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Beilage zum „Riesaer Tageblatt". Rotttlowwnrck und »erlag von Langer L Winterlich in Mesa. — Für die Redaktion verantwortlich: Hermann Schmidt in Riesa. 134. Mittwoch, 18. Juni ISO?, -vendS. «0. Jahr,. Zm« lü tik imiilii« Aul» «I MtMtilt. )?( In dem Augenblick, da ein japanisch-französischer Vertrag mit gegenseitiger Garantierung de» Besitz stander« tn Asten zustande gekommen ist, tauchen neue Mißhelligkeiteu zwischen Japan und den Bereinigten Staaten von Amerika auf. Die Ereignisse treffen nur zeitlich zusammen, ein innerer Arsannnenhang besteht nicht. Frankreich svll sogar seine Vermittelung tn Washington angeboten haben, um eine dauernde Ver ständigung zwischen Japan und Nordamerika herbeizu führen. Tvzu wird es sobald nicht kommen. Es handelt sich nicht um Streitigkeiten zwischen den Regierungen, sondern um tiefe Gegensätze zwischen den Völkern, die ein freundschaftliches Verhältnis unter den Regierungen nicht ausbommen lassen. Ten ersten Anlaß zur Spannung zwischen Washing ton und Dokiv bot der Beschluß der Stadtverwaltung von San Franzisko, die japanischen Schüler aus' den Schulen der Weihen zu entfernen und in Sonderschulen unterzubringen. Tiie Japaner sahen darin eine Ver letzung der Kulturgleichheit, die sie in Anspruch neh men, und zugleich eine Verletzung von Vertagen, die ihnen in Amerika gleiche Behandlung wie den Unter tanen meistbegünstigter Länder gewähren. Nicht ohne Mühe — die Bundeshewa.lt in Washington hat nur be schränkte Rechte gegenüber der inneren Gewalt der ameri kanischen Staaten — wurde der Zwischenfall diplomatisch beigelegt. Jetzt hat wieder eine an und für sich belang lose Schlägerei in San Franzisko, bei der einige Ja- Pauer zu Schaden kamen, die Stimmung in Japan gegen die Bereinigten Staaten aufgereizt. Tie Opposition in der Kammer in Dokio hat sich der Sache bemächtigt und erhebt von neuem die Forderung, die Vereinigten Staa ten zur Abänderung ihres Einwanderungsgesetzes, wonach die Einwanderung von Kulis nicht zugelassen ist, zu nötigen. Ter gegenwärtige Streitfall wie der frühere beruht also nicht auf zufälligen Umständen, sondern beide sind nur, wie Flecken auf der Haut, Zeichen eines tie- seren Leidens. Tiie braune und die gelbe Rasse assimilieren sich in fremden Ländern nicht. Tiie Hindus in Natal, die Chinesen in Transvaal, die Japaner in Amerika bleiben nach Menschenaltern noch, was sie bei der Ein wanderung waren. Ein starker Strom von Japanern geht nach der Westküste Amerikas. Gegen ihre billigere Arbeit sucht sich der Weiße Arbeiter durch scharfen Truck aus die Unternehmer und Behörden und gelegentlich auch durch Gewalttätigkeiten gegen die Fremdlinge zu schützen. Tas will daS hoch entwickelte japanische Nationalgefühl nicht leiden. Im japanischen Oberhause sollen schon Kriegsdrohungen ausgesprochen worden sein. Tab ei kommt in Betracht, daß sich die Japaner jetzt noch, di. h. so lange der Panamakanal nicht fertig ist und eine schnellere Bereinigung der amerikanischen Kriegsmarine im Stil- len Ozean erleichtert, militärisch überlegen glauben. Trotzdem glauben wir, daß die Klugheit der japanischen wie der amerikanischen Diplomatie auch jetzt wieder einen Ausgleich finden wird. Tiie finanzielle und wirtschaft liche Kraft Japans steht zu weit hinter der amerikanischen zurück, und die japanische Regierung wird nicht im Zwei- fel darüber sein, daß von der Bündnisgenossenschaft mit England und Frankreich außerhalb Asiens nichts zu er warten ist. Sie ist auch zu klug, um nicht zu wissen, daß sie mit tollkühnem Kriegsdrang wohlerworbene Sym pathien der weißen Rasse aufs Spiel setzen würde. Tagesgeschichte. DentfcheS «eich. Ter Reichskanzler Fürst Bülow richtete an den Vor stand der Teutschen Landwirtschaftstzesellschaft folgendes Schreiben: „Ten Vorstand der deutschen Landwirtschafts gesellschaft bitte ich, für die Einladung zum Besuch der diesjährigen Wanderausstellung in Düsseldorf meinen verbindlichsten Dank entgegenzunehmen. Leider halten mich meine Tiienstgeschäfte bis Mitte Juni noch unbedingt in Berlin fest, so daß es mir zu meinem Bedauern nicht möglich sein wird, der freundlichen Aufforderung Folge zu leisten. Tah darum mein In teresse an dem Erfolge der diesjährigen Wanderausstel lung nicht geringer ist, brauche ich wohl nicht erst zu versichern.. Sie alle wissen, wie mir die deutsche - Landwirtschaft am Herzen liegt, und mit wie lebhafter Genugtuung ich jedes Unternehmen begrüße, das ihre Entwickelung zu fördern geeignet scheint, v. Bülow. Tie Fahrkartensteuer, die übrigens nickst nur nicht 24 Millionen, wie man gehofft hatte, sondern nicht einmal 12 Millionen, wie angekündigt worden ist, son dern nur 11,8 Millionen gebracht hat, macht in ihrer Anwendung fortgesetzt Schwierigkeiten. Tier Ertrag der Steuer soll aus den einzelnen Bundesstaaten gesondert abgerechnet und abgeführt werden. Nach der Natur des Verkehrs greifen die einzelnen Netze natürlich über die Grenzen der Bundesstaaten über. Am 1. Juli werden nun in dieser Beziehung neue Bestimmungen erngeführt. Sofern zu dem Verwaltungsbereich einer Abrechnungs stelle Fahrkarten-Ausgabestellen gehören, die in einem anderen Bundesstaate sich befinden, ist hinsichtlich der bei letzteren verkauften Fahrkarten für jeden der in Betracht kommenden Bundesstaaten eine besondere Nach weisung aufzustellen und der von der «obersten LandeS- finanzbehörde des betreffenden Staates zu bestimmenden Steuerstell« behufs Festsetzung und Einziehung des Steuerbetrugs einzureichen. Ten beteiligten Bundes staaten svll es aber in Zukunft unbenommen bleiben, dieses Abrechnungsverfahren zu vereinfachen. Sie können dazu untereinander andere Vereinbarungen treffen. Von der Vereinbarung ist aber dem Reichs-Schatzamt Mittei lung z u m achen. Tie Zentrale für Spiritusverwertung teilt mit: Tie Prüfungskommission stellte fest, daß durch den noch zuletzt erfolgten kräftigen Zuzug die Beitrittsziffer für Norddeutschland auf 162,4 Millionen, für Süddeutsch land aus 11,04 Millionen Liter-Kontingent gestiegen ist. Ta auch die sonstigen Bedingungen erfüllt sind, wurde der neue Hauptvertrag als verbindlich erklärt. Tomit ist die Verlängerung des Spiritussyndikats vollzogen. Engländer, lernet deutsch! Tiefen guten Rat muß jetzt, wie der Ti Z. aus Konstantinopel geschrieben wird, ein britischer Konsul seinen nach dem Orient exportieren den Landsleuten erteilen. Ter lebhafteren Orientpvlitik ihrer Regierung folgend, haben nämlich seit einem Jahre viele englische Firmen versucht, mit den Balkanstaaten Handelsbeziehungen anzuknüpfen. Wie und mit welchem Erfolge, darüber schreibt sehr spöttisch der britische Kon sul Wardrvp (Bukarest) tn seinem neuesten Jahresbericht (1906):... sehr erfreulich — aber so künstlerisch und verlockend auch die englischen Preislisten aussehen, vom kaufmännischen Standpunkte sind sie völlig wertlos, so lange sie englisch geschrieben sind. Tie hiesigen Kaufleute verstehen kein Englisch und wollen sich nicht mittels Wörterbuch und Münzumrechmmgstabelle durch solche Ka taloge durchplagen. Tie meisten hiesigen Händler sprechen oder verstehen deutsch; Deutschland und Oesterreich über schwemmen das Land mit deutschsprechenden Reisende«. Tie Preislisten sind deutsch verfaßt, und Maße wie Preise beruhen auf dem Tezimalsystem. Es ist sehr bedauerlich^ daß englische Kaufleute das nicht einsehen. Tas Englisch«, obwohl sehr verbreitet, ist ja doch noch nicht überall gültig. Cs ist die reinste Truck- und Portovergeudung, englische Trucksachen hierher zu schicken. Die englischen Firmen brauchten sich bloß zu fragen, wie sie eine türkisch geschriebene Warenliste behandeln würden, und wüßten dann sicher, welches Los ihren eigenen Listen hier be- schieden ist. Tie Berliner Handelskammer hat beschieden, daß ein« Aenderung des bisherigen handelspolitischen Verhält nisses zwischen Deutschland und Spanien nach dem 30. Juni zunächst nicht eintreten werde. Ter jetzt in Hamburg stattfindende 30. Verbands tag des' Teutschen Fleischerverbandes, zu dem 550 Delegierte und 2000 Gäste aus Deutschland, Oester reich-Ungarn, Rußland, Spanien, Italien, England, Frankreich und Amerika erschienen sind, nahm ein stimmig einen Antrag an, nach dem! der Vorstand den Bundesxat ersuchen solle, die Einfuhr dänischen Schlacht viehes unter denselben Bedingungen zu gestatten, wie bei dem aus Oesterreich-Ungarn etngeführten, d. h. unter Wegfall der Quarantäne und der Tuberkulinimpfung bei sofortiger direkter Ueberführung der Tiere nach äffend- lichen Schlachthäusern mit Bahnanschluß und bei baldiger Abschlachtung. Franireich. Sin Offizier des 100. Jnfanterie-Regiment» in Rar- bonne erklärte einem Redakteur des „Petit Paristen*, er sei überzeugt, daß nicht ein einziger Soldat der Regiments Vorgehen werde, wenn der Befehl zur Unterdrückung eines VolttaufruhrS ergehen sollte. Wie verlautet, soll da» 100. Jnfanterie-Regiment strafversetzt werden. Einem Mitarbeiter des „Malin* sagte am Montag Minister Pichon nach Unteilzeichnung des französtsch-japa-' Nischen Abkommen»: „Der Wortlaut wird erst in einigen Tagen veröffentlicht werden, weil der Vertrag dem japa nischen Mintsterrat, dem Rat der Alten und schließlich dem Mikado vorgelegt werden muß. Er besteht aus einem ein zigen Artikel und einer Erklärung. Das Abkommen beruht auf dem Grundsatz der Unantastbarkeit Chinas und der gleichen Behandlung aller Mächte in China und stellt fest, daß Japan und Frankreich sich über die Erhaltung der bestehenden Besttzverhältniffe in Ostasten verständigt haben. Die Erklärung räumt den indochinesischen Untertanen Frank reich» tn den Schutzländern Japan» und den Japanern tn Jndochtna gleiche Behandlung ein." Der japanische Bot schafter Kurino bemerkte seinerseits: „DaS japanische Bolk wird daS Abkommen mit lebhafter Genugtuung begrüßen. Wir beweisen durch den Vertrag unser Verlangen nach Frieden, dessen wir zur dauernden Entwicklung unseres Handel» und Gewerbes bedürfen." In der gestrigen DormittagSsttzung der Kammer er teilte der Finanzminister bet der Besprechung der Wein fälschungen den Weinbauern den Rat, sich zu organisieren, um die Produktion zu regeln, den Anbau der mittelmäßigen Weine eingehen zu lassen und die Unterdrückung der Fälsch ungen zu unterstützen. Der Berichterstatter Cazeau-Cazalet meinte, die Kontrolle könne sowohl bet den Weingroß händlern wie bei den Weinbergbesttzern auSgeübt werden. In Beantwortung verschiedener Bemerkungen erklärte der gnädige» Früulein, so kann Ihnen Ihr« schwere Aufgabe wird. Im gegenwärtigen Falle ist sehr erleichtert werden, indem Sie zuverlässige» und brauch- daß sie gefährlich werden könnte. « Wätterverkonal miet««. Sollten Sie einmal tn Verl». Gertrud bat inzwischen Frä« Aerstoßerr. Roman von Editha v. Welten. 43 Er hatte alle Selbstbeherrschung verloren, die Farbe war an» seinem Gesicht gewichen, und Zittern ging durch seinen Körper und er mußt« sich an einen Baumstamm lehnen, weil ihn die Füße kaum zu tragen vermochten. Zum Glück achtete nie mand auf ihn, da sich da» allgemeine Interesse dem Kranken zu gewandt hatte, und er konnte sein Tuch herauSnehmen und sich unbemerkt die mit kaltem Schweiß bedeckte Stirn abtrocknen. Fräulein Rese fragte nun ihren Bruder, ob er weiter gefah ren sein wollte. „Weshalb denn?" wandte Frau von Geibel ein, die sich auf de« Sessel, von dem Getrud aufgestanden war, niedergelassen hatte, die Hand de» alten Herrn in der ihren hielt und freund- ltch streichelte. „Wir freuen un» doch, den lieben Herrn Gene raldirektor tn unserer Mitte zu haben, und ich bin überzeugt, daß er auch gern unter un» weilt. Sonst würden wir un» znrückziehen, denn wir dürfen ihn doch nicht von seinem erwählten Rubeplätzchen vertreiben. Aber nicht wahr Sie gestatten, daß wir meiden, mein lieber, verehrter Herr von Wangen?" Dieser nickte lächelnd and sie nahm seine Zustimmung seh« erfreut auf. „Ich behalte meinen Platz, und die anderen dürfen sich um un» gruppieren?" fragte sie, indem sie ihren Stuhl soweit zu- rückschob, daß für Gertrud fast kein Raum blieb. Fräulein von Wangen sah, wie sehr diese eingeengt war und sagte: „Gestatten Sie mir,anädig« Frau, Ihnen in Fräu lein Gertrud Denker die treu« Pflegerin meine» Bruder» vor zustellen." Frau von Geibel war genötigt, eine kleine Wendung zuma- chen, um dem jungen Mädchen den Durchgang freizugeben. Sie neigte den Kopf, musterte da»selbe mit einem gleich gültigen Blick und sagte dann zu Fräulein Rese: „E» freut mich, daß Sie versorgt sind; im andern Fall» hätte ich Ihnen eine sehr geeignete Persönlichkeit Vorschlägen können. Wenn Sie auch natürlich die Oberaufsicht behalten und eine Kontrolle au»- üben, gnädige» Fränlein, so kann Ihn« W genheit geraten, so bitte ich sich an mich zu wenden, ich halte e» im Interesse de» Bade» für geboten, über diese Klaffe von Leuten orientiert zu sein, und ich habe sehr gut empfohlene» Personal auf meiner Liste." Sie sagte da», al» spräche sie von einer Sache und al» ob Getrud gar nicht anwesend sei. Diese war seh« blaß geworden. Fräulein von Wangen blickte in großer Verlegenheit auf ihren Neffen, al» erwarte sie von diesem ein Eintreten für da» so hochmütig behandelte junge Mädchen, aber er machte keine Anstalt dazu, obwohl er «inen aufmerksamen Beobachter ab- gab. Da» Schweigen, da» trotz seiner nur sekundenlangen Dauer etwa» sehr peinliche» hatte, wurde nun von Mazda unterbro chen, die Gertrud die Hand entgegenstreckte und in freudiger Erregung auSrief: „Wie froh bin ich, daß ich Sie hier wie- derfinde! Eie haben «» mir gleich angetan, al« ich Sie zum erstenmal auf der Terrasse sah, und ich hatte mir schon damals vorgenommen, Sie näher kennen zu lernen. Doch Sie verschwan den wie da» Mädchen au« der Fremde, ich sah Sie nicht wie der und konnte nichts über Sie in Erfahrung bringen. Aber weS- halb verschmähen Sie meine Hand? Ich dachte bisher, solche Sympathien seien gegenseitig. Wollen Sie mir eine Enttäuschung bereiten?" Gertrud hatte sich verneigt und nahm auch jetzt die bärge- botene Hand nicht. „Sie find zu gütig, gnädige» Fräulein," sagte sie ruhig, „aber wenn Sie die Kluft, welche un» trennte, Über- sehen, so ist e« umso mehr an mir, diese zu beachten." „Jeder Abgrund, und ich nehme einen solchen in der Tat nicht wahr, läßt sich überbrücken," erwiderte Magda. „O, ich bin energisch und beharrlich, und ich lasse mich nicht so leicht zu- rückschrecken, wenn ich mir etwa» vorgesetzt habe. Ich hoffe, wir werden un» näher treten und Freundinnen werden." „Du läßt Dich wieder durch Deine Lebhaftigkeit tn einer Weise fortreißen, die nur durch Deine Jugend entschuldigt werden kann, liebe Magda," fiel Frau von Geibel in sichtlichem Aerger ein und wandte sich dann zu Max: „Sieglauben nicht, wa» die se» Kind mir für Not durch feine plötzlichen Impulse macht; man kann nicht immer willen, wie sehr so etwa» gennßbrancht . Im gegenwärtigen Falle ist die Exzentrizität zu groß, al» inzwischen Fränlein Rese «un die Erlaubnis. sich zurückzuziehen; für den Patienten würde Friedrich ausrei chend sorgen. „Ich hatte so auf Dich am Lettisch gerechnet, liebe Gertrud,» erwiderte da« Fräulein in kläglichem Tone. „Uebersieh um meinetwillen diese Unfreundlichkeiten und lasse mich nicht im Stich." „Frau von Geibel scheint indessen mein« Gegenwart «man- genehm zu sein," wandte Gertrud ein. „Sie hat Dich schon wieder vergessen," meinte die alte Dame. „Wenn «» Dir aber gar zu schwer wird, will ich Dich nicht halten." In diesem Moment erschien Max' Diener mit dem TeUk« rät und Gertrud machte sich ohne weitere» damit zu schaffen und stellte e» auf einem Nebentische auf, hinter den sie sich zu* rückzog. Frau von Geibel beachtete sie weiter nicht, und Magda, deren Eigenwille sonst wohl nicht so leicht nachgegebenchätte, bemerkt« letzt die Veränderung ihre» Vater» und rief au»: „Mein Gott, Papa, wie siehst Du au»! Fehlt Dir etwa»?" Er war noch immer erdfahl: auf einen Stuhl zuriickgesum ken, schien ihn seine Kraft verlassen zu haben. Mit größter An strengung raffte er sich zusammen und erwiderte: „ES ist nicht», eine plötzliche Anwandlung von Schwäche, die mich in letzte» Zeit öfter befallen hat und die schnell vorübergeht." „Soll ich zum Arzt schicken? Doktor Matthäi wohnt ja ganz tn der Nähe und kann im Augenblicke hier sein," fragte Max besorgt. „Bewahre, tausend Dank, mir wird schon besser," entgeg« nete Herr von Geibel, in dessen bleiche» Gesicht allmählich et was Farbe zurückkehrte. „Du wirst Dich erkältet haben, laß Dir Deinen Ueberziehe» bringen und trinke eine Taffe heißen Tee mit Arak," schlug sein« Frau vor. Der Diener eilte davon und Gertrud trat mit einem kleft nen Tablette, auf dem sich da» Verlangte befand, zu Herrn von Geibel. Aber sein Ange ruhte mit einem Ausdruck de» Schrecken! auf ihr, während er da» Dargereichte gar nicht zu bemerken schien, die Schwäche übermannte ihn von neuem und mit jok chem Grade, daß Her, von Wangen ihn unterstützt«