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Riesaer O Tageblatt S5 Jahr, ««d K«retK»r sMWK itt Aychch. .«.7777.^. Kmtsötatt -rr* de» Stadtratz» zu Riesa. ssz. Donaerstaz, 18. December 1S02, AveadS. Sa» Riesa« LagSIatt «scheiat M« Litz Abend» mit Ausnahme d« Sonn» und Festtage, «irrtrljitzrlich« vrza^prei» bet Abholung in der «Aedttton in Riesa 1 Mark SO Pfg., durch «Herr DBM ftck in» Hau» L Mark SS Psg., »et Abholung am Schalt« der katserl. Postanstalten 1 Marl SS Psg., durch de» Briefträger srei in« Hau» 2 Mark 7 Psg. Auch Monat»abonn«m«t» »«den iiiginiann« Aazrigen-Annahm« fitr dir Rumm« de» Ausgabetag«» bi» Bormtttag S Uhr ohne Gewähr. Druck und Verlag von Langer t winterlich in Riesa. — Geschäftsstelle: Kastantenstrah« SS. — Kür die Redaktion verontwortllch: Hermann Schmidt in Riesa. -s "l u > Die Herren Gemrindevorständr und Gut-Vorsteher de» hiesigen Bnwaltunglbrzirk» werde» unter Bezugnahme aus die amtShauptmannschastllchr Bersüguug vom 22. August 1884 — Ns. 1165 L —, die Anlegung von verzeichmffe« dnjmigen Gerrtenban- oder botanischen Anlage«, Schule» und Gärte», welche zum Zweck« der Aubsnhr von zur Kategorie der Rebe nicht gehörigen Pfllnzliugen, Sträuchern und sonstigen Begelabilieu über die Grenze» de» Reich» regelmäßigen Untersuchungen in angemessener Jahreszeit unterliegen pp. brtr, au sofor tige Einreichung diese» verzeichn fle» brz. eine» Bacaischeine», soweit dir» »och nicht geschrhrn, hiermit erinnert. Großenhain, am 17. Dezember 1962. Königliche Amt-Hauptmannschaft. 3311 L. vr. Uhleman». Mk. Konkursverfahren. Ueber den Nachlaß d,S Möbelhändler» Otto Reinhold Herbst in Riesa wird heute am 17. Dezember 1902, Nachmittag» '/«4 Uhr da» Konkursverfahren eröffnet. Der Rechtsanwalt Ar. Mende in Riesa wird zum Konkursverwalter ernannt. Konkurssordrrungrn sind bis zum 10. Januar 1903 bei dem Gerichte anzumrldrn. Es wird zur Beschlußfassung über die Beibehaltung des ernannten oder die Wahl eines anderen Verwalters, sowie über die Bestellung eines GlüubigerauSschuffeS und eintretenden Falles über die in ß 132 der Konkursordnung bezeichneten Gegenstände auf de« 12. Januar 1903, Vormittag- 10 Uhr und zur Prüfung der angemeldeten Forderungen auf den 22. Januar 1903, Vormittag- V,l1 Uhr vor dem unterzeichneten Gericht« Termin anberaumt. Allen Personen, dir eine zur Konkursmasse gehörige Sach« in Besitz haben oder zur Konkursmasse etwa» schuldig find, wird ausgegeben, nicht» an den Gemeinschuldner zu verab folge» oder zu leisten, auch die Verpflichtung auferlegt, von dem Besitze der Sache und von den Forderungen, für di« sie au» der Sache abgesonderte Brsriedigung in Anspruch nehme«, dem Konkursverwalter bi» zum 5. Januar 1903 Anzeige zu machen. Königliche- Amtsgericht zu Riesa. Dienstag, den 28. Dezember 1S6L, Vor». LI Uhr, kommen im AuktionSlokal hier 1 brauner Wallach, 2 Büffels, 3 Sopha», 1 Standuhr, 1 Hrrrrn- und 1 Damrnschreibtisch, 1 maifiv« Bücherschrank, 2 große Psrllersptegel, 1 Au»ziehtisch und 1 Fahrrad gegen sosorrig« Bezahlung zur Bersteigrruug. Riesa, 17. Dezember 1902. * Der Ger.-Bollz. de- Kgl. Amt-ger. Freibank Zetthain. Sonnabend, den 20. d M., von Vormittag» 8 Uhr an, wird da» Fleisch einer junge« Kuh in rohem Zustande, » Pfund 35 Psg., vrrpsundet. Zeithain, den 18 Dcc:mb« 1902. Der Kemeiudevorstaad. Oertliches und Sächsisches. Riesa, 18. December 1902. —>-( Ter König ist, wie uns aus Dresden berichtet wird, auch heute vollkommen fieberfrei, eine wesentliche Abnahme der iatarrhalischen Erscheinungen ist jedoch nicht eingetreten und war der Schlaf während der Nacht durch Hustenanfälle mehrfach gestört. — Wie da» »Dresdner Journal- meldet, ist Ihr« kaiserl. und kgl. Hoheit die Frau Kronprinzessin nach von Salz burg eingegangrnrn Nachricht,» erkrankt und wird iafolgrdrsstn voraussichtlich erst nach einiger Zeit nach Dresden zurückkrhrrn können. — Se. königl. Hoheit der Kronprinz hat sich so weit erholt, daß er gestern aukfahren konnte. —* DaS königliche Ministerin;» de» Innern hat e» im Einblick aus kie besondere Schwierigkeit bei Beurthrtlung der Frage, ob und inwieweit da» au» dem Ausland eingeführte Dörrobst gesundheitsschädlich ist, und um ein verschiedenartiges Vorgehen der zuständigen Behörden thunlichst zu vermeiden, für angezeigt erachtet, nach Gehör deS LandeSmkdicinal-Kollegium- darauf hlazuwrtsen, daß bi» ans Weitere» ein Zusatz von schwefliger Säure bei Dörrobst bi» zu dem Höchstbrtroge von 0,125 Prozent nachgelosfrn werden kann. Auch erscheint »S nach Lage der Sache dem Ministerium als ur bedenklich und billig, wen» die Polizeibehörden bei rrstmcliger Wahrnehmung eines miz,lässigen Gehalt» an schwefliger Säure bei Dörrobst gegen dir betreffenden Handritrrtbendrn, deren guter Glaube nicht au» besonderen Umständ-n anzuzwtisela ist, sich zunächst aus ein« entsprechende Verwarnung beschränken. Wen» indes, worauf nochmals aufmerksam gemacht werden mag, dir schweflige Säure nach Ansicht de» LandeSwed'cinal-Kollexium» immerhin als unzulässige» ConservlrungSmittel anzrskhrn werden muß, so ist den H indeltreibrnden in ihrem eigenen Interesse dringend zu empiehlrrr, darauf bei künftigem Bezug ausländischen Dörr obstes Rücksicht zu nehmen. (Wiederholt.) Bekanntlich haben im Königreich Sachsen diejenigen Lehrer, die in der Wahlfähigkeitsprüfung die erste Num- vier erlangt haben, die Berechtigung zu einem drei jährigen Studium au der Universität Leipzig. Tiefe Einrichtung, die schon seit fast 10 Jahren besteht, hat der sächsische» Volksschule großen Außen gebracht. Neuer dings scheint sich nun die Zahl Derjenigen, die von der Berechtigung Gebrauch machen, stark zu vermehren. Wäh rend in früheren Jahren sich nur ein geringer Bruch- Ihcil (bis zu > 'i etwa) einschreiben ließ, ist der Satz in den letzten Jahren bedeutend gestiegen, bis auf 50 nnd mehr v. H. Noch im Sommerhalbjahre 1898 waren es 02, jetzt sind 107 Studenten der Pädagogik an der Leipziger Uni versität eingeschrieben. Entsprechend diesen höheren Zahlen ist natürlich auch die Zahl Derjenigen gestiegen, die die Staatsprüfung bestehen und dann als Lehrer an den sächsischen Seminaren oder Realschulen «»gestellt wer den. Seit dem Jahre 1807 haben 04 solcher Studenten Hiese Staatsprüfung abgelegt. An akademisch gebildeten Lehrkräften für die Seminare fehlt es somit in Sachsen durchaus nicht. BernerkenSwerth ist es auch, daß unter dem jetzigen Leiter des Seminarwesens des öfteren auch ältere, erfahrene Volksschullehrer, die nicht studirt haben, an die Seminare berufen werden, meist zur Leitung der Uebungs- schulen. Tie Radfahrkarten verlieren mit Ende die ses Monats ihre Giltigkeit. Wer am 1. Januar 1903 sein Fahrrad ohne neue Radfahrerkarte benutzt, macht sich einer Uebertretung dieser Verordnung schuldig und kann sich Strafe Anziehen. Radfahrer werden daher gut daran thun, sich rechtzeitig mit einer Karte für 1903 zu ver sehen. Ter Entwurf einer neuen S chi e ß vo rsch r if t wurde nach Zeitungsmeldungen 15 deutschen Infanterie- Regimentern, sowie mehreren Jägerbataillonen und Land- wchrtruppen in Versuch gegeben. Tas seit einigen Jahren in der Armee eingebürgerte „Prüfungsschießen" mit Be kanntgabe der Kompagnien in der Reihenfolge der er reichten Treffergcbnisse fällt fort, der Abschnitt „Vor schule" wird mit dem Satz eingeleitet: „Ten Soldaten ist nur das zu lehren, was er praktisch verwerthen kann." Es wird Schulung des Auges int Gelände zur Auffindung schwieriger Ziele verlangt; dem- Entfernungsschätzen ist großer Werth beigelegt. Dio Grenzen der kleinen und mitt leren Entfernungen find entsprechend der größeren Ent fernung, auf der sich der Feuerkampf abspielt, auf 800 respektive 1000 Schritt hinausgerückt. Zur E i s c n b a hn ta r i f r e f v r m in Sachsen be merkt die „National-Zeituug" unter Anderem: „Soviel wir wissen, ist man sich im preußischen Eisenbahn- miuisteriuin seit längerer Zeit darüber klar, daß die Taraf- fräge ihre Lösung aus dem jetzt in Sachsen geplanten Wege finden muß. Man hielt und den Zeitpunkt noch nicht für gekommen. Geht nun aber Sachsen auf dem bezeichneten Wege vor, so dürfte es für die preußisch-hessische Eiscu- bahngemeinschaft gerathen sein, das Beispiel alsbald zu befolgen, und den Schjritt schon jetzt zu thun, von dessen Nothwcndigkeit für eine spätere Zeit man sich hinlänglich überzeugt hat. Es ist zu hoffen, dajß danach auch die an deren Einzelstaaten nicht zurückstehen und allgemein ein einheitlicher vereinfachter Tarif zur Durchführung kommen wird." — Herr Oberbürgeranistkr Geheim« F'navzrath Beutler und Herr Generaldirektor der königlich sich fischen StaatSbahnen Geheim« Rath v. Kirchbach find zu Ehrenmitglieder» de» köaigl. sächsischen Militärvereintbunde» ernavnt worden. — Falsche Hundertmarkscheine find im Umlauf; im Ganzen find bei der Reichsbank sechs solch« Scheine «Inge- gangen, di« in Tharloltenburg, Spandau und onderwär'S in Umlauf gesetzt vmdra sind. Dl« falschen Scheine siad nach dem Gutachten der Reicht bank wahrscheinlich auf hellographischew Wege hergestellt und tragen sämmilich di« Nummer 2273075 6 und do» Kontrolwofferzrichen F. Die künstlichen Wasserzeichen scheinen mit grau« Farbe oufgemalt zu sein. Die Stemm l u.<d Ziffern find in Buchdruck hrrgestellt, dl« rorhru Fasern find mit Klebstoff aus do» Papiers gepreßt. Dir Riffelung ist mregel mäßig und vermuthlkch «st ein« Ziehst»« hirgestellt. — Ferner befinden sich im Umlauf falsch« neue Zweimarkstücke von 1889, Kaiser WUHelm I, Münzzrichrn Die Fälschungen sind so geschickt hrrgeftrllt, daß sie selbst von Geübten schwer erkannt werden, weil sie sich gar nicht fettig anfühlen. Der Kopf ist ein wenig größer, da» Gewicht 1 § leicht« al» ein neue» echte» Zweimarkstück. * Poppitz. Bet d« am Sonnabend, de» 13. December im hiesigen Ölte stattgesuudenen ErgänzungSwahl zum Gemeinde- rath wurden gewählt in K affe I: Herr Gutsbesitzer Klemm, in Klaffe II: Herren Gutsbesitzer Kluge ur.d Kiebig. Die Wahl vollzog sich die» Jahr, da» erstemal wo jede Klaffe für sich wählte, sihr ruhig, tm Gegensatz zu der in den betreffenden Klaffen stattgesundknrn Wahl vor 6 Jahren, wo durch lebhafte Agitation starke Erregung in diese Kreise hinein getragen wor den war. — Der liesige Militär-Verein gedrukt nächste» Jahr die Weihe seiner Fahne festlich zu begehen. Meißen, 17. December. Ein neue» OmnibuS-Uatn- nehmen hat am Sonntag den Betrieb begonnen. E» vermittelt den Verkehr zwischen Zaschendorf und Meißen. Täglich wnden in jeder Rchrung 10 Fahrten auSgrsührt. Döbelu. Se. Excrllrnz der Krirgkmioifter General der Infanterie Freiherr v. Hausen besichtigte am Montag in Br» gle tung de» AbthrtlungSches» tm KrirgSministerium, Oberst Ba tcky, die Garntsonanstalten und Schießplätze in LeiSnig und war am DienLtaz zum gleichen Zwicke auch hin in Döbeln anwesend. Dresden, 17. December. Ter junge Kunstmaler Torsch ist einem plötzlichen Wahnsinnsanfall seiner; eigenen, Gerokstraße 15 wohnhaften Schwester zum Opfer gefallen. Torsch, dem die Schwester die Wirthfchaft führte, halte Abends mehrere befreundete. Familien zn Besuch und ge leitete diese dann auf die Straße. Unterdessen that Fräu lein Dorsch sich und ihrem Bruder Gift in das Bier. Tie Schwester, die schon einmal wegen Irrsinns eine zeiklang in einer Anstalt untergebracht war, ist bereits gestorben und begraben. Ter nnglücklichx Bruder ringt noch unter qualvollen Leiden mit dem Tod, nach Ansicht der Acrzte voraussichtlich leider vergeblich, da, die Gifte schon den ganzen Verdauungscanal zerstört haben. (Lpz. N. Nach«:.) Bautzen, 17. Decrwbrr. Sekt Ansong Diermb« läßt der hiesige Fabr kbesitz« Kommerzkrnrath und Gtadtrath Eduard- W irang kn d« hirsigeu Volksküche stühmorgrrS zwilchen 7 und 8 Uhr vor Schulbeginn täglich etwa 135 armru Schulkindern warm« Supvcn verabreichen. Bad Elster, 17. Dccember. Ein hi« wohnhaft« Wildprethäudltt versuchte am Sonntag im Morgevgrauru fünf zig Hasen über di« böhmische Grenze nach Sachsen zu pasche«. Tie Grrnzbeamten beschlagnahmten den Hasentrankport, den »« „Hafen-Importeur" am Montag früh beim Elster« Zollamt« für ea. 600 Mk. einlvsen mußte. — Daß di« Pascheret immer »och eiftig betriebe» wird, beweise» solgende Thatßrchku. Am 31. November hat Herr Srevzausseh« Schlett« in Papstttithen rin n Bund (50 PÜckch/n) Labak kontrrband gewacht, am Sonn tag, dm 14. December, in der Mittagsstunde hat Herr Grenz- ousskh« Große «tum Posten Mehl, wrlche» au» Böhme» rin- geführt werdrn sollte, beschlagnahmt, und an demselbrn Tage Abend in der 11. Stunde hat wird« Herr Schlett« aus der Haselrein« Straße 100 Psd. Schweinefleisch nnd 6 Psd. «inst, Waarm, die von Bahn» »ach Orl»nttz ekngrsührt wette» soll,