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60. Jahr«. ISS. Donnerstag, SV. Mat 1S07, aveadS. Da» Mesa« Tageblatt «scheint jeden Tag abend» mit Ausnahme d« Sonn» und Festtage. Vierteljährlich« Bezugspreis bei Abholung in d« Expedition in Mesa 1 Mart SO Psg., durch unsere Träg« srei tu» Hau» 1 Marl SS Pfg„ bei Abholung am Schalt« d« laiserl. Postanstalten 1 Mark SS Psg., durch den Brieiträger sret in» Hau» 2 Mark 7 Psg. Auch MonatSabonnementS werden angenommen. Auzeigru-Aunahme sür die Nummer de» Ausgabetage» bi» vormittag S Uhr ohne Gewähr. Rotationsdruck und Verlag von Langer L Winterlich in Riesa. — Geschäftsstelle: Goethestratze VS. — Für die Redaktton »«antwortlich: Hermann Schmidt in Riesa. Um den Ersatzbedarf der Gchutztruppe für Süd.West-Afrika zu decken, werden Meldungen von geeigneten und bereiten Leuten der Reserve hier dir zum 8. Juni d. I. angenommen. Marschgebührnisse zur ärztlichen Untersuchung am genannten Tage 10" vorn», werden nicht gewährt. Königliches vezirkskommaudo Großenhain. Etngegangen find folgende Gesetze, Verordnungen und Bekanntmachungen, die in der RatSkanzlei eingesehen werden können: Verordnung, die Beruf-- und Betriebszählung im Jahre 1907 nach dem Reichs» gesetz vom 2b. März 1907 betreffend; vom 80. April 1907. Vertrag -wischen dem Deutschen Reiche und dem Großherzogtume Luxemburg, betreffend den Beitritt de» Sroßherzogtum» Luxemburg zur norddeutschen Brausteuergemeinschaft. Vom 2. März 1907. Bekanntmachung, betreffend die Einfuhr von Pflanzen und sonstigen Gegenständen deS Gartenbaues. Dom 1. Mai 1907. Gesetz, betreffend den Gebührentarif für den Kaiser Wilhelm-Kanal. Vom 8. Mai 1907. Allerhöchste Order, betreffend Anrechnung deS Jahres 1907 als KriegSjahr aus Anlaß der Aufstände im Südwestafrikantschen Schutzgebiete. Vom 12. April 1907. Bekanntmachung, betreffend den Schutz von Er findungen, Mustern und Warenzeichen auf der 1907 in Berlin stattfindenden Aus stellung von Erfindungen der Kleinindustrie. Vom 11. Mai 1907. Verordnung, die Feststellung der Bezirke der Diflidentenoereine betreffend; vom 25. April 1907. Ver ordnung zur Ausführung deS RetchSgesetze» vom 6. Juli 1904 und der Bekanntmachung des Reichskanzler» vom 7. Juli 1905, die Bekämpfung der Reblaus betreffend; vom 2. Mai 1907. Bekanntmachung über Verleihung deS HofrangeS an beamtete Tierärzte; vom 10. Mai 1907. Bekanntmachung, betreffend Aenderungen in der Nachweisung der Regelung der Gerichtsbarkeit über die Stäbe der Kommandobehörden, der Truppenteile und Militärbehörden (G.- u. B.-Bl. 1900 S. 905 fig.); vom 11. Mat 1907. Berard- nung, die Verleihung des EntetgnungSrechteS zur Herstellung einer vollspurtgen Neben bahn Königswartha—LandeSgrenze betreffend; vom 11. Mai 1907. Bekanntmachung, di« Eröffnung der Güterbahn vom Bahnhofe Mittweida nach dem Zschopautale für den öffentlichen Verkehr betreffend; vom 13. Mai 1907. Gesetz, betreffend die Feststellung deS Reichs Haushalts-Etat« für daS Rechnungsjahr 1907. Vom 17. Mai 1907. Gesetz, betreffend die Feststellung deS Haushalts-Etats sür die Schutzgebiete auf das Rechnung», jahr 1907. Vom 17. Mat 1907. Der Rai der Stadl Riesa, den 28. Mai 1907. Fnd. Wegen de» hiesigen Schützenfeste» werden nach 8 105 b der ReichSgewerbe-Ord- nung für Sonntag, den 2. Juni 1907 die Stunden, während welcher im Handels- gewerbe, soweit es auf dem Schützevplatze zur Ausübung gelaugt, Gehülfen, Lehrlinge und Arbeiter beschäftigt werden dürfen, von nachmittags 1 bis nachts 11 Uhr festgesetzt. DaS Feilbieten von Waren aus dem Gchützenplatze, aber nur hier, ist am Montag, den 3., Dienstag, den 4. und Mittwoch, den 5. Juni 1907 bi» nachts 11 Uhr zulässig. Der Rat der Stadt Riesa, am 30. Mat 1907. Glh. Die diesjährige Kirschennutzung in der Rittergutsflur, auf der Pausttzer Chaussee und im Garten des Stadtkrankenhauses soll , Montag, deu 3. Juui 1SV7, nachmittags L Uhr in der RatSkanzlei öffentlich versteigert werden. Die Auswahl unter den Bietern, die Vergebung der Nutzung an mehrere Bieter und die Ablehnung sämtlicher Gebote bleibt Vorbehalten. Die Pachtbedingungen können in der RatSkanzlei etngesehen werden. Der Rat der Stadt Riesa, am 30. Mat 1907. Fnd. Sparkasse Gröba verzinst sämtliche Einlagen mit 3^°/,. Die Verzinsung beginnt von dem auf die Einzahlung folgenden Tage und hört mit dem der Rückzahlung vorausgehenden Tage auf. Die Einlagebücher werden kostenlos erteilt. Jetziger Etnlagenbestand: 377771 Mk. 07 Pf. Freibank Riesa. Nächsten Souuabeud, den 1. Juni dss. Ihrs., von vormittags V,0 Uhr ab, gelangt auf der Freibank im städtischen Schlachthof das Fleisch dreier Rinder (roh) zum Preise von 35 Pfg. und daS Fleisch eines Schweines (gekocht) zum Preise von 40 Pfg. pro r/, kg zum Verkauf. Riesa, am 30. Mat 1907. Die Direktion des stikdt. Schlachthofe-. Oertliches und Sächsisches. Riesa, 30. Mai 1907. —* Nächsten Sonntag findet in Niederlommatzsch ein Sänger fest der ländlichen Gesangvereine im Bezirk Riesa statt. Aus diesem Anlaß läßt die Sächsisch-Böhmi- sche DampfschiffahrtS-Gesellschaft abends 10,30 Uhr ab Niederlommatzsch einen Sonderdampfer unter An- laufen sämtlicher Zwischenstattonen bis Riesa verkehren. —* Tie städtischen Kirschennutzungen wer den, wie aus dem amtlichen Teile vorliegender Nr. er sichtlich, nächsten Montag nachm. 2 Uhr in der RatSkanzlei verpachtet. —* Nächsten Sonntag dürfen im Handelsge werbe, soweit es auf dem Schützenplatze zur Aus übung gelangt, Gehilfen, Lehrlinge und Arbeiter von nachm. 1 bis nachts 11 Uhr beschäftigt werden, wie aus der diesbezüglichen stadträtlichen Bekanntmachung in vor liegender Nummer ersichtlich Tas Feilbieten von Waren ist an den Schützenfesttagen bis nachts 11 Uhr zulässig. —* Tas Kgl. Bezirkskommando Großenhain macht bekannt, dah Meldungen von geeigneten Leuten der Reserve zum Tienst in der südwestafrikanischen Schutz- truppe bis zum 8. Juni angenommen werden. -»Eine neue Schießvorschrift. Dem kürzlich an di« Truppen ausgegebenen Exerzier-Reglement folgt nun ruch eine neue Schleßvorschrist sür die Feldartillerie, sie ist durch Allerhöchste KabinettS-Ördre vom 15. Mai 1SV7 genehmigt und bereits dem Druck übergeben. Tine beschleunigte Fertigstellung und baldige Ausgabe an die Truppen wäre sehr erwünscht, damit die Regi menter nicht genötigt wären, in ihren Schießübungen noch nach der alten Vorschrift zu verfahren. Wie verlautet, soll der frische Zug und der auf da« Zweckmäßige gerichtete Geist, der da« neue Reglement beseelt, erfreulicherweise auch in d« neuen Schießvor- schrift zu finden und der altbewährte Grundsatz: „Im Kriege ver stricht nur Einfache« Erfolg" auch für sie eine Richtschnur sein. — Dem gewaltigen Fortschritt, den die Feldartillerie in der gegen wärtigen Zeit auf allen ihren Gebieten macht, wird selvjt der blaue Anstrich der Geschütz« zum Opfer fallen. Se. Mai. der Kaiser soll nur schweren Herzen« darein gewilligt haben, daß der durch die Uebrrlieserung geweihte, altpreußischr blaue Anstrich, st dem die Geschütze oie Feldzüge 18«4, 1SSS und 1V7V/71 mitge macht haben, durch «inen feldgrauen ersetzt wird. Bei den europäischen Heeren sind die verschiedensten Versuche gemacht worden, di« Kanonen durch ihren Anstrich möglichst unsichtbar im Gelände »u machen; in England z. B. soll «in Anstrich im Wechsel der Regen bogenfarben zu günstigen Ergebnissen geführt haben — doch einge führt ist « nicht; in Frankreich hat man schon seit einigen Jahren eine oliv-grün-grau« Farbe angenommen. Uns«« Heeresverwaltung hat sich nach eingehenden Versuchen entschieden, die Geschütze und amtliche Fahrzeuge der Feldartillerie ganz und gar feldgrau zu treichen (außer den Ketten werden auch die Beschläge nicht wie rüher schwarz abgesetzt). Diese Maßregel ist für unsere Feld- artlllerie von weittragender Bedeutung; wird doch durch ein un- ichtbare« Gewand das überraschende Auftreten der Batterien ge- ördert und damit ihre Wirkung gegen den Feind erhöht, sowie hre eigenen Verluste herabgesetzt. ---* Nach dem neuesten Armee-VerordnungSblatt erhält da« bisherige Oberkommando der Schutztruppen die Dienst- bezeichnung: „Kommando der Schutztruppen im Reichs-Kolonial amt". — Ferner wird bekannt gegeben, daß alle etatSmäßigen und diätarisch beschäftigten Militär-Unterbeamten 100 M. und ebensolche mittleren Beamten, deren Gehalt ohne Woh- nungSgeldzuschutz 4200 M. nicht übersteigt, 150 M. als außerordent liche einmalige Beihilfe erhalten; sie ist möglichst am 1. Juni 1S07 zu zahlen. —* Nach endgültiger Feststellung der Ergebnisse der Volkszählung 1905 erschien soeben im Verlage von C. Heinrich, DreLden-N., die neue Ausgabe der „Alpha betischen Ueberstcht sämtlicher Ortschaften deS Königreichs Sachsen" mit Angabe der politi schen Gemeinde, der AmtShauptmannschaft, deS Amtsgerichts, deS Standesamts, deS Kirchspiels, der BestellungSpostanstalt, der EisenbahnoerkehrSstelle und der Dampfschiffthalteflelle sowie der endgültig ermittelten Einwohnerzahl bet der Volkszählung am 1. Dezember 1905. Preis broschiert M. 1,25, gebunden M 1.50, Porto je 20 Pfennige. Der reiche Inhalt und die sorgfältige Bearbeitung machen die vorliegende neue Ausgabe der „Alphabetischen Ueberstcht" zu einem unentbehrlkche» Hilfsmittel da» jedermann, Behörden, Be- amten, Geschäftsleuten usw. die größten Dienste erweist und zur Anschaffung nur wärmsten» empfohlen werden kann. —* Am 3. Juni hält der Verbünd Sächsischer Industrieller in Dresden «ine GesamtoorstandSsttzung ab zur Erledigung einer umfangreichen Tagesordnung. Au« den zur Beschlußfassung stehenden Gegenständen seien heroorgehoben, Aufnahme von 184 neuen MitgltedSfirmen, Neu- bez Ergänzungswahlen sür den Borstand, Stellung nahme zu dem Projekt einer Weltausstellung in Berlin im Jahre 1913, Anträge verschiedener wirtschaftlicher Kor porationen und au» Mtt-ltederkreisen bett., Vorgehen in diversen wirtschaftlichen Fragen z. v. Erschließung der Mantfestantenlisten bett., Abänderung der KonkurSordnung bett., Preisschutz bett. rc. — Einspruch gegen da» Kartell der Eldschtff- fahrtS-Gesellschaftrn. Wie au» Dresden gemeldet wird, ist gegen den Beschluß der neulichen Generalver sammlung der PrivatschiffertranSport-Genossenschast, durch den die Fusion mit den Vereinigten ElbschtffahrtS-Gesell- schaften genehmigt wurde, von vier Genoffen Klage erhoben worden. — Au» dem vor kurzem erschienenen „Handbuch der Schulstattstik sür da» Königreich Sachsen" mit seinen Erhebungen nach dem Stande vom 15. Mai 1906 ersieht man, daß, wie anderwärts in deutschen Landen, auch die Landschule in Sachsen vor allem an der Ue Verfül lung der Klassen krankt. Da» sächsische VolkSschul- gefetz vom Jahre 1873 fetzt al» Höchstzahl der auf eine Klasse zu rechnenden Kinder die Zahl 60, als Höchstzahl der einem Lehrer auf die Dauer zuzuweisenden Schüler die Zahl 120 fest. ES weiß jedoch recht wohl, daß sich solche Zahlen mit dem Ziele einer guten oder auch nur ausreichenden unterrichtlichen Versorgung der Jugend nicht recht vertragen, und so bemerken die Erläuterungen zum Gesetz, daß eS Sache der Aufsichtsbehörden sei, „mit allem Ernste auf Teilung der Klaffen und Erleichterung der Lehrer nach dieser Sette hin zu dringen". Dem Schul wesen vieler, namentlich größerer Gemeinden scheint dieses Drängen denn auch etwas aufgeholfen zu haben: in 28 EchulaufsichtSbeztrken — die Bezirke der drei größten Städte Dresden, Leipzig, Chemnitz ausgenommen — kamen etwa 66 Schulkinder auf einen Lehrer. Für die Landschulen aber, und zwar besonders für die Schulen mit einem oder mit zwei Lehrern, scheint, wie die „Dresdner Ztg." schreibt, die gesetzliche Höchstzahl vielerorts noch als Normalzahl angesehen zu werden, daS Drängen der Aussichtsbehörden auf Herabsetzung der Klassenstärke nichts gefruchtet zu haben, wie die nachstehenden Zahlen beweisen: Unter 824 Schulen mit einem L'hrer waren 415, unter 534 Schulen mit 2 Lehrern aber 310, in denen auf einen Lehrer 80 und mehr als 80 Schüler kamen; mehr al» der fünfte Teil aller Schüler der einfachen Volksschule wurde in die sen Schulen unterrichtet; 104 000 von insgesamt 500 000 Schülern der einfachen Volksschule. Noch unerfreulicher wird die» Ergebnis, der letzten Erhebung wenn man noch einige Einzelheiten in Betracht zieht. Zunächst die Schulen mit einem Lehrer. Die erwähnten 415 Landschulen wur den von 43 000 Schülern besucht; 17 300 Kinder besuchten Schulen mit 80 bi» 99 Schulkindern, Schulen, in denen auf einen Lehrer durchschnittlich 90 Kinder kamen; und Srle/s-vck/«?/ SS. —. .. .. i. - — .L-. .. — — — — . /ür ^«-sr'ns unck ^ivatbeckar/ 2^/ —- mo-r-n» unck prompt GA Te MAV GA Me M» eoiick«» bütt-en 2>ei««» in ck»» Riesaer G Tageblatt «ttd Anzeiger (Lldeblatt Md Anzeiger). Telegramm-Adresse: Ml» Utz I /G-A-U» Fernsprechstelle „Tageblatt", Riesa. Nr. 20. für die Königl. Amtshauptmannschaft Großenhain, das Königl. Amtsgericht und den Rat der Stadt Riesa, sowie den Gemeinderat Gröba.