Volltext Seite (XML)
hinterlegen, die gleichzeitig als Sicherheit für die bei der Versicherung gelaufenen Risiken dienen, sodaß sich da ganze Institut als eine kolossale Bersichevungsbörse be zeichnen läßt. Vermischte». Ueber die Hungersnot int nördlichen Schweden werjden nach dem! „Dr. Anz." ausl Hava- randa immer neue Einzelheiten berichtet, die die schreck liche Lage in den betroffenen Landesteilen kennzeichnen. Tie Bauern aus Pello, Parljala und anderen Hochland dörfern begaben sich in Schlitten nach dem etwa 250 Kilometer entfernten Mvrjarw, wo sie Gerstenmehl und Futter zu erhalten hofften. Ihre Pferde konnten kaunt kriechen, und die Männer waren fast erfroren^ In der HtlfSstation Matarengi, der Tr. Tewylder, der Leiter der Ackerbauschule, vorsteht, kommen den ganzen Tag hungrige Bittsteller. Eine alte Frau kam aus einer Ent fernung von etwa 50 Kilometer in einem Schlitten, den ein altes Renntier mit einem Horn gezogen hatte, und dann erhielt sie nur einen Sack Kleie. Zwei Männer baten um Nahrung und Arbeit, sie waren auS Aapua, das etwa 110 Kilometer entfernt ist, durch einen Wald gekommen. Tie Nahrungsmittel sind jetzt tatsächlich fort gegeben, und es gibt kaum Wasser. Tie Leute schmelzen Schnee, um für Menschen und Tiere ein Getränk zu beschaffen. Die gewöhnliche Nahrung ist saure adge-» rahmte Milch und Brot, letzteres ein schreckliches Gemisch wie komprimierter Kehricht, Alle in die Dörfer gebrachte Nahrung wird unter die Bedürftigsten verteilt. Ohne dieses System wären zweifellos ganze Gemeinden schon ausgestvrben. Ein Mann, der für seine Famile noch eine Woche lang Nahrung hat, gilt für reich. Ein Sandmann in diesen verhältnismäßig glücklichen Umständen wurde von einem Nachbar, der nichts zu Hause hatte, und dessen Kinder Hungers starben, um Nahrungsmittel gebeten; er gab sogleich die Hälste seines Borrats, obgleich er keine Hoffnung hatte, es je zurückzuerhalten. Ein Bauer, der in Aapua gefangen genommen wurde, bat flehentlich man möge in sein Haus einen Sack Mehl schicken, da sonst seine Kinder während seiner Abwesenheit ver hungern würden. Es geschah, worauf er sich fröhlich von der Polizei ins Gefängnis bringen ließ. Eine arme Frau hatte ihren Schotten etwa 100 Kilometer weid ge zogen und kam mit einem Borrat gesponnener Wolle; woraus sie Strümpfe und Handschuhe zu machen und da für Nahrungsmittel zu erhalte hoffte. In einem selt samen Gegensatz zu der Hungersnot steht die Tatsache, daß das Telephon den ganzen Tag klingelt und Anfragen bringt. Ta die letzten Vorräte erschöpft sind, drohen der unglücklichen Bevölkerung weitere Leiden. Der Vesuv stand aM Sonntag in voller Eruption. Große LavaMassen ergossen sich in mehreren Strömen die nordwestliche Flanke hinab. Tausende von Touristen waren herbeigeeilt, um den Ausbruch zu sehen, der be sonders nachts ein wunderbares Bild darbietet, da die mächtigen Feuer-Reflexe der langsam steigenden Lavaflut den ganzen Golf von Neapel bis weit hinüber nach Sorrent und Posilippv mit rotem Flammenlicht übergießen. In die Falle gegangen. Als General von Wahl Gouverneur von Kiew war, erhielt er eines' Tages den Besuch einer armen Frau, der Witwe eines Polizeibeamten. Lange Zeit schon hatte sie um die ihr zustehende Pension nachgesucht; doch der Pvlizeiminister, an den sie sich ge wendet, wies sie stets in rohester Weise ab. Da kam! sie schließlich zu dem Gouverneur und klagte diesem ihr Leid. „Setzen Sie sich und schreiben Sie Ihre Sache auf," sagte der General, nachdem er die Frau gehört, und deutete auf einen Schreibtisch. Zitternd nahm die Frau Platz und schrieb nach dem Diktat des' Generals eine lange Bitt schrift. „Go! Jetzt adressieren Sie das Schreiben, und warten Sie im Nebenzimmer." Einige Minuten später wurde die Frau wieder hereingerufen; der General über reichte ihr ein versiegelte- Schreiben und sagte: „Bringen Sie diesen Brief dem Polizeimeister; doch öffnen Sie ihn nicht und kommen Sie zu mir, so bald Sie Antwort haben!" Am Ende der nächsten Woche erschien die Frau wieder im Palaste, doch diesmal in fröhlichster Stimmung: ihre Pen sion war bewilligt worden, und sie versicherte den Gou verneur ihres her-lichtsten Tankes. „Sie brauchen mir nicht zu danken; ich habe nur meine Pflicht getan!" er klärte der General und schrieb sofort folgende Ordre aus: „Der Polizeimeister von! Kiew ist auf der Stelle von seinem Posten zu entheben und nach Äbirien zu schicken. Grund? weil er ein Gesuch bsewillixst hat, für dessen Gewährung er fünfzig Rubel annahm." General v. Wahl hatte nämlich dem Brief der Witwe an den Polizeiminister eine Bank note in diesem Betrage beigelegt. (Freib. Anz.) Eine Winterfahrt über den Brenner ist gegenwärtig von ganz eigenartigem Reiz. Während in Bozen das Thermometer bereits in den Morgenstunden Wärmegrade zeigt und die Sonne mittags schon südliche Wärme spendet, ist wenige Kilometer nördlich von Bozen bei Kardaun der Eisack vollständig zugefvoren, und auf der Brennerhöhe ist trotz erträglicher Temperatur alles in tiefen Schnee gehüllt. Zahlreiche Wasserfälle sind zu Eis erstarrt und bieten einen herrlichen Anblick. Tie schnee bedeckten Nadclholzwaldungen, die mächtigen, schneegc- krönten Berghäupter, die malerischen Orte an der Brenner bahn im Schnee und über alledem der lachend blaue Him mel gewähren ein entzückendes Bild; wie es in solcher Pracht nur in Tirol zu finden sein dürfte. Von den La winen der Neujahrsnacht find keine Spuren mehr vor handen, uüd auch die mittags stets eintretende Dau- temperatur hat bisher keine Verkehrsstörungen hervor gerufen. , SardinenundSpielzeug. „Ein Unglück kommt nie allein", schreibt das Pariser „Journal". Ter Sar- dinemnangel in der Bretagne dürste eine Krise in der Pariser Spielzeugindustrie zur Folge haben. Es handelt sich allerdings nur um die automatischen Spielsachen (Automobilfahren Straßenkehrer usw.) aus bemaltem Me tall, die auf der Straße verkauft werden. „Wenn es keine Sardinen gibt, gibt es auch leine Sardinenschachteln", sagte uns einer jener Straßenhändler, „und wenn es keine Sardinenfchachteln gibt, haben wir kein Material für unsere Spielwaren; wir verwenden nämlich als. Ma terial für unsere Kunstwerke meistenteils jene Schachteln, die im Hausmüll gefunden werden. Cs ist gut bearbei tetes Metall, das uns fast nichts dostet und das wir leicht modeln können, wie wir es brauchen. Einigen Ersatz bie ten ja die Konservenbüchsen, aber sie sind lange nicht so gut, da sie nicht so fein gearbeitet sind und sich schwerer untmodeln lassen." Wer hätte je geglaubt, daß es zwischen zwei anscheinend so verschiedenen Dingen, wie Sardinen und Spielzeug, so enge Beziehungen gibt! Wer andestn ein« Grube gräbt .... Am Stammtisch war die Jagdgesellschaft heute vollzählig zu sammen, denn bei einem der Jagdfreunde war ein als tüchtiger Jäger bekannter und allseitig beliebter Vetter zu Besuch, dem zu Ehveni heute eine fidele Sitzung statt fand und Morgen eine frohe Jagd ab gehalten werden sollte. Die Stimmung wurde immer ausgelassener, ein Scherz jagte den andern; auch an nicht böse gemeinten Neckereien fehlte es nicht, die dann auch nicht übel- genomMen wurden und nur dazu beitrugen, die Stimmung zu erhöhen. Besonders X., ein ausgezeichneter Schütze, und D., der wegen seines Pechs berühmt war, hatten cs auf einander abgesehen, und so prvponierte denn T. auch dem Y. die Wette, der eins solle am nächsten Tage das tragen, was der andere geschossen habe. Wer sich dessen weigere, habe einen Korb Sekt zu geben. Y. nahm natür lich in der Weinlaune und um sich keine Blöße zu geben, die Wette an, und in später Stunde ging Man dann aus einander, um sich! in der Frühe wieder zu treffen zum frohen Waidwerk. — Alles erschien pünktlich in beste« Stimmung, nur Y. hatte einen Bombenlater mitgebracht; an seine Wette hatte er nicht mehr gedacht. Gegen Mittag hatte der arm!e Y. schon außer seinem Kater drei Hasen und ein paar Fasanen zu Meppen, dabei dann die Aus sicht, noch einiges dazu zu bekommen, außerdem den Hohn de« Freunde und das malitiöse Lächeln, womit L. bei jedem! Fasan oder Hasen, den Y. mehr tragen mußte, dem armen verkaterten Manne seine Flasche zur Stärkung offerierte. selbst hatte noch nichts zu tr agen, denn bei dem Kater dachte B- an nichts weniger als ans Treffen. — Als man «gegen. S Uhr in einem Bauernhöfe, wo man einen kleinen Weinkeller etabliert hatte, Trinkpause machte, trug P. noch einen Hasen mehr und wuttw natürlich ob seines Pechs weidlich gefoppt, nicht zum wenigsten von L. selbst. Schließlich wurde das unserm Freunde doch zu toll; er stand auf und ging hinaus. Man sah ihn auf dem Hofe mit dem Hofbesitzer unterhandeln, dann faßte er in die Tasche und gab dem Bauern Geld. Hierauf kam er wieder herein und setzte sich, als sei nichts vorgefallen. Schließ lich brach man auf; X. natürlich unter höhnischen Aus drücken des Mitleids für den armen A Recht lang aber wurde X.s Gesicht draußen, denn ohne eine Miene zu ver ziehen, ging Y. zu den vor den Ställen wühlenden je 50 bis 60 Pfund schweren Ferkeln- Bums — eins derselben deckte das Schlachtfeld, dann dreht er sich bums — eine schwere Gans hauchte ihren Geist aus, und ohne ein Wort zu verlieren- nur mit einer souveränen Handbewegung, lud er X. ein; die „Beute" aufzupacken. Jetzt hatte A die Lacher natürlich auf seiner Seite, und da X. keine Lust hatte, die Last nach Hause zu schleppen, erklärte er sich freiwillig zur Lieferung deS Korbes Sekt bereit, und indem N. dazu seine „Beute"' als Festschmaus stiftete, wurde auch er vom weiteren Tragen des Wildes entbmrden, und am Stammtisch gabs am nächsten Abend ein großes Festessen zu Ehren der Freunde. („H. u. Hund".) Schildbürger in Konstantinopel.. Eine er- götzlitze Episode wird einem Athener Blatte aus Kon stantinopel berichtet. Am 17. und 18. Januar wurde die Hauptstadt des türkischen Reiches von einem ungewöhn lichen Schneefalle heim-gesucht, wie seit 1873 nicht mehr Tie Schneeschicht erreichte in den Straßen vielfach eine Höhe von 50—70 Zentinietern. Die Straßenbahngesell schaft ist laut Vertrag mit der lästerlichen Regierung zur unverzüglichen Beseitigung eines jeglichen Hindernisses verpflichtet, das den Verkehr stören oder unterbrechen könnte. Im vorliegenden Falle blieb der Gesellschaft schlechterdings keine andere Wahl, als mit großen Kosten Arbeiter anzustellen, die den Schnee von den Geleisen entfernten und zu beiden Seiten aufwarfen. Nun konnten allerdings die Tramwagen wieder kursieren, aber den ge wöhnlichen Wagen und Fuhrwerken war der Verkehr durch die gebildeten Schneewälle fast unmöglich gemacht. DaS wollten sich die Lokalbehörden nicht gefallen lassen und stellten ihrerseits Arbeiter an, welche den Schnee! wie der auf die Schienen warfen und so den früheren Zu stand wiederherstellten. Die Folge hiervon war ein Aus tausch von Liebenswürdigkeiten zwischen der! Gesellschaft und den Lokalbehörden, die damit endeten, daß erstere den Versuch machte, ihre Schienen durch Salz vom Schnee frei zu halten Flugs erhoben hiegegen die Türken Pro test, init der Begründung, Salz sei ein menschliches Nah rungsmittel und es wäre eine Sünde, es auf die Straße zu werfen Jetzt wandte sich die Tramgesellschaft ihrer seits Mit einem energischen Protest an die Regierung und diese entschied und verfügte, die Lokalbehörden hätten den Schnee wieder von den Tramschienen zu entfernen. Werrnißt. Roman von Ewald August König. 13 „Jedenfalls reisen wir gemeinschaftlich über Brüssel, und da es eine lange und beschwerliche Reise ist, so wirst Du bei mir übernachten." „Der Herr Graf," flüsterte Leontine sich erhebend. Graf Camille von Mouterau war eine hohe, stattliche Gestalt; Gang und Haltung ließen den ehemaligen Sol daten erkennen. Offenheit und Leutseligkeit sprachen aus den etwas scharf markierten Zügen seines gebrannten Ge sichts; das kurzgeschorcne Haar und der buschige Knebel- bart waren schneeweiß. ^Bleiben Sie nur sitzen und lassen Sie sich nicht stö ren, meine Damen," sagte er freundlich, indem er auf sie zutrat und jeder einen Brief überreichte. „Ich bringe Jh- nen die Post, hoffentlich sind es für Sie nur angenehme Nachrichten." Leontine verneigte sich dankend und erbrach hastig da» Siegel, während Cäcilie ihren Bries uneröffnet auf den Lisch legte. „Sie sind nicht neugierig?" scherzte der Graf. „Nein," lachte Cäcilie. „Ich erkenne ja die Handschrift meiner Tante, da weiß ich schon, waS der Brief enthält. Klage» darüber, daß ich noch immer nicht heimkehren kann, etwas Brüsseler Stadtklatsch und dergleichen liebenswür dige Dinge mehr. Darf ich fragen, ob Sie Nachrichten vom Kriege haben, Herr Graf ?" „Nur schlimme, mein Fräulein," seufzte er. „ES be stätigt sich, daß wir die zweitägige Schlacht bei Orleans in der vergangenen Woche total verloren haben ; die deut schen Truppen dringen unaufhaltsam vor, und ich sürchte, wir werden Sie auch hier bald sehen." „Hier," fragte Cäcilie bestürzt. „Ah, nun werden auch Sie wohl Ihre gute Meinung ändern und unseres Feindes Lob nicht mehr singen?" „Jru Gegenteil, Herr Graf, die Tapferkeit, den Hel- dcnmut und die Ausdauer der Deutschen werde ich stets bewundern!" Der Graf hatte die Brauen zusammengezogen. Ein her ber Zug umzuckte die fest aufeinander gepreßten Lippen. Mit großen Schritten durchmaß er einige Mal das Zim mer, dann blieb er an einein Fenster stehen. „Wenn ich gerecht sein will, so darf ich Ihnen leider nicht wider sprechen," sagte er mit zitternder Stimme. „Wären Sie eine Tochter Frankreichs, dann würden Sie nicht so re den; auch auf Ihnen läge dann der schwere Druck, der jetzt jedes französische Herz belastet. So tief ist Frankreich noch nie gedemütigt worden; so unglücklich war es nie. Und es gereicht uns wahrscheinlich nicht zum Tröste, daß wir selbst durch unseren Uebermut dieses Unglück verschick- det haben." Leontine faltete den Brief zusammen; ihre frohe Miene ließ erkennen, daß sie gute Nachrichten erhalten hatte. „Sie meinten, daß der Feind auch bald hierher kom men könne," sagte Cäcilie. „Aber die Hauptstraße liegt noch ziemlich weit entfernt." „Die deutschen Truppen bleiben nicht aus den Haupt- straßen," erwiderte der Graf. „Sie streifen durch da» ganze Land, und der Diener, den ich zur Stadt schickte, erzählte, daß preußische Husaren zwei Stunden von hier geiehen worden. Erschrecken Sie also nicht, wenn Sie plötz lich die fremden Uniforinen sehen; bleiben Sie ruhig in Ihren Gemächern und fürchten Sie nichts." „Was sollen wir auch fürchten?" rief Cäcilie. „Der Feind muß ja dankbar anerkennen, daß Sie ein deutsches Mädchen so wacker beschützt haben." „Ah, bah, ich werde mich auch ohnedies mit ihm ver ständigen," sagte der Graf achsel,pickend. „Muß ist freilich eine harte Nuß, aber in solchen Fällen muß man von der Not eine Tugend machen und die Dinge nehmen, wie sie sind." Er nickte ihnen noch einmal zu und verließ dann das Zimmer. Cäcilie öffnete jetzt ihren Brief, den sie lachend in ihre Tasche schob, nachdem sie ihn gelesen hatte. „Genau so, wie ich es mir gedacht Hatte," spöttelte sie. „Die gute Tante schreibt mir über Dinge, die gar kein Interesse für mich haben. Du erhieltestNachrichtenvonDeinem Bruder?" Leontine blickte auf, wie aus einem Traume und strich das blonde, lockige Haar von der Stirn zurück. „Ja, Mama schreibt mir, Ferdinand liege vor Paris. Das ist eine Beruhigung für mich, dem» ich weiß nun, daß er in den letzten blutigen Schlachten nicht mitgekämpft hat." „Schade!" warf Cäcilie ein. „Schade ? Weshalb?" „Die deutschen Reiter, die bei Orleans kämpften, sollen auf dem Wege hierher sein, wie der Graf vorhin sagte; wäre Dein Bruder unter ihnen, so dürften wir nun hof fen, ihn hier zu sehen." „WäreDir das so erwünscht ?" scherzte Leontine. „Mir? Ich kenne ihn ja nicht," schmollte Cäcilie; „ich denke dabei nur an Dich." „ES wäre ein kurze« Wiedersehen und würde hier den Haß gegen mich steigern. Aber was ist da»?" Sie deutete hinaus. Landleute in unverkennbarer Erregung, Männer, Frauen und Kinder eilten mit dem Angstruf: „Die Preußen! Die Preußen!" auf den Hof; aus dem Schlöffe stürzten gleich zeitig die Diener, befragten die Flüchtlinge und riefen nach dem Grafen. Dieser erschien alsbald und mahnte zur Ruhe. Jeder solle nach Hause gehen, riet er ; man solle den feindlichen Reitern still geben, was sie verlangten. Jedem werde da», wa» er hergeben müsse, später ersetzt werden. „Nur keine Drohungen, keine Feindseligkeiten!" fügte er warnend hinzu. „Wir sind nun einmal in der Gewalt de» Feinde», und in va» Unabänderliche muß man sich fügen." Die Festigkeit de» Grafen verfehlte ihre Wirkung nicht, nnd die erschreckten Flüchtlinge machten sich zur Heimkehr bereit, al» au» der Ferne Hufschläge herabhauten, die mit Windeseile dem Schlosse näher kamen. Dann sprengte in den Schloßhof ein Pikett Husaren, von Theobald Weimar befehligt. 107,1V