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1« überschsuldet sei und »nclntz, daß schon in allernäct>ster Zeit eine vollständige Befriedigung aller ihrer Gläubiger er folgen »verde. Wie ddr Wiener Befreier der Prinzessin Luise, der ehemalige Ratskellerwirt Jvsef Waitzer nach Tresden mitteilt, ist er bereits zum grössten Teile be friedigt worden. Waitzer war bekanntlich derjenige, der die nötigen Geldmittel zur Flucht der Prinzessin aus Bad Elster an Mattachich vorstreckte. Als aber vor zwei Jahren Waitzer sein (tzeld nicht zurnckerhielt, (ieß er die Brillanten der Prinzessin mit Beschslag belegen. Jetzt, da Waitzer den grüßten Teil seiner Forderung zurückerhielt, verzich tete er au.s das Jortbeslehcn des! Pfandrechts und traf daS Abkommen, daß sein Restguthaben von 55 000 Mark innerhalb dreier Äionate zurückzuzahlien ist. Wie Waitzer ferner seinem Dresdener Freunde mitteilt, hat die Prin zessin Luise, die er vor kurzem in Paris besuchte, mit Be stimmtheit erklärt, daß sie nicht daran denke, dem Ver langen ihres Vatersj, des, Königs der Belgier, sich von dem Grafen Mattachjich und ihrer Vertrauten, der Kam merfrau Ltaeger, zu trennen. , H«m»s »tz L»P»trtsch«stltche». * Zu de» herrlichsten S chmuckpflanz en un serer Parks und Gärten gehören d-ije Atpenwseu (Rho- dodendvon). Bisher »rar die Ansicht verbreitet, daß diese prächtigen Pflanzen für deutsches! Mimä zu empfindlich sind- Wie nun F. von Oheimb »in praktischen Ratgeber mitteilt, beschlftigt er sich seit 18 Jahren mit Rhododen dren, die ohne jede Bedeckung völlig aushauern und dank bar blühen- Cs sind nur gewisse Lebensbsdingungen zu gewähren und zwar Wasser, Windschutz, Verhinderung zu frühe» Erwachens, Schutz vor einseitiger Bestrahlung, Oberlicht und richtige Pflanzung- — F.' von Oheimb schildert in genannter Zeitschrift, in Wort und Bild, die ausgezeichneten Erfolge, die er durch Berücksichtigung die ser Gesichtspunkte auf seinen Besitzungen in Woislowitz und auch an anderen Orten, in Schlesien und Thüringen, mit der Einbürgerung dieser blütenprächtigen Gewächse erreicht hat, und toinmt zu dem Schluß, baß das^ Rho dodendron bei richtiger Behandlung an vielen Orten noch l vorzüglich gedeihen wirb, wo man bis jetzt aus Furcht I vor Frost nicht gewagt hat, es anzupflanzen- Unseren Lesern wird diese Nummer vom Äeschäftsamt des' prakti- schpn Ratgebers tnr Obst- und Gartenbau in Frankfurt a- O. auf Wunsch bereitwilligst kostenlos zugesclstckt. - Wet1er»«rte. VärssirLerpsur "u, y»l!kr Müt'g« 12 Uhr. Krhr Wvck» 77V PiLiurtzitzr» ««rSirb-rltch '!dd »tu «la.» kst «S S -- s« Herrschaftliche Gtage, bestehend aus 7 heizbaren Zimmern und Zubehör nebst Stallung und Garten per 1. April zu beziehen. Näheres Kaiser Wilhelmplatz 3 k», part. KI. Bespreng. MSSKSNVVSTÜMV "lerti'an^ „Hevspis", fr. Math. Kleinich, Dresden, Moritzstr. ib II, im Hause d. Löwenbräu, Kawlog aratis und franco. . Haders Kunst- und Handelsgärtner, am Bahnhof. AÄiz.seldßii»il.Mchtil, welches koch. k. u. alle Hausarbeiten verrichtet, wird p. 1 Febr. i. gutbürg. Haushalt aufs Land gesucht. Gute Behänd! u. h L. Nähere Auskunft erteilt Fr. Hübner, Albertstr. 5, p r - Ein Mädchen wird sofort für vormittags als Aufwartung gesucht Hanplstraste 60, 2. Wo ist das erste Praterfest Sonn abend, Sonntag u Montag in Riesa ? Wo spielt das beste Wiener Salon-Orchester ? 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Ich wollte auSiveichen, wollte nicht antwor ten, aber iu die Enge getrieben, erklärte ich nur, daß Au gustin Butzvn ein Mann ohne Herz sei, da er seine Eltern in Not und Armut dahinsiechen läßt. Als ich aber be griff, daß ich durch meine Worte sie Armand von Gouorre. Coffee iu die Arme treibe, da bemächtigte sich meiner ein ohnmächtiger Zorn. Ich zerknickte einen stämmigen Zweig, welcher mir gerade in die Hand kam. Ich fürchte mich vor meiner Heftigkeit. Ich will nicht länger hier bleiben. Ich bade Herrn Leu ausgesucht, der stet» für mich große Freundschaft und Wohlwollen empfand. Ich habe ihn gc- veten, einen Käufer für meine Kanzlei ausfindig zu ma rken, und einer seiner Angestellten bat mir alsbald einen vorteilhaften Antrag gestellt. DaS Geschäft ist nahezu ab gemacht, ich erhalte hunderttausend Franks dafür Diese Cnin.ue will ich iu ein Kolonialunternehinen stecken, »vo ran ich mich gerade beteiligen könnte. Du wirst Dich, ge wiß wundern, daß ich als Notar so unklug bin, aber ich bave die Empfindung, als müsse der Erfolg auf meiner Seite sein. Gelingt es mir, reich zu werden, so will ich um sie werbe». Sie hat mir nicht in dürren Worten ge jagt, daß ich dann Aussichten habe, derlei Dinge sage» und verstehen sich auch mit halben Andeutungen, nnd ich ts rnbe folgendes begriffen zn haben: Sie liebt mich oder sie zieht wenigsten» keinen andere» mir vor, aber e» ge bricht ihr, ivie Du ganz richtig vermutet hast, a» der Tat kraft, den Kampf gegen den Ehrgeiz ihrer Eltern aufzuneh- men." Die Hindernisse, welche un» trennen, gehören aber zu jenen, die sich durch eine goldeue Brücke beseitigen lassen, gelingt es mir, diese zu bauen, so wird sie mich mit Freu den nehmen. Das war e», waS sie mir andeutete, und während ich ihren Worte» lauschte, fühlte ich niich trotz meiner Trauer fast versucht zu lächeln, weil sie r» sich gar so leicht vor stellt, reich zu werden. Ja, sie hat recht, iu ihren Augen ist der Mann, wel- chem e» nicht gelingt, sich in kurzer Zeit Schätze zu sam- mein, ein Tor. Nun denn, ich will de» Versuch machen, ihren Wunsch zn erfülle». JuleS Herbette an den Kapitän von Reinach. Reinach, 25. November. „Ich danke Dir, Alex, daß Du das billigst, wa» andere einen Wahnsinn nenne» würden. Ich danke Dir, weil Du niich verstehst, mich ermutigst, mir Hoffnung gibst und mir zurnsst, vorwärts zn streben. Ich danke Dir für Deine Ratschläge, au» denen ich die Stärke und Innigkeit Dei ner Zuneigung fühle. Nein, mein Freund, ich will niich weder wie ei» Tollkvpf noch wie ein Verzweifelnder be nehmen. Du selbst hast mir gesagt: Du mußt fort! Er innerst D» Dich daran, Alex? E» »var an jenem schöne» Abend im Park beim Mondschein. Nun denn, ich gehorche Dir und gehe fort, aber nicht, ohne in meiner Hand alle Fäden zusammenfassen zu suchen, welche mir nützlich sein können. Als ich noch bei Herrn Leu beschäftigt war, kam ich in Verbindung mit einem Mann, der an» La Plata zu rückgekehrt war, wo er sich ein namhaftes Vermögen er worben hatte. Diesen Mann habe ich anfg«sucht, und er erteilte mir alle AnSkünfte, deren ich bedurft«. Seinen» Rate folge ich wenn ich mich in ein gewagte» Unternehme»» «inlasse Freilich ist e» mir eine schwache Aussicht, die mir lcuclstcr, aber durch dieselbe bictet sich mir doch eine Mvgliclstei:, die Geliebte zn erringen. Nun denn, Alex, diese Mög lichkeit will ich wagen, vielleicht gelingt es mir. Wenn ich unterliege, so wird der Tod dort weniger hart sein, als hier da» Leben vhne sie. Bevor ich mich aber eiuschiffe, will ich Dich ein letztes Mal umarmen, lieber Alex, und sollst Du mir sagen, daß der Kampf kräftigt und stark »nacht, daß es Feigheit wäre, nicht» zu wagen, solange mai» noch auf Erfolg hoffen darf. Dein JuleS." * * , Leon Zallei an Frau Nvsalie Zallet unter der Adresse: General Enge»» Zallet in ". Paris, 19 Februar. „Liebe Frau! Es hat mich gefreut, zn hören, daß Da und Lisette gut an Euerem Ziele angekommen seid. Er laube mir, Dich darauf aufmerksam zu machen, daß Du vergessen hast, Deinem Briefe das Datuin vorzusetzen, es ist dies ein bei Frauen sehr hänsig vorkommender Fehler, aber demivch ein Fehler. Wenn Frauen Geschäftsleute wä ren, so könnten derlei Fehler sehr nachteilige Folgen ha- ben. Ich habe auch mit Freuden vernommen, daß mein Bruder findet, Lisette sei gewachsen und sehr .hübsch gewor- den. Schärfe ihr ei», sie niöge sich bei dem Onkel als ein Mädchen benehmen, welche» eine sorgfältige Erziehung genoffen. Deinen Aufträgen bin ich nachgekommen. Ich fürchte aber, daß die Schattierung der Wolle Dir nicht ganz zusage» wird, die Farbe dürfte zu schreiend sein. De» Kom mis versicherte mir, man verfertige seit zwanzig Jahren solche Dinge nicht mehr. Errate den Namen de» Besncher», welcher soeben zn mir gekommen, und lasse Lisette ebenfalls raten. Ja, wenn wir in Reinach wären, da könntet Ihr freilich rasch da- rauf kommen, aber hier in unserer Wohnung in der Rue Saint-Honore ist da» kann» anznnehmen, darum will ich Euch lieber gleich sagen, daß mein Besuch Herr Herbette, unser Notar, gewesen ist. Errate, wa» er mir gesagt hat.. doch nein, da» kannst Dl» wieder nicht erraten!" 134,19