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Riesaer W Tageblatt ««d Auseiger Metlltt «d Alyützll). her König!. Mntthaoptmannschllst GroßenhM, der König!. Amtsgerichts und de» EtadtrathS p» Riesa. 104 Donnerstag, 7 Mai 190S, abends. SS. Jahr,. »ich« «schMM Mu La, «da« «tt «nMahna d« «am- «ad Fest««. «aSchilhMch« v«»»Mp»«W »e» «bhotu», in der Skpeditt-u M Riesa 1 «ar« SV Pf^. durch unlrre Dk«z« SM S» Ha» » »ml M Pich, HM «GMu, mn «chaMr der «atsert. Pißiußilwu 1 «ar« « Pf^, dmch dm vrteMg« sich «, H«w 2 «art 7 Pfg. «MH «auatSabaummm« w«d« «,gu»v«v». «MrlDi>«»mch»» Dr dd» Rum»« d«S «u»W»MMI MS «ormtSa, » «he ahne Gewähr. »>M «M «ml», M» Sa»,«, » »««»erlich M »tesa. — GeschlisNGell«: »aßauteußraß« »«. — Für dir Rr»ae««i mwuNwortNch: -rrmauu «chmtdt M Mesa. . H^lssl I I! ,!!«» »MNII «WI!I !I ! !II, IMS MI«« « !!I! GIM7! NIMlttM" Die unterzeichnete Königlich« Amt»hauptmannschast stndrt sich veranlaßt, da» von ihr bereit» früher durch öffentliche Bekanntmachung vom 20. Juni 1884 — Nr. 7b de» Riesaer Amt»blattr» vom Jahre 1884 — auSgesprochenr Verbot beb Tigarrenranchen- »mb dr- RanchenS an- off«,«, Pfeif«, in W«ldu«g«r hiermit in Erinnerung zu bringen mit dem Bemerken, daß auch da» Wrgwerseu von Cigarrrnrestrn, da» AuSilopseu von Pfeifen, in» gleichen da» Anzüuden und beziehentlich Wegwerfrn von Zündhölzchen und Zündschwamm in Waldungen außerhalb der öffentlichen Fahrstraßen hiermit ausdrücklich verboten und an den Zuwiderhandelnden mit Geldstrafe bi» zu 30 Mark oder mit entsprechender Haftstrase geahndet werden wird. Da» Rauchen au» geschloffenen Pfeifen bleibt bi» auf Welter«» gestattet, Hierbei wird zugleich daraus aufmerksam gemacht, daß nach 8 309 de» Reichistrafgesetz- buch» derjenige» welcher durch Fahrlässigkeit einen Woldbrand oder eine» Brand von Feld» flüchten herbeisührt, mit Gefängnis bi» zu einem Jahre oder mit Geldstrafe di» zu 900 Mark bestraft wird und daß eS nach § 368,6 desselben Gesetzbuch» bet Geldstrafe bi, zu 60 Mark oder Hast bl» zu 14 Tagen verboten ist, an grsähriichen Stellen in Wäldern oder Haiden Feuer anzuzündru. Großenhain, am 5. Mai 1903. Königliche Amtshauptmannschaft. 1296 L. vr. Uhlemeum. Mke. zur Bersteigrruug. Riesa, am 4. Mat 1903. Der Gericht-Vollzieher de» Kgl. Amtsgericht-. Montag, den 11. Mai 1903, vor«. 11 Uhr kommen im Auktionslokal hier 1 Kleiderschrank (Nußbaum) und 10 Fahrradlatrrueu gegen sofortige Bezahlung zur Versteigerung. Riesa, 6. Mai 1903. Der Ger.-Vollz. de- Kgl. Amt-ger. Kl 4»» udi usa» für da» „Riesaer Logeblatt" erbitten wir UN» bi» späteste» Vormittag- v Uhr de» jeweiligen Ausgabetage». Die Geschäft-steile. Im Grundstücke Schulpraß« 19 hi« kommen Sonnabend, den 9. Mai 1908, vor«. U Uhr 2 Hobelbänke, 1 Dezimalwage mit Gewichten, 12 Schubkarren, 3 große Sägen, 2 Faß Lrment- sarde, ca. 8000 Stück Mosaikplatten und 100 Fenstergewände gegen sosortige Bezahlung Oertliches und Sächsisches. Riesa, 7. Mai 1903. —X Wit! der „Dresd. Anz." von zuständiger Seite erfährt, bestätigt sich die Meldung einiger Blätter, Kronprinz Friedrich August habe aus Anlaß der Geburt der Prinzessin der Prinzessin Luise von Toskana ein Glückwunschtelegramm gesandt, in keiner Weise. Der Kronprinz hat vielmehr lediglich auf Anfrage telegra phische Bestimmungen wegen der Taufe des Kindes ge troffen. Das Kind bleibt zunächst bei der Mutter. Wei tere Bestimmungen sind bisher nicht getroffen. Im übrigen sind aus Anlaß der Geburt der Prinzessin in gewissen sensationsbedürftigen Blättern wieder eine große Zahl von Mitteilungen veröffentlicht worden, die sich als haltlose Kombinationen Herausstellen. — Der auf dem Gkbirie der orienlatischrn Sprachen wohl- bewardttrtr Pfarrer Dr. Jerrwia» auS Ltipzig, dessen Name und Schriften vielen unserer Leser bekannt sein dürsten, hat sich bereit erklärt, nächsten DieuStag abend» 8 Uhr im Savle de» .Wettiner H^s- über die gegenwärtige in Wort und Schrift lebhaft erörterte Fiage „Babel und Bibel- einen Vor- wag zu halten und dabei die Funde der Ausgrabungen im alten Babylon in Lichtbildern vorzulübren. Er wird ge wiß vielen sehr erwünscht sein, über diese brennend« Frage dm Fachmann an der Hand von Lichtbildern reden zu höre». Be sondere Einladung wird noch ergehen. Wir machen aber unsere Leser heute schon auf diesen interessanten Vortrag ansmrrksam. — Da» Königliche Ministerium deS Inner» hat ein« Verordnung, einig« Abänderungen in der Begrenzung und in der Bezeichnung von Bestandteilen der Landtags Wahlkreise be treffend, erlassen. ES ist daraus u. a. zu entnebmen, daß dir zum 20. Wahlkreise drs platten Landes gehörigen Landgemeinden Lorenzktrch und Kottewitz (Kottewitz) zu einer Gemeinde unter de« Name« Lorevzkirch vereinigt sind. — Der der Generaldirekriou der K. S. StaaiSeisrnbahnrn beigeordnrte Etsrnbahnrat hielt gestern in Dresden eine Sitzung ab. Nach erlolgter Begrüßung ergriff zunächst Se. Exzellenz der Herr Finanzmluister Dr. Rüger da« Wort und legt« dir Gründ« dar, wrlchr die StaatSrrgieruvg zur Einbringung dn gegenwärtigen, den einzigen Gegenstand der Tagesordnung bil- > dendr» Borlage, die 6'/. prozentige Erhöhung der Rück- fahrkartrnprrise betreffend, genötigt habe. Nach Schluß der Debatte erklärte sich der Eisenbahnrat mit 14 gegen 7 Stimmen damit einverstanden, daß von Weiter Verfolgung der am 4. und 8. Februar beratenen Resormvorlage abgesehen wird. Ferner billigte der Eisrnbahnrat mit 18 gegen 6 Stimme»', daß die Preise der Rückfahrkarten um 6'/« Prozent «höht werden. Weiter erklärt der Eisenbahnrat sein Einverständnis dazu, daß die für Persoaenzüg« gültigen festen Rlmdrelsekarten sowie die SonutagSfahrkarten »ach Bad Elster, in die halb« Rücksahrkar- tenpnis« eingerechnet find, dr» Preisen der letzteren augrpaßt und demgemäß ebenfalls um 6'/« Prozent gesteigert werden, k Ferner entschied sich der Eisenbahurat gegen fünf Stimmen Vstr Beibehaltung der jetzigen Sätze der Monat», und Neben. Lnktrn Damit ist der jüngst« Vorschlag zur Tarifrrsorm ange. nommeo. — La» Atter über 80 Jahr« er Nichten in Deutschland »ach dr» Ergebnissen de« letzt«, BolGzählung 268 871 Per» sonen; demmttt befand«» sich 10023 im Alter über 90 »»d 40 Personen über 100 Jahre. Von den letzteren wohnten 36 in Preußen und zwar 11 in Westpreußrn und 10 in Posen. — Für dir nächste Zeit lautet Falb» Prognose? 11. bi» 20. Mai; E» treten zahlreiche Gewitter «tn, dte stellenweise von bedeutendem Regen begleitet sind. ES herrscht deswegen Hochwaffrrgrsahr. Die Temperatur Hütt sich aus der normalen. Der 11. ist rin kritischer Termin zweiter Ordnung. 21. bi» 28. Mai: Die Gewitter dauern zwar fort, dcch find di« sie be gleitenden Regen nicht mehr so bedeutend. Die Temperatur steht in den ersten Tagen hoch über der normale», finkt ober gleich darauf ebenso tief unter dieselbe. Der 26. ist ein krili scher Termin erster Ordnung. ES herrscht Hochvaffergesahr Meißen, 8. Mai. Bon dem heute vormittag über Neu- kirchen sich verbreitenden schweren Gewitter wurde kurz nach 11 Uhr der vom Felde heimkehrevdr Psrrdejouge de» Guts- besitz«» Birkner vom Blitze erschlage». Der jung« Mensch hatte erst Ostern diese» Jahre» dir Schule verlassen und vor kurzer Zeit erst seine» Dienst augetretrn, an» dem er so jäh gertffen werden sollte. Uhr und Taschentuch desselben waren «in ziemliches Stück wrgzrschlrudert worden. Döbeln. In hiesiger Stadt findet nächsten Sonntag da» Siingrrsest der Mulden-Zschopautaler Sängrrvereinigung statt, welcher der hiesige Männergesongvrrein .Harmonia- und Gesangvereine der Nachbarstädt« Roßwein, Waldheim, Hartba, LetSnig und Mittweida «»gehören. Am Nachmittag fiadet Gr. sangSkonzert aus dem Staupltzbade statt, wobei Maffenchöre und Elnzelchöre der Vereine zum Vortrag kommen. Abend» solgt Ball. — An den Militärschießständen, am Burgstadel, wurde am Montag mittag die Leiche eine» Soldaten im Wasser der Mulde bemerkt und an» Land gebracht. Der Tode war der seit drei Wochen vermißt« und wegen Fahnenflucht steckbrieflich verfolgte Soldat Emil Hugo Petzold von der 3, Kompagnie de» 139. Jnf.-Regt». Mau vermutet, daß sich der Soldat au» Furcht vor einer Strafe da» Leben genommen hat. )-( Dresden, 7. Mai. König Georg ist heutr früh 9 Uhr ab Niedersedlitz mittel» Eonderzugr» nach Freiberg abgereist. Ja seiner Begleitung befinden sich Flügrladjutaut Oberstleutnant v. KoSpoth, Oberstallmeister v. Haugk und mehrere hohe Beamte. )( Dresden, 7. Ma«. Die Königin-Witw« ist heute vormittag 11,50 zu dreiwöchigem Kurgrbrauch nach Karl», bid abgereist. * Dresden. Bekanntlich hat «an «st «»längst auf der Strecke Berlin—Zoffen zwischen einem sahrendrn Elsenbahu- zage und einer festen Station aus drahtlose Weise telegraphiert. Der Gesellschast für drahtlose Telegraphie, System Professor Brau« und Siemen» L Halske; Berlin, war e» ge lungen, diese versuch« mit glänzenden Erfolgen zum Abschluß zu bring«,. E» wird von großem Jntereffr sein zu höre», daß die Besucher der dirSjährigrn Deutschen Städteau»stelluug z» Dresden Gelegenheit haben werden, diese» jüngst« Gebiet der Eleklrotechnik kennen zu lernen. Dr« «sMerksameu Beobachter wird e» nicht eutgrhrn, daß ans de« Ausstellung!gelände, Eck« Lennöstraßr und Herkules-All«, ein etwa >5 w hoher, elegant konstruiert« Turm errichtet wo, den ist. An der Spitz« diese» Turme» wird «in Kopfe»draht, der di« elektrisch«» Wellen in den Raum auSftrahtt, befestigt; da» and«« Ende dich» Drahte» sührt iu den in einiger Eatseroung Po» Tut«« stehende» Pa villon. DI« oben gesaunte Gesellschaft für drahtlos« Telegraphie hat dies« Einrichtung« Herstellen lass« snd »Kd in dem, er bauten Pavillon ihre Apparate unb Instrumente, mit denen sie bisher so große Erfolge erreicht hat, iu Betrieb vorsühreu. E» wird auch Gelegenheit genommen werden, von dieser Station aus der Ausstellung au» mit einer zweiten Station, welch« sich inmitten der Stadt befindet, mit H.lsr der drahtlosen Telegraphie Nachrichten auLzutauschen. Au dem Bau dieser Stationen wird bereit» fleißig gearbeitet und «» ist zu erwarten, daß der Be trieb in kurzer Zeit eröffnet wird. Dresden. Wie man Geschäfte gründet zeigte »ine am Montag vor der 2. Strafkammer d«S Königlichen Landgericht» Dresden pattgrsuudrnr Verhandlung gegen den Kausmann Paul Johanne» Lrutritz in Leipzig LIndenau und bissen bereit» mehr- sach vorbestrafte Ehefrau Elsa Sibylla Lrutritz, geborene Schlaffer, ebenfalls iu Lelpzig-Lindroau. Bor ihrer Ueberfiedelung nach Leipzig hegte da» Ehepaar di« Absicht, in DreSdru eine Zigarre!tenfabrik zu gründen. Beide waren vollständig mittel los, aber eia« tadellose Wohnungseinrichtung sollte dazu dienen, die zu der „Gründung- erforderlichen Gelder flüssig zu machen. Die Wohnungseinrichtung war natürlich einem Möbelgeschäft aus Borg entnommen. Jetzt wurde ttr den Tageszeitungen annonciert und Kapitalisten für daS Geschäft gesucht. E» mel deten sich zunächst zwei Privatiers, dir de» Unternehm«»! S« lustigen mit zusammen 1000 Mark unter die Arme griffen. Dem ersten DarlehnSgeber wurden die unbezahlten Möbel, sowie eine Tabakfchuetdrwajchtu« zur Sicherheit verschrieben. Dieselbe „Sicherheit* wurde auch dem zweite» zu teil, so daß, als die Fabrik verkrachte, jeder sei» Eigentumsrecht gelteud macht«. Einen schlimmeren Hrrrinsall erlebt« rin Jntendantursekrrtär. Diesrm schwindelte daS Ehepaar vor, die Zigarrettevfnbrtt gehe vorzüglich und bewogen ihn dadurch, mit dem Angeklagten ein« Komm.-Grsellschast «inzugrhen und 7600 Mark in» Geschäft zu stecken. DaS gesamt« Geschäfts- und Fabrikinventor harte nur »inen Wert von 1600 Mark Al» daS KartenhäuSchen zusam- menzubrechen drohte, vnfiil die Ehefrau Lrutritz auf einen andere» Trick. In herzzerreißender Welse schilderte die „Fabrik besitzerin* ihre Notlage in Bettelbriefen. Mit diese« Beitel briese» wandte sich di« Angeklagte au di« Königin Carola, an den Prinzen und di« Prinzessin Johann Georg, an Mitglieder der Hosgesellschast, an hervorragende Arrzt« und Kapitalisten und andere. In säst allen Fällen glückte der Coup. Jasonder- heit waren e» die Mitglieder unsere» Königshaus«», deren Wohl- tätigkeilSfiun auSgebrutet wurde. Im ganzen gingen 400 Mark auf die Bettelbriefe rin. Dabei lebte do» Paar herrlich und in Freude«. Aus Grund der Beweisaufnahme wurden die beiden Angeklagten sämtlicher ihnen zu, Last gelegten Straftaten schuld^ befunden. Dn Ehemann «hielt stebe», seine Frau süss Monate Gefängnis. Bad Elster, 6. Mai. Ein« Brandstiftung au» selt samem Beweggrund« beging letzten Sommer der 21 Jahr« alte, iu Reuth bedienstete Knecht Suchy au» Wohlhause». Weit die i« Stillen von Suchy geliebte, ebenfalls iu Reuth wohuhaste Dirustmagd Erika Biedermann ihren Anbeter in der Nacht zum 6. Juli trotz ungestümen Drängru» nicht in ihre Behausung einließ, ging der abgrwiesene Freier hinter dir Scheune ihre» Dienstherr» Penzel und steckte letztere in Brand, damit seine Geliebt« ebensall» keine ruhige Nacht habe. Bon Gewissen»» bissen geplagt, hat Suchy nun noch fast Jahresfrist di« Brand stiftung selbst eingestanden; er wurde daraufhin gestern vom hiesigen Gendarm sestgrno««rn und in da» Adorsrr Amt»- grrichtggesäugni» ringrlirfrrt.