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Kinder in feine Wohnung zu -ringen. Der Leiter de» betreffenden Polizeibeztrk» hat di« verleumdnng»klagr gegen Dtunajo angestrengt, weil dieser sich rühmte, keine Behörde wage «», gegen ihn einzuschreiten. Ihm gefällige Straßen. Händlerinnen befreite er von den städtischen Abgaben, wäh rend er widerspenstig« der ärgste« Verfolgung «uLsetzte. Rntzlaud. Di« Konvention, die von Butzland und Japan am SV. Juli d. I. in Petersburg unterzeichnet worden ist, hat folgende« Wortlaut: Di« Regierung Seiner Majestät de» Herrschers aller Reutzen. sowie ödie Regierung Seiner Majestät de» Kaiser» von Japan haben folgende Verein- barungen getroffen: Artikel 1. Jeder der beiden hohen vertragschließenden verpflichtet sich, di« gegenwärtig« terri- tortal« Integrität de» andern zu achten, «beyso wie auch sie Rechte, welche für den einen oder den anderen Kon- trahenten aus den Verträgen, Übereinkommen und Ab- kommen entspringen, die zwischen den vertragschließenden und China in Kraft stehen und von denen di« Abschriften zwischen den BertragSmächten ausgetauscht sind, soweit diese Rechte nicht mit dem Prinzip der gleichen Opportuni tät unvereinbar sind, welcher in dem in Portsmouth am 8. September 1905 unterzeichneten Vertrag sowie in den besonderen zwischen Japan und Rußland geschloffenen Konventionen aufgestellt ist. — Artikel 2. Die beiden hohen vertragschließenden erkennen die Unabhängigkeit und terri- toriale Integrität des Kaiserreiche» China sowie da» Prinzip der gleichen Opportunität hinsichtlich deS Handels und der Industrie aller Nationen in dem genannten ' Kaiserreiche an und verpflichten sich, für die Aufrecht erhaltung und Verteidigung deS status quo und die Achtung dieses Prinzips mit allen friedlichen Mitteln, die ihnen zu Gebote stehen, einzutreten, gez. JSwolSki. Motono. - Großbritannien. Ueber Vie Kümpfe in Belfast am Montag werden nMi interessante Einzelheiten rnitgeteilk: T!en ganzen Mend hindurch halten sich grollende Menschenmassen arr den Straßenecken angesammelt und die Polizei und Vas Militär mit höhnischen Zurufen begrüßt. Nach 5 Uhr . Nachmittags wurde ein großer Teil des Militärs von den Straßen zurückgezogen. Tiies wirkte jedoch keines wegs beruhigens Tie Menge wurde im Gegenteil so fort ausfallend. Gegen 6 Uhr abends wurde ein Psli- zeiinspeltor angegriffen^ Tie Polizei, Vie dies sah kam ihm sofort zu Hilfe. Tie schnell auf Hunderte von Köpfen Wrwachsende Bevölkerung mißhandelte die Polizisten in 'gemeinster Weise. Einer alten Tarne gelang es, einen der Polizisten in ein HaUs zu ziehen und zu retten. Ter Pöbel stürzte sich darauf auf einen harmlosen Passanten, den er für einen Geheimpolizisten hielt. Ter Unglückliche wurde übel zugerichtet, Tie Polizei machte nunmehr mit ihren Knütteln einen Angriff, Ter Pöbel wich zeitweilig zurück und etwa 30 Menschen wurden verhaftet. Ihr Aus sehen zeigte, daß auch die Polizei nicht allzu glimpflich verfahren war. Ter Rückzug des Pöbels war jedoch nicht von Tauer, die Volksmenge verfolgte vielmehr die Poli zisten und ihre Gefangenen bis in die Polizeikaserne. Mele Polizisten wurden durch geworfene Flaschen und .Steine schwer verletzt. Als die Polizisten in die Kaserne eingerückt waren, machte die Menge einen Angriff quf Has Gebäude. Hunderte von Frauen und Mädchen, selbst ganz kleine Kinder, schleppten in ihren Schürzen Steine herbei, die sie gus dem Pflaster gerissen hatten. Tiefe Steine wurden von den Männern als Wurfgeschosse be nutzt, Tie Polizei telephonierte um Hilfe und die Garde dragoner räumten sofort die Hauptstraße. Es bedurfte dazu aber zweier Angriffe. Das Volk zog sich in die Sei tenstraßen zurück, von wo aus es die Soldaten mit Fla schen und Steinen bewarf. Aus dieser Verteidigung^ stellung ging der Pöbel bald zum offenen Angriff über. Ties war für die Infanterie das Signal, mit aufge- pflanztem Seitengewehr vorzugehen. Tie Soldaten, von ' Herren viele durch Steine und Flaschen verletzt worden Waken, verlesen ln Wut und bearbeiteten das Volk mit den Gewehrkolben. Tie Schotten vvm Cameron-Regiment hatten ungefähr SV Angriffe zu machen, ehe sie sich ihrer Angreifer entledigten. General Täwson, der da» Milt- tär in Belfast unter sich hat, erschien im geeigneten Augenblick mit Abteilungen de» Essex- und de» Berks- Regimenter. Ta» Volk wurde immer wieder zurückge worfen, ging aber eben so oft wieder zum Angriff über. Mittlerweile war Dunkelheit eingetreten. Biele Sol daten und Polizisten hatten schwere Verwundungen da vongetragen. Tee Lage wurde in her Tat äußerst ernst. Tor kommandierende Offizier sah ein, daß der Gebrauch der Feuerwaffe nunmehr geboten sei. Ein Beamter ver las unter einem Steinhagel die Aufruhrakte. Tie Sol daten gingen darauf.noch einmal zum Bajonettangriff über und schossen, als dieser nicht den genügenden Ein druck machte. Kreischend lief die Volksmenge darauf auseinander. Tie Soldaten feuerten im ganzen sechs Salven. Ein Mann und eine Frau fielen. Tie Frau starb aus dem Wege zum Hospital. Biele Personen wurden schwer verwundet. Tie Zahl der Verwundeten soll nach Hunderten zählen.. vnlgarie«. Heut« findet da» 20 jährige RegierungSjubiläum des Fürsten Ferdinand von Bulgarien statt. Die Feier ist auf den 28. August verschoben, weil di« Trauerzeit um di« Mutter de» Fürsten noch nicht beendigt ist. Die »Norddeutsch« Allgemeine Zeitung" schreibt zu dem Jubi läum: Wenn der Fürst auf den vergangenen Zeitabschnitt seiner Regierung zurückblicke, könne er mit Befriedigung feststellen, daß sich eine tiefgehende Wandlung zum Besseren vollzogen habe, sowohl im Innern al» auch in den Fragen der internattonalen Politik. Luch die Beziehungen Deutsch land» zu Bulgarien hätten sich in der fetzten Zeit lebhafter gestaltet, und zwar sei nicht nur im Handelsverkehr ein Aufschwung zu verzeichnen, sondern auch der politische Verkehr habe gewonnen, nachdem man sich überzeugt habe, daß der Fürst entschlossen fei, die Politik Bulgarien» in friedlichen Bahnen zu führen. Die „Norddeutsche Allge meine Zeitung" schließt: „Wir knüpfen an da» Jubiläum den Wunsch, daß «» dem Fürsten vergönnt sein möge, sein Volk auch fernerhin mit Erfolg auf dem Wege zu steigender Wohlfahrt zu leiten und dem bulgarischen Staatswesen einen wertvollen Faktor ruhig fortschreitender Entwickelung auf der Balkanhalbtnsel zu erhalten." China. Der Thron ist bestürzt über die au» den Südprovlnzen eingegangenen Nachrichten von den dortigen Unruhen und hat Tschantschitun zur Beratung nach Peking befohlen. Juanschtkai klagt bei der Kaiserin den Führer der Mand- schupartet wegen der Verschärfung des Gegensatzes zwischen Mandschu» und Chinesen an. Die Stellung deS Krieg«. Minister«, Armeeinspektor« und GtaatSrateS Eching ist stark erschüttert. Der Thron ist unzufrieden mit der Politik der BizekönigS der Mandschurei, weil er den Japanern zu viel Rechte eingeräumt habe und die Chunchusenplage und die Reibungen zwischen chinesischen und japanischen Truppen kein Ende nehmen. Ein Telegramm besagt noch: Der Bericht JuanschikaiS an den Thron weist auf die Bedeutung deS französisch, spanischen Abkommen» für China hin und schlägt die schleunige Einführung lokaler Selbstverwaltung in allen Provinzen vor, sowie die Einführung einer Ver fassung, die vom Prinzen Eching und den Ministern im Kaiserlichen Ahnentempel beschlossen werden soll. Aus aller Welt. Hamburg: Ueber die Ausschreitungen vvn Militär personen an der Grenze von Altona und Hamburg, von denen wir berichteten, forderte das kaiserliche Militär kabinett ausführlichen Bericht ein. Tie Untersuchung er streckt sich auch auf 23 Unteroffiziere, die der Polizei ihre Hilfe versagtem, — Offenbach: In Herbstein (Ober hessens wütete eine große Feuersbrunst, der etwa SO Ge bäude zum Opfer fielen, darunter da» Pfarrhaus und das Amtsgericht. Tie Hilfeleistung wurde durch den Wasser mangel sehr erschwert. — München: In dem Mord prozeß gegen den Zirkusdirektor Niederhofer, in dem die Verhandlungen demnächst stattfinden, gelang «S der Staatsanwaltschaft, den Oberkellner eine» Mener CafS» zu ermitteln, bei dem Niederhofer die dem ermordeten Kaufmann Henschel geraubten Ringe, ebenso die silberne Ztgarettenhose, die Henschel, wie nachgewiesen ist, bi» zum Tage seine» verschwinden» besessen hat, verpfän dete. —- Altenburg: Tie Dienstmagd Rohbvck in Bayern, die wegen fahrlässiger Tötung ihre» ersten un ehelichen Kinde» bestraft worden ist, hat jetzt einge standen, ihr -weites Kind hilflos ausgesetzt zu haben, wodurch es den Dod gefunden hat. Vorher hatte sie an gegeben, daß sie bas Kind an eine unbekannte Frau au» Erfurt, mit der sie im Eisenbahnzuge bekannt gewor den war, verschenkt habe^ Tas kleine Kind ist unterdessen als Leichnam in Gera in einem Kanal aufgefunden wor den. —, Usingen: IM nahen Wilhelmsdorf fand vor gestern abend ein Straßenkamps zwischen Einwohnern und einer Anzahl böhmischer Arbeiter statt. Es wurde gegen seitig mit Flinten und Revolvern geschossen und ein Böhme getötet. Gendarmerie schritt ein, stellte die Ruhe wieder her und nahm 10 Verhaftungen vor. — Gum mersbach: Ter in der Nacht zum 31. Juli einge stürzte Tunnel bei Kotthausen (auf-der Strecke Hagen— Tieringhausen) kann als völlig verloren angesehen wer den. Es waren damals etwa 8000 Kubikmeter Erdmassen etngestürzt, 400 Arbeiter sind seitdem Tag und Nacht beschäftigt gewesen, um den Schutt zu beseitigen, und man hoffte, den Tunnel auf diese Weise in wenigen Tagen wieder- fahrbar machen zu können. Jetzt stellte sich heraus, daß nachttäglich noch Senkungen eingetreten sind, denn der Prvfilwagen berührte an einzelnen Stel len die Wölbung und auch die Seitenwände. Fach leute sind der Ansicht, daß man den Tunnel ganz wird abtragen müssen. — Dünkirchen: Im hiesigen Hasen ist in einem mächtigen Jutespsicher ein großer Brand aus gebrochen. 87. Jahresbericht deS König!. La«deS- mediziuattollegiums über das Medizinalwese« im Königreich Sachse« a«f das Jahr 1905. Der 37. Jahresbericht de» König!. LandeSmedizinal- kollegtum» über da» Medtztnalwesen im Königreich Sachsen auf da» Jahr 1905 ist soeben erschienen. Der umfassende und eingehende Bericht enthält 20 Abschnitte, die folgendes behandeln: 1. Die ärztlichen und pharmazeutischen Organe der Medizinalverwaltung. 2. Aerzte. 3. Apothekenwesen, Arzneimittelhandel, Mineralwaflerfabrtken. 4. Hebammen, 5. Heilgehilfen, Krankenpflegepersonal, Desinfektoren. 6. OrtsgesundheitSauSschüffe. 7. Oeffentliche Gesundheit-Ver hältnisse. 8. Nahrung«- und Genußmittel. 9. Wasserver sorgung. 10. Bau- und WohnungSpolizei. 11. Reinhal tung von Wasser, Boden und Lust. 12. Gewerbepoltzei. 13. Schulhygiene. 14. Krankenfürsorge rc. 15. Bäder. 16. Armenhäuser. 17. Gefängnisse. 18. Hilfspolizei. 19. Begräbniswesen. 20. Kurpfuscherei. Dem Abschnitt 7, der besonders die Allgemeinheit be treffende Verhältnisse bespricht, seien die nachfolgenden An gaben entnommen: Im Jahre 1905 betrug die mittlere Bevölkerungszahl de« Landes 4482200, die Zahl der Lebendgeborenen 143509, der Totgeborenen 5051 und der Verstorbenen ohne Totge borene 88 432, sodaß sich durch den Geburtenüberschuß eine Bevölkerungszunahme von 55 077 ergibt. Im Verhältnis zum Vorjahr ist im Berichtsjahr die Sesamtsterblichkeit von 19,81 auf 19,73o/,„ d, h. um 0,08°/„ der Bevölkerung gefallen, aber auch, und zwar in stärkerem Maße, die Fruchtbarkeit, nämlich von 33,88 auf 32,02 "/,„ also um 1,86 °/„ zurückgegangen. Hinsichtlich der Fruchtbarkeit»- Die amlklr Zttincle. Kriminal-Roman von Otto MMr. Ä Tine hochgewachsene, stattliche, junae^ame im offen bar eiligst übergeworfenen eleganten Empfangs-Negligee erwiderte mit dem Gepräge leichter Bestürzung in den untadelig regelmäßig geformten Gesichtszügen den Gruß des Eingekretenen. „Aber, Hermann, wo kommst Du schon her? Das ist ja eine große Überraschung!" rief sie und versenkte in leichter Befangenheit die zierliche gradrückige Nase in den duftenden Blumenstrauß. „Du wirst einen schönen Begriff von uns bekommen! Wir sind nun einmal Langschläfer xar «xcoUsncv und dazu haben wir auch heute eine «uke Entschuldigung, wenn es noch wie kraut und Rüben Hei uns aussiehk, wir kamen nämlich erst heute morgen um fünf Uhr vom Vreffeball zurück — da muß ich Dich überhaupt schelten, Ungetreuer, mich so sitzen zu lassen und nicht zu kommen, wo ich doch so sehnsüchtig auf Dich wartete! Glaubte sterben zu müssen, als Stunde um Stunde verrann, ohne Dich zu bringen — aber denke nur ja nicht, ich hätte Dich vermißt, aber nicht im geringsten," setzte sie in einem Atem, neckisch auflachend, hinzu. „Wer wird überhaupt einest solch ungalanten Bräutigam ver missen. Ich habe mich gottvoll unterhalten, keinen Tanz habe ich ausgelassen — besonders mit einem Herrn von Maltih, er nennt sich Baron und soll ein großer Herr bei der Polizei sein — ein allerliebster, charmanter Kavalier ja, guck nur so eifersüchtig, Schatze!, Strafe muß sein ein reizend netter Mensch, ich habe viel mit ihm ge stanzt — und er möchte mir wohl gar gefährlich werden, hätte nickt ein gewisser Herr bereits mein Herz mit Erb- vacht belegt — kurzum, ich bin todmüde nach Hause ge- wmmen und habe so test wie eia Murmeltier «schlafen. Dben erwarte lch sehnsüchtig dm Ruf zum Frühstück. das Zimmer sich streckende Ottomane. „So sprich doch, Hermann, ich brenne ja vor Ungeduld. Was ist es denn eigentlich? Du willst doch nicht etwa eine neue Attacke aus wagm? unmöglich in vier Wochen fertig werden und da soll ja bereits Deine goldene Jungesellenfreiheit in Fesseln ge schlagen werden, Hermann!" „Wird dieser langersehnte Tag überhaupt einmal an brechen?" meinte der Angeredeke zweifelnd und als das Mädchen ihn befremdend ansckauke, setzte er wie einer, der sich beeilt, eine Hiobspost, die nicht von den Lippen will und doch unweigerlich verkündet werden muß, los zu werden, in überstürzter Hast hinzu: „Es sind schlimme, trübe Nachrichten, die ich Dir bringen muß, Ella. Meine Lebenszukunft hat sich mit einem Male ganz anders ge staltet. Ich habe mich in waghalsige Spekulationen ein gelassen, mit einem Work — ich bin ruiniert!" Die letzten Worte kamen zögernd, kaum hörbar über seine Lippen. Zugleich stieg fieberhafte Röte in die feinen, blassen Züge bis unter die Haarwurzeln, Um gleich darauf wieder zu verschwinden. Wie bittend hatte er dm Blick zu dem Mädchen erhobm. Gleich darauf aber smkke er die Augen wieder. Nun sah er schweigend upd mit nach vornüber gebeugten Kopfe da, wie einer, der ein ent scheidendes Urkm, dessen Härle er im voraus kennt, zu empfangen im Begriffe steht. Ella schwieg lange. Wie von lähmmdm Schrecken befallen starrte sie vor sich ins Leere. Dann aber kam plötzlich ein Auflachen über die rotschwellenden Lippen und aus den hellblauen Augen huschte em rascher, flackern der Blick über die zusammengekauert sitzende Gestalt des Verlobten. „Geh, doch, böser, lieber Hermann!" versuchte sie m scherzen. „Du willst mir einen Schreck einjagm — als ob ich Dich nicht besser kennte, Du der einzkae Erbe reicher Eltern. > > ' , > / - probierte vorher rasch noch ein Lied durch — und da er scheinst Du plötzlich, zwar unverhofft, aber dennoch will kommen!" Sie halte während ihres plauderns, in welchem Wort an Wort gleich einem murmelnden Waldbache mit kleinen, springenden, geschwätzig sprudelnden Wellen in endloser Folge sich aneinanderreihte, einm Lehnstuhl, der mit allen möglichen Utensilien beladen, freigemacht und nötigte nun den Verlobten zum Sitzen. „Ich bin recht froh, daß ich Dich allein treffe, Ella", sagte dieser mit einem gepreßten Seufzer. Er ließ sich in den Sessel nieder und beschattete die Augen. „Wenn ich gestern abend gegm unsere Verabredung nicht zu dem Presseball gekommen bin, so hatte dies seine guten, ge wichtigen Gründe. Auch mein heutiges kommen zu un gewohnter Stunde hak seine ernsten Ursachen — wir sind doch allein und können eine Weile ungestört mit einander sprechen?" „Was hak es denn gegeben? Du erschreckst mich, Her mann!" Das Mädchen sah ihn bekreken an und setzte dann hinzu: „Natürlich sind wir ungestört — aber lasse Dich nur betrachten, wie siehst Du denn eigentlich aus? So ernst und feierlich, die reinste Leichenbiktermlne! Haha!" Sie lachte silberhell auf, da» klang wie reine», klares Glockenläuten. Sie ließ sich auf einem Tabourek nieder, stand aber rasch wieder auf und schritt einmal durch das Zimmer; wie um ihre Unruhe zu maskieren, warf sie sich gleich darauf mit anmutiger Gebährde in eine quer in das Zimmer sich streckende Ottomane. eigentlich? Du willst doch nicht etwa eine Mama wegen eine» früheren Hochzeilr mnln» wagen? Da hast Du kein Glück, nein, wahrhaftig nicht!" saate sie und lackte wieder dabei. „Mama meint« schon, sie könnte!