Volltext Seite (XML)
in den letzten Lagen durch die Presse gingen, find, wie man au» Dresden schreibt, zum mindesten« als verfrüht zu bezetchen. Tatsache ist, daß der Herr Minister sich be sonder» im Laufe de» letzten Sommer« nicht sehr wohl fühlte, doch hat sich in den letzten Wochen sein Befinden wesentlich gebessert. In den nächsten Lagen begibt sich Herr Ttattminister von Tchlieben für einig« Zeit auf« Land und hofft, daß sich dadurch sein« Gesundheit noch weiterhin kräftigt, so daß er auch seinem hohen Amte noch weiterhin vorstehen kann. Der Rücktritt de» Herrn Mi nister» von Schrieben dürfte also lediglich dann erfolgen, wenn sich sein Gesundheitszustand nicht bessern sollt«, im anderen Falle wird Herr von Schrieben die Leitung de» Königlichen Ministerium» de» Kultus und de« öffentlichen Unterricht» auch noch weiterhin behalten. — Dem im Mat d. I. gegründeten Sächsischen Spark afsenverbande gehören nunmehr 222 Kassen mit mehr al» 941 Mill. Gtnlegerguthaben an, und zwar in der Kreishauptmannschaft Bautzen 23 Kassen mit mehr al» 115 576 600 M., Chemnitz 54 Kassen mit mehr al» 172 702 000 M., Dresden 59 Kassen mit mehr al» 199 795 000 M., Leipzig 52 Kassen mit mehr al» 289 968 000 M. und Zwickau mit 34 Kassen Mit Mehr al« 163 656 000 M. Gtnlegerguthaben. —* Der Verein bevollmächtigter Versicherung», beamter im Königreich Sachsen hat an die Stände kammern erneut eine Petition gesandt, wonach in Zukunft „Lebensversicherungsprämien bi» zu einem Jahresbeitrag von 600 Mark beziehungsweise Teile von solchen bi« zu diesem B^rage, welche für Versicherung des Steuerpflichtigen auf den Todes- oder Erlebensfall gezahlt werden, gleichwie Schuldzinsen vom steuerpflichtigen Einkommen abgezogen werden dürfen.* —88 Die für Detatllisten äußerst wichtige Frage, ob Margarine stücke, die den Aufdruck „Margarine" und den Namen des Fabrikanten tragen, m i t oder ohne diese Bezeichnungen tragenden Umhüllungen in den Handel zu bringen sind, hat wiederholt die höchsten Gerichtshöfe beschäftigt und ist jetzt in einem den Detaillisten günstigen Sinne vom sächsischen OberlandeSgericht entschieden worden. Da» Margarinegesetz vom Jahre 1887 schreibt vor, daß Margarine in Würfelform, die den Aufdruck „Marga- rine* und den Namen deS Fabrikanten tragen muß, oder in Umhüllungen, die denselben Ausdruck enthalten müssen, zu verkaufen ist. Da» ReichSgesetz vom 15. Juli 1897 nebst den Ausführungsbestimmungen hat nach Ansicht de» Kammergerichts Berlin die im ersten Margarinegesetz vom Jahre 1887 enthaltenen obigen Bestimmungen nicht ohne weitere» aufgehoben und infolgedessen hat daS Kammer- gertcht entschieden, daß e» genügt, wenn die Margarine selbst den vorgeschriebenen Aufdruck „Margarine" und den Namen deS Fabrikanten in Größe von 15 om trägt. Wenn die also gekennzeichnete Margarine aber in Um- Hüllungen verkauft wird, braucht diese Umhüllung jene Aufdrücke nicht aufzuweisen. Derselben Ansicht ist jetzt auch das König!. Sächs. OberlandeSgericht. Siebenlehn. Hier geht man damit um, eine elek trische Licht- und Kraftanlage für Siebenlchn und daS be nachbarte Breitenbach zu errichten. — Dienstag vormittag nach 11 Uhr wurde durch den 10 Uhr 54 Minuten von Nossen abfahrenden Güterzug der Kleinbahn bei der hie- sigen Haltestelle der schwerhörigen Frau Amalie Auguste Friede von hier daS rechte Bein unterhalb deS Knie» fast abgefahren. Sie wollte ihrem auf der Bahnstrecke zwischen hier und Nossen arbeitenden Sohne daS Mittagessen bringen. Die 69 Jahre alte Frau erlitt auch noch schwere Verletz, ungen am Kopfe. Der Verunglückten mußte der rechte Fuß abgenommen werden. Die Oberationen gelang den Um« ständen nach gut. Mittwoch nachmittag ist jedoch Frau Friede verstorben. Ihr kam der Tod als ein Erlöser auS freud losem Leben, da» ihr als Krüppel noch viel Schmerzen gebracht hätte. Dresden. Nachdem bereits am 12. d. M. auf Be fehl der Königin-Witwe Professor Dr. Küttner, dirigierender Arzt am Rudolf-Virchow-Krankenhause in Berlin, zu einer Konsultation mit dem Leibärzte der Königinwitwe Hofrat Dr. Hofmann an das Krankenbett berufen worden war, fand daselbst vorgestern eine zweite Beratung dieser Aerzte statt, zu der auf Wunsch der Königinwitwe der frühere königliche Leibarzt Geheimrat Dr. Fiedler zugezogen wurde. Erfreulicherweise konnte eine wesentliche Besserung im Be finden der hohen Kranken festgestellt werden, sodaß bis auf weiteres regelmäßige KrankheitSberichte nicht mehr auS- gegeben werden. — Wegen erfolgten Ableben» deS Herzogs Robert von Parma wird am Königlichen Hofe die Trauer auf eine Woche, vom 21. bi» 27. November d. I. ange- legt. — In der Vorstadt Naußlitz stieß sich am Sonntage nachmittags gegen 5 Uhr ein vom AuStragen sozialdemo kratischer Flugblätter betrunken in seine Wohnung zurück kehrender Arbeiter nach einer mit seiner Frau gehabten heftigen Auseinandersetzung mit den Worten: „Dir will ich das Leben noch schenken, aber vor den Augen meines Kindes will ich sterben", sein Taschenmesser in die linke Brust. Der Mann wurde in die Heil- und Pflegeanstall überführt. — Die völlige Gleichstellung der Lehrer an den 6- und Massigen höheren Schulen ist durch RAtSbeschluß vom 5. November 1907 für die Stadt Dresden im Prinzip angenommen worden. — In der Potschappler Straße Nr. 35 in dem Vorort Gtttersee entstand gestern vormittag gegen 10 Uhr ein Brand, der zwei junge Menschenleben vernichtete. Die Frau deS Fabrikarbeiters Sterl hatte ihre Wohnung gegen */,9 Uhr verlassen und ihre beiden zwei- jährigen Mädchen eingeschlossen. Die Kinder haben wahr- scheinltch mit Streichhölzern gespielt; denn dichte Rauch- wölken schlugen um die erwähnte Zeit auS dem Kammer- fenster. Hilfsbereite Nachbarn drangen mit Gewalt in daS Zimmer, konnten jedoch die Kinder nur als Leichen heraus- schaffen, da st« erstickt waren. Alle Wiederbelebungsver suche waren erfolglos. — In einer Restauration der Alt ¬ stadt erschoß sich vorgestern nacht» gegen 2 Uhr ein etwa 20 Jahr« alter Studierender «tn«r au»wärtigen Hochschule, dessen Filzhut und Taschentuch mit den Buchstaben L gezeichnet sind. Der Beweggrund zum Selbstmord hat noch nicht sestg,stellt werden können. Schandau. Im Schrammsteing,biete bei Postelwitz hat sich »in 21 jähriger Kaufmann au» Dresden erschossen. Sr benachrichtigte aber vor Ausübung seiner Tat die El- lern von seinem Vorhaben. Man sand den Toten nahe de» Schrammtore» in einer Schlucht vor. Die Leiche wurde nach Dresden überführt. LetSntg. Dienstag nachmittag» wurde im nahen Seidewitz der Geschirrführer Streik von der Baufirma Otto Schurtch, LeiSnig, von seinem eigenen Geschirr über- fahren und tödlich verletzt. — Hosrat Dr. Mtru» ist seinen Verletzungen, die er sich durch einen Sturz au» dem Wagen, dessen Pferd» scheu geworden waren, zugezogen hatte, im Alter von beinahe 79 Jahren erlegen. Der Verstorbene war Ritter hoher Orden und Ehrenbürger der Stadt Leisnig. Chemnitz. Gin Unbekannter brach durch Temvlie- rung mehrerer Düren in lein Kondor der Stollbscger Dor stadt ein' er zerstörte dvrt den Schreibtisch, beschädigte Ge schäftspapiere und Büch!er und steckte schließlich Regale, Papiere und Bücher in Brand. Bis jetzt hat man keine Spur vvn dem Täter. — Während der Ausführung Von Reparaturarbeiten ist auf hiesigem Versandbvden ein eiser nes Schiebetvr umgefallen und hat den beim Spediteur Tamm beschäftigten KUtschpr Hering getroffen. Der Be dauernswerte erlitt dabei schwere Verletzungen am Kopfe. Anna berg. Zu einem traurigen Abschluß hat hier ein Liebesabenteuer geführt. Ter 21jährige Hausmann Ruck» unterhielt mit der 23 jährigen Tochter des Fabrik arbeiter« Harnisch ein Liebesverhältnis. Do der Lebens wandel des Rucks nicht einwandfrei war, löste daS Mäd chen dieses Verhältnis. Montag abend in der 9. Stund: nun betrat der letztere die elterliche Mahnung des Mäd chens. Ta er dieses zu Hause nicht antraf, wollte er vom Vater derselben die Einwilligung zur Aufrechterhaltung des Liebesverhältnisses haben. Auf die erneute Ilbweisung des Liebeswerbens zog Rucks plötzlich einen Revolver und drückte ihn gegen die Brust des unglücklichen Vaters ab, der schwer verletzt zusammenbrach. Ter Mordbube er griff die Flucht, Man fand ihn aber später in seinem Bett liegend vor. Er wurde verhaftet und dem Amts gericht zugeführt. Ter Zustand des Vaters Harnisch, dem durch die Revvlverkugel die Lunge durchbohrt wurde, ist hoffnungslos. Klingenthal. Der Sendalmertepostensührer Kratzer in GraSlitz hatte gestern vormittag einen Kampf auf Leben und Tod mit einem Verbrecher zu bestehen. Bet dem gegenseitigen Feuergefecht erhielt der Gendarmerieposten führer einen löslichen Schuß in den Kopf. Plauen i. B. Der städtische Steuerbote Seidel, der von einem Dienstweg« nach der „Posstg* seit Anfang voriger Woche vermißt wurde, ist vorgestern am großen Elsterwehr erstarrt aufgefunden worden. Die Steuermappe hielt er noch unter dem erstarrten Arm. Seidel, ein pflicht treuer 60 jähriger Mann, ist in der Dunkelheit von einem Stege abgerutscht und in da« Wasser gestürzt. Dort hat die Leiche vier Lage gelegen, ehe man sie fand. — Im Dienst tödlich verunglückt ist am Bußtag gegen Abend der in den 40 er Jahren stehende Gisenbahnschoffner Hermann Morgenstern, in Schleiz wohnhaft. Er wurde auf Mühl troffer Flur liegend lod aufgefunden. Der Bedauernswerte war vom Zuge überfahren worden, wobei er eine schwere, tödlich wirkende Kopfverletzung, sowie auch erhebliche Ver letzungen an anderen Körperteilen erlitten hat. Wie das Unglück geschehen konnte, ist noch nicht aufgeklärt. Leipzig. Der Rat der Stadt Leipzig plant, um eine wettere Erhöhung der direkten Steuern zu vermeiden, u. a. di« Einführung einer Biersteuer für Leipzig in Höhe von 65 Psg. für das Hektoliter. Sie würde die erste in direkte Steuer für Leipzig sein. Gegen diese Steuer wen den sich nun die Bierbrauereien in einer an den Rat ge richteten Eingabe. Sie erklären es für unmöglich, daß die Brauer und Gastwirte die Biersteuer auf die eigene Schulter nehmen können, beide Gewerbe müßten — der Brauer auf die Gastwirtes die letzteren auf da« Publikum — die neuen Steuern abzuwälzen suchen, wa» einen neuen vier- krieg mit unabsehbaren wirtschaftlichen Schädigungen zur Folge haben müßte, nachdem der letzte durch die reichs gesetzlich erhöhte Brausteuer hervorgerufene Bierkrieg in Leipzig bet den meisten Brauereien bereit» einen/Minder absatz bi» zu 15 Prozent gegenüber den Geschäftsjahren por dem vterkriege nach sich gezogen hätte. — Der Stadt rat hat beschlossen, in der unteren Wandelhalle deS neuen Rathauses Ehrentafeln anzubringen, in die die Namen verdienter Armenpfleger, die Über 25 Jahr« lang ihr Amt bekleidet haben, eingegraben werden. Diese Schrtfttafeln werden für 88 Namen Raum bieten. Vorläufig werden 28 Namen eingegraben werden. Die Kosten werden zirka 700 M. betragen. — Einer Mitteilung au» Magde burg zufolge ist von dort der 22 Jahre alte Kaufmann Gottfried Ltebau au» Dankerode mit ea. 70 000 M. bar, sowie 60 000 M. in Wechseln flüchtig geworden. Er ist etwa 1,78 Meter groß, hat dunkle» Haar und starken Schnurrbart. vermischte». Eine deutsch e Fr au als« vste geprüfte Bal lis n führe rin. J!n der letzten «Atzung pes Berliner, Vereins für Luftschiffahrt ist der Frau des Oberleutnants a. D. la Quiante das Patent als Ballouführerin zuge- sprvchen. word.en. Frau Gmmy la Ouiante hat die vor schriftsmäßigen Fahrten sämtlich absolviert und sodann im Beisein eines Vorstandsmitgliedes« des Berliner Luft- schissahrtvercins ihre Führerprüfungsfahrt nut Erfolg zu- rückgelegt. TaS Mektum als Detektiv. vvr einigen Ta gen berichteten wir an dieser Stelle, »Vie in GrahamS- tvwn im Kaplande «in Lustmord durch ein Medium seine Aufklärung gefunden haben sollte. Uebtt ähnliche Fälle, vvn denen der frühere Minister des Auswärtigen beim Kaiser Menelik, Ingenieur Jlg, Mitteilungen gemacht hat, berichtet die «okkultistische Zeitschrift: Die übersinnliche Welt nachstehendes: „Ingenieur Jlg gab interessante Tc- tails über die Zauberer „Lvbashas", die Entdecker der Verbrechen in Abessinien. Es sind das Jungen vvn zwölf Jahren, die man in Hhpnvse bringt, in welchem Zustand sie rwch unentdeckte Verbrechen enthüllen. Herr Jlg er- zählt mehrere Fälle,! die «er persönlich kennen gelernt hatte. Sv wurde bei einem Brande in Addis-Abebä der „Lobasha" zur Stelle gebracht. Man ließ ihn einen Becher Milch trinken, in den man ein grünes Pulver geschüttet hatte; darauf gab man ihm eine Pfeife Tabak, der mit einem schwarzen Pulver gemischt war. Ter Junge fiel in Hyp nose, erhob sich nach wenigen Minuten und lief in Rich tung auf tzarrar, 16 Stunden lang ununterbrochen. Läufer vvn Berits mußten den „Lobasha" begleiten. Bei Harrar gab er plötzlich seinen Lauf auf, trat auf ein Feld und berührte mit der Hand einen Galla, welcher hier ar beitete. Ter Galla gestand sein Verbrechen. — Einen anderen Fall untersuchten der Kaiser Menelik und In genieur Jlg persönlich. Es handelte sich um einen in der Nähe vvn Addis-Abeba begangenen Raubmord. Ter „Lo- basha" wurde an den Ort des Verbrechens geführt, und man setzte ihn in Hypnose. Er lies nun einige Zeit um den Platz herum, dann wandte er sich nach Addis-Abeba, ging in eine Kirche und darauf in eine andere Kirche. Als er alt eine Stelle kam, wv Wasser^ war, erwachte der Knabe, denn Wasser bricht den Zauber nach dem Glauben des Landes. Man Hypnotisierte den Knaben aufs neue; nun umkreiste er einige Häuser, trat in eines derselben und erwachte. Der Besitzer der Hütte war abwesend; bei seiner Rückkunft wurde er ergriffen. Er leugnete an fangs, allein man sand in seiner Wohnung einige Gegen stände, welche dem' Ermordeten gehört hatten, und er war gezwungen, das Verbrechen zu gestehen. Bor Mcnc- lik geführt, fragte ihn brer Kaiser, was er unmittelbar nach dem Mvrd getan habe. Sein Tun korrespondierte mit den Wanderungen des „Lvbasha". Ter Mörder ge stand, daß er, von Gewissensbissen getrieben, sich sogleich in zwei Kirchen begeben hab«. Der jüngst verstvrbene Herzog von Par ma, dessen Vermögen Äuf viele Millionen geschätzt wird, hatte svlgende Besitzungen: In Niederösterreich: Schwarz- au, Frvhsdvrf, Feistritz am Wechsel, Glashütte bei As Pang, welche er wegen der großen Waldungen an sich brachte: in Steiermark: Brunnsee, welches er erst vor einigen Jahren aus der Hand des Herzogs! Della Grazia ange kauft hatte, Gschvder und Büchlberg im Hochschwabgebiet. Tie Quelle in Weichselboden hat er der Kommune Wien für die zweite Hochquellenleitung verkauft. In Ungarn: Im Banat ausgedehnten Grundbesitz mit bedeutender Pferdezucht und Mühlenindustrie. In der Schweiz: Wartegg und Marbach am Bodensee. In Paris: Schloß Chambvrd, zu welchem einige; Gemeinden gehören. Schließ lich in seinem Stammlande Italien: Pianvre mit großer Landwirtschaft und Oelfabrikation, Jmbarcatti mit nam hafter Weinkultur und Viareggiv. Tie Kapelle in Via- reggio enthält die Parmaische Familiengruft. Zuletzt wurde dvrt der Bruder des Herzogs, Graf Bardi, be stattet. Damals sagte der nunmehr verstorbene Herzog: „Jetzt ist nur mehr für einen hier Platz!" Tatsächlich ist Herzog Robert von Parma der letzte seiner Familie, der dvrt wegen des herrschenden Raummangels noch bestattet werden kann. Großes Interesse erweckt bei den Personen, die dem Herzog nahe standen, der voraussichtliche Inhalt seines Testaments, über dass bisher nichts Bestimmtes ver lautete. Man weiß, daß, als Erzherzog Friedrich seine zweite Tochter Maria Anna dem Prinzen Elias zur Ge mahlin gab, Abmachungen über die Erbfolge stattfanden, die aber nicht bekannt wurden. Tie beiden älteren Brüder des Prinzen Elias, die Prinzen Henri und Joseph, die auch keinerlei militärische Stellung bekleiden, dürsten nicht zur Erbfolge befähigt sein, weder was den Herzogstitel be trifft, noch auch zur Verwaltung des großen Vermögens. Deshalb wird aller Wahrscheinlichkeit nach mit Umgehung dieser beiden Prinzen der dritte Svhn, Prinz Elias, Chef des Hauses werden und den Herzogstitel annehmen. —: Prinz Elias ist 27 Jahre alt, Oberleutnant im Dragoner- Regiment Nr. 6 und seit dem Mai 1903 mit Erzherzogin Maria Anna vermählt. Der Ehe entsprossen bisher drei Kinder, Prinzessin Elisabeth, Prinz Karl Ludwig und Prinzessin Marie. Das junge Ehepaar lebt nicht bei den Eltern in Schwarza», sondern auf Schloß Lichtenegg bei Wels. ' . ' Zu den? blutigen Kampf zwischen Revolutio nären und Polizei in Riga, worüber wir vor einigen Tagen an anderer Stelle berichteten, werden dem „Rig. Tbl." noch nachstehende Einzelheiten gemeldet: Als die Polizei in der Wohnung im fünften Stock des Hauses in der Revaler Straße anklvpfte, wurde die Tür von einem jungen Frauenzimmer geöffnet, aber als die Uniformen der Beamten bemerkt wurden, vvn der Wohnungsinhaberin sofort mit den Worten zugeschlagen: „Sv billig wird man sich nicht ergeben, ohne Kamps wird die Tür nicht ge öffnet." Sofort wurde auch aus der Mahnung heraus durch die Tür ein heftiges Feuer auf die Beamten er öffnet, wobei ein Schutzmann am Bein verwundet wurde. Auf eine telephvnische Meldung über das Vorgefallene erschien nach einer Viertelstunde mit einer weiteren An zahl vvn Schutzleuten der Polizeimeister. La die Revo lutionäre sich, unentwegt schießend, verzwolieck wehrten, begaben sich die Polizeibeamten teils auf den ^oden, wo die Oberdecke der Wohnung aufgerissen wurde, teils in eine nebenan belegens Wohnung, teils in eine. Wohl nung des unteren Stockes lvoraus ei» von, oben« unter»