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- Erscheinungsdatum
- 1902-11-11
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-190211113
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19021111
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19021111
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Riesaer Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1902
-
Monat
1902-11
- Tag 1902-11-11
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Monat
1902-11
-
Jahr
1902
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unerwartet au den Folgen «ine- Schtzaganfalls im b8. Leben SjaHre in Tharandt verstorben. Die Forstakademie vertiert in ihm einen hervorragenden Gelehrten und Lehrer. Der verstorbene war Ehrenmitglied der Natur wissenschaftlichen Gesellschaft Isis zu Dresden und hat als solches seit langen Jahren die regste Anthetlnahme an der Entwickelung dieser Gesellschaft stets gern bc- thätigt und insbesondere aus dem reiche» Schatze seine- Erfahrungen das wissenschaftliche Arbeiten der zoolo gischen Sektion der Isis in hohem Maße belebt und ge fördert. Er galt als eine bedeutende Größe aus zoolo gischem Gebiete. Schon seit Jahren hielt er unentgeltliche Kurse über Fischzucht ab. Grimma, 8. November. In der Näh: des Bahn überganges an der Leipziger Straße ist wiederum ein Dammrutsch eingetreten. Nachdem man wochenlang an der Wiederaufschüttung gearbeitet hatte, ist am Freitag Abend das Erdreich von Neuem in die Tiefe gerutscht. Tas eine Gleis hängt wieder streckenweise in der Luft. Grimma, 10. November. Der in Dresden ver storbene Herr Kuötzsch hat seiner Vaterstadt Grimma ge dacht, indem er der Gemeindediakonie, dem Verein zu Rath und That und der Kinderbeivahranstalt je 8000 M. vermachte. Frankenberg, 9. November. Tein im Dienste des Grafen Vitzthum v. Eckstädt stehenden Waldwärter Röbcr gelang es, auf Lichtenwalder Gebiet mehreren Vogel stellern, welche gemeinschaftlich dem Fange von Zeisigen oblagen, auf die Spur zu kommen. Tie Burschen vermocht len rechtzeitig zu flüchten, mußten aber ihre Beute im Stiche lassen. In sechs Säcken fand Rüber nicht weniger als 41 gefangene. Zeisighähnchen, von denen 5 bereits verendet waren. In der Nähe des Fangortes kauerten und krochen etwa ein Tutzend Zeisigweibchen umher, welche infolge des ihnen anklebendcn Vogclleims am Fliegen verhindert waren. Elsterberg, 9. November. Bei der Webcrcifirma Obernitz u. Co. hier ist heute ein Theil der Arbeiter in den Ausstand getreten. Grund dazu bilden nicht Lohn streitigkeiten, sondern die Weigerung der betreffenden Ar beiter, Meeraner Arbeit zu machen. Görtitz. Bei einem hiesigen Gutsbesitzer wurden am Sonnabend Abend, während der Abwesenheit der Dienstboten aus einem Kleiderschranke die guten Klei dungsstücke des männlichen Dienstpersonals gestohlen. Nur eine alte Joppe ließ der Dieb, den man bereits auf der Spur ist, hängen. Ter Diebstahl wurde erst Morgens, als mau sich festlich kleiden wollte, entdeckt. Schönheide. Am Sornabknd verunalückte in der Bmstensabkik von Ofckatz L Co. der on der Säae beschäftigte Arbeiter Louis Maschke, indem er sich mit derselben di« recht» Hrvd in der Milte durchsckmitt. Lengenseld, 10. Norembrr. Urber den schweren Un glückefall, dem die Arbeiter Schwabe und Hain zum Opfer gefall n, sii d noch solderde Einzelheiten zu beichten: Die Ar belter hatte» ihre Arbeit in dem Fabrikant Baumgärtelschen Prlvatschlkusenbm nahezu beendet, «I war eben ein Pnlsometrr in den Schacht gelegt worden und die Maurer waren in Bc- gr!ff, an die Ausmauerung di« letzte Hand zu legen, als der gleichfalls beim Schleusevbau beschäftigte taubstumme Handar beiter Lindner auS Waldkirchen auf der Leiter auS dem Schacht stieg. Hinter thm stürzt« alsbald eine durch den Frost der letzten Tage trocken gewordene Erdwand in den Brunnen, welche die beiden Maurer Schwabe und Hain verschüttete. Der stumme Handarbeiter, der dem Verhängniß entging, machte so fort und so gut er konnte Herrn F.'bckkant Boumgärtel von dem rutsttzlichrn Unglück Meldung. Augenblicklich wurd n die umfassmdften Maßnahmen für doS RettungSwerk unternommen und Lampen, Pfosten, Balken rc. binzugrschafft. Hunderte von Menschen umstanden in banger Erwartung die Unglücksstätte Nach fünsstündiger A beit brachte man den ledigen Schwabe als Leiche auS der Grube^ heraus. E- war eine erschütternde Scene, als die Mutter und dir Braut Schwabr's eS mit an- sehen mußten, wie man den Todten an die Erdoberfläche be. förderte. I, der Nicht, kurz nach 1 Uär, wurde auch der Maurer Hain auS der Tiefe emporgezogen. Er wurde, aus, recht stehend, mit schweren V-rbtzungen am Kops als L ich« vorgrfunden, und zwar etwa 3 Meter seitwärts von der Stelle, wo der Arbeiter Schwabe gelegen hatte. Drr TodteStag Hains war zugleich sein 28. Geburtstag. (L. N. N.f Auerbach, 10. November. Beim Holzabladen zog sich in Beerheidc vor etwa drei Wochen der 76 jährige Altersrcntenempfängcr Strobel eine unbedeutende Ver letzung der rechten Hand zu, welche er nicht weiter be achtete und nach der Verschlimmerung zunächst von einer im Dorfe wohnhaften alten Frau mit Kartoffelmehl (!) behandeln ließ. Als endlich ein hiesiger Arzt Herberge rufen wurde, >var Vereiterung und Blutvergiftung ein getreten. Dem alten Manne mußte nun an Freitag im Stadtkrankenhause der ganze rechte Arni ampntirt werden. — Der Waldarbeiter Böhm war am Donnerstag iiy, Forstrevier Sachscngrund beim Steinsprcngen mit dem „Dichtmachen" eines Schusses beschäftigt; dieser explv- djrte vorzeitig und verletzte Böhm, der verheirathet und Vater von acht Kindern ist, so schwer am Kopfe und an den Händen, daß sein Ableben stündlich zu befürchten ist. — Nicht nur über den hiesigen K'irchenvorstand, mit dem Der Stadtrach wegen Besetzung der Todtenbettmcisterstellc in Differenzen geriech, sondern auch über den Vorstand der königl. Staatsanwaltschaft Plauen beschloß der Rath, beim königl. Justizministerium Beschwerde einzulcgcn. Grund: weil der Herr Staatsanwalt dem hiesigen Amts blatte zufolge auf ein Ersuchen des Stadtrathes um Attenmitchcilung die Akten weder übersendet, noch dem Stadtrath einer Antwort überhaupt gewürdigt hat. Aus demBogtlande, 10. November. Der Schien ferdecker Otto Knürner aus Schönbrunn ist am Donners ¬ tag gegen Abend Infolge Reißen- de» Sicherheit-feile» vom Dache eine» zweistöckigen Neudaue» auf die Straße herabgestürzt. Mit schweren Berstauchungen der Handae- lenke und Füße wurde Knürner in» Krankenhaus geschafft. — Beim Herumkramen in einem Kvmmodenkasten kam am Donnerstag dem 3»/» jährigen Söhnchen des Fabrikarbei ters Zeithammer in Magwitz eine alte Pistole in die Hände. Ehe die mit einer Näharbeit beschäftigte Mutter es verhindern konnte, entlud sich die Waffe und der Filzpfropfcn drang dem unglücklichen Kinde oberhalb des Auges in die Stirn. Tas Kind verschied wenige Minute«» nach dem Unfall in den Armen der untröstlichen Mutter. Neumark t. v-, v. Roormbrr. L.benSgefährltch ver- ««glückt ist am Freitag Abend auf der Straße Neumark-Schön bach Herr Ziegel,lbefitzrr Friedrich N,u»ä k l. Während dr» Fahrt «cch Neumark scheute da» Pferd und gl«g turch. Bei s,r tollen Fahrt wurd« Ncumarktl au» d«m Wagen b« schleuder! and erlitt sthr schwere innere m d äußere Verletzungen, di» rin« Aufnahme im KreiSkronkrstift» Zwickau rölhig wachten Leipzig, 10. November. Tie von Herrn Rechtsan walt Tr. Blumenfeld in Hamburg einberufene General versammlung der Aktionäre der Leipziger Bank beschloß heute gemäß einem Anträge des Herrn Dr. Blumenfeld die Bestellung einer Kommission von fünf Mitgliedern, und zwar zu dem Zwecke, alle Ansprüche der Aktionäre gegen die Mitglieder und die Erben von Mitgliedern des gewesenen Aufsichtsrathes, sowie gegen Mitglieder des rüheren Vorstandes geltend, zu »rächen, zu dem ferneren Zwecke, alle Ansprüche gegen den Konkursverwalter zu erheben, namentlich auch betreffend der« von ihm mit dem früheren Aufsichtsrathe geschlossenen Vergleich. Tie Mitglieder der Kommission haben Anspruch auf Ersatz ihrer Auslagen und auf angemessene Vergütung. * Leipzig Dir grstern, 10. Novewber, tm Künstln- hause zu Lkipztg auf Einladung dr» Verbandes der Aerzte Deutschlands zur Wahrung ihrer wirlhfchoitllchen Inter, ssen vei- s «weite» Aerzte «rk.ärcn dir vom Ministerium vorgrschlogenn Lenderungrn de» Gesetze» über di« ärmlichen B-zirk-v-rein« vom 23 März 1896 für unannehmbar, weil 1. die im Entwürfe in ausgedehntem Maaße ia Aussicht genommene Stoalkaussickt g«. eignet ist, do» CoalitlonSrrcht der Aerzie und d-S Srlbstver waltung-rrcht der ärztlichen Vereine zu vernicht' n, da» collegiab L»b:n in ihren zu ersticke», ihre erzieherische Tbäckakit zu der eitel» und sie an der Erfüllung drr ihnen im Gs tz selbst gc- stelltrn Aufgaben zu verhindern; weil sie 2 die Androhung von Geldstrafen in unbeschränkter Höh; an die DereinSmgine alt eine Beleidigung de» xesommtcn ärztlichen Standes «mpfiadrn; weil 3. die geplante EhrenzrrlchtSordnvng in der ersten In iicmz die direkte Mitwirkung der Gesammtheit der Aerzte auk- chtirßt, ia der zweiten Instanz NIchtärz'en Ei fluß.ouf di- Besetzung der Ehrrnrichterstellen elmäumt und durch das dem Ministerium gewährte unbeschränkte Begnadigungsrecht jein Ltandesdlsciplln in Frage stellt. — Sie fordern deshalb t! zisawmte Arrztrschast Sach'enS au', den Eatwu f mit all n gc- iktz'ichin Mitteln zu bekämpfen und erwarten, daß der Landtag ^u einer Vergewaltigung drS ärztlichen Standes seine Hand nicht biete» und sämmtliche vorgeschlagrne Aendrrungen des Ge etzrS ablrhnen wird. Au» ille, Welt. In der Oberförsterei Ncu - Glienicke (Mark) wurde der Forstlehrling Greinert von L-ilddieben erschossen. Die Thäter sind bereits verhaftet worden. — JnMambazac wnrden drei Bahnarbeiter von einem Zuge überrascht und sofort getödtet. — In Au gar« wurden zwei Erd arbeiter durch einen Erdrutsch verschüttet und erstickten, bevor man ihnen Rettung bringen tonnte. — Bei einer Antoinobilfahrt des Industriellen. Rocine aus Mar seille versagte bei einem Abhänge die Bremse, wodurch das Gefährt gegen einen Baum rannte. Beide Insassen wurden schwer verletzt. — In der Ostender Straße zu B rüssel stürzten vier Neubauten ein, ohne daß Jemand verletzt wurde. — Wie die Blätter aus Kapstadt melden, hat eine Feuersbrunst in East London einen großen Schaden angerichtet; dreißig große Grundstücke im Mittel punkt der Stadt sind ein Raub der Flammen geworden. — Aus Kopenhagen schreibt man: Ter Minister für Landwirthschaft Ole Hansen hat, feit er „Excellenz" ge worden, seine Gewohnheiten und Verrichtungen als ein facher Bauer nicht aufgegeben. Tiefer Tage sah inan ihn, die Pfeife im Mund, auf einer Fuhre Steinkohlen von der kleinen Stadt Ringstedt nach seinem Besitzthum fahren. Ter Minister kutschirte selber, und wer ihn nicht kannte, mußte in ihm einen gewöhnlichen Landmann ver- muthen. — Aus unbekannter Veranlassung schoß, so wird aus Artern berichtet, der Privatlehrer Witte aus Roß leben auf offener Straße den Gastwirth Muth eine Re volverkugel in den Unterleib. Der Schwergetrofsene wurde in die Hallesche Klinik gebracht. Es scheint sich um die That eines Geisteskranken zu handeln. — Ein schauder haftes Verbrechen ist, wie man dem „B. T." meldet, in Kopenhagen entdeckt worden. Tie Leiche einer etwa 5>0 jährigen Dame wurde mit durchschnittener Kehle am Sonnabend am Hafen gefunden. Verschiedene andere Wun den, die sich an der Leiche fanden, deuteten darauf hin, daß ein ernstlicher Kampf zwischen dem Mörder und seinem Opfer vorausgegangen war. Die polizeiliche Untersuchung ergab, daß die Leiche identisch ist mit der Tamenschneiderin Wittwe Jürgensen, der Mutter einer Kopenhagener Schau spielerin und zweier Sühne. Einer der Söhne, ein De korationsmaler, der als eine unsympathische Person ge schildert wird, wurde wegen verschiedener verdächtiger Um stände verhaftet. Gestern Mittag hat er die entsetzliche That eingestanden. 5. Skiffe 142. O. K. Zich», am 11. Novmwer 190L «oooo «r. Troll, ««l «iittchkr. »uao «r. «WI. >«rt Ha.je, vegau. aoa« «r. 278ÜS. Bruno nüitch, »»O» «r. «07». gr-Nj Dnsqk. Diitd« «Mb «ilh. 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Zu der Verhaftung Mascagnis, von der wir gestern berichteten, wird dem „L.-A." aus Newyork weiter gemeldet: Componist Mascagni, dessen Conccrt- und Operntournee durch die Union bisher von wenig Erfolg gekrönt war, wurde aus die Klage seiner früheren Impresarien, Gebrüder Mittenthal, wegen Rückzahlung eines VorsclMsses von 8000 Dollars in seinem Hotel in Boston „technisch" in Haft genommen, spät am Abend jedoch gegen Leistung einer Kaution von 12 000 Dollars wieder in Freiheit gesetzt. Tie Kläger behaupten, Mas cagni 14000 Dollars vor Beginn seiner Tour vorgeschtos- sen zu haben. Danach hätten sie ihm kontraktgemäß dreimal wöchentlich je 4000 Dollars bezahlt. Seit andert halb Wochen hätten sie diese Zahlungen eingestellt, so daß sie Mascagni 6000 Dollars schuldeten^ Da^MaSs
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