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Berlin, Behrenstraße 63, erbeten. Nähere Auskunft erteilt der Schriftführer des Komitees, Prof. Dr. I. Schwalbe, Herausgeber der Deutschen Medizinischen Wochenschrift, Berlin V. 35. Wieviel kostet der Reichstag dem deutschen Volk? Da« Statistische Jahrbuch für da« deutsche Reich bringt regelmäßig auf wenigen Seiten eine Zusammen stellung der Ausgaben und Einnahmen de« Deutschen Reiche«. Au« dem jüngst erschienenen Heft ersehen wir, daß die Ausgaben für da« auswärtig« Amt außer den Ausgaben für Gesandtschaften, Konsulate und allgemein« Fond« seit langen Jahren ziemlich stabil sind. Sie sind von 2,5 Millionen im Jahre 1903 nur auf 2,7 Millionen gestiegen. Die Ausgaben für Reichskanzler und Reichs, kauzlei haben sich aber von Jahr zu Jahr erheblich ver mehrt, von 237200 M. im Jahre 1903 auf 302700 M. Daß die Ausgaben für den Reichstag mit der Bewilligung der Diäten an die Abgeordneten einen gewaltigen Sprung machen würden, war vorauSzusehen. Sie betrugen früher nur immer 700000 bis 800000 Mark jährlich. Für daS Jahr 1906/07 aber, da« erste Diätenjahr, hat der Reich«, tag dem Boll 2044400 Mark gekostet, und zwar ist diese Summe verwendet worden auf eine verhältnismäßig kurze Zeit. Der im November 1906 zusammengetretene Reichstag wurde bekanntlich am 13. Dezember 1906 wieder nach Hause geschickt. Der neugewählte Reichstag tagte nur vom 19. Februar bi« 14. Mat 1907, hat allerdings seinen Vorgänger etwas an innerem Wert übertroffen, aber die Frage bleibt bestehen, ob die in den beiden kleinen Sitzung?, abschnitten gehaltenen Reden wirklich zwei Millionen Mark wekt waren. Eine Gehaltsaufbesserung der Postbeamten scheint in Sicht zu sein. Berliner Blättern zufolge sind die Ober- postdirektionen mit Ermittelungen beauftragt worden, wie hoch sich die jährlichen Mehrkosten belaufen, wenn a) die folgenden neuen GehaltSskalen eingeführt würden: für Postassistenten und Oberpostassistenten 1700—2090—2300 —2600—2800—3000—3200—3400 Mark (jetzt 1500— 3000 Mark), für Postsekretäre und Oberpostsekretäre und Postinspektoren 2500-3000-3500—4000—4500—5000 Mark (jetzt 2500—4200 Mark) und b) ein nicht Pension«. fähiger ErziehungSkostenzuschuß von 6 Prozent denjenigen Beamten gewährt würde, die mehr als 3 Kinder im Alter von 6 bi« 8 Jahren haben. Man scheint also wirklich die feste Absicht zu haben, endlich etwas für die Gehalts- aufbeflerung dieser Beamtenkategorien tun zu wollen. Ueber den Anbau, der hauptsächlichsten Fruchtarten im Jahre 1907 enthält der „Reichsanz." eine Zusammen- s-ellung, aus der hervorgeht, daß im Vergleich zum Verjähre recht erhebliche Verschiebungen in der Anbau fläche der wichtigeren Feldfrüchte stattgefundcn haben, die Vornehmlich zurückzuführen sind auf die starke Aus winterung der Saaten. Mn bedeutender Teil der ur sprünglich mit Wintersaat bestandenen Fläche, die umge- pflügt werden niust/e, ist mit Sommersaat bestellt, aber immerhin hat die gesamte Roggcnfläche im Deutschen Reiche um nahezu 60000 Hektar, die Weizenfläche sogar !mn 189 000 Hektar abgenvmmen. Die Flache der 'Sommer gerste ill um 57 000, die des Hafers um 155 000 Hektar gestiegen, wobei Wohl die ungewöhnlich hohe Preislage dieser Frucht einen Anreiz zu ihrem vermehrten Anbau anstelle der ausgefrorenen Wintersaat gegeben hat- Der Anbau von Klee zeigt einen Rückgang um 104000 Hektar. Im ganzen hat sich die Anbaufläche des Reichs um 158000 Hektar vermindert, was darauf schließen läßt, daß ein nicht geringer Teil der ausgewinterten Fläche Unbestellt geblieben ist. Oesterreich - Ungarn. Ein am Sonntag in Leitmeritz abgehattener deutscher Volkslag nahm einstimmig nachstehende Resolution an: „Der deutsche VolkStag in Leitmeritz verlangt auf das Snt- schiedenste, daß bei den bevorstehenden Rich ter ernenn- ungen für Böhmen alle Stellen im deutschen Sprach gebiete mit deutschen Bewerbern besetzt werden; daß bei Ernennung von GerichtSadjunkten nicht nach dem Statu» vorgegangen werde, sondern die Ernennung der deutschen Bewerber zu Adjunkten auch dann stattfinde, wenn sie noch tschechische Vordermänner haben. Der VolkStag begründet seine Forderung mit dem Hinweise, daß tschechische Beamt« für den richterlichen Dienst im deutschen Sprachgebiete nicht geeignet sind, daß die deutschen Bezirk« einen natür- ltchen Anspruch auf deutsche Richter haben, ferner, daß die Ernennung der deutschen Bewerber mit teilweise in tsche- chischer Sprache abgelegter RichteramtSprllfung, von denen der jüngste 3'/, Dienstjahre zählt, ein Gebot der Gerech. tigkeit ist. Der deutsche VolkStag verweist darauf, daß die Zusicherung einer Aenderung des bisherigen ErnennungS- moduS unter dem Ministerium Gautsch die Ausschaltung der Obstruktion im böhmischen Landtag und die Herstellung der Arbeitsfähigkeit dieser Körperschaft zur Folge hatte. Sollten abermals die berechtigten Wünsche des deutschen Volkes unberücksichtigt bleiben, dann macht e» der deutsche VolkStag den deutschen Abgeordneten zur Pflicht, im Land tage mit der schärfsten Obstruktion einzusetzen und in derselben so lange zu verharren, bis den Forderungen der Deutschen entsprochen werden wird. Ein gleich entschie- deneS Vorgehen erwartet der VolkStag auch von den deut- schen RetchStagsabgeordneten. Ferner protestiert der deutsche VolkStag gegen die Bertschechtsierung der Behörden, insbe sondere der Leitmeritzer Gerichte und der Leitmeritzer Staatsanwaltschaft, welche den begründeten Unwillen der deutschen Bewohnerschaft heroorruft". Ob« was helfen wird? Wie auS Asch gemeldet wird, erregt dort der Neber- tritt de» Grafen Otto von Zedtwttz zur römisch- katholischen Kirche großes Aufsehen. Die Linie Oberneuberg de» gräflichen Hauses Zedtwttz, der Graf Otto entstammt, ist seit Jahrhunderten evangelisch und hat außer Oöerneuberg noch die Herrschaftsbesitze Grün und Schön bach inne. Der Ascher Bezirk, wo das Geschlecht der Zedt. witz ansässig ist, hat eine vorwiegend evangelische Bevöl kerung. Spanien. In Barcelona wurden seit Jahren Bomben- attentate ausgeführt, die der Stadt großen Schaden zufügten. Die Polizei vermochte die Täter nicht zu fassen, dagegen gelang «S der geduldigen Arbeit eines englischen Detektivs namens Arrow, die Dynamttarden zur Festnahme zu bringen. Seit der Einkerkerung der Bombenwerfer hat man in Barcelona keine Bomben mehr knallen hören. Einem Madrider Briefe entnehmen wir darüber folgende unerhörte Mitteilungen: Bon den Verhafteten nahm man zunächst allgemein an, sie seien Anarchisten. Dem ist aber nicht so. Sie gehören vielmehr einer Verbrecherbande an, deren Haupt ein Polizeiagent niedrigster Gattung namens Juan Rull war. Wenn es Rull gelang, ein geplantes Verbrechen vorher zur Anzeige zu bringen oder einen Ver. brecher dingfest zu machen, erhielt er in jedem einzelnen Falle von der Polizeibehörde eine oft recht beträchtliche Belohnung. Um sich nun einen regelmäßigen Verdienst zu verschaffen, warb Rull 23 Komplizen — unter diesen befinden sich auch Frauen — und fertigte mit ihnen Bom- ben an. DaS Subjekt war nun jedesmal in der Lage, die Polizei von dem geplanten Attentat in Kenntnis zu setzen. Wurde eine Bombe gefunden, dann erhielt der Spitzel seine gewohnte Belohnung. Wäre aber gar nie eine Bombe explodiert, so wäre di« Polizei gegen Rull mißtrauisch geworden. DaS mußte vermieden werden: Rull ließ hin und wieder durch seine Helfershelfer eine Bombe in die Luft sprengen, wobei es auf einige tote und verwundete Passanten nicht ankam. Daß daS Geschäft so gut ging, verdankte die Firma Rull u. Co. dem Umstande, daß ihr Direktor mit einer Anzahl Polizisten auf sehr gutem Fuße stand. Nach der Festnahme von Rull und Genossen wurden auch mehrere Schutzleute nebst einem Polizethauptmann verhaftet. Sie werden beschuldigt, den Mitgliedern der Rullschen Bande beim Bombenlegen ge ¬ holfen und die Entdeckung der Verbrecher verhindert zu haben. Aus aller Welt. Berlin: Ein neues schreckliches Brandunglück hat sich hier in der Lübecker Straße 39, unweit der Stelle, a» der das jüngst gemeldete L«randunglück in der vorigen Woche geschah, gestern mittag ereignet. In dem genann ten Hause haben die Eheleute Meensfeld eine Kellerwoh nung inne. Gestern morgen entfernte sich der Munn, der Schmied ist, zur Arbeit, uns bald darauf ging auch die Frau fort. Tie fünf Kinder blieben allein. Durch Spie len mit Streichhölzern fingen die Kleider des zweijährig gen Kindes Marie Feuer und gleich darauf diejenigen des dreijährigen Otto. Während die anderen drei Kin der mit knapper Not sich noch retten konnten^ mußten die zwei genannten elendiglich verbrennen. Die auf das Ge schrei der Kinder hierbeigeeilten Hausbewohner bonntear nur noch den entstandenen Stubcnbrand löschen. — Er furt: In Ilversgehofen wurden der Muhlenbesitzer Richard Möller und dessen vierjähriger Sohn tot im Bette anfgefunden. Ter Dod flt durch Gasvergiftung ein getreten. Wahrscheinlich ist der Gashahn im Schlafzimmer beim Ausdrchcn ungenügend verschlossen Worden. — Wie aus Kopenhagen gemeldet wird, ist der russische Krezr- zer „Cherson", dem es gelang, die Wachsamkeit der Ja paner irrezuführcn und von Wladiwostok nach San Fran cisco zu entkommen, dürch Feuer schwer beschädigt Wor den. Er wird einer Ausbesserung unterzogen. Tie Ent- stehungsursache des Brandes ist unbekannt. —London: Aus St. Jvhüs auf Neufundland wird gemeldet: Tie nor wegische Schaluppe „Snorre" ist total verloren. Nichts ist gerettet. 70 Schoner sino gestrandet. Biele sind gänz lich wrack. Heftige Stürme haben an der Küste große Schäden verursacht. — Petersburg: Aus verschiede nen Gegenden des Reiches wurde gestern Schneefall und Frost gemeldet. - San Francisco: Bis jetzt sind hier 42 Fälle von Budonenpcst vorgekommen, von denen 24 tödlich verlausen sind. 25 pestverdächtige Personen sind unter Beobachtung gestellt. vermischtes. Zu Lode gefoltert. Tie „Daily Mail" berichtet aus Zioncity über eine gräßliche, aus religiösem Fanatis mus verübte Mordtat. Tie gichtkranke Greisin Green- houlgh wurde von ihrem Sohne, ihrer Tochter und drei anderen Mitgliedern der Perhamitensekte, welche erklär ten, der böse Geist sei in dem Körper! der alten Frau und müsse ausgetrieben werden, zu Tode gefoltert- Tie fünf Fanatiker knieten am Bette der Kranken nieder und be gannen, nachdem sie gebetet hatten, der alten Frau die Glieder zu zerreißen und zu verdrehen. Das Geschrei der Unglücklichen, welches sieFür die Angstrufe d-es ausziehen- dcn Teufels erklärten, begrüßten sie mit einem Triumph geheul. Schließlich brach man der alten Frau den Hals und erklärte, der Dämon habe jetzt aufgehört, zu stöh nen. Danach begannen hie Fanatiker mit den Zeremo nien zur Bewirkung der Auferstehung, die natürlich erfolg los blieb. Alle fünf Personen wurden verhaftet und unter Anklage wegen Mordes gestellt. Wer war Bismarck? Ten „Hamburger Nach richten" teilt eine Leserin eine drollige Unterhaltung mit, die ihre Kinder, di?, schsjährige Armem iric und die fast fünfjährige Barbara, zwei niedliche kleine Ham- b urgerinnen, führten, als sie mit ihren Eltern — deq Vater ist ein angesehener Kaufmann — auf einem Spa ziergänge an Lederers Bismarck-Denkmal vorüberkamen. Sie staunen die steinerne Riesengestalt an und Barbara fragt: „Wer ist denn das da oben. Pappig Doch bevor „Poppt" seine Erläuterungen geben kann, fällt ihm Anne marie mit der ganzer Ueberlegenheit der „Weiteren" ins Wort: „Ach dlu, das ist doch Bismarck, der unserem alten Kaiser Wilhelm immer so'n büschen im Kontor! geholfen hat!" Ner gemimt? Roman von Viktor Strahl. S Der junge Mann war ungefähr fünfundzwanzig Jahre alt und von Gestalt groß und schlank, aber muskelös. Er hatte eine weihe Gesichtsfarbe, flachsfarbenes Haar und einen langen blonden Backenbart. Die Augen waren hellblau und ihr Ausdruck nicht frei und offen. Ernst Hartmann war nach der neuesten Mode gekleidet. Brillanten glitzerten an seinem Shlips und an dem kleinen Finger der rechten Hand. Beim ersten Blick hätte man ihn nur für einen modischen Gecken halten können, aber bei schärferer Beobachtung gewahrte man bald, daß er etwas von seines Vaters Charakter geerbt hatte. »Run, ich schmeichle mir, daß ich nicht übel aussehe", erwiderte er mit langgedehnter Stimme nach Art der Gecken. „Du hast Dich auch sehr verändert, Vater. Lehe Dich, wir wollen uns unterhalten." „Du muht erst Essen haben, Ernst", erklärte der Ver- Walter, zur Klingel gehend. „Ich habe schon gegessen", lehnte Ernst ab, sich wieder auf das Harke Sopha werfend. „Du warst erst fünf Minuten fort, als ich ankam. Wie geht es denn dem Baron von Wöhlingen?" ' Der Vermalter zog seinen Stuhl dicht an das Sopha, setzte sich und nahm eine vertraute Haltung an. „An Gesundheit fehlt es ihm nicht",, begann er mit leuchtenden Blicken, „aber in seiner Gemütsstimmung ist er so verzweifelt, daß sein schlimmster Feind ihn bemit leiden könnte." „Warum denn?" fragte Ernst. „Einfach darum", erwiderte der Verwalter mit froh lockendem Lächeln, „weil alle meine Pläne am Vorabend e'mes herrlichen Gelingens sind! Du weiht, dah ich von der Stunde an, als sein verstorbener Vater mich als gänz sich mittellosen Jüngling hierher gebracht hatte, darnach getrachtet habe, Herr von Schloß Wöhlingen zu werden. Das war ein sehr hochstrebender Ehrgeiz, aber nun bin ich am Ziele." Ernst Hartmann blickte ebenfalls frohlockend drein. „Also ist der Baron in Deine Falle geraten? Er vermutet nicht, dah Du all' die Jahre hindurch seinen Vater und ihn selbst betrogen hast?" „Vermuten? Rein, nicht im geringsten! Sein Vater und er waren in ihrem blinden Vertrauen zu mir gleich grohe Narren. Alles, was Arthur Hartmann empfahl, war gut. Baron von Wöhlingen ist am Rande des Ver derbens." „Ich kann gar nicht begreifen, wie Du das angeskellt hast!" bemerkte Ernst gedankenvoll. „Er hatte keinen Geschäftssinn und als er den Wunsch äußerte» seine Angelegenheiten kennen zu lernen, brachte ich eine solche Verwirrung hinein, dah er es aufgab, sie selbst zu ordnen, und mir das überlieh. Vor Jahren ver leitete ich ihn, Geld in verschiedene Bergwerksspekulationen zu stecken; er überlieh mir diese Spekulationen auch. Richt eine Spekulation im Bergwerk hat während der letzten zwanzig Jahre fehlgeschlagen, nicht eine Bank ist zu Grunde gegangen; aber ich'habe dem Baron weihgemacht, dah er grohe Summen bei diesen Spekulationen verloren habe." „Wie klug Du bist!" bemerkte der Sohn bewunderungs voll. „Hat er nie die Wahrheit vermutet?" „Anfangs dachte er, ich hätte nur Unglück. Dann verbot er mir, ferner zu spekulieren, aber er forschte nie nach der Wahrheit meiner Aussagen." „Und sein Sohn?" fragte Ernst. „Ist Max von Wöh lingen ebenso blind und vertrauensselig wie sein Vater?" „Rein", erwiderte der Verwalter stirnrumelnd. „Max ist scharfsinnig — zu scharfsinnig. Er hat mich seit Jahren im Verdacht. Er warnte seinen Vater, aber der wollte seinen Verdächtigungen keinen Glauben schenken. Max hak sich übrigens nach Indien begeben und ich bin froh darüber." „So ist er uns aus dem Wege!" ,/)a, jetzt kann ich schalten und walken wie ich will. Ich habe dem Baron seine schreckliche Tage bekannt ge- macht und ihm angedroht, dah ich ihn nach acht Tagen hinaussehen lassen werde, wenn er nicht freiwillig das Schloß verlasse. Du kannst Dir denken, wie hart ihn das traf. Ich lieh ihn darüber einige Stunden nachdenken und ging dann hinüber ins Schloh, um ihm einen Ver gleich anzubieken." „Einen Vergleich?" sprach Ernst, indem er das Gesicht etwas wendete. „Als ob Du nicht wüßtest, was ich meine, Du Schlau- köpf!" versetzte der Verwalter gut gelaunt. „Ich sagte dem Baron, dah ich ihm erlauben würde, all' sein Leben lang nomineller Eigentümer und Herr des Schlaffes von Wöhlingen zu bleiben, wenn er in eine eheliche Verbind- ung seiner Tochter mit meinem Sohne willige." Ein unruhiger Ausdruck flog über des jungen Mannes Züge. — „O, Fräulein Rosalie! sagte er gezwungen. Ich-habe gar nicht daran gedacht, mich nach ihr zu erkundigen." „Du hast nicht an Deine zukünftige Gattin gedacht?! Du kanntest ja meine Pläne. Du bist doch für diese ehe liche Verbindung erzogen worden! Ich habe Dich nach fremden Ländern reisen lassen, damit Du abaeschliffen würdest — und", schloß der Verwalter, „ich wüßte nicht, was für einen Fehler sogar die spröde Rosalie von Wöh lingen an Dir finden könnte." „Also spröde?! — Wie ist denn das?" „Sie ist ein schönes, geistreiches Mädchen, besitzt ihrer Mutter Zartheit und Feinheit und ihres Vaters generösen leicht erregbaren Charakter."