfg. pro V, ^8 -um Verkauf. Riesa, am 11. März 1908. . Die Direktion de» stttt. Schlachthofes. Nachdem die Ergebnisse der diesjährigen Einkommen- und bez. ErgSnzungSsteuer- einschiitzung den Beitragspflichtigen bekannt gemacht worden sind, werden in Gemäßheit der Bestimmungen in 8 46 Sbs. 2 und 3 de» Einkommensteuergesetze» vom 24. Juli 1900 und bez. Z 28 Abs. 2 de» Ergänzungssteuergesetzes vom 2. Juli 1902 alle Per sonen, welche hier ihre Steuerpflicht zu erfüllen haben, denen aber die Steuerzettel nicht haben behändigt werden können, aufgefordert, wegen Mitteilung des Einschätzungsergeb- uifleS sich bei der hiesigen Ortssteuereinnahme zu melden. Streumen und Wülknitz, den 10. März 1908. Die SemeiudevorftSude. Oertliches und Sächsisches. Riesa, 11. März 1908. —* Nichtamtlicher Bericht über die gestern, Dienstag, abends von 6 Uhr an stattgefundene öffent liche Sitzung de» Stadtverordneter»!«!!«. giumS, zu der eine 12 Punkte umfassende Tagesordnung vorlag. Die vom Vorsitzenden, Herrn OberamtSrichter Heldner, geleitete Sitzung war von 15 Mitgliedern besucht. Al» Vertreter de» Rate» war Herr Bürgermeister Dr. Dehne anwesend. Die Sitzung währte bi» 8 Uhr. Der vorgerückten Zeit wegen wurden zwei Punkte von der Tagesordnung abgesetzt. Einen breiten Raum nahm in den Verhandlungen di« Rechnung über die RittergutS- ökonomie-Berwaltung ein und auch die Rechnung über die Etadthauptkasse auf 1906 war ein sehr umfängliches Werk, sodaß die Zett schon vorgeschritten war, als diese beiden al» erste verhandelten Punkte erledigt waren. Bei allen übrigen Punkten gingen die Verhandlungen glatt vor sich. Im einzelnen ist über die Verhandlungen folgende» zu be richten: 1. Die Rechnung derStadthauptkasse vom Jahre 1906 lag mit dem Prüfungsergebnis de» Herrn BerbandSrevisor» Eckner und den zu dessen Erinnerungen gefaßten Beschlüssen de» Rate» vor. Der Herr Vorsitzende beschränkte sich bet seinem Vortrag auf bemerkenswerte Er- innerungen des VerbandSrevisorS, die sämtlich durch ent sprechende Beantwortungen ihre Erledigung gefunden haben. Für Fuhrlohn bet Kohlenlteferung für da» Gaswerk sind 9 M. zuviel verausgabt worden, welcher Betrag von der betreffenden Firma zurückgezahlt werden soll. Bet Abschluß der Jahresrechnung für den Schlachthof, die mit 798,41 M. Defizit abschließt, soll ersichtlich gemacht werden, ob der Fehlbetrag aus dem Erneuerungsfonds zu entnehmen oder auf neue Rechnung oorzutragen ist. Bei ders Schüler- btbliothek seien 129,66 M. Ausgaben au» Lesegeldern ge deckt, aber nur 75,93 M. belegt. Angestellte Erörterungen haben ergeben, daß hier eine Verwechslung vorliegt. Der erstgenannte Betrag stellt den Kaflenbestand dar. Lei Konto Krankenhau» bemängelt der BerbandSrevisor, daß da» Srstattung»register mangelhaft geführt sei und daß für den Bau de» Jsolierhause» 26903,52 M. verwendet, aber 80000 M. der Anleihe entnommen seien. Der Rat hat beschlossen, zu sorgen, daß da» Erstattungsregister korrekt geführt werde, da e» eine wesentlich« Grundlage für die Rechnung sei, und den unverwendeten Mehrbetrag au» der Anleihe für die Zwecke de» Krankenhauses verfügbar zu halten. Auf eine Bemerkung de» BerbandSrevisor», daß ein Betrag für Malerarbeiten in der HauSmannSwohnung des Technikums in ein falsche» Konto eingestellt worden sei, hat der Rat beschlossen, da» jetzt zur König Albert- Stiftung gehörige RettungShau» auf die Armenkasse, da» TechnikumSgebäude aber, da» jetzt zur Armenkasse gehört, auf die Stadtkaffe zu überschreiben. Ueberschreitungen sind bet Konto „Rathaus* für Bau- und Unterhaltungskosten 179,94 M. entstanden, bei Konto „Rittergut" 1640,92 M. für RuffenwohnhauS, Reparaturen, bei Konto „Kasernen" 1549,46 M. für Kaserne an der Friedrich August-Gtraße, bet Konto „Schlachthof" 3800,17 M. für Mehraufwendungen an Feuerung, Löhnen, Chlorcaleium, Oel, Putzmaterial usw., doch ermäßigt sich dieser Betrag durch Mehreinnahmen auf 798,41 M., bet Konto „Allg.Verwaltungsaufwand" 144,85M. für Druckkosten, bet Konto „Parkanlagen" 837,70 M., bet Konto „Straßenbeleuchtung" 2221,04 M., bet Konto „Feuerlöschwesen" 52,83 M. sür Unterhaltung der Feuerlösch- geräte, bet Konto „Stadtkrankenhaus" stehen den Mehr- aufwendungen Mehreinnahmen gegenüber, bet Konto „Real- progymnastum" waren kleine Ueberschreitungen für Heber- stunden, Miete rc. zu verzeichnen, bet Konto „Insgemein" 949,93 M. Mehraufwand. Der Rat hat nach Vortrag der gezogenen Erinnerungen und nach entsprechender Beant wortung derselben beschlossen, die Rechnung richtig zu sprechen und die mehroerbrauchten Beträge nachzuverwilltgen. Ohne weitere Debatte trat das Kollegium dem RatSbe- schlusse bei. 2. kam die Rechnung der RittergutSökonö- mte-Verwaltung auf da« Wirtschaftsjahr 1. Juli 1906 bis 30. Juni 1907 zur Vorlage; sie wurde von Herrn Stadto. Braune erstattet und zwar dergestalt, daß dieser mit den Hauptposten vergleichsweise die ent- sprechenden Summen früherer Jahre gab. Bei dem allge meinen Interesse, da» die Oekonomieoerwaltung der Ritter gutes besitzt, seien die Ausführungen des Herrn Braune in möglichster Ausführlichkeit wird »gegeben: In der Bilanz stand da» lebende Jnnentar mit 95000 M. (1905/06 91000 M., 1904/05 86000 M), das tote Inventar mit 34000 M. (1905/06 44000 M), die Vorräte betrugen 13593 M. und die Feldkosten 42800 M., beide Posten ungefähr soviel wie im Vorjahre. Die Gewinn- und Ver lust-Veränderung ist folgende gewesen: der Gewinn betrug im Berichtsjahre 45496 M. (1905/06 58321 M., 1904/05 55000 1903/04 51000 M, 1902/03 46000 M.) DaS vergangene Jahr war also seit fünf Jahren das ungünstigste Wirtschaftsjahr. Der hierüber um Aufklärung ersuchte Herr Administrator Lehmann hat da« Mindererträgnis auf den Getreidebau zurückgeführt. Für künstliche Düngemittel wurden im Berichtsjahre 12000 M. (1905/06 10600 M., 1904/05 ungefähr 11500 M.) aufgewendet, die Löhne be- trugen 35000 M. (37099, 31000), Reparaturen verursach, ten 4700 M. (3700, 3800) Ausgaben, die allgemeinen Un kosten beliefen sich auf 1686 M. Futtermittel kosteten 29000 M. (36000, 26000). Die Ergebnisse bezüglich des BieheS waren die ähnlichen wie in früheren Jahren. Ge treide erbrachte 59800 M. (70000, 72000, zwei weitere Jahre vorher je 57000 M.). Für Kartoffeln wurden ge- löst 5700 (10000,9000). Die Brennerei erbrachte 12150 M. (17500, 19000). Der Zuckerrübenbau erbrachte 23000 M. (26000, 16000, die zwei weiteren Jahre vorher 19000 und 15000). Der Milchertrag betrug 25600 M. (21556,18000, 20000, 22000). Der Herr Administrator habe das Er gebnis, durch welches also das Wirtschaftsjahr sich als das zweiischlechteste seit den letzten Jahren darstellt, auf die Schwankungen in den Witterungsverhältnissen zurückgeführt und gegen solche Einflüsse sei nicht» zu machen. Der Rein gewinn der letzten drei Jahre betrage 53000 M. und man könne froh sein, daß die Ernte und der Ertrag so gewesen. Dieser Ertrag stelle bei Berücksichtigung der Verzinsung de» Anlagekapitals einen tatsächlichen jährlichen Nutzen von 10000 M. dar. Selbst wenn einmal Viehseuchen oder Hochwasser daS Endergebnis beeinflussen sollten, so würde sich doch dieser durchschnittliche Nutzen nicht wesent lich anders gestalten. Die Rechnung sei sorgfältigst von Herrn BerbandSrevisor Eckner geprüft, von diesem gezogene kleine Erinnerungen hätten sich erledigt und er bitte um Richtigsprechung der Rittergutsrechnung. — In die De batte eintretend spricht zunächst Herr Stadto. Winter sein Befremden darüber auS, daß das Rittergut im ver- gangenen Jahre weniger gut gemacht habe, als andere Jahre. Er habe gehört, daß gerade daS vergangene Jahr ein gutes gewesen sei, nicht nur bezüglich des Getreide», sondern auch bezüglich des Viehes. Ihm erwidert Herr Stadto. Braune, daß er bezweifeln müsse, daß die Ernte gut gewesen sei. Zugeben wolle er, daß vielleicht einzelne Güter durch besonder» günstige Umstände gute Ernten gehabt haben könnten, im allgemeinen sei sie aber nicht so gewesen, wie die vorhergegangenen Jahre. Welchen Einfluß die Witterungkverhälinifle auf die Gestaltung der Ernte hätten, zeige sich in diesem Jahre beispielsweise bei MhMgsnchMis i. d. Gxped. d. Bl. für Wohnung-Suchende kostenfrei. Für Der- Mieter: bei Selbsteintrag in die Liste 10 Pf., bei verlangtem Eintrag durch unseren Beamten 20 Pf.; die im Tageblatt annonicerten Wohnungen re. finden kostenfreie Ausnahme. WohkUilMWeis!