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verdiente Anerkennung als wichtiges unb treues Glied in der Entwickelung der deutschen Vvlkskraft und Wehr haftigkeit an höchster Stelle -u verschaffen. Los nächste Jahr ist besonder» reich an neben einander fallenden Feiertagen. St» ist in die sem Jahr tzvhneujahr an einem Montag, e» geht ihm also ein Sonntag voraus. Wetter wird da» ReformationSsest im nächsten Jahr auf einen Sonnabend fallen. Zu Weih nachten gibt es drei Feiertage hintereinander, da die bei den Weihnachtsfeiertage auf Freitag und Sonnabend fal len. Für die Schulen kommt außerdem noch hinzu, daß im nächsten Jahr sowohl Kaisers wie König» Geburts tag Montag« sink. Tie nächste Generalversammlung des Vereins sächsischer Gemeindebeamten stoll nach vorläu figer Bestimmung des Vorstandes am Id. Juli IdOtz in Zittau sta«finden. Großenhain. Mm 2. Januar wird das zweite Gleis zwischen Ken Dal? Höfen Großenhain und Böhla der Linie Dresden-Elsterwerda in Betrieb genommen. Roßwein. Ter 21jährige Lohn des Bahnwärter» Schlechte in Gleisberg, welcher in der Schweiz als Tischler tätig war, ist aus der Wanderschaft vom GeMmi-Paß ab gestürzt und am 11. Dezember, seinem Geburtstage, tot ausgesunden worben. Dresden. Lvnntag nachmittag half die 12 jährige Tochter des städtischen WassermeisterS Kubasch Ihrem Vater bet dem Transport von Holz. Hierbei rutschte daS Mäd chen von einer Treppenstufe ab und schlug so unglücklich mit der Brust auf eine Kante auf, daß sie schwere innere Verletzungen davontrug, die den alsbaldigen Dod herbei führten §8 Dresden, 17. Dezember. Ein blutiges LiebeS- drama in der Dresdner Heide bildete den Gegenstand einer Anklage gegen den 21 Jahre alten Fabrikschkosser und Markthelfer Kurt Ernst Emil Lorenz. Letzterer hat am Abend des 26. Oktober im Staatsforstrevier Klotzsche seine IS jährige (!) Geliebte, das Dienstmädchen Anna Selma Langer auf deren ausdrückliches und ernsthaftes Verlangen durch einen Revvlverschuh ins linke Auge getötet und dann einen Selbstmordversuch verübt. Bei einer Hochzeit am 2. Pftngstseiertage lernte Lorenz die Langer kennen. Trotzdem die Mutter des Mädchens da gegen war, entspann sich zwischen den jungen Leuten ein inniges, ideales Liebesverhältnis. Lorenz vonnte bei seiner bescheidenen Stellung, vor Jahr und Lag an eine Heirat nicht denken. Er hoffte aber, als Chauffeur gut- bezahlte Beschäftigung zu finden und die Geliebte doch dereinst heimführen zu können. UM der aussichtslosen Liebschaft ein Ende zu machen, überwachten die Eltern das Mädchen auf das Strengste und verhinderten jede weitere Zusammenkunft. Nun gingen zwischen den Lte- benden glühende Liebesbrief« hin Und her, welche Be teuerungen ewiger Liebe und Treue enthielten. AlS Lorenz erfuhr, daß seine Geliebte von Dresden entfernt wer- den stollte, bemerkte er in einem Briefe- „Eher will ich Dich tot sehen, als daß Tu mir durch List vorenthalten wirst! Slber sage Deiner Mutter: Rache ist süß!" Am 26. Oktober mittags 1 Uhr trafen sich Ue Liebenden noch mals auf dem Neumarkt, um endgültig von einander .Abschied zu nehmen. Lorenz befand sich in einer äußerst gedrückten Stimmung. Er hatte seine Stellung gekündigt unk stoll auch eine gerichtliche Vorladung erhalten haben. Dazu kam die bevorstehend« Trennung von der Gelieb ten. Von Selbstmordgedanken erfüllt, kaufte er einen Revolver mit Munition und schlug dem Mädchen einen Spaziergang nach der Heide vor. Beide fuhren vom Wettiner Bahnhof nach Langebrück. lieber die Hosewiese gingen sie nach der Heidemühle. Um 8 Uhr kamen beide beim Heideschlößchen an. Wegen der vorgerückten Zett fürchtete das Mädchen nach Hause zurückzukehren. Ver gebens erbot sich Lorenz, mitzugehen und den Fürsprecher zu machen. Ls sei doch der letzte Spaziergang gewesen, alsdann wolle er das Verhältnis lösen. Als alles nichts half, ließ Lorenz Vie Bemerkung fallen: „Ta ist eS da» Best«, ick schieß« mir eine Kugel durch den Kops'". — „Tann gehe ich mit!" äußerte daS Mädchen. Vergebens suchte Lorenz die Geliebte von dem Plane abzubringen und befürchtet«, daß er sie nicht treffen werde. „Tann gehe ich in die Elbe, allein will ich nicht leben" war die Antwort. Also wurde der Plan des gemeinsamen Tode» gefaßt. Im Heideschlößchen schrieben beide rührende Ab schiedsbriese und wanderten dann in stockfinsterer Nacht eine Stunde in den Wald zurück. Iw der Nähe von Kloysche sollte der Plan ausgeführt werden. „Aber Aenvchcn, Tu darfst mich nicht ansehen, sonst bringe ich es nicht übers Herz!" äußerte Lorenz. DaS Mädchen setzte sich auf den Boden und drückte die Augen zu. Lorenz zog den Revolver, schoß der Geliebten eine Kugel ins linke Auge und richtete die Waffe dann gegen sich selbst. Zwer Kugeln drangen ihm in die rechte Kopfseite, eine dritte ging durch den Hut, die vierte fehl. Tas Mäd chen war sofort tot. Tie Leiche wurde am anderen Vor mittage von einem Spaziergänger gefunden. Am 27. Ok tober früh 5 Uhr erwachte Lorenz aus Ker Ohnmacht^ schleppte sich nach der Tiavonissenanstalt, wurde hier ver bunden und nach dem Krankenhause gebrackst, wo er ein offenes Geständnis? ablegte. Heute ist er völlig wie der hergestellt. Tie 3. Strafkammer verurteilte ihn zu 4 Jahren Gefängnis und 3 Jahren Ehrverlust. Oederan. Ter vor einigen Wochen bei einer Jagd augeschvssene Lchulknabe aus HetzKorf ist seinen Verletz- urrgen erlegen. Grrmma. Ter Wächter Lindner ist wieder auf freien Fuß gesetzt worden, da sich seine völlige Schuld losigkeit am Tode des Handarbeiter» Zilke in Böhlen her ausgestellt'hat. Tie Sektion der Leiche ergab, daß Zilke an Herzlähmung infolge starken Alkoholgenusses ge- stoxben ist. Leipzig. Tie passive Resistenz im Leipziger Buchhandel ist im Laufe deS Dienstags eingestellt worden, nachdem die Prinzipale durch Anschlag in ihren Geschäften bekannt gegeben hatten, daß sie zu Zuge- ständnissen bereit seien, daß sie aber diejenigen Ge hilfen entlassen würden, di« noch länger in der passiven Resisten- verharrten. — TaS -weite städtische Kaufhaus erforoert sür seine Errichtung den Betrag von 6SO2 583 Mark einschließlich Ker Selbstkosten des Bauplatzes (8405000 Mark) unk 7S000 Mark Architekten-, sowia 96000 Mark BauführungShonorar. Man erwartet eine 6prozentigr Verzinsung Ker Anlage, di« bis zur Herbst messe 190V fertiggestellt sein soll. — Ter Portitzev „Auf- ruhrprvzeß" ist bezüglich seines Umfangest erheblich zu- sammengeschmvlzen. Ter „Ausruhr" wurks in der An klage fallen gelassen, und die 11 Beschuldigten haben sich nur wegen Beamtenbeleiklgung, groben Unfugs und Widerstand zu verantworten. Ter 12. Angeklagte hat sich während der beinahe fünf Monate währenden Untersuch ungshaft entleibt. — Ter ehemalige Direktor Ker Leip ziger Trikvtagenfabrik Kott« wuvdv vom hiesigen Land gericht wegen Bilanzverschleierungen 1901,1902 und 1903, sowie Konkursvergehens -u einer Geldstrafe von 4000 Mark verurteilt. Dagegen wurde er von der Anklage der Bilanzverschleierung 1900, fowie Von Ker Anklage wegen Betrugs und Untreue freigespwchen. Auf die Strafe werden dem Verurteilten 1600 Mark für Untersuchungs haft angerechnet. Im Nichtbeitreibungssalle treten an Stelle der Geldstrafe 160 Tage Gefängnis. — Um sein Erbteil in Höhe von 2400 Mark bestohlen worden ist ein hier in der Brüderstraße wohnhafter Hausdiener. Tie Summe bestand in zwei Eintausendmarkscheinen und vier Einhundertmarkscheinen und wurde von dem Besitzer seit einigen Tagen in einem Koffer aufbewahrt. Letzterer wurde am Montag abend erbrochen aufgefunden. Der mit dem Hausdiener seit dem 14. Dezember zusammen in einem Zimmer wohnhafte, 42 Jahre alte Schuh machergeselle August Johann Rieger aus Mügeln bet Osckatz ist seit Vieser Zett verschwunden. R. ist flüchtig geworden und dürste die Cintausewdmarkschetne bald an den Mann zu bringen suchen. - > Vermischte». Großfeu er inKerSichmIdtsch en Gärtnerei in Erfurt. Tas große Samenmagazin der bekannten Blumen-Firma I. E. Schmidt in Erfurt ist gestern ein Raub der Flammen geworden. Tas Feuer ist auf Brand- stistung zurückzusühren; es brach um Vs3 Uhr früh aus und ergriff bald den gesamten Komplex des etwa SO Mir. langen und halb s0 tiefen Samenmagaztns der Firma. Tie bedeutenden Vorräte an Samen, getrockneten Blumen unk getrockneten Blättern wurden in wenigen Minuten von der Glut der Flammen verzehrt. Tie Trockenmaschi nen brachen mit großem Krachen in sich zusammen. Als die Wehr erschien, konnte sie sich nur darauf beschränken, dis Nachbarhäuser in der Leipziger und Blumenthalstraße zu schützen; hier waren vielfach infolge der großen Hitze die Fensterscheiben geplatzt. Tas Samenmagazin mußte als verloren aufgegeben werken. GS war innerhalb zweier Stunden völlig niedergebrannt. Ter Brandschaden, der etwa »/< Million Mark beträgt;, ist durch Versicherung gedeckt. 7- Unmittelbar nach AuSbruch de» Feuers sah der bei der Brandstätte stationiert« Schutzmann Weber eine verdächtige Perfon hinter dem Samengebäude hervor kommen; er stellte den Mann zur Rede und forderte ihn auf, mit zur Wache zu kommen, nachdem «r sich als bei I. C. Schmidt angestellter Gärtner Weither legitimiert hatte. Als der Schutzmann und Werther auf einem men schenleeren Platz angevommen waren, versetzte der letztere dem Beamten einen Schlag in» Genick, zog einen Revolver und gab einen Schuß ab, der allerdings nur den Mantel des Schutzmanns streifte. Dann ritz er sich VoS und eilte davon. Ter Beamte erstattete Anzeige, und nun begaben sich sofort zwei Schutzleute nach der in der Turiner Straße belegenen Wohnung des Werther. Mährend sie sich Kort aufhtelten, kam der Gärtner atemlos heretngestürzt. Tie Schutzleute suchen ihn zu fassen, ab«r dem Werther, der über htrkulische Köüperkräft« verfügt, gelang es, zum zweiten Male zu entkommen. BiS jetzt; ist man seiner noch nicht habhaft geworden. Zu dem Raubanfall auf den Gelbbriefträger Abel in Köln, worüber wir berichteten, meldet man Wet ter: TaS Befinden des schwerverletzten Beamten ist zu friedenstellend, obgleich vorgestern mehrfach Bewußtlosig keit eintrat. Abel hat zwei schwere Verletzungen auf dem Kopfe, die ihm durch die Hammerschsläge beigebracht wur den, siowie eine große Stirnwunde davongetragen. Er empfindet große Schmerzen im Munde, da der Täter in dem Bestreben, Abel am Hilferufen zu verhindern, ihm drei Zähne ausgestoßen hat. §8 Etwas Lustiges! au» Königin Tarvlas undKönig Alberts Leben. Aus des Königs Albert, Georg und Königin Cavola'S Privatleben wußte der frühere Wirt des Felsen - Gasthauses „Zum Bärenstein", nahe bei Wehlen in der Sächsischen Schweiz, viel Lustiges zu erzählen. König Albert wie Ker damalige Prinz Georg wandelten oft einsam ohne jede Begleitung zu diesem herr lichen AuSsichtsIort und' kehrten beim Felsenwirt Huhle so schlicht ein wie gewöhnlich« Gäste. Einmal hatten sich auch an einem schönen Sommertage Königin Carola und Prinzessin Mathilde diesen beiden Wanderern angeschlos sen. König Albert verlangte manchmal nichts als einen „Hafftmann'schen Magenbittern", Prinz Georg bestellte „Vöslauer". Ter Wirt entgegnete: „Königliche Hoheit, aber ich habe voch Besseren!" „Nein," lachte Ker Prinz, „hie billigen Sorten sind immer echter, bei Ihnen schmeckt mir der Vöslauer doch am besten!" Einst hatten sich Prinz Georg, Königin Carola unk Prinzessin Mathilde dort oben angemeldet Ter Wirt war Mit Arbeit im Köller über häuft, legte aber trotzdem schwarze Festkleidung an. Am schönsten Tisch im engen Gärtchen verweilte eine Kaffee gesellschaft trotz wiederholter dringender Mahnung all zulange, denn an die Botschaft vion so hohem Besuch« glaubte niemand ernstlich. Aber Vater Huhle machte bit teren Ernst. Als alle Bitten nicht» "fruchteten, deckte er den Tisch mit einem kräftigen Ruck am Dafeltuch in etwas summarischer Weise ab, unbekümmert, ob KaS Porzellan in Scherben ging. Tie Gäste flohen Kie Stätte der Ver wüstung unk Huhle hatte eben noch Zeih den Empfang des hohen Besuches in Eile würdig vorzubereiten. Königin Carola wollte aber von dem „Galafrack" nichts wissen. „Aber Huhle! Wozu Kenn die Umstände? Mr gehen gleich wieoer; Sie stecken doch in der Arbeit! Gleich ziehen Sie sich wieder um! So Mollen wir Sie nicht sehen!" unk Huhle tat mit Betrübnis den guten Frack von sich und bediente seine hohen Gäste in der Schürze und in Pantoffeln und in Hemdsärmeln. Im Fremdenbuche des „Bärensteins" sind eigenhändige Zeilen der Königin Ca rola, des Königs Albert und des damaligen Prinzen Georg zu finken, Prinzessin Mathilde hat aber hier durch eine launige Federzeichnung verkündet, wie ihre beiden Fox terrier aussehen. Tie abgebrochene Hungerkur. Die Kunst zu hungern hat sich der „Hungerkünstler" Ricardo Dacoo, in Wirllichkeit ein ehemaliger Schriftsetzer namens Gustav Naujvk, sehr leicht gemacht. Er unterzog sich seit einiger Zett im Thalia-Theater in Elberfeld vontraktgemäß einer Hungerkur von 47 Tagen unk Nächten und wurde jetzt da bei ertappt, wie er sich von dem ihn beaufsichtigenden Beamten der Wach- und Schließgesellschaft Schachteln mit Schokolade und Bonbons heimlich zustecken ließ. Ter ent larvte „Hungerkünstler" wurde sofort aus seiner Draht zelle entlassen, di« er wahrscheinlich mit einer anderen im Gefängnis wird vertauschen müssen. Naujok entschul digte sich damit, daß er die ihm zugesteckten Süßigkeiten zur Stillung von häufigen Hustenanfällen angewandt habe. Ter findige „Hungerkünstler" wird sich wegen Be truges vor Gericht zu verantworten haben. Apothekerlatein. Ter „Kleinen Presse" sendet man aus der Wetterau folgende noch immer gute Schnurre: Einst kam ein altes, abgezehrtes Männlein in eine Landapotheke und verlangte Hirschfett, Tachsfett, JgelSfett, Mttckcnfett unk — Armsünderschmalz. „Jedes extra!" sügte er bedeutungsvoll, fast mißtrauisch hinzu. Ter Apotheker tat die vier erstgenannten Artikel der Reihe nach in ganz kleine Schächtelchen und bat dann, beim Armsünderschmalz angelangt, seinen Mitarbeiter: „Holen Sie doch 'mal von dem AdepS suillus (d. i. Schweine- schmalz) aus dem Keller." — „Ist das von einem Ge hängten?" fragte inzwischen d>er Alte. — „Nein, von einem Erstochenen," lautete die knappe Antwort des Apothekers. — „Was hat d>enn der Alex Willus verbrochen ge- —„habt?" fragte der Alte weiter. — Diese Frage brachte den im Tienst ergrauten Apotheker, dessen Gewissenhaf tigkeit und Wahrheitsliebe über jeden Zweifel erhaben war, in die größte Verlegenheit. „Ja, wissen Sie," er widerte er, nachdem er sich wiederholt geräuspert und seine Brille geputzt hatte, „das ist eigentlich Dienstge heimnis. Aber Ihnen will ich's anvertrauen: Er hat seine Nase in jeden Treck gesteckt und" — dies raunte er dem Alten mit Rücksicht auf die Anwesenden ganz leise ins Ohr — „und ist überhaupt seiner Lebtag e grvßi Sau gewest!" — Ter Alte nickte verständnisinnig und zva mit seinen fünf Fetten von dannen. TieGeldheirat. Ein merkwürdiger Pwzeß spielt« in diesen Tagen vor den Pariser Gerichten: Herr Guille- min wollte heiraten und suchte durch die Zeitung eine wohlhabende Gattin von gesetztem Alter. Eine Tame mel dete sich. Tie beiden sahen sich Aber die Tame empfing den Herrn stets im TäMmer ihres Boudoirs. Dort ge fiel sie dem Heiratslustigen sehr, zumal sie sich als di« Eigentümerin von mehreren Häusern ausweisen vonnte. Am Tags» der Hochzeit erfuhr Herr Guillemin jedoch daß seine Künftige ein« etwas wild« Vergangenheit gehabt habe. Sie hat in den ersten Jahren der Republik durch ihrs Galanterien ein hübsches Vermögen erworben unk hat ferner wegen dieser Galanterien einige Jahre Ge fängnis durchgemacht. Iw diesem Leben ist sie aber trotz ihrer sechzig Jahre sehr frisch unk jugendlich und heiter geblieben. All das will Herrn Guillemin nicht einleuch ten. Er fühlt sich geprellt und will nicht der legitime! Erbe dieser fröhlich erworbenen Reichtümer werden. Tie Richter prüfen mit Kopfzerbrechen seinen Fall. Tie Juwelen des Sultans. Ter „B. Z. a. M " wird aus Paris geschrieben: Schon vor einigen Monaten hatte, wie schon gemeldet, der Marokkosultan Abdul Aziz seine Abgesandten nach Paris geschickt, damit sie sür ihn einen kräftigen Pump bewerkstelligten. Aber die Söhne! des Propheten hatten keinen Erfolg, auch dann nicht, als sie auf die Juwelen hinwiesen, die in Marokko vorhanden seien. Sie kehrten zurück und packten all die gerühmten Schätze ein und brachten sie nach der französischen Haupt stadt. Und nun wurden ihre Bemühungen von größerem Erfolge gekrönt. Seit zehn Tagen sind Experten damit beschäftigt, den Wert dieser Kleinodien festzustellen. Sick haben ihr Votum dahin abgegeben, daß die Steine zehn Millionen wert seien, und daS städtische Pfandamt wird alfo Kiese Summen herl«ihen. Prompte Justiz. In der in Tanga erscheinenden „Nsambara Post' vom 23. November ist zu lesen: Bei Ge legenheit der Anwesenheit des Dampfers „Herzog" in unserem Haft« am letzten Sonntag hatte sich ein eng lischer Tampferpassagier längere Zeit mit einer Rickshaw in der Stadt herumfahren lassen und weigerte sich nach her, dem Rickshawjungen den Fahrpreis, der ein ange messener war, zu bezahlen. Ter Junge wankte sich nun, um zu seinem Gelds zu klommen, an den hiesigen Polizei wachtmeister. Dieser forderte unseren Englishman auf,, gutwillig zu zahlen, unk als letzterer auch dann noch ab lehnte, irgendwelche Zahlung zu leisten, zog ihm die Po lizeigewalt kurz entschlossen die Uhr aus der Tasche undj belegte sie mit Arrest. Ueber diesen kurzen Pwzeß, ders in vorliegendem Falle durchaus angebracht erscheint, gah