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«ne» Glanzpunkt der SonderäuSstellung bietet die Sammlung, die da» große Pariser Institut Pasteur Herrn ütngner -ur Verfügung gestellt hat. In einigen hundert Gläsern, Flaschen sind alle Arten und Formen der Züch tung Von Bakterien dargestellt. Da» unendlich verschiedenartige und doch für jede einzelne Art charakteristische Wachstum und die verschie denartigen Lebensbedingungen setzen den Laien in Er staunen; besonderes Interesse erwecken die farbenbtlden- den Bakterien. Bor dem verlassen des Pavillons fällt noch eine sehr instruktive Darstellung der Einwirkung de» Sonnenlichte» auf die Abtötung Von Bakterien auf: in mehreren Doppelschalen sind Bakterien auf Agar ge impft und zwei Stunden lang dem Sonnenlichte aus gesetzt; Papterstretfen blenden in Buchstabenfvrm da» Sonnenlicht ab und nur im Schatten dieser Streifen sind die Bakterien gewachsen, alle anderen Keime hat die Sonne abgetötet, ein Beweis für die Wahrheit der Worte: wo die Sonne hinkommt, kommt der Arzt nicht hin. Nur die Hauptpunkte dieser reichen Sammlung hüben wir hervorheben können ; vieles mußte übergangen wer den. Noch hunderterlei von kleineren und größeren Prä paraten, Tabellen Und Bildet» Veranschaulichen die die» schiedenen Themen. Aber wett über Dresden» Mauern hinaus, wett üb« den Krei» der Besuch« hinaus wird diese Abteilung der Deutschen Städteausstellung ihren bildenden und aus klärenden Einfluß üben, vielleicht wird diese Sammlung zum Grundstöcke «ine» allgemeinen deutschen Hhgierw- MUseumS und als solche- Gemeingut des deutsche» Volke-, — das wäre der schönste Lohn de- Mannes, d« sie in» Leben rief! 3°/, p. k. monatZ. Luuätzuux » aller llaod- aock LvreongWedMe Htta: Lu u. VsrUsvl von ktaatapaplarao, betten, kremMllä. Oolrtom^' t LlvIVdlvK von Vovpovs, vioiäauäaaokamW; VKeuvUlMLK eoo ^Vsctrssln, Davison; Vouto-VorrmN- «uul kür äou Durlsihor völlig Irootoslr«^ dsi tLxi. Vorküxanx mit 2'/, von , I Varvtat»««» - ME, l Vvluiiiseiell« ö« vewiaigtea kioxelelen Ser veeeer vmgegeeS. «ircheaoechrtchteo kür Rief«. Am 6. Sonntag« nach Tri». (iS. Jul«) 1903 Prrdigttext sür den HauptgotteSd'enst: Ap.-G«sch. 6,1—7, sür den FiühgotteSdiinst: Matth 8,20-26. Früh 8 Uhr Predt-tgotteSdienst in der Klosterkirche (Pastor Sachßr) und um 9 Uhr PredigtgottrSdienst in der TrinttattSktrchr (Pastor Burkhardt). Kvochenamt vom 19. Juli bis 26 Juli c. für Tausen und Trau ungen Pastar Burkhardt und sür Be erdigungen Pastor Sachße. E». Männer-«. JünglingSverein. Abend» 8 Uhr Versammlung im vrreiuSlokale. Ev. Jnngfi-nuenverein. Abends r/,8 Uhr Versammlung im PsarrhauSsaale. Kirchennachrichte« 'Lr Pansttz mit Jahnishausen. 6 TrinitatlSsonntag. den 19. Juli. Vorm. 8 Uhr PrediptgotteSdienst in Paufitz. Kirchenkollekte sür den Kirchbau in Bretnig b. PulSritz. Kirchennachrichte« Air Weida. 6. Gonvtaq nach Trinitatis. Vorm 8 Uhr PrrdigtgotteSdienst, '/,I0 Uhr Unterredurg mit der kon struierten Jarend. E Prima Mariascheiner Branukshle« rcnpfiehlt in allen Sortierungen billign ab Schiff in Riesa C. A. Schulze kizaneii in den Pretklalkn von Mk. 30 — b e 250.— pro Mill«; Spezialität Hamburger Fabrikate; in Kisten von lOO, 60 und 25 Stück empfiehlt billigst und in großer Auswahl i bssuk KI»», Cigarren sn gros, Lkvinirlä», Zschopauerstraß: 18. Muster in jeder gewünschten Stück-ohl stehen gern zu Diensten. Verland mn Mk. 20 — ob iranko. * Das Obst zu Rittergut Hirfchfteiu soll am Montag, de« SV. Juli a. e., vorm. 10 Uhr io der Brauerei zu Hirfchfteiu verpachtet werd-n Die Verwaltung. RWtn-WtigttW ill Wa. Sonntag, deu 1V. Juli» nachm. 3 Uhr. findet dir Versteigerung drS aus cr. einem Sch fiel Land anstehenden RoggeuS gegen Meistgebot statt Der Ortsrichter. Iseisllos» Vlssvke erzielt man mit llöde!g«rr «elsserlvMiii SeßmIerrM — seit Jahreu gern gekauft uud bevorzugt. Mau verlange aus drücklich : Döbelner. Zu hoben bet: Kottdilk kullwdsvd, llermLoo Krülldvrx, 6«8l»v Kründvri?, I'. Mtsvdkv Xekk., N»x Slsdovr, llermLun Slüller, krust Svküker ^uvkk, I'. VV. ^iiomLs L 8oku, 6. Ilssdnsr, k'vllx Wsickeadktvd, bl»x llsr^munll, k. Laüisod, VV. veiw t^iikno. Io krödu: 1'dsoäor 2immer, ^Id. kistsvk, Karl Kulls, llsrm. Ko«8b«r8. In Wviükr: .lods. «ttidvv. Von DienStag, den 21. dss. MIS. ab stehen wieder frisch ringet,offene beste Ar-enner Arbeitspferde in sehr großer Auswahl bei mir hier zum Verkauf. 8. 8trsblv, vsodatL. mit seinen eigenen Waffen schlug: mit der geschmeidigsten Liebenswürdigkeit und Höflichkeit, hinter denen doch die Falschheit lauerte, mit der prahlerischen Großmut, die nur die schnödeste Selbstsucht verdeckte, und mit den über schwänglichste» Freundschastsbeteuerungen, unter deren Deckmantel der Orientale so meisterlich zu Übervorteilen versteht. Sobald also der Zug vor dein Zelte angclangt war, und der Chadim und die Musikanten sich zurückgezogen Hatter«, trat er, nachdem er sich der Schuhe entledigt hatte, feierlich auf Hakim zu, verneigte sich, indem er die rechte Hand erst gegen die Brust, dann gegen die Stirn bewegte, tief vor ihm und sagte: „Neharak sa'id", was bei uns etwa so viel, wie „Guten Tag" bedeuten würde. „Dein Tag sei gesegnet, antwortete Hakim, erhob sich und ging einen Schritt auf seinen Gast zu, um ihm da durch seine besondere Hochachtung zu bezeugen. Dann setzte er sich wieder und forderte den Doktor mit einer Handbewegung gleichfalls zum Sitzen auf, wäh rend die Diener, die linke Hand auf das Herz gelegt, in kleinen goldenen Schalen den Kaffee darreichten. Andere Diener setzten rechts und links neben dem Sitz des Gastes messingene Schalen für die Pfeifenköpfe an den Boden, brachten die Pfeifen und legten, nachdem der Doktor eine gewählt hatte, kleine glühende Kohlen aus den feinge schnittenen Tabak. Kein Wort wurde dabei gesprochen. Erst nachdem die Diener die geleerten Kafseeschälchen wieder abgenommen hatten, legte der Doktor die Hand abermals zum Gruße auf die Herzgegend und dann an die Stirn und fragte hierauf mit der vom guten Ton genau vorgeschriebenen Redewendung: „Wie ist Tein Befinden?" „Gott sei Dank/ gut", gab Hakim ebenso vorschrifts mäßig zurück. Diese Redensarten wurden in gewissen Zwischenpausen noch mehrmals wiederholt. Dann erst war den Vor schriften der Umgangsform Genüge getan, und der Doktor konnte in weitschweifigen Worten sich Auskunft darüber erbitten, aus welchem Grunde ihm die hohe Auszeichnung zuteil geworden sei, zu dieser Stunde in das edle Auge seines erhabene«« Freundes blicken zu dürfen. „Ist es nicht zu jeder Stunde eine Freude, einen weisen Mann zu sehen?" antwortete Hakim verbindlich. „Bedarf es dazu noch eines Grundes? Mir wurde ge sagt, daß Du hier in der Nähe Rast hieltest. Da nahm ich mir die Freiheit, Dich um Deinen Besuch zu bitten, um ein Stündchen mit Dir zu schwatzen und von Deiner Weis heit zu lernen." „Deine Einladung ist eine hohe Auszeichnung für mich, erhabener Fürst. — Aber man wird Dir vielleicht auch gesagt habe«, daß ich nicht allein reise, und — daß wir nicht ganz freiwillig in diesem Tale rasten." „Ja, ich habe davon gehört. Einige vorwitzige Bur schen haben sich einen Scherz mit Euch erlaubt, den Ihr — hn«, hm — leider nicht richtig verstanden zu haben scheint." „O freilich, Herr, haben wir ihi« verstanden. Wir haben ihn gerade so zu würdigen gewußt, wie Du der« Scherz eines Bären zu würdigen wissen wurdest, der Dich mit zärtlicher Umarmung begrüßt, wenn Du, in Deine er habenen Gedanken versunken, schutzlos im Gebirge lust- wandeltst." „Ei! Ei! Das wäre eine schöne Uebcrraschung!" rief Hakim mit erkünstelter Heiterkeit. „Aber, — — so völlig schutzlos wäret Ihr doch wohl — Allah sei Dank — nicht, als meine Bären Euch streichelten? — Ihr sollt ihnen tüchtig eins aufs Fell gebrannt haben. — Alle meine Leute preisen Eure Schießkunst und nennen Eure Flinten Zauberbüchsen, die von selber schießen, ohne daß mai« sie ladet. Wenn ich weniger bescheiden wäre, als ich bin, würde ich meinen Freund zu bitten wagen, mich auch einmal mit solch einem Wunderding bekannt zu machen." „Es wird mir eine Ehre sein. Dir eins senden zu! dürfen, — sobald wir unsere Reise glücklich beendet haben werden," sagte der Doktor, sich tief verneigend. Es kostete ihn Ueberwindung, das Gespräch in dieser Weise fort- zusetzen und immer wie die Katze um den heiße,« Brei herumzugchen. Aber da man im Orient viel Zeit und Geduld haben muß, wenn man bei einer geschäftlichen Auseinandersetzung etwas erreichen will, ließ er sich dis Mühe nicht verdrießen, zu warte««, bis Hakim selbst die Verhandlungen über ihre Weiterreise eröffnen würde. Nach langem Hin und Her fing der Druse dann auch davon an, aber so schlau und vorsichtig, daß ihm gar nicht beizukommen war, bis er endlich in sehr ge wundenen, aber nicht mißzuverstehenden Worte,« mit dem Geständnis herausrückte, es sei ihm Viel daran gelegen, die Stadt Zahle in seine Hand zu bringen. Nachdem er mit Gewalt nichts hatte ausrichten können, gedachte er, es mit List zu versuchen, und dazu kam ihm die Motlage des Seidenhändlers jetzt gerade sehr gelegen. Mit lauernd vorgeschobenen Kopf- und Handbewegungen, als wolle er seine Gedanken in de«« Doktor hineinbohren, «nachte er schließlich geradezu den Vorschlag, der Seidcnhändler solle mit seiner Hülfe nach Zahle gehen und die Stadt an ihn verraten; er seinerseits wolle dann dafür sorgen, daß die Cocons sofort nach Beirut gebracht würden. Fortsetzung folgt, )