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««d Axrrtser Mtdlett nd Arzkiprj. »er -Gckgk. M>«bo»Mu«»fchaft Srvhachat», de« Michl. Amtsgericht« und de» Sttdtntth» w Riesa. SSI Dienstag, IS. November 1V08, abeaos SS. Jahrg. Da« Rteiaer Tageblatt erscheiat ftv« »ch Abend« mit Ausnahme der Sonn, und Festtag». Mertelitihrltcher »«Pi^prei» bet Abholung in der «kpebwo» M Riesa 1 Mark 80 Psg., durch unsere »MM stet tu« Hau« 1 «ar» « Psg-, bet Abholung am «chatt« der taisrrl. Postanstatt« I Marl « Psg., durch den vrtrstrtlg« sm» tu» Hau« 2 Mari 7 Psg. Auch Meuadtabaemaueut« mab« augeue»««.' Augeign» Auuahue» für die Nummer de« AuSga^.-ge» bi« Barmtttag S Uhr ohne Gewähr. L«« »ch IHM, «, M, 4 »chterttch M »tesa. - «eschästtstelle: »astauteustraß, 89. - Uk stt Redacti«, MumUa—ttch: Har»,»» «chMdt «» Mesa. I» da» Güterrechtsregistrr de« unterzeichneten AmiSgrttcht» ist aus Sette IS, de» Psaner Juli»» Alfred vrtxer tu Kohlt« und deffen Ehefrau Verth« Asm« grb. Peschel brtreffeud, etugetragen worden: Darch Vertrag vom 2S Oi-obrr 1S03 ist die Verwaltung »ad Nutznießung de» Ehemannes am gegenwiirt'gen und zukünftige» vermögen der Ehefrau ausgrschloff». Niefa, am 7. November 1963. «öui-liche, «mt-qericht. OertticheS und SSchstscheS. Niefa, 10. November 1S0S. — I« der gestrige» Versammlung de» Hausbesitzer- Vereins wurden als Kandidaten für die nächste Vtadtvrr- »rdnrtr». Ergänzungswahl gewählt bez. viedergrwählt die Herren Schönherr, Starke, Nöthltch und Condi- tor L. Wolf al» Ausäsfig« und die Herren Thoft und Fritzsche al» Unansäsfige. Die «ächstmeistru Stimmen erhielt Herr Fabrikbesitzer Schnauder. Ein gemeinsame» Vorgehen mit dem Bülgttvrrrtn wurde mit großer Majorität abgelehnt AL Kandicacrn iür dir Strchenvorstandlwahle» wurden gewählt bez. wledergrwählt die Herren Mühlenbefitz« Schönherr, Produktenhändler Kießling, Schuldirektor Dr. Schöne und Archit-kt Dietz. — Di« diesjährige« Kirchenvorstaudsvahlen werde» am 6. Dezember stotlstnde«. — Zur Richtigstellung der brzügl «estrigen Notiz schreibt «au na» von aeschätztrr Seite: Im Wrchsrlstrwprlsteuergesetz vom IS Juni I86S heißt e» im tz 14: „Stempelmarkeu, welche nicht in der vorgeschriebeurn Weise verwendet worden find, wer. den al» nicht verwendet angesehen.' Und weiter Abs. 1 de» j 18: „Die Nichterfüllung der Verpflichtung zur Entrichtung der Strwpelabzabe wird mit einer Geldbuße bestraft, welche dem sünfzigsachrn Betrage der hinterzogenen Abgabe gleich, kommt.' .Der zhnmziosachr Betrag' in der gestrigen Nummer beruht demnach aus einem Irrtum«. — Lin Gang durch unsere Hauptstraße zeigt uns, wie irr den Schaufenstern verschiedener Geschäfte schon die Gewinne für die so beliebte „Kreuzlotterie" auftauchen. Am Schaufenster des Herrn E. Mittag bemerken wir einen vom „Stammtisch zum Kreuz" angekauften großen Plüsch teppich, im Möbelmagazin von Schlegel einen Garderoben ständer. In Försters Schnittwarengeschäft ist ein Gebett guter Betten nebst den dazugehörigen Ueberzügen aus gestellt, der stille Wunsch so mancher mit Glücksgütern nicht gesegneten Braut. Im Zeunerschen Musikinstrumen tengeschäft steht ein Merhumpen mit Musik. In den Gold- und Silberwarengeschäften der Herren Hommel und Schumann sehen wir herrliche Silbersachen, z. B. einen Tafelaufsatz, eine silberne Schale, Bowlen- und Kaffee löffel. Im Kaufhause Richter ist eine vielen Hausfrauen hochwillkommene Wringmaschine angekauft. Bei Herrn Uhrmacher Nübel ist einer der höheren Gewinne, eine prachtvolle moderne Wanduhr ausgestellt. Die 1. Ge winne, eine kleine Zimmereinrichtung, vollständiges Bett, Nähmaschine usw. sind noch nicht angekauft, ebenso wer den die aus Eßwaren bestehenden Gewinne wohl erst in den letzten Tagen vor der Ziehung ausgestellt werden. Im Hinblick auf diese äußerst praktisch und schön gewähl ten Gegenstände, dürste wohl der Losverkauf lebhaft von statten gehen, umsomehr als auch dadurch die Hauptsache, der edle Zweck des ganzen Unternehmens gefördert wird. —" Herbststimmen überall! In den mannigfal tigsten Klang- und Farbentönen raunt's durch die Natur: Ach wie so bald verhallet der Reigen, wandeln sich Blüten in fallendes Laub! Gelb und rot färbt sich das Laub und träumende Sehnsucht liegt über der Welt. Die Erfüllung ist da und mit ihr naht das Ende. Ml die bunte HerbsteS- pracht ist ja nur wie ein letztes Augenleuchten des Sterben den, wie des Fiebers verzehrende Röte auf seiner Wange. Wie von allem Irdischen losgelöst leuchtet magisch das Himmelslicht, nicht in Glut getaucht wie im Sommer, son dern still und kalt wie blasser Kerzenschimmer im Sterbe gemach. Auch Geibel empfand das Ergreifende der herbst lichen Natur : ,Lch sah den Wald sich färben, die Luft war -rau und stumm: mir ward betrübt -um Sterben und mußt es kaum, warum?" Und wer könnte sich der allge waltigen Naturpredigt des Herbstes entziehen? Freilich, wie verschieden die Manschen! Der eine pilgert hinaus, »m ihr zu lauschen, der andere geht ihr so gut er kann «US dem Wege, weil er sentimentale Anwandlungen und melancholische Beklemmungen befürchtet, die ihm die Lust am Spazierengehen verleiden. Und doch drängen sich «uM ihm die Boten des Herbstes aus: Huschend im Winde steigen die falben Blätter auch an seinem Fenster em por, oder sie tanzen in wildem Ringelreihen rauschend vor seinen Füßen her, als wollten sie mit ihm ihr neckisches Spiel treiben, lieber dem allen sollen wir aber bedenken, daß an den entlaubten Zweigen sich schon schlummernde Knospen wiegen — heimliche Boten fernen Lenzes, kommenden Glücks. In der Werkstatt der Natur gibt eS eben keine vollkommene Ruhe und keinen Stillstand. So dürfen auch wir uns in unserem Schaffen nicht herbst licher Müdigkeit hingeben, wenn unserem Hoffnungsbaume mit den Zähren auch so manches Blatt entschwebt. Weiter geht die Lebensreise l Rüstig und ehrlich gilt's zu wirken, so lange die Kraft uns blüht, für die Aufgaben des Be rufes, für das Glück der Familie und des Volkes Wohl. — Di« »Kölnische Zettuag" »«»öffentltcht «tue läng«« Warnung vor dem Studium der SchlffSbauiugenieure, au» der wir folgende Sätze hier Wiede --den: Die sich von Jahr zu Jahr mehrende Pwpagauta für di: F olie veranlaßt besonder» otele junge Leute, sich dem L udium de» Schiff- und Schiff» maschinruhausachs zuzuwendeu, irr der Voraussetzung, daß bet dem Wachstum der Kriegs- und Handel»»«!»« in dtrsrm Ju dustriezwrigr »och rin guie» Forrkommen zu finden sei. Die» ist aber ein« irrige Ansicht, und r» dürfte zur Zeit, und noch «ehr i» Zukunst, sehr schwer halte», «ine Stellung al» Schiffs bauingenieur zu find«-. An dieser Lage trägt nicht der augen blickliche Tiefstand der Industrie schuld, wenngleich sich dieser Faktor auch iu manchem fühlbar macht. Es liegt vielmehr in der Eigenart der sch fibaul chru Verhältnisse begründet. Um noch rir« Urberficht über daS bi» zur Vollendung des Studium- nötige Kapital und seine spät«, Verzinsung zu geben, sei solgru- dr» erwähnt: Da» EchWbaustudium ist da» längste von allen. Unter einem Jahr« praktischer Arbeitszeit al» Lehrling und vier- undrinhalbjährigem Studium ist nicht abzukommeo. Da» zu erwartende AnfangSgrhalt übersteigt zur Zeit nur ganz selten 186 Mark pro Monat, bleibt aber weistru» darunter, und pflegt im Lause der Jahre aus 36VV Mark pro Jahr zu steigen; Stellen mit höher-m Gehalte gehören zu den seltenen, da nur ganz vereinzelte Leute Betrieb; leit« und Direktoren werden könne». — Di« Lebeusmittelpreise iudru deutsche» Groß städten habe» sich trotz der Ankündigung der Erhöhung der Flelschpreise im vergangenen Monat im wesentlichen nicht ver ändert. In Berlin, Leipzig und München find fie nach dr» oifiziellen Markthallenb«richten ja sogar ein wenig zurückgegongen, sodaß dir Standardz'ff r zur Ermittelung de» gesamten wöchent lichen FamilkeubedarfS an Nahrungsmitteln, berechnet »ach dem Dreifachen der B«pfl»gungsration dr» deutschen Mariuesoldaten, in Berlin 21,72, in Leipzig 21,71 und in Münchru 21,49 Mk betrug, dagegen iu Chemnitz 22,28 Mk. — In t« letzten P «narfitzung der Handelskammer Chemnitz hat rin Kammerwttglied aus di« Mißstände hinge- w'e'en, die fich bei der Absertigung großer Meuschenmvffen — z B. gelegentlich der Kaisermauöoer — aus kleineren Bahnhösen zu zrigeu pflegen. So fei 1876 bei Böhlen da» Drängen dr» Publikum» derartig groß gewesen, daß Gendarmen auf den Schienen den langsam fahrend«» Lokomotiven hätte» Pkltz machen müssen, da die Menge versucht habe» fich auf di« Puffer, verdecke und Trittbretter der Wagen zn stelle», um nur befördert zu werden. Ein gleich«» Verholten dr» Publi- kam» sei auch »ach de» Paraden von Zeithain und Leipfig am 2. und 5. September diese» Jahre» auf der (unter preußischer Verwaltung stehenden) Station Rödrrau und der Haltestelle Lätzschena zu beobachten gewesen. Da» erwähnt« Kammnmit- glird vertrat nun die Ansicht, daß eine Beseitigung der bezeich- neteu Mißstände durch Maßregel« herbeigesührt «erden könne, wie sie iu England bei einem derartigen Maffruverkrhrr er- oriffeu würde». Dort werde» in Fälle», iu denn» ein großer Andrang de» Publikum» zu« Bahnhof zu erwarten ist, die Eingänge zu deu Bahnsteig«« mit einer Anzahl verplan laugen umgebe», vou deueu jede einzelne soviel Mensche» saßt, wie in «tue« Zug« Platz finde» könuro. E» werd« nun immer meh rere solche« Eivpferchuvgru «richtet, durch di« alleiu «a» zmu Bahnsteig gelange» kau«. Wenn di« Menschenmenge zur Stu- tio« kommt, müsse» fich di« Leute, di« mit de« Bahn besvrdert werdru »olle», durch d« letzt« Pferch »ach dem weit« vor wärts gelegene», also etwa durch Pserch 6 »och Pferch ki, von diesem »ach 4—3—2 zu Pferch 1 begebe». Ist Pserch 1 gefüllt, so wird er geschloffru; da»» läßt mau Pserch 2 fich füllen und so wett«, bi» alle voll sind. Jeder wird, hat « fich gefüllt, sofort geschlosst». Kommt u»o ei» l«r« Zu, Heron, so wird Pferch 1 geöffnet; die Fahrgäste gelang« ohne Gedränge zum Zuge, finde» ausreichend Platz und könu« ab fahre». Währenddessen läßt mau di« Mensch« au» Pferch 2 in Pserch 1, bi» wieder «iu Zug vorrück« kau», und dl« le« gewordenen Pferche werden von hinten wieder gesüllt. So wird »ach und »ach eine enorme Zahl von Fahrgästen i» be quemer und gefahrloser Weist befördert. Ob fich eine derar tige Einrichtung überall und »amentltch auch auf solch« Halte plätzen durchführen läßt, aus d«eu k«iur Bahnsteigsperre be steht, mag zweifelhaft erscheinen. Immerhin wird fie in viel« Fällen Abhülst geg« di« gekennzeichneten Mißstände gewähr« könne». Dir Chemnitz« Handelskamm« hat nun Veranlassung genommen, die Aufmerksamkeit der Gennaldirrktion der Sächsi schen Staat-eiseubahne» ans die vorstehend «örtert, Angelegen heit zu lenke», mit dem Ersuchen, prüf« zu wolle», ob und aus welche Weise am geeignetste» rin« Vesritigung d« Uuzu- träglichkeitea «zielt werden kann, dl« fich bei kleinen Station« durch den Andrang gewaltiger Meufchenmaff« zur Besörd«u»g rrgrbeu. * Hirschstein. Bei der die Flur« von Ob«- lommotzsch, Bahra, Althkschstri» und Voritz umsasstudru groß« Jagd find dem Brruehm« »ach am vorigen Sonnabend in 8 Treiben 484 Hasen nebst einigen Rebhühnern rmd Fasane» ge schaffen worden. * Niederlommatzsch. Die hiesige Schulstrllr wird in nächst« Zeit zur Ausschreibung gelangen. ES sollen auß« dem gesetzlichen Grundgehalt vou 1266 M., den Äquivalenter« für Fortbildung»schuluntrrricht »c, frei« Wohnung und Garten genuß sofort 166 M. persönliche Zulage und »ei zufriedeu- stellendrr Amtsführung bereit» noch einem Jahre weit«« 166 M. Zulage gewährt werde». Meißen. Der ländliche Vorschuß»»«« zu Krögis be schloß in sein« 41. ordentlichen Generalversammlung wegen der nolweridig gewordenen Abschreibung von der Verteilung ein« Dividende abzuskheu. Wiederau, 8. November. DaS Verfahren geg« d« seinerzeit verhafteten, ab« wieder entlassenen Kassier« der hiesigen Sparkasse ist von der Köulgl. Staatsanwaltschaft einge stellt worden. (CH. A. Ztg.) Döbel», 9. Novrmb«. Die vor 4 Woche» hier in der Mulde tot austzksundeur, elegant bekleidet gewesene Frauens person ist nunmehr rekognosziert. Die Frau eine« aus einem Nachbardorfr wahnhafte» Schäfer» hat die Tote al» ihre Tochter erkaout. Da» Mädchen war 22 Jahr« alt und in einer hiesiger« Konditorei al» Küchenmamsrll bedienstet gewesen. LeiSntg, 8. November. Der Stadtrat hat beschlosst», di« freiwillige und dir Pflichtseurrwehr bei dem Berficherung»- vereinr Stuttgart gegen Unfall bei Ausübung de» Frunlösch- dienst«» zu vn sichern. — Nach eingehend« Untnsuchung ge winnt die Annahme immer mehr au Wahrscheinlichkeit, daß d« angebliche Ueberfoll auf do» Küchenmädchrn Frauke im hiesig« Schützenhaust lediglich vou dem Mädchen erfunden mord« ist und daß di« Frank« in krankhaste« Zustande hysterisch« Er regung die Verletzungen, di« übrigen» nur leichter Natur find, fich selbst beigebracht hat. SH Mittweida. Di« »«einigten Ordnunzspartrie» de» 15. sächsischer, ReichStagSwahlkreise» treten soeben mit folgende» Wahlaufrufe sür ihr« Kandidaten an dir Orffentlichkeit: .Am 17. Novrmb« findet in unserem Wahlkreis, d« durch Her« Gvhre» MandatSuiederleguug frei geworden ist, Neuwahl statt. D« Kampf, d« infolge der brispiellofru Vorgänge auf de» Dresdner sozialdemokratisch« Parteitage rwchmal» begimrt. er fordert auf brid« Seit« Opfer an Geld, Zeit und Arbeit, di« am 16. Juni umsonst gebracht ward« find. Herr Georg Rüdiger-Mittweida, der »ach dem 16. Juni ruhig und oh« Groll wird« an seine Berus»arbeit gegang« ist, hat fich i» dankenswerter Weise bereit erklärt, di« Kandidatur wieder em- zunrhmen. Herr Rüdiger Hai sich de« Wahlkreis vor der Juniwahl iu 23 Versammlung« bekannt gemacht und ist der selbe geblieben, der « vor ki Monat« war. Da» Bewnßtsei»,