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HG Vechchr«»» «d «ch d«, d« Pch»Mj^tt» erwachs««« AzEliDM« -^x Die «ichs. Schlffrrfch»lm wmcd«, »ach de» Jahr«. Gericht tze» ko»Mio»krt« Stichs. SchifferveredG, ßchvcht vo» Schüler»: Seh' < »»«dm vchl« »«igstrin Pirna DrrStrn Meißen Riesa 1898/99 42 IS 1« 49 12 31 1899/00 SS 9 14 19 29 14 23 1999/91 S1 8 15 7 19 IS 18 1901/02 27 8 12 8 24 5 32 1992/03 35 S 12 9 19 15 39 — I« Deutsch« Reich« ßitt et grgruvtlriig zwisch« 70 uud 80 L»»»e»heilft»tt««, wovon 57 öffentliche «ud Berrtwi HeUstättt». der Rest privat, Heilanstalten find. In de» gejanttea HeUM« find »ehr al» 7000 Kravkmbett« t« Be- tri«. Rechnet «an, daß jede» Aapalirbett durchschnittlich von 4 Person« im Jahre d«utzt wird, so >«irßiu schon j«tzt g«g«n 30000 Person« jährlich dir Wohltat der HrilstLttrndrhandlnng. I« van begriff« uud grSßtruteil» der Vollendung nahe stad weiter« 1v Heilstätten. Außerdem haben die LandrSversichnung». anstatt« sür die Provinz Sachsen und do» Herzogtum Anhalt, für Schwab« und Neuburg «ud sür da» Königreich Sachse« sowie eine Anzahl von größer« Hellstättruvrrrlnm, städtisch« Verwaltung« und Stiftung« di« Errichtung von zusamm« 23 Lungenheilstätten in Aussicht und zum Teil in Angriff ge nommen. — Da» Königliche Ministerium der Innern beabsichtizt dm Erlaß neuer Vorschriften über den Berkaus und di« Fäh- rung kleinerer Hieb«, Stoß, und Schußwaffen, wodurch die bis her erlassenen bezüglichen Vorschrift« außer Gültigkeit gesetzt werden soll«. Den unterstellten Behörden ist Gelegenheit gr. geben worden, sich in der Angelegenheit gutachtlich zu äußern. — Seit einiger Zeit häufen sich au» all« Teilen dr» Reiche» die Berichte über Schwindeleien, die beim Betriebe orientalischer Teppiche durch wandernde Händler Vorkommen, und di« wiederholt zu gerichtlichen Verurteilungen dieser Händ ler geführt haben. ES kann daher jedem Liebhaber solcher Teppiche nur empfohlen werden, den Hausierern und ihren Helfershelfern, die sich unter allen möglichen Vorwänden, teil- weise unter Verletzung der in Deutschland geltenden gewerbe rechtlichen Bestimmungen, Eingang gerade io die besten Häuser zu verschaffm wissen, die Tür zu weisen und sich an ein al- reell bekannte» ansässiges Geschäft zu wenden. — Im Königlichen Finanzministerium wird zur Zeit lebhaft an der Herstellung des StaatShauS haltSetatS aus die Jinanzveriode 1904/1805 gearbeitet. Hierbei wird überall bei den einzelnen Positionen aus die größtmöglichste Sparsamkeit ge achtet und der außerordentliche Etat wird voraussichtlich weit niedriger sein, als in dm letzten Jahren, denn eS werden in thm nur die allrrnötigstrn Beträge und die Folgen früher be- willigtrr Raten ausgenommen. Ob auch in der kommend« Finanzperiode Steurrzuschläge notwendig sein werden, läßt sich heute »och nicht sagen, da der Etat erst kurz vor Beginn de» Landtage» endgültig sertiggestellt wird. Außer dem Rechen. schaftSbrricht aus die Finanzprriode 1900/1801 wird den Ständen voraussichtlich auch noch ein vorläufiger Abschluß der ablausenden Finanzprrioo« unterbreitet werden. — Dem LandeSverein sür Innere Mission ist «in reiche» Vermächtnis zugesallrn: Frau vrrw. ?. Hofmann, «Ine Tochter de» früheren Kirch«, und Schulrats v. Döhner in Zwickau, hinterließ dem Verein« 50 000 Mark. — Bei den Beratungen über den neuen sächsischen Per- sonrntarif hat sich nach dem .Lpz. Tbl.- Herr Finanz. Minister Dr. Rüger in folgender Weis« geäußert: .Der Eisen bahnbetrieb decke gegenwärtig die Kosten nicht mehr. Ein solcher Zustand bedürf« im Hinblick ans die ungünstige Finanzlage Sachsen» dringend der Abänderung. Insbesondere entsprächen dir jetzigen Personrntarise den bestehenden Verhältnissen nicht Die von der Regierung vvrgeschlagene Erhöhung beweg« sich in sehr bescheidenen Grenzen und di« Leistungen, die von dem rin. z«lnrn verlangt würden, seien nur geringe im Vergleich mit dem, was der Staat sonst bei Steuererhebungen den Staatsbürger» zumute» müsse. Eine weitere Leistung von Zuschüssen zum Eisenbahnbetriebe au» Mitteln der direkten Steuern sei kaum mehr möglich. Eine Einigung mit Preußen sei bis sitzt nicht gelungen, er habe aber persönlich die Urberzeugung, daß Preu- ßm später mit einer ähnlichen Resorm Nachfolge» werde. Ma» besitz« in Preußen volle» Verständnis sür den sächsischen Stand punkt, vermöge sich aber wegen der finanziellen Mubuße, dir sich sür Preussen Vorau»sichtlich ergeben würde, vorerst nicht au- zuschlirß«. Ebensowenig werde daS Vorgehen Sachsen» ein spätere» Handinhandgehen mit Preußen verhindern Die Ab schaffung der Rückfahrkarten sei ein so bedeutender Fortschritt, daß er sicherlich über kurz oder lang auch anderwärts Nach- ahmuug finden werde. * Boritz. Vorig« Donnerstag abend stierte der hiesige Gesangverein .Lirdrrkranz', dessen gegenwärtiger Vorstand Herr Gutsbesitzer Bennewitz in Schänitz, und dessen intrrimistijchrr Dirigent jetzt Herr Mrchschullehrrr Büttner in Lrutewitz ist, im hiesig« Wrbrr'schm Gasthofe sein Stiftung-fest. Mehreren Gr- sangSvorträgen «ud wohlgelungmen kleinen theatralischen Auf. führung« folgte eine in schönster Harmonie verlaufen« Tafel Den Schluß bildet« «in fröhlicher, mit reichem Kotillon-Schmuck auSgrstatteter Ball. * Priestewitz. Da» erste Skattmnirr mit Zahlen- reizen, nicht nach Altenburger ModuS, rückt näher und wird, wir schon bekannt gegeben, Sonntag, dm 8. März, im Bahn- hosthotel hierfelbst abgehaltm, wo Saal und Nebmräume dazu sich außerordentlich eignen. Di« Zahl der Teilnehmer ver spricht ttnr sehr große zu werden, grgm 100 Teilnrhwrrkarten sind schon mtnommm und dürste «» sür Liebhaber, welche sich am Wettspiel zu brteiligru gedenken, angezrigt sein, sich recht, zeitig die Karim bei Herrn Starke, Hotel .Stadt Dresden', hierfelbst zu bestell«. Preis pro Stück 3 Mk. 25 Psg. Inkl. Karten geld. Meißen, 29 Februar. Ei» Test der zu, Zckt a» Kai u>tt Einladen von Ziegeln, b«schäftigt« Arbeiter und Ar» betteriun« legte gestern di« bn» ansgmom»«« Arbeit nieder, »eil ihn,» di« gezahlt« Stnudenlühnr vo» 15 Pf. sür Frau« und 2b Pf. für Männer zu niedrig war«. Sie fordert« 20 und 30 Pf. und da dir» der betreffmd« Unternehmer nicht zahl« wollte, fo wurde di« Arbeit »iedergelegt. Dresden. Wie die ,D. Wacht' meldet, hat Hnr Rechtsanwalt Dr. jur. Häckel, der Kandidat der Relorwpartei für dm Reich»tag»«ahtkrei» DreSden-Altstadt, feine Kandidatur au» Gründ« privater Natur »iedergelegt. Sowohl der Vorstand de» Lande»verein», al» auch der Vorstand de» vrrSduer Reform verein» hab« t» ihr« Sitzungen am vergangenen Dientztag die Gründ« de» Herrn Dr. Häckel geprüft und sie, wenn auch untec dr« Alckdrock tiefsten Bedauern», beachtlich gesunde» Bezüglich eine» neuen Kandidat« schweben Unter Handlungen,' die wahrscheinlich in den nächsten Tagen zum Abschluß gelang« werd«. — Wir dl« .Sächsisch« Volkszeitung' erfährt, ist dir Ausstellung eine» eigene» Kandidat« der Zentcuwtpartri zur ReichStogSwahl sowohl sür deu 4. al» wir dm 5 Wahlkreis (DriSdcn-A. uud N) definitiv beschloss«; Herr Abgeordnete, Justizrat Dr. Porsch-Breslau hat die Annahme der Kandidatur bereit» fest zugesagt. Chemnitz, 20. Februar. In der gestriger» Stadtver- ordnetensitzung gelangten verschiedene wichtige Vorlagen zur Verabschiedung. Zunächst gelangte die Leitungsanlage für die Wasserzuführung aus der Neunzehnhaincr Tal sperre nach dem Einsiedler Wasserwerke zur Beratung. Die Zuleitung ist zum Teil als Stollen, zum Teil als Kanal und Rohrleitung gedacht und wird insgesamt eine Länge von 13,1 Kilometer einnehmen. Es kommen dabei auch zwei größere Brücken vor, über die das Wasser ge leitet wird, und zwar eine bei Hermsdorf in einer Länge von 03 Metern, 11 Meter Höhe und Brückenbogen mit 15 Meter Spannung. Die andere Brücke in einer Länge von 157 Metern wird über das Zschopautal uud die Chemuitz-Annabcvger Bahnlinie führen. Die Kosten sür die Ausführung dieser Lcitungsanlage werden sich auf 2350000 Mark belaufen, während die Gesamt kosten für die Talsperre nach ihrer endgültigen Ausführung 7—8 Millionen Mark betragen werden. BiurkerSdorf, 20. Februar. Ein Akt gemeiner Gesinnung wurde in der letzten Mittwochnacht auf der Burlersdorfer Höhe dadurch verübt, daß mau die neu- erbaute, vor der Weihe stehende Earola-Aussichtsivarte, die ini oberen Teile viel Holzwert enthielt, nieder bräunte. Die Warte war ein sehr schmucker Bau und aus Privatmittcln errichtet worden. Sie diente dem Orte zur prächtigen Zierde. Zwickau. DaS hiesige Lantgnicht vnurteilte dle 16 jährige Dimstwagd Marie Freitag In Dors Reicherbach zu 1 Jahr 6 Monat« Grsängnis, weil sie am 30. November v. I versucht ha.tr, ihre Herrschaft, GutLbrsitzrikchrleule Fcirbel, zu vrrgistm. Lauter, 20. Januar. Di« P. pkrsabrlk vo» Theodo, Landmann wurde gestern durch Großleuer zum Teil einxe äschert. Der Schaden ist sehr groß, die EnlstchungSursache virher unbtuinnl. Glanchau, 19. Februar. Dir EinkommrnSvnhältniffc unsere» Stadtmusikkorps sind in den lrtztm Jahren infolge Konkurrenz der vielen Dilrttantmkaprllen, die hier bestehen, be deutend zurückgegangm. NuS diesem Grunde halte Herr Kapell- meister Ellhardt Ende September vorigen Jahres nomen» deS KorpS ein Unterstützungsgesuch an dm Rat gerichtet, in welchem der Rat ersucht wurde, dir Bezüge der Mitglieder gleich den in Zittau und Freiberg bestchmdm Verhältnissen zu regeln und jedem Mitgliede einen monatlichen Zuschuß von 15 Mark zu gewähren. Der Stadtrat hat nun beschlossen, dem Dinklar 1000 Mk. und dem KorpS 3600 Mk. (also monatlich sür jede» Mitglied 12 Mk.) als Beitrag der Stodtgcmeinde zu be- willigen. Diesem Beschluß stimmten dir Stadtverordneten ein stimmig zu. — Wie dir Kutscher und Markthelser, so habe» auch di« Färbereiarbeiter eine öffentliche Versammlung abgc. halten. Auch sie wollen sich organisieren, um dann auf Auf besserung ihrer Lohnverhältnifle einwirken zu können. Schwarzenberg, 19. Februar. Gestern vormittag fand der Waldwärter Paasch im Grosspöhlaer Forstrevier eine zwar noch lebcndr, aber ganz erstarrte unbekannte Frauensperson, die bereits aus dem Trankporte nach Pöhla verstarb. Dieselbe war etwa 48 — 52 Jahr« alt und hatte sich mehrere Tage zu vor in der Gegend bettelnd umheraetrieben. Buchholz, 19. Februar. Die UnbezEkurg eine» Teiles der Flur Frohnau in dm hiesigen Stadtbezirk, über welche fälschlicherweise vor Wochen schon von dem »Annabrrger Wochen blatt' berichtet wurde, daß sie abgelehnt sek und daß Neigung bestehe, daS Gebiet nunmehr sür Annaberg zu gewinnen, Hai jetzt erst dm KeeiSauSschuß beschäftigt Derselbe beschloß, bei dem König!. Ministerium deS Innern zu befürworten, dl« Um bezirkung in dr» Gemeindrbezirk Buchholz zu verfügen. Buch Holz ist bereit, an dir Gemeinde Frohnau unter prwissm Kau- keim ein« Ablösungssumme zu zahlen, die etwa 60 000 Mark beträgt. Da do» Gebiet sür unsere Stadt in mehrfacher Br- zkehung wertvoll ist, fo gibt sich die Bürgerschaft der Erwartung bin, daß auch da» König!. Ministerium günstige Entscheidung fällen werde. Neumark, 20. Februar. Der 50 Jahre alte Hmd- arbeiter Fanz Helbig ist vor dem Ottcschen Gute in Schönbach am Dienltag früh tot ausgesundm Word«. Derselbe ist ver mutlich nacht» auf dem Heimwege cur geglitten und in di« Hohle hinab in den Wassergraben gerutscht, wo er bei der herrschen den Kälte erfror. Planen i. B, 20. Februar. Der früher« Amt»straßm- meisirr Friedrich Hermann Hiller au» Kvniggfrld bei Rochst- ist gestern vom hiesigen Schwurgericht weg« Veruntreuung von GtaotSgeldrrn zu zwei Jahren Zlrchthau» verurteilt worden. Au» dem Bogtlande, 20. Februar. Ziemlich heilig« Erdrrschüttrruug« find in d« letzt:» Tagen im ober« Vogt land«, fo i» Klingenthal, Brambach, U»trrsachs«b«r» »»d Gr-Olk- beobachtet »ord«. — Der Steinbrech« Meinl »nrd« tncke abend vom Schwurgericht Plan« weg«» versuchte» TwschWWch, bega»g« a» de« Bah»Wärter Güvther daselbst, zu 3»/,Iichre» Zuchthaus u»d 10 Jahn» Ehrvniust verurteilt. LO Leipzig, 20. Februar. Heute nachmittag stürzte 1» der Kirchstraße in Bolkmarsdorf ein 14 jähriges Mädchen beim Fenperputzen infolge eines Fehltritts aus zweiten Etage herunter und erlitt schwere LerletzüWn- Sie wurde ins Krankenhaus geschafft. Fortsetzung in der Beilage. Gericht Wer die Sffottiche Sitz«, de» «. SchAffew- Gericht» zu Ottes« am 18. Februar 1903. 4. Mit recht empfindlich« Freiheitsstrafe» wurde» di« wiederholt vorbestraften Angeklagten GelegmhrilSarbrtter E. E. G. zu N.-W. uud dessen Ehefrau I. E. G., di« der gemein» schaststchrn Beamtenbckeidlgung, d«S gemeinschaftlich ungrbühr- licherweisr erregten ruhrstörrnd« Lärm«, der Angeklagte de» Widerstand» gegen die Staatsgewalt, die Angeklagte der Be günstigung hierzu und weiter der Angeklagte der Ueberiretuog von 8 2 der Riesaer Verordnung vom 14. August 1897 aNge- klagt wäre«. Der Ans «klagte S. hatte am 9. Januar rmch- mittag» in der 6. Stunde aus dem Kaiser Wilhelm-Platze ta Riesa den in Ausübung seines Beruf«» begriffenen Schutzmann S. bemerkt. Ohne irgendwelche Veranlassang beleidigte er dm- selben mit den unfläthigfteu Worte», seine Ehehälste assistiert« ihn hierbei sehr bedeutend. Der Schutzmann stellte dir Namen der beiden Raddaumachrr fest und ließ sie sodann lausen. Am Vpätabend kam der Schutzmann aus seinem Patrouillmgang« wieder in die Nähr deS Platz«». Vor dem Gasthof zur gute« Q cellc bemerkte er einen Auflaus einer Anzahl Klndrr, bei dm« rS ziemlich laut hrrging. Auf Erkundigung erfuhr nun der Schutzmann, daß S. auf der Snaßr stark gelärmt habe, jetzt aber Im Restaurant sei. Da der Angeklagte wegen rückständiger Abgaben d:m Restautenrrgulaiiv unterstellt ist, begab sich der Schutzmann ia dar Restaurant, wosilbst er auch der. Angeklagten vorsand. Er machte denselben auf da» ihm zugtserUxi- Verbot veS Betretens von Schankstätten ausnrrkstm und sordnte, ihn wiederholt ouh da» Lokal zu verlassen. Ta dies nicht geschah, sah sich der Schutzmann genötigt, Gewalt anzuwenden, Hierbei stieß er auf heftigen Widerstand bei dem Angeklagten und di« Ehehälfte begünstigte diesen. ES gelang aber schließlich dem Schutzmann, die b-iden zu entfernen. Selbstverständlich machien !ie aber ihren Herzen aus der Stresse Lust, sodaß rin ziemlicher Lärm entstand. DaS Schöffengericht erkannte gegen den Ange klagten mit Rücksicht auf stire Vorstrastn aus eine Ge cmifiras« Von 2 Monaten 3 Wochen GeiängniS und 1 Woche Hast: gegen kör Angeklagte aus eine Geiängnirstrose von 3 Wochen. Ä Ein« Prtvaiklagsache erledigte sich vor Eintritt in di« Hwrt:«rbond- lnnz durch Vergleich. R. Vermischtes. Ein guter Witz zur rechten Zeit. Ans Lon don, 16. Februar, wird geschrieben: Tie skandalösen Ge bräuche nn englischen Gardegrenadier-Rcgiment, welche kürzlich zur Entlassung des Bataillons-Kommandanten führten, beschäftigen alle Schichten der Bevölkerung und die Entrüstung darüber, daß. diejenigen^ Leutnants und Fähnriche des Regiments, die sich gegen Disziplin oder Standesehre vergehen, auf einen entblößten Körperteil von ihren Kameraden geschlagen werden — und sich auch dorthin schlageu lassen — ist allgemein. Zwei sehr ele gante junge Herren unterhielten sich dieser Tage, im Parkett eines Hiesigen Theaters stehend, laut in affektiert aristokratischer Redeweise, obwohl die Vorstellung bereits begonnen hatte und vom Parterre aus wiederholt ge rufen worden war: „Hinsetzen! Hinsetzen!" Ta erscholl plötzlich eine Stimme vom Olymp herab: „Sie können nicht! Sie sind von der Garde!" — Tie beiden Herren setzten sich nun sofort nieder Neues aus der Glastechnik Bekanntlich begegnete bisher die Herstellung von schü großen Gefäßen aus GlaS besonderen Schwierigkeiten^ Neue von Paul Sievert erfundene Verfahren ermöglichen jetzt die Verfertigung von Gefäßen solcher Dimensionen, die bei den alten Arbeitsmethoden unmöglich erschien. Ein Bericht der „Deutschen Cxport-Revue" teilt die Erfin dung in zwei Klassen: 1. Blasen mit Preßluft auf gelochten Platte. — - Bei diesem Verfahren wird daS flüssige Glas^.dem Schmelzofen inittels einer Schöpfkelle entnommen', und' auf eine mit Löchern versehene eiserne Platte gegossen. Tiefe Platte bildet die obere Wand eines Kastens, in wel chen Preßluft durch eine Rohrleitung eingeführt werden kann. Tiefe Rohrleitung dient gleichzeitig als Achse, uml welche sich der oben erwähnte Kasten mittels geeigneter Handgriffe schwingen bezw. drehen läßt. Tas flüssige GlaS wird auf der horizontal gestell ten, gelochten Platte auscinandergewalzt, über den Rand der so erzeugten ebenen Glastafel wird nun ein Rahmjen gelegt und an der gelochten Platte befestigt, darauf wird Preßluft cingelcitet und diese bläst die GlasimNsse, auf. Zur besonderen Gestaltung des Gegenstandes wird nun eine Form über die Glasmasse gesetzt, deren innere Wandungen dann für die Gestaltgcbung maßgebend sind. Je nach der Form der herzustellenden Gegenstände bleibt die gelochte Gießtafel nach oben gerichtet, oder sie wird nach unten gedreht, dann wirkt neben der Preß luft, und zeitweise auch allein daS Gewicht des ^Glases auf die Formgebung ein, Unter der Gießtafel ist ein horizontaler Tisch auge-- ordnct, so daß derselbe sich in vertikalem Sittn auf- und abwärhs, bewegen läßt. Soll nach unten geVlasenk'