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vle SHachttzohle, wv er tot Negen bNev. — Meseritzr Ter Pferdeknecht Johann Krsicki wurde gestern enthauptet, der wegen Ermordung der auS drei Personen bestehenden Familie Greiser tu WiebelShvf, begangen am« 1. April 1S0S, dreimal zum T0d« verurteilt worden war. — Lüneburg: Tie Strafkammer verurteilte den sechzehn jährigen SckifsSjungen Müller au- Sebnitz in Sachsen tvegen TotschlagSversuchS zu zwei Jahren Gefängnis. M hatte vor einigen Wochen auf einem Elbkahn bei Hitzacker Aines Schisser während des Schlafes durch Beilhiebe zu »Sten versucht, um sich dessen Barschaft zu bemächtigen. — ^Stettin: Kapitän Falk des gestern von England in Swinemünde eingetrvffenen TampferS „Bavaria", der Reederei Kunstmann-Ltettin gehörend, hat in der Nord see während eines Orkans die russisch« Bark! „John Gill" Unit Notflagge angetrvsfen, welcher die Lebensmittel aus- tzegangen waren. Kapitän Falk lieh ein Rettungsboot be gannen und versah die erschöpfte Mannschaft mit Lebens mitteln. — Heidenheim: In der Nacht vom Sonntag zum Montag ist der öl Jahre alte Schliesser Wolf von Neu- hörnitz bei Zittau von zwei IS jährigen Fabrikarbeitern niedergeschlagen worden. Ter Erschlagene Poll in einer Wirtschaft einen Simtli-Lausendmarkschein vvrgezeigt ha ben. Ter Pvlizeibericht stellt aber fest, bah Wolf nicht beraubt worden ist. Tie Entdeckung der Täter ist durch eine in der Hand des. Doten ausgefundene Uhr herbetge- fLhrt woroen, in welcher der Name deS einen Täters eingraviert war. — Stuttgart: Tie durch einen Or kan beschädigte RetchSballonhall« wurde von einem Ver treter des württembergtschen Ministerium« dpö Zinnern untersucht. Ter Schaden ist geringer, als man vermutet hatte. Tie Reparatur wird sofort in Angriff genommen werden, da der Lee ruhig ist. — Birmingham (Ala bama) : Von den bei der Explosion in dem Bergwerk Jo- londa Verschütteten sind 3ö Leichen geborgen worden. Vetter»«r1e. Sturm 7S0 vsrometerstsud VNt-rtrIN »«« R. Mittag« 1L Uhr. Sehr Nocken 770 «»ständig sch.700 Schön Wetter veränderlich 75g Regen (Wind) viel Regen 740 Kircheunachrichteu. Gröba: Donnerstag, den 19. Dezember, abend« '/,8 Uhr Bibelstunde in der Pfarre über Mare. 4, 2S ff. k. Burk hardt. Vsolonvn wurde am 8. Dezem ber auf dem Wege von Nickritz nach Weida ein V^ch mit Marken. Der ehrliche Finder wird gebeten, dai- selbe in Weida Rr. 6 abzugeben. wurde am 14. d. MtS. ans der Riesaer Elbbrücke eine Reiseplüsch decke. Dieselbe ist gegen die ent- ftandenen Kosten bei dem Unter- Zeichneten in Empfang zu nehmen. B 0 bersen, den 18 De^ 1907. Der Semeindevorstand. stmstiieken-keläer, Anträge »an Mk. anfw. saf. an 8 irSkoie, Vrvacko», . Slruvrstratze 23. Für sofort noch rüstig« Ritz««»« gefacht zur Wirtschaft und Pflege eine« älteren Herrn. Näheres . Meitzaerstratze 34. Eine Person zur Anfwartaag auf ganze oder halbe Tage gefacht. Bezahlg. gut. Zu erfragen in der Exped. d. Bl. VreilngeM sofort aekacht Aittsoguit A«»»InIKoe. Wtzw. Kd.-Jäckchen u Huvtofen rill, zu oerk. Poppttzerstr. 30, 1. St Sin starker, großer, schön gezeichneter, echter Bernhardiner Hand ist zu verkaufen. Alter 5 Jahr. Zu erfrage« in der Srped. d. Bl. -ZchckischerWferhnnd zugelaufen. Abzuholen beim Feld gendarm Truppenübungsplatz Zeithain. ^llll. ttofslllöl»! Vuvk- unä psplonkLniilung kernspr. 1V7 — Liss» — llimplstr. SS emxllollll sein roiellsssortisrtes I^lger iu Ourtous w!t örlsk- pktplsrvu, weiss, kardix, I^elnsn unä vsrriort. kostLart«»- u. rLotaErApIils-^IbawS in nsneatsn Nüstern. koS8is-^tvUM8 in jeäsr kreislaxs. vlK»rrv»-Ltili8 nn6 vrt«tt»8eksA. poki«mm»ml«r r» k»t»bx«r»iri»a ffr«i««». kkotoxrapdlv-kLkmeu >, — in allen Orosssn onä k-urcküllruoxon. 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Jetzt lauschte der Diener im Vorzimmer an der Schlafgemach tür seines Herrn. Graf Joachim war immer eine Langschläfer und wahr scheinlich hatte ihn auch das weithin sichtbare Feuer wach- tzehalken. ! Dem Diener fielen ebenfalls die Lider vor Mattigkeit herab uud nachdem er im Schlafgemach keinerlei Geräusch vernommen hatte, schlich er sich aus den Zehen wieder davon. Er begab sich in seine Stube und legte sich aufs Ohr. Graf Joachim hatte angeordnet, daß Anton stets eilt dann erscheine wenn er das Glockenzeichen gab. Früher, als dieses Zeichen ertönte, hatte der Diener im Schlafge- umche nichts zu suchen. Zwei Stunden später — es ging nun bereits in den Hellen Vormittag hinein — pochte der Diener an die Tür Aines Herrn. Er hakte sich ausgeruhk und vergeblich auf ein Zeichen .gewartet. Sollte er es überhört haben, als ihn der Schlaf überfiel? Das war fast unmöglich. Die Glocke befand sich ja dicht über seinem Kopfe. Daß Graf Joachim noch immer schlief, war doch kaum annehmbar. > Anton ging deshalb kurz entschlossen hinüber und pochte an. Er wartete, eine Weile und als dann keine Antwort erfolgte, öffnete er und trat ein. Die Vorhänge waren gar nicht zugezogen, da» Fenster stand offen. u> Erstaunt blleb der Diener auf der Schwelle stehen. Der Graf war gar nicht zu Bett gegangen. Er saß an seinem Tische in dem bequemen Stuhle wie am Abend vorher, doch lag sein stopf auf der Platte des Schreibtisches. Seltsam kontrastierte das Licht der brennenden Lampe mit dem herelndringenden Tagesschein. Graf Joachim war am Tische eingeschlafen i Wie sonderbar. Dergleichen war noch niemals vorgekommen. Ankon näherte sich beklommen. »Herr Graf-, ließ er sich vernehmen. Graf Joachim rührte sich nicht, es blleb totenstill im Zimmer. »Herr Graf -- rief der Diener, denn ihm kam plötz lich eine furchtbare Ahnung. Eiskalt lief es ihm über den Rücken. Er legte diskret die Hand auf den Arm de» Grafen und beugte sich über die regungslose Gestalt. Aber mit einem Ruck fuhr er wieder in die Höhe, seine Augen öffneten sich weit und nahmen einen starren Ausdruck an. Dann rang sich ein heiser klingender Schrei über Antons Lippen und er zitterte am ganzen Körper. Reben dem Sluhe, auf welchem der Graf saß, be fanden sich auf dem Boden einige dunkle Flecke — Blut. Ankon taumelte schreckensbleich hinaus, um den jungen Grafen zu wecken. Die Lampe zischte nocb einige Male empor, dann er losch sie. Mit dem lauten schrei: »Herr Graf, kommen Sie um Gotteswillen 1 Es ist ein gräßliches Unglück geschehen-, stürzte Ankon in das Schlafgemach des jungen Herrn. Schlaftrunken richtete sich Leo empor. »Was zum Henker gibt es denn?- murmelte er und starrte den Diener an, der mit schlotternden stuleen vor ihm stand. »Ein entsetzliches Unglück — der Herr Gras —* Mit einem Satze war Leo aus dem Bett. »Ein Unglück, das meinem Vater betrifft?- »Ich weih selbst noch nicht, was geschah-, jammert« der Diener konfuse. »Aber kommen sie selbst, gnädiger Herri- - 3m 7lu befand sich Graf Leo in seinen Kleidern und eilte mit dem Diener nach dem Schlafzimmer sein« Vater«. Zugleich betraten beide dasselbe. Bei dem Erblicken der Vlukspuren überzog Leichen blässe das Gesicht Leos. Er rüttelte den Vater an den Schultern. Graf Joachim gab jedoch kein Lebenszeichen mehr von sich. Etwas Hartes fiel mit leichtem klirren auf den Boden. > Ankon wollte es aufheben, doch seine Hand zoa sich voller Grauen zurück. Es war ein blutbedecktes Stilett. Die Fächer des Schreibtisches waren erbrochen, Brief« lagen wild durcheinander. Auch Lin Geheimfach war auseinandergesprengt. Dort verwahrte Graf Joachim, wie Leo genau wußte, außer einem Testament auch noch ein« größere Summe in Gold. Das Testament war noch da, von dem Gelde kein« Svur. Leer gähnte der aufgesprengte Raum dem jungen Grafen entgegen. Gros Joachim, gab keinen Laut von sich, als ihn der Sohn im Stuhle aufrichkeke. Schlaff fiel der Körper wieder zurück. »Ermordet — koki- stöhnte Graf Leo mit fahlen Lippen. Hier war keine Hilfe mehr zu erhoffen. Verwirrt, noch unfähig, einen festen Gedanken zu fassen, starrte -ro jung» Graf auf da» Entsetzliche.