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dksn Zeit mrft Wett schließlich bemächtige». Mellest «kl.« «ü da» »achsotz«d, »«schlacht. Juzwtfch« möge» all, treue» deutsch« evaugeltsch« Christ« da» Ihr« tun i» Luthers Kuß, taps«»! verütches und Sächsisches Riesa, 80. Oktober 1S0S. — Di« Stadtverordueteu. Ergänz»»»»- wähl«» stade» Heuer, gegen früher« Jahre, außergewöhnlich zeitig statt: bereit» am IS. November. Es dürste damit einem mehrfach geäußerten Wunsch« entsprochen werden, denn «» wurde manchnseil» unangenehm rmpfuude», daß die Wahlen bisher in der r«g«u Weihnacht». GefchäftSzeit rrsolgten. Zu wählen bez. wiedrrzuwühle» find 4 ansässige und 2 unansüsfige Bürger. Nähere» besagt die brzügl. Bekanntmachung im amtlichen Teil ds». Bl. — Zur Anhörung de» Vortrag», den vergangen,» Mitt woch, den 28. Oktober, abend» Herr Lehre« Konrad Hiller au» Leubnitz bei Dresdrn im Gewerbeverelne über .Rau seus N o r d p o l e z p e d i t I on' hielt, hatten sich nur gegen SO bi» SV Damen und Herren elngesundeu, so daß der Gaal de» Hotel» »Wettiner Hof' bei weitem nicht gefüllt war. Die erwähnte Zuhörerschaft zeigte sich aber dankbar und gab mehr, fach ihrer Befriedigung Ausdruck. Der Herr Bortrageude wie» darauf hin, daß der ForschungStrieb de» Menschen ihn veran lass«, nicht nur di« Bahnen der Gestirne zu verfolgen, sondern auch in die Tiefen der Erd« «inzudringrn, um von ihren Ge- striusschtchtrn Kenntnis zu erlangen. Nach allen Richtungen wird von Forscher» di« Erdoberfläche durchsucht, und mau dringt, oft unter großen Schwierigkeiten, in die entlegensten Gegenden, um fi« kennen zu lernen. Aach dem Nordpol hat schon i» alter Zeit der Mansch) sein« Aufmerksamkeit zugewcmbt. Scho» dir alten Wikinger drangen weit nach Norden vor, und trotz der ungeheuren mit einer Nordpolsahrt verbundenen Gesahrru find in neuerer und neuester Zeit von den verschiedensten Böllern Nordpolexordltionrn aulgegangen, die teil» ganz un> glücklich verlaufe», teil» mit größerem oder geringerem Erfolg« gekrönt gewesen find. Kein Rordpolfahrer aber habe Rrsultatr auszuwrise«, die denen Frithjos Nansen» gleichkomm«. Welche Triumphe daher auch der kühne Forscher habe feiern können, sei zur Genüge bekannt. In einem Werke, betitelt: »In Nacht und Eis", hat Nansen dargrlrgt, aus welche Wahrnehmungen er seinen Plan gegründet, wie er sich ans da» kühn« Unter« nehmen vorbereitet, was er mit seinen Gefährten bi» zu seiner Heimkehr «lebt hat und in welcher Weise di« Nordpolfahrer ans der .Fram' ld. h- »vorwärts') gelebt haben. Redner machte nun di« Zuhörer mit dem Wesentlichste» au» dem In. halte de» genannten Buche» und zuletzt mit dem vom Kapitän Swerdrnp verfaßten Berichte über die Fahrt der .Fram', nachdem Nausen da» Schiff verlassen hatte und mittel» Kajak« heimgrkehrt war, bekannt. Wir sehen davon ab, auf den luteres santrn Inhalt de» Vortrag» weiter einzugeh«, weise» ab« daraus hin, daß jedermann in unserer Stadt, der sich für Ran« feu» Werk: »In Nacht und El»' interessiert, e» au» der Stadt bibliothek entnrhme» kann. Der Herr Vortragende beherrschte' feinen Bortragsstoff meisterhaft und brachte ihn in etwa 1'/, Stmdrru in fließender, wohlverständlicher Spräche und in leicht faßlicher Weise zu Gehör, so daß die Zuhörer ohne wesentliche Anstrengung folge» konnten. All, waren von dem Gehörten in hohe« Maße befriedigt. — Auch die gestrige Vorstellung de» Zirku» Brau» hatte sich wieder zahlreichen Besuch» zu erfreuen und war ins besondere da» Militär stark vertreten. Di« Vorführungen, die wieder verschiedene» Neue» brachten, sanden wiederum vielseitige Anerkennung und lebhaften Beifall. — Die Verhandlungen der au der Bergfahrt beteiligten ElbesHissrr haben noch Aussage von beteiligter Seite einen befriedigenden verlaus genommen, so daß die Bildung eine» Kartell» gesichert erscheint. — Die Anklage wegen Portohiutrrziehuug ist von der RrichSpostverwaltung gegen Agenten angestrengt worden, die Briese ihre» Hause» an dir Kundschaft zur Verteilung gebracht hatten. E» handelt« sich zunächst um einen Agentrn in Leipzig, der Briefe an di« Leipziger Kundschaft von ter von ihm ver tretenen Firma in einem geschloffenen Couvert empfing und dann nach Kenntnisnahme zur Verteilung brachte. Da in dem Vorgehen der Postbkhörde eine Erschwerung de» Handelsverkehr» gesehen wurde, erhoben die kaufmännischen Vereine und die Vertretungen de» Handel» Einspruch. Auch di« Dresdner Handelskammer hat wiederholt zu der Frage Stellung genom men uas kn ihrer letzten Grsamtsitzuvg beschlossen, die Polite Hörde zu ersuchen, sie möchte vor de« letztgerichtlichen Tat- scheidung drjs in Leipzig schwebenden Gtrafproz ffe» keine wei teren Verfahren anhängig machen. Nunmehr teilt, wir di ,Dr. Ztg.' meldet, di« Dresdner Handelskammer einen Be. scheid de» Reichspostomtr» mit, nach welchem sich die Postbe Hörde» einstweilen mit der Feststellung de» Sachverhalt» in den «iuzelarn Fällen begnüge» werden; weitere gerichtliche Schritte sollen jedoch untrrlaffe» werden, bi» der Leipziger Proreß ent schiede» ist. — T» wäre nur zu wünschen, daß die Post mit ihrem Prozeß abfiel«; da» Postmonopol wird zu weit gehend ouSgeübt. Auch bezüglich der Strasportoerhebung werden im Publikum mehr und mehr berechtigt« Klagen laut. —* Da» ReformationSsest ist do und wir stehen mit ihm im Zeichen der RrsormationSbrötchen. Diese» schmackhafte Gebäck wird aber nur in unserem engeren Vaterland, erzeugt, denn bedauerlicherweise ist e» in andern deutschen Ländern nicht Ge- branch, dä» ReformationSsest durch diese vierteiligen süßen Bröt chen z« verschönern. Daß fie bei uo» aber sehr beliebt, und den Kinder» ganz besonder» wichtig find, davon gibt folgende Schulantvort den besten Beweis. Nachdem der Lehrer sein« Vortrag über di« Reformatio» beendet hatte, fragt« er: »Was haben wir nun alle» de« Dr. Marti» Luther zu verdanken?' 1. Schüler: »Di« Reformation.' Lehrer: »Richtig! Was außer- dr» noch?' 2. Schüler: »Dir R«formatio»»brodrl.' — Zu« Kapitel der Soldat«u»rßha«dlu»ge» verdient es Erwähuunß, daß aus Anregung dr» Pädagogischen Verein» in -hemuitz der Sächsische Lchrrrverrin sich in nächster Zeit mit der Frage beschäftig«» wird: Was kann geschehe», um di« schwach Befähigte», insbesondere die aus Hilfsschulen Ent lass««», vor Verwickelung« und Schädigungen zu behüten, in di« fie weg« ihrer geistigen Miaderwntiglrit leicht geraten könne», sobald fie mit Militärbehörden tu Berührung kommen?' Die Frag, ist in sächsischen Lrhrrrkrelse« au» der llebrrzeugung heraus ang-rrgt, daß die geringe Anstelligkeit und .Schlappheit- vtelrr Rekruten, dir dann leicht zu »vorschrifllwidriger Behänd lung" durch marche militärische Vorgesetzte führ«, nicht aus bös« Wille», sondern aus geistige Mivdnweriigkeit zulückzusühre« ist. Man hält ,» namentlich für wünschenswert, daß di« in dr» Hilfsschulen über dir geistig« Qualität de» einzelnen Schüler» geführten Personalbogen, di« von Aerzten und Lehrern auSg« füllt werden, de« Militärbehörde» vorzuleg« find. — Ein' feste Burg ist unser Gott! Das be kannte Lutherlied, das in Text und Melodie mit so ein zigartiger Wucht uud Schlichtheit den Geist der deutschen Reformation bekundet, ist nach dem 46. Psalm gedichtet: „Gott ist unsere Zuversicht und Stärke, eine Hilfe in den großen Nöten, die uns betroffen haben." Die Forsch ungen über die Entstchungszeit dieses Lieblingsliedes der Protestanten sind noch nicht abgeschlossen. Neuer dings hat »ach den Lpz. N. N. Professor D. Tschackert- Göttingen auf das Jahr 4528 hingewiesen, wo Luther, erregt durch die Behauptungen des erst später als Schwindler entlarvten Abenteurers Pack, an eine allen Evangelischen drohende Kriegsgefahr glaubte und auch jn diesem Sinne predigte. Luther äußerte damals auch in einem Briefe: „Von allen Seiten drohen Kriege". Aus dieser Stimmung, meint Tschackert, sei das protestan tische Trutzlied entstanden. Man wird aber sagen müssen, daß „Ein' feste Burg" ebensogut aus Luthers protestan tisch kampsesfreudiger Religiosität überhaupt erklärt wer den kann. T. Buchwald, der in weitesten Kreisen als fleißiger und zuverlässiger Lutherforscher bekannte Leip ziger Theologe, deutet die Möglichkeit an, daß Luther durch den Märtyrertod Leonhard Keifers, dem die Rö mischen am 16. August 1527 zu Schärding den Scheiter haufen bereiteten, zu diesem Liede angeregt worden sei. Es würde dies ein Seitenstück zu der Tatsache sein, daß schon der erste Sang Luthers dem evangelischen Marty rium zu Ehren verfaßt war; es handelt sich hier um das Lied, das den evangelischen Zcugentod des Heinrich Vves und des Johann Esch, die am 1. Juli 1528 in Brüs sel verbrannt wurden, in markiger Sprache preist: „Ein neues Lied wir heben an" .... Im Drucke ist „Ein' feste Burg", soweit dies bisher ermittelt werden konnte, frühestens im Jahre 1520 erschienen. Damit würde sich andererseits die verbreitete Annahme erledigen, als habe Luther dieses Lied erst auf der Feste Koburg gedichtet, von wo aus er die Verhandlungen des Augs bnrger Reichstages (1580) verfolgte. Lommatzsch, 30 Okwdrr. Dir VI. Strafkammer dr» K. Landgerichts D^eLL.o verhandelte gestern nachmittag gegen dm 45 Jahre alten Hausbesitzer und Z'mmermann Friedrich Wilhelm Schumann von hür wegen fahrlässiger Tötung. Der Aageklagt» brsitzt seit einer Reihe von Jahren riu Grundstück in Lommatzsch. Während dieser Zeit sind die Bretter der Jauchengrube verfault und zusümmergefallev. Trotz diese» gefährlichen Zustande» hat Schumann Vorsichtsmaßregeln nicht grtroffm. Al» am 7. Mai d. I. rin kleine» Mädchen und der 3 Jahre alt« Sohn dr» Angeklagten an der offenen Grube spielten, fiel der Knabe hinein, während dcs Miidchm am Rand« stehen blieb. Die Frau Schuman» zog ihr Kind tot au» der Grube. Der Angeklagte wurde für schuldig er- kanat, dea Tod seine» Sohn« au» Fchilässigkeit verursacht zu laben, indem «r nicht sür bessere Beschaffenheit der Grube ge. sorgt hatte. Da Schumann durch dm Unglvcksfall sehr schwer bestraft ist, hielt man 2 Tag« Grsängni» al» hinreichende Ahndung Meißen. Wie die tschechischen Blätter melden, hat sich der tschechisch-slavische Verein „Barak" in einen Sokolverein, also einen tschechische» Turnverein, umge wandelt. Diese Umwandlung eines Wohltätigkeitsvcreins in einen tschechisch-agitatorischen Verein ist das Verdienst des Dresdener Sokolvercins „Fügncr", der unablässig da rauf hinarbcitcte, daß sich die Meißner Tschechen als Sokolisten national betätigen. Bei der gründenden Ver sammlung des Meißener Sokolvcreins, des fünften im Deutschen Reiche, wurden deutschfeindliche Reden ge halten, als ob diese Herren in Prag oder Tabor, nicht aber im Deutschen Reiche wären. Dieser tschechischen An maßung sehen die deutschen Behörden anscheinend un tätig zu. Dresden, 29. Oktober. Der „Dresdner Zeitung" zufolge soll Geh. Kommerzienrat Hultzsch-Dresden, der einzige Vertreter von Handel und Jüdustrie in der Ersten Kammer, beabsichtigen, aus dieser Körperschaft auszu scheiden. ' Dresden. Der Drr»d«n«r Reit. Verein hält am Zoonlay, len 8. November d. I nachmittags 2 Uhr seine dükjWi?« Herbstrennrn nicht wie sonst auf dem Kavallerie« Exzrzirrpbtz, sondern uns der Rennbahn de» Dresdener Ren». Verein» in Dresden-Sridn'tz ab. Die hierfür aulgeschriebenm 4 Rennen umfassen drei Steevle-Hoch-Rennen und eine Jagd mit Auslauf (Tchnihrljagd). Zwischen dem zweit« und dritten Renne» findet die Vorführung der ostpreußischen Halbblutpferde statt, di« für dir S. Sächsische P'rrdrzacht.Au»stelluvg». Lotterie (Ziehung am 8. Dezember d. I) a»g,kauft worden find. — Ebenso werden di« kür diese Lotterie bestimmten Iadustiiege- gensiänd, auf dem I. Platz im alten Totalisatorgebäudr »eben dem Musikpavillon ausgestellt. Zi diesen beide» Veranstal. wogen hab« die Mitglieder de» DieSdner Reitvrrein« und de» Dresdner Rennvrreln» frei« Zutritt; rbruso hat Jedermann grg« Vorzeigung eine« Sooft» ü 1 Mk. d« S. GichWch« Pferdezucht. Lotterie Zutritt zmu beste» Platz der Reünbas, (Sattrlplatz) mit großer gedeckter Tribüne nnd Restruratiows» räum«. Für Kind« in Begleitung Erwachs»« ist der Ein tritt frei. 1 Bad Elster. Am Mittwoch hat rin hiefigrr berufs mäßiger Maulwurfs länger einen schneeweiß« Maulwurf ge fangen. —tz. Ostritz (Lausitz), SO. Oktober. In d« hiesig,« Webereien ist wegen Grschäfttflaue dir Arbeitszeit teilweise ver kürzt Word«. Di« große G. Heymannschr Seidenweberei re duziert« di, tägliche Arbeitszeit »m 2 Stund«. In der Klein- sch« «rchanijchru Weberei wird nur bis vachmittag» 4 Uhr gearbeitet. Der uugüustig« Geschäftsgang in der Seiden« uud Baumwoll'vrauch« wird aus dir teuren Rohmaterialien zurück geführt. —tz. Eri« mitschau, 30. Oktober. Die Lohnkommissiou der streikende» Textilarbeiter hat jetzt, dr» Beschlüsse» der letz ten 5 öffentlichen Atbriterversammluugr» stattgrbrnd, erneut da» Gewrrbrgrricht al» LmigungLamt angerusen. Dir Streikleitung warnt in einem gestern verbreitet« Flugblatt dir Ausständige« wiederholt, nicht zu dm alten Arbeitsbedingungen iu die geöff neten Fabriken zu gehen. Dem Deutsche» Texttlarbriterverbaud hat der Kamps, nachdem dersrlbe uoumrhr di« zehnte Woche dauert, bis jetzt 600 000 Mk. gekoste». An freiwilligen Bei trägen sind bi» jetzt 178 000 Mk. aufgebracht Word«. —tz. Meerane, 30. Oktober. Der Begründer der be- kannten hiesigen Färberei.Firma C. Batky, Herr Colonia» Bat- ky 8sv., ist nach längerem Leiden gestorben. Der Verstorbene, der das heutige groß« Fabrik-Elablisfimmt aus den kleinsten . Anfängen «mporhob, war eine in sächsischen und thüringischen Jndustrirkreisrn bekannt« Persönlichkeit. —tz. Meerane, 30. Oktober. Nachdem der hiesige Konsumverein (,. G. m b. H) am Schluffe seines soeben been deten Geschäftsjahre» 1902/03 noch 4194 Mitglieder zählte, beträgt di« Mitgliedrrzahl jetzt, am Anfang -es neuen Geschäft», jähre» nur noch 2898. Das abgelaufeu« Geschäftsjahr war da» erste unter sozialdemokratischer Leitung und haben sich aus Grund diese» Umstandes 1219 Mitglieder abg,meldet und «inen Wirtschaftsverein gegründet, der bereits drei Verkaufsstellen er öffnet hat. Da» Bilanz-Konto des Konsumverein» für 1902/03 schließt mit Mk. 382833,81 ab. Der Reingewinn beläuft sich arf Mk. 122 419,44, sodaß 14-/, Dividende verteilt werden. Das Gewinn« und Verlust-Konto beträgt Mk. 202 709,07. Die Haftsumme der Mitglieder beläuft sich aus insgesamt Mk. 314 660. Bäreuwald« bei Kirchberg, 27. Oktober. Bor einiger Zeit wurde rin GasthosSbrfitzrr au» Königswalde bei Werdau, der eine Tour auf seinem Fahrrad« »ach hier unternommen hatte, abend» aus der hiesig« fiskalischen Straße vrn zwei junge» Bursch« ohne allen Grund von seinem Rade herunter- geriffen und dermaßen mißhandelt, d«ß er über und über blutet«. Dru Bemühungen der Gendarmerie ist e», wir die ,Zw. Ztg. meldet, erst nru-rdivgS gelungen, die beiden rohe» Burschen io einem 21 Jahr« alten Geschtrrsührer an» Bern», dorf bei Lichtenstein und einem 19 jährigen Arbeiter von hier zu ermittel» und zur Anzeige zu bringe». Ein« «xemplcrische Straf« dürfte» fi« zu erwarte» habe«. Anuaierg, 28. Oktober. C>n junger Rlnaldiui wurde gestern nachmittag auf der Straße zwischen der .Morgrnsonne' und .KönigSlust' in der Person eine» 18 jährigen Schlaffer» au» Chemnitz sestgenvmmeu und nach Nnnaberg trau »portiert. Der leichtfertig« Mensch hatte sich mit Revolver und dolch- artigem Messer bewaffnet, welch, Waffe« er sichtbar im Gürtel trug. Eine» ihm begegnenden Knaben stellte er mit den Wort«: .Kennst Du Rinyldin!?', woraus ter erschreck-»« Junge, al- er die gefährlichen Instrumente sah, selbsiverstäntt'ch di« Flucht ergriff. Um dem Knaben noch mehr Angst rir zu flößen, schoß der vermeintlich« Räuber seinen Revolver ab, jedoch nur in die Lust, wie er selbst versichert«. Dem Bärensteiner Gendarmen gelang «», de» Bürschchen» habhaft zu werd«. (A.W.) Werdau. In einem hiesig« Spinnereibetriebe erlitt Mittwoch vormittag di« in Lichtentanne wohnhafte verheiratet« 26 Jahre alte Fabrikarbeiterin Seiler einen schweren Unfall. Dir Bedauernswerte geriet mit der rechten Hand in den von ihr brdiivren Wolf, sodaß die Hand vollständig vom Arm abge rissen wurde. Weil dabei aber auch der vorderaiw schwerver letzt war, wußte dieser im Stadtkrankrnhous«, wohin man die Verunglückt« gebracht hatte, abgenommev werden. Falkenstcin, 28. Oktober. Infolge der fortwähren den Steigerung der Vieheinkaufsprcise hat sich die Fleischerinnung hier genötigt gesehen, den Preis für Rind-, Schwein-, Kalb- und Hammelfleisch von 70 auf 75 Pfg. pro Pfund zu erhöhen, ebenso den Preis für ge wiegtes Rind- und Schweinefleisch von 80 auf 90 Pfg. pro Pfund. Rothenkirchen, 28. Oktober. Als ein seltenes Ereignis muß es bezeichnet werden, daß ein hiesiger Einwohner vor einigen Tagen im Walde eine größere Anzahl reifer Heidelbeeren vorfand, sodaß seine Frau zur Kirmeß einen Heidelbeerkuchen davon backen lassen konnte. Plaue» t. B, 29 Oktober. Dk« Zett dr» Maurerstreik» erlebte heute wieder «tu« Auferstehung vor den Schranken des hiesig« Schöffengerichts Es wmde der Maurer Friedrich Herman» Schmidt au» Boigtsbrrg, der am 27. Juli d I dm Maurer Bourrfrind durch gröbliche Beleidigungen nnd Drok- ungen z»m Einstellen der Arbeit zu vrrculoff n gesucht uvd sich seiner Arretierung wörtlich und tätlich widersetzt hatte, wg« vergeh« gegen 8 163 der Gewerbe Ordnung und 8 Hb de» St.'G-B. uiw. zu zehn Woch« Gefängnis und einer Woche Hast kostenpflichti- verurteilt. Glimpflicher kam der Mour-r Ernst Julin» Patz«, davon, der am 13. Juli 1903 d« Ar- britsburschrn Peetz mit seinem Sp-zirrstock gemißhandelt butt« - und dafür mit eiurr Gefängnisstrafe von einem Monat bel'gt