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Neueste Nachrichten und Telegramme »om 5. Juli LS07. X Verl in. vet der NeichSlagDersatzwahl tm dritte« Oldenburg. Wahlkreis« wurde Graf Galen (Zentrum) g«, wäblt. Reichskanzler Fürst Bülow erwiderte auf «in« Zuschrift de« Vorsitzenden dG «esamtoerbande» der «van. geltscheu Arbeiterverein« Deutschland« anläßlich de« Rück- kitte« de« Grafen Ppsad-wSky, in der Sozialpolitik solle nicht gerastet, sondern auf den alten bewährten Bahnen weitergearbettet werden. — Ko bürg. Die bedeutende Grießbachsch, yorzellanfabrik ist durch Großfeuer fast gänz lich zerstört. — Frankfurt a. M. Der Buchhalter Albrecht von der Tummifabrik Gelnhausen ist wegen Un terschlagung von 30000 M. verhaftet worden. — Brr«, lau. Der 61jährige neroeuleidende Rittergutsbesitzer Kunze erschoß erst sein« Ehefrau und dann sich silbst. Da« Motto der Dal ist unbekannt. Pekuniär« Schwierigkeiten lagen nicht vor. — Wien. Die .Neu« Frei« Presse* meldet aus Innsbruck, in den Pfannenheimer Bergen sei ein führerloser deutscher Tourist abgestürzt. Die zer schmettert« Leiche stt mit Seilen au« den Felsen heraus- gezogen.worden. Die Persönlichkeit de« Toten konnte nicht sestgestellt werden. — Part«. Der Polizei gelang «S, vier deutsche Staatsangehörige, die bemittelten Deutschen bet der Ankunft in Pari« Geld zu entlocken suchten, zu verhaften. — Au» Narboune wird gemeldet, daß in der gestrigen Gehetmsitzung der absolut Unversöhnlichen unter dem Präsidenten der WtnzerauSschüsse beschlossen wurde, vom passiven Widerstand zum akttven überzugehen. Kein Teilnehmer wollte nach der Sitzung auch nur andeuten, mit welchen Mitteln fortan gewirkt werden sell. Alle der Mäßigung verdächtige« Elemente waren von der Sitzung ausgeschlossen. )( Schwerin. In dem Prozesse wegen Durch stechereien und Unterschlagungen in der Irrenanstalt SachsenLerg wurde gestern abend da» Urteil gefällt. GS lautet gegen den Angeklagten Schulz auf vier Jahre Zuchthaus, 3000 M. Geldstrafe bezw. 200 Tage Zuchthaus und fünf Jahre Ehrverlust. Die BestechungSgelder fallen au die Staatskasse. Ein Jahr soll al» durch die Unter suchungshaft verbüßt angerechnet werden. Gegen Will wurde auf ein Jahr sechs Monate Gefängnis, 3000 M. Geldstrafe bezw. 150 Tage Gefängnis und zwei Jahre Ehrverlust erkannt. Sechs Monate werden als durch die Untersuchungshaft verbüßt angerechnet. Gegen Berwald lautet da» Urteil auf 300 M. Geldstrafe bezw. 50 Tage Gefängnis; gegen Wilck auf zwei Jahre sechs Monate Gefängnt», 2000 M. Geldstrafe bezw. 200 Tage Gefängnis und drei Jahre Ehrverlust. Die Angeklagten Müller, Rüdigam und Hintzpeter wurden zu je sechs Monaten Gefängnis verurteilt, die al« durch die Untersuchungshaft verbüßt angerechnet werden. Di« Angeklagte Scharfenberg wurde zu acht Monaten Gefängnis und 300 M. Geld strafe verurteilt, der Angeklagte Baack zu 1700 M. Geld strafe bezw. 170 Tage Gefängnis, wovon 1200 M. bezw. 120 Tage auf die Untersuchungshaft angerechnet werden. Die Kosten fallen sämtlichen Angeklagten zur Last. )(Dinkel»bühl. Bet der ReichStagSersatzwahl im Wahlkreise Mittelfranken 4, Dinkelsbühl, wurde Nieder löhner (Kons.) mit etwa 1200 Stimmen Mehrheit gewählt. )( Weimar. Der Rittergutsbesitzer Braun» in Holz dorf wurde von der Strafkammer des hiesigen Landgericht» nach zweitägiger Verhandlung wegen deS bekannten Auto mobilunglücks am 15. April, bei dem der hiesige Kunst maler Schultz« überfahre« und sofort getötet wurde, zu drei Monaten Gefängnis und Tragung sämtlicher Kosten ver urteilt. Die Verhandlung wurde nachts 1 Uhr zu Ende geführt. > rr München. General z. D. vvn Lieber! hat sich zu seiner Vernehmung im Prters'-Pvozetz u. a. folgender maßen ausgesprochen: Ich weih wohl, was auf meine öffentliche Kritik des! Disziplinargerichtshofes' im Peters- Prozeß folgen wird und war mir dessen MoHl bewußt, als" ich das! Urteil des Disziplinargerichts einen Justizmord nannte. Dadurch wird die Regierung, wenn sie mir den Prozeß macht, im Interesse ihres! Ansehens gezwungen, aM den Geheimakten daÄ vollständige Material vorzu legen^ Bei den nächsten Reichstagsverhandlungen wollen wir ohne Lücke den Fall Peters öffentlich im Gerichtssaale aufgsrollt sehen. Dass könnte aber nur geschahen, wenn ich mit meiner Kritik die Regierung zur Tat zwinge, wenn sie nicht an ihrem Ansehen verlieren soll. Dann wird sich zeigen, ob sie Wasser auf die Mühle! der Soztalhcmv- kratie gießen will, oder den Mut hat, dfls au Peters be gangene Unrecht offen etnzugeste'Am r» Bvz«n, Große» Aufsehen erregt hier die Aus hebung «tner Lasterhöhle. In die Affäre sind angesehene Personen der Stadt Bozen verwickelt. )( Belfort. Ausständige Maurer veranstalteten einen Umzug durch die Stadt, wobei sie eine Fahne trugen mit der Aufschrift r „Fall» die Unternehmer nicht nachgeben, verlassen wir die Stadt!* 850 Mann haben diese Droh ung verwirklicht und sind hepte teil» nach dem Elsaß, teil» nach der Schweiz abgeretst. Di« Lage der Unter- nehmer ist ein« ziemlich schwierig,. )( FredenSborg. Nach der Rückkehr aus FredertkS- borg unternahm gestern der Kaiser «tuen Spaziergang tm Schloßpark. Um 5 Uhr fand Tee und «M 6 Uhr Familien- täfel zu 50 Gedecken statt. Um 9*/, Uhr war Souper. Nach dem Souper hielten die Herrschaften Cercle ah, und dann fand tm Garlensaale musikalische Soiree statt. rr Toulon. Die Offiziere und Mannschaften, wel che bei der Entfernung von Granaten aus dem Schiffs räume de» zerstörten Panzerschiffe» „Jena* mitgewirkt ha ben, werden von der Regierung Belohnungen erhalten. Die Offiziere werden für die Ehrenlegion vorgeschla gen, während die Mannschaften Geldprämien erhalten. rr Galatz. Hier ist ein Generalstreik der Arbeiter sämtlicher Branchen auSgebrochen. Die Streikenden fordern die Rückerstattung der konfiszierten Vermögen der Arbeiter vereine, Versammlungsfreiheit, Entlassung der inhaftierten Arbeiter und Einstellung der Verfolgung der ausständigen Arbeiter. rr Rom. Die Wärter der hiesigen Irrenanstalt sind in den Streik getreten. Da« Irrenhaus wurde militärisch besetzt. )( Rom. AIS während der^ Gartbalbifeier der Fest zug vor der österreichischen Botschaft vorbeidefilierte, fiel eS aus, daß der Balkon keinen Fahnenschmuck zeigt«. Aus der Menge wurden Rufe laut: „Rieder mit Oesterreich! Hoch Trient und Triest!* Die Fahnenabteilung dreht« die Fahnen als Zeichen des Protestes um. Anarchisten versuchten um sonst, durch Schmährufe, Zischen und Truppenvcrhöhnungen eine Unordnung hervorzurufen. Auf dem Hofe d«r öfter- reichischen Botschaft war Artillerie aufgefahren. Der Bot schafter weilt zurzeit nicht in Rom. )( Petersburg. Der Verband der Besitzer von Fabriken und Werken beschloß, tm Falle eines gewalttätigen Vorgehen» der Arbeiter gegen die Fabrikverwaltung die Fabrik sofort zu schließen und mit den Arbeitern abzurech nen, aber nur für die Zeit den Lohn auszuzahlen, während deren sie gearbeitet haben. Die entlassenen Arbeiter wer den von anderen Fabriken bi» zur Feststellung der Schul digen nicht beschäftigt werden. )( Petersburg. An der Pariser Bürs« waren gestern auf Gerüchte über ein Attentat gegen den Kaiser alle Werte abgeschwächt. Wie die „PeterSb. Telegraphen agentur* mttteilt, sind diese Gerüchte völlig aus der Lust gegriffen. rr Petersburg. In dem Orte Lositz« bei Sedletz sprengten Terroristen mit Dynamit ein Postbureau in die Luft und raubten eine große Geldsumme. ES wurden viele Menschen bei der Explosion verwundet. Bei Tscher- nigow überfielen Bewaffnete die Post. ES kam zu einer blutigen Schießerei, doch wurde nur wenig geraubt. »London. Gestern nachmittag explodierte wählend der Schießversuchc im Militärlager von Orchardmvnd eine Granate, wodurch ein Offizier, 2 Unteroffiziere und zwei Mcrnn schwer verwundet wurden. Das! Geschoß explodierte in dem Augenblick, wo eÄ in den Geschützlauf eingesührt wurde. Nach einer anderen Version soll die Granate ex plodiert sein, als der Leutnant Manley sie untersuchte. Der verletzte Offizier wird wahrscheinlich das! Augenlicht einbüßen. Die Verwundeten sind sofort nach dem Laza rett gebracht worden. )( London. „Telegraph* und „Chronik!,* melden, daß Echießversuche mit Armeegewehren vorgenommen wür- den unter Verwendung neuer Gewehrkugeln, die sich von der bisherigen Kugel nur dadurch unterscheiden, daß die Mündung zu einer längeren Spitze auSläuft. Die Schnellig keit der Kugel beträgt 400 Fuß in der Sekund«. Die Flugbahn ist um 1000 UardS gesenkt bei einem Winkel von SO Grad. )( London. Im Oberhaus« schilderte d«r erste Lord der Admiralität die Stärke der englischen und der aus ländischen Flotten und kam zu dem Resultat, daß mit dem aus Schlachtschiffen bestehenden Teile der Kanalflotte keine andere Flotte der Welt einen Vergleich aushalten könne. Hinsichtlich der Leistungsfähigkeit der Hetmatflotte hätten die Versuche inbezug auf Schnelligkeit und Treff sicherheit ergeben, daß dieselbe «in« furchtbare Waffe sei. rr Sofia. Tie „Agence Vulgäre" erfährt ans Kon stantinopel, ein anarchistischer Anschlag sei auf das Leben des Sultans vereitelt worden. Biele Armenier seien ver haftet und einem strengen Verhör unterzogen worden. Tie verschiedenen Haussuchungen hätten bisher noch keine Er-, folge gezeitigt. )( N « wyork. (Nu, deutsch-atlantischem Kabel.) AuS Oysterbat wird gemeldet, daß der Sekretär deS Präsidenten, Loeb, in einem Bortrage gestern abend erklärte, daß eine Flotte von 16 Schlachtschiffen wahrscheinlich im nächsten Winter zu Manöverzwecken im Stillen Ozean oder im Mittelländischen Meer oder im Südatlantischen Ozean zu- sammengezogen werden würde. Er sagte, wenn die Flotte nach dem Stillen Ozean geschickt würbe, so habe da» feine weiter« Bedeutung, al» sie in der Tatsache enthalten sei, daß sie drei oder vier Monate lang entfernt sei. Redner tritt aber im Hinblick auf die schwebenden Gerüchte der Auffassung entgegen, daß die Flotte wegen der möglicher weise eintretenben Verwicklungen mit Japan in den Stillen Ozean gehe. Hamburger Fnttermittelmarlt. Origtnalbertcht von G. L O. Lüder«. 5,20 4,- 5,68 6,50 6,85 38-42- 18—24 - 16—20 - 28—34 - 40-45- 24-30 - 2,85 7,10 8,— 7,— <7,90 8 SO 6^40 6,^0 7,28 6,60 8 60 8 50 7- 5,50 5.25 Rapskuchen und »Mehl 34—40 - Leinkuchen und -Mehl " Matsölkuchen u. Mehl Mastfutter-Gundol Kuhfutter-Gundol Getrocknete Schlempe Getrocknete Treber Sesammehl Malzkeime Ml. 4,00 bis 5,30 - 4,75 - 2,10 - 5,— - 5,60 - 6,- . 2,50 . 6,80 - 6,90 . 6,70 - 6.90 7- 5,90 8,80 6,80 6,25 7,50 7,50 6,25 5,- 4,70 (Preise verstehen sich per 50 Kilo ab Hamburg.) Hamburg, 4, Juli 1907. DaS regnerische Wetter hat die Heuernte der Nachbarprovinzen in dieser Berichtswoche stark beeinträchtigt. Baumwollsaatmehl lag in dieser Woche recht schwach;,auch die meisten anderen Oelkuckensaatmehle und Oelkuchen warsmvcr-' nachlässigt, während für Reisfuttermehl als Ersatz für das unge wöhnlich teuere Gerste-Schrot und Mais-Schrot noch immer drin gende Nachfrage herrscht. Tendenz: ruhig. Reisfuttermehl 24—28°/, Fett und Protein - ohne Gehaltsgarqntie ReiSklete (gemahlene Reishülsen) Weizenkleie, grob« Roggenklete Gersteklei« Gundol MaiSkleie Trdnußkleie/gemahlens Erdnußschalen) Grdnußkuchen und Erdnuhmehl gzllzg Baumwollsaatkuchen , .» und Baumwollsaatmehl s zg—gg"/ „ „ unenthülste« EocoSnußkuchen u. -Mehl 28—34°/, Fett u. Protein Palmkernkuchen u.-Mehl 22—26 - . . . Wetterwarte. Barometerstand MttgetM von R. Nathan, OpMer. Mittags 12 Uhr. Sehr trocken Beständig sch.^o Schön Wetter Veränderlich 750 Regen (Wind) Biel Regen 740 Sturm 730 KS tS SS cO 00" LO" » w s s es ss s-e N N? N r-f »c-V cs Wetterprognose für den 6. Jnli: Trocken und ziemlich heiter, schwache Luftbeweguug, warm. Börsenbericht nicht eingegange«. Neue sme Alken im Ganzen und im Einzeln äußerst billig Max Mehner. Stube, Kammer, Küche, zu vermieten, sofort oder später beziehbar Schlotzftratze 18. Sl«« Moknuieg z mitzZubehör und Garten ist zu ver- mietrn. Bennewitz, Lessa. 2 Me Meck Um» sofort zu verm. 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