Volltext Seite (XML)
und Anzeiger Wkbktt M Aazcign). . TKegramm-Adreffe- Firnsprechfl-Sl. .Tageblatt", Rtes^ Rr . 20. der Königl. AmtShauptmannschast Großenhain, des Königl. Amtsgerichts und des Stadtraths zu Riesa. ^7 23S Tonnerstag, 9. Oktober 1802, AbeudS. SS. Iahrg »a» Riesa« LagedlM «schewt t«»« «W «b«M» «t» «u»mp»e d« s-m- m» Kesttage. MtttchLhrNch« v«»»^pr«i» »et «bhoümg in der Lxpediti,« m Ries- 1 Mark 50 Pfg-, durch unsere LMM »mt M« Hau» 1 Mark « Pf». « «bha«»»9 «» «choi-r der kaisert. Pifiiuslilbi» I ««» « Pfg-, durch d« »rlestrLg« frei tu« Hau« 2 «art 7 Pf». Auch Men.tsabonnemenl, «erden «mgrnEU» Uu,ei^»«>«»h>ur Dr dir Ruuouer de« «n«g^«^» bt» voamitt», 9 Uhr H»e Gewahr. Druck und Vrch>> d» »«»gar L vtuterltch tu Rlasa. — GeschastBfteS«: Kasta»le»straß« »9. — Für dte Nrdnettou »aantwortlich: Herman» Schmidt in Riesa. --S--SS-S-SSS-MW--SMMMMM«»S——11N- NI MW^^W-SWSSSSSMI-M^a-M^^MMMIM-SMS-»^—U-M—a-SSS-M-oMN-SSM-S-USSS-SS-SSS Am 17. 18. 20. 21. 22 23 24 25. 27 28. 29 und 30. Oktober diese» Jahre« von 7»» Uhr Vormittags bi» S Uhr Nachmittag- weiden auf dem Infanterie Tchieh- -Platze bet Haidehäuser Scharfschiehe« abgehclten und wird der Schießplatz einschließlich de» Gefahrenbereiches an jedem dieser Schießtage etwa S Standen vor Beginn de» Schießen» Gesperrt. Der Wülknitzer-Weg und die Mühlbergrr-Straße bleiben für den Verkehr frei. Unter Hinweis auf die amtShacptmanaschastlich« Bekanntmachung vom 1. April diese» Jahre», v. 465, — abzedruckt in No. 75 de» Riesa'« Amtsblattes — wird Solche» mit dem nochmaligen Hinweis bekannt gemach', daß Thcile dc» Truppenübungsplätze» ausserhalb der öffentlichen Weg« nicht betreten werden dürsen und wird einem Anträge der Komman dantur Zeithain entsprechend daraus hingewiesen, daß daS Suchen von Pilzen und Veerea auf dem Truppenübungsplätze und den dazu gehörigen Waldungen wegen der damit ver bundenen Gefahr untersagt ist. Die Aussichttbeamten deS T'.uppirübungSplctzeS sind angewiesen, Zuwiderhandelnde vom Platze zu weisen und die Namen dns lben zur Vestrafnug feftzustellen. Uebrrtretungen werden nach 366". bez. 868* de» ReichSstrafgesttzbuchr» bez. noch Artikel 1 de» Forst, und FeldstrafgrsetzeS vom ^4 bestraft. Die Octibehörden werden veranlaßt, den OrtSeinwohnrru aus dem vorgrschrleben» Wege von gegenwärtiger Bekanntmachung Kenntniß zu geben. Großenhain, am 7. Oktober 1802. Königliche AmtShauptmannschast. v 1064. vr. Uhlemau«. v. Montag, den 18. Oktober 1W2, vorn». 11 Uhr, kommen im Auktionslokal hier 2 Tisch« von Eiche, 2 Standuhren, 3 Schreibtische, 1 Fahrrad, 2 Klriderschränke, 1 Sopha, 17 Bände Meyer» Conversation».Lexikon, sowie 4000 Stick Cigarren gegen sofortige Bezahlung zur Versteigerung. . Riesa, am 0. Oktober 1002. Der 8erichtSschreiber des Königl. Amtsgericht-. Oertliches und Sächsisches. Riesa, 9. Oktober 1902. —) ( Der König bestimmte unter dem 6 Oktober, daß an Stell« ücr Kriegsartikel für daS Heer vom 31. Oktober 1872, di« Kri.'gSalttkel vom 22. September 1902 treten sollen Zu- gleich bestimmte der König, daß diese KüegSurttkel 1. be jeder Kompagnie, Eskadron und Batterie sogleich nach ihrer Bekannt machung und demnächst alljährlich mehrmals, sowie auch einem jeden aeueintrrtenden Soldaten'vor der Ableistung de» Fahnen eides vorgelrsen werden sollen, 2. dm der deutschen Sprache nicht kuudigen Soldaten aber in ihrer Muttersprache oorzulesm und zu diesem Zwecke die nöthigen Uebersetzungen alsbald anzu fertigen sind. — In der Nacht vom 4. zum 5 Oktober ist von der Dreschmaschine beim Gutsbesitzer Ochmigen in Sieglitz ein etwa 9 Meter langer Treibriemm, ca. 12—15 Cenlimeter b e!', verschwunden. Ob der Riemen, welcher r!nen Werth von ungefähr 40 — 50 Mark hat, gestohlen wurde, sollen erst noch die über den V »bleib etngeleltrten Ermiltelurgen ergaben. —y Vor der 2. Strafkammer des Landgerichts Dres den hatte sich gestern die 49 Jahre alte, schon öfters be strafte Kinderfrau Johanne Ernestine geschiedene Beilig aus Lass bei Strehla lvegen wiederholtem Rückfalldieb stahls zu verantworten. Tie Angeklagte diente bei dem - Zeugen Erdmann in Klötitz bei Strehla. Im Juli ds. Js. hat die Beilig in Strehla aus dem Laden der Hutmacher- Ehefrau Mißbach ein Paar Gurt-Pantoffeln, sowie aus der Wohnung der Zeugin Schulze eine Anzahl Kleidungs stücke von nicht erheblichem Werthe gestohlen. Die Angeklagte wurde unter Anrechnung von 1 Monat der erlittenen Untersuchungshaft, zu 1 Jahr 6 Monaten Ge fängnis; und 5 jährigem Ehrenrechtsverlust verurtheilt-> — Zu welchen Milt'ln eine gew sse Presse greift, um Kem Volk de» ongebltchr Brstkhen einer „Fletschnoth" in mög lichst drastischer Weise vor Augen zu führen, dafür liefert die dewoiratische „Frankfurter Zeitung" rin deuilichrS Bei'piK DaS Blatt läßt sich von einem Berliner Korrespondenten «Inen Ar tikel über de» „V-rkehr auf den Vieh, und Schlachthöfen deut scher Großstädte" schreiben, zu dem al» Quelle dir Angaben deS Statistikers P:vs. Dr. Hirschbrrg in Berlin dienen. In diesem Artikel wird u. A. auSgesührt: „Eine sächsische Spezia lität find die Schlachtungen von Hunden. Außerhalb der grün weißen G.enzpsähle wird davon nur ganz sporadisch (Halle a. S, Barmen) be-ich!et. In Chemnitz bestehen jedoch eine ganze Reihe von Wirthschastrn, in denen nur diese Vierfüßler den Gästen vorgesetzt werden. (?I) D'e Zahl der Schlachtungen betrug in den letzten drei Jahren: 143, 300 und 341 Stück DaS genügt! Sehnliche, wenngleich nicht annähernd so hohe Z fstrn mit steigender Tendenz weisen Dresden, Zwickau und Leipzig aus." Die „Frankfurter Z itung" sieht darin einen neuen Be weis für «inen Mangel an Schlachtvieh, speziell an Schweine». Da» „Chemnitzer Tageblatt" bemerk! hierzu: Angenommen ein mal, di« Angaben de» Herrn Professor Dr. Hirschbrrg seien, war wir im Augenblick nicht kontrolliren können, richtig, so dürste e» doch zunächst unerklärl'ch sein, wie „eine ganze Reihe von Wirthschastrn" r» fertig bringen sollen, mit 341 Hunden pro Jihr ihr« Gäste lediglich mit Hund.fleisch zu beköstigen. Selbst mit den fettesten Möpsen der ältesten Jungfern dürste die» Ku ststück kaum ruSzusühren sein Aber Scherz beiseite. Thatsächlich werden in Ehemrsitz und wohl auch in anderen Städten allerdings alljährlich «in- ganze Re'he von Hunden geschlachtet und Theil« von ihnen verzehrt. Trotzdem kan« man sich in Chemnitz ruhig in jede» Restaurant sitzen, ohne befürchten zu müssen, „Dackelbratcn" -c. vor gesetzt zu bekommen, und Zu stände, wie si- in den „W.bern" geschildert werden, herrschen bei unS selbst in den ärmsten Kreisen deS Volk«» nicht. Die Ursache deS immerhin auffallenden Konsum» von Hund fleisch lieg', wie wir der „Fcrnkfurtrr Zeitung" verrathen wollen, nicht in einem Mangel an auverem Schlachtvieh, sondern ist. wohl zum größten Theil die Folge «ine» in manche» Kreisen ver breiteten — Aierglaub.kS Er giebt nämlich — so komisch da» in unserer ausgeklä-.ten Zeit auch klingen mag — viele Leute, die dem Genuß von Hundeflrtsch bet einzelnen Krankheiten eine gewisse Heilkraft zuschreiben, ebenso wir e» Leute giebt — und das dürste gerade der „Frankfurter Zeitung" doch sicher bekannt sein —, dte sich de» Genuss«» von Schweinefleisch, al» dem Fletsch von „unreinen" Thier en enthalten. — Bet dem in der lrtzten BundrSrathSplenarsitzung ge faßten Beschlüsse betreff» der Außerkurssetzung der Zwanzig. Pfennigstücke auS Nickel handelt rS sich um den lrtzten Schritt zu dem Ziele, diese Münzsorte auS dem Verkehre zu bringen. Dte Anordnung, die Zwanzippsernigstücke au» N'ckrl ebenso wie diejenigen aus Silber einzuzirhcn, ist schon vor längerer Zeit erfolgt. Die in Red- steheid: Münzsorte war nur in verhält- nißmäß'g geringem Betrage zur Ausprägung gelangt. Während von den silbernen Zwanzigp'ennlgstücken eine Summe von nahezu 36 Millionen Mark ausgeprägt war, hatten e» dte Zwanzig pfennigstücke aus N.ckel, denn Prägung allerdings in ähnlicher Weife wir dtkjenig n der goldenen Fünimarkstück« nur wenige Jahre gedauert hatte, bloß auf den Betrag von 5 Millionen Mark gib:acht. Von diesen ist schon der größte Theil zur Ein- ziehu g gelangt. — In der Einleitung zum Berichte über daS Geschäfts jahr 1901/1902 schreibt der Exportverein sür daS Königreich Sachsen: Der unerfreuliche Rückschlag, welchen di« Entwickelung der sächsisch-thüringischen Industrie im Laufe unseres bo<M»igen Berichtsjahres erlitten hatte, erfuhr leider euch im letztverflosienrn Jahre im Allgemeinen keinerlei be- merkenSwerthe Wendung zum Besseren. Wenngleich auch einige Branchen, laut der unS gewordenen, thrilweise allerdings ziemlich auseinander gehenden Berichte, zu thrilweise etwa» gedrückten Preisen für Exvort noch ziemlich gut beschäftigt waren, jo kam andererseits doch in gewissen Industriezweigen, wie namentlich in der in Sachsen vordem gerade sehr hoch entw'ckelten Ma schinen- und Elektricltät! brauche, Esengießerei rc. die rückläufige Konjunktur zum vollen Durchbruch. Dir aus die Beendigung der chinesischen Wirren und besonder» de» südafrikanischen Kriege» grsttziea Erwartungen betreffs Nrubclebung dr» ExportverkehreS nach diesen Ländern, sowie nach England und seinen Kolonien sind, mit Ausnahme von vielleicht Ostindien, bis jetzt noch gar nicht, beziehentlich nur in sehr geringem-Maß« in Erfüllung gegangen. Zwar zeigt sich zur Zeit bereits von Südafrika wieder Nichsr ge nach gew ssen, infolge de» K'iexeS zu Grunde gegangenen und in erster Linie nun wieder beröthigten Artikeln, wie laodwi.thschastliche Maschinen, Turbinen, Pumpen, Wagen und Geschirren, Schrhwaoren, Möbeln, Fahrrädern rc, doch dürste angesichts der gegenwärtig noch sehr darntederliegrndrn Auinahmesäbigkeit dieses Lande» immerhin noch rinigr Zeit ver- streich n, bi» der vor Ausbruch dr» Kriege» auf' Sachsen- Thüringen entfallene Exportumsatz wieder erreicht werden w'rd Bor ollen Dingen aber werden unsere Fabrikanten sehr wahr scheinlich insolge der selten» der englischen und amerikanischen Konkurrenz gemachten besonderen Anstrengungen dortsrlbst einen ziemlich schmbrigen S'and hinsichtlich der erzielbaren Pulse be kommen. ExportverkehreS im Allgemeinen auch heute noch wohl kaum vor dem Abschluffe der neuen Handelsverträge zu erwarten steh«, da nur dadurch jene Sicherheit geschaffen werden kann, welche sür die Fortentwickelung der Industrie die Lebensader bildet. Ostrau i. Sa. Für den nächsten Sonnabend und Sous tag stattfindrndea Besuch der Dresdner Radler, denen sich noch dir deS Bezirks Riesa anschließen werde», trifft man seit«» unseres Radsahrerverrin» vieflache Vorbereitungen, um den wrrthen auswärtigen Radsahrrrn einen recht vergnügte», an genehmen Aufenthalt hier bieten zu können. Dir bereit» am Sonnabend hier «intreffendrn Herren werden verquartiert und ist bereit» sür den Sonnabend Abend ein „gemüthliche» Bei- sammensrin" im BundrShotel „Goldene Taube" vorgesehen, am dem große» Schlachtfest zur Vorbereitung sür den Sovutag vor sich geht. Nossen Aus d!e Ausführungen dr» Herrn Bürgermeister Dr. Eberle, der, wie mitgrtheilt, in letzter Stadtverordneten sitzung seine Bedenken gegen die Wahl de» Herr» Stadtratb Wagner damit geltend machte, daß er «»klarte, Herr Wag»«- sei der größte wirthschastliche Gegner der Stadtgemeinde; fast in jeder RathSfitzung müsse er von der Thrilnahme an irgend einem BerathungSgegenstavdr ausgeschlossen werden, weil feine persönlichen Interessen dabei in Frage kämen, erwidert Herr Wagner in einem längeren „Eingesandt" im „Nossener Anz." Er verwahrt sich darin gegen den Vorwurf, «in wtrihschaftlichrr Gegner der Stadtgemeinde, zu sein und schreibt u. A.: Nicht al« wirthschastltcher Gegner der Stadtgemrinde, sondern nur als Gegner vieler seiner Pläne und Bestrebungen, soweit mir dieselben al» ver fehlt, unfertig und den städtisch« Interessen nicht entsprechend er schienen sind, hätte mich Herr Bürgermeister Dr. Eberle be zeichnen können ES würde viel zu weit führen, wenn ich hier alle diejenigen Punkte und Angelegen heil en auf zählen wollte, in denen ich anderer Meinung wie Herr Bürg« meister Dr. Eberle war und noch bin. Die Kunst, au» dem städtischen Geldbeutel unter kräftigster Anziehung der Steve-- schraube allerhand Baut« auszusühren, ist keine allzu große. Ich glaube sür. die Entwickelung der Stadt mindesten» ebenso viel gethan zu haben, wir irgend ein anderer Roßwein. Ein UnglückSsall hat sich dem „Roßw. Tbl." zufolge in LIttdorf zugetragrn. Die Ehefrau de» zur ZrU etwa» kiänkliche» Gutsbesitzer» Hermann Boigtländer daselbst vertra' am Montag ihren Ehegatten in der Leitung von landwirthschaft- lichrn Arbeiten. Al» nun dieselbe auf dem Scheuneubode - thätiz war, trat sie fehl und fiel durch da» Balkenloch anf d Tenne herab, von wo si« bewußtlos sortgrtragrn wurde. Ob die Abgrstürzte äußere oder innere Verletzungen davongetrage» hat, konnte nicht gleich sestgestellt werden. Dresden, 8. Oktober Auf Vorschlag dr» Vorsitzenden de» LandeSverrin» der deutsch sozialen Resormpartei beschloß heu!< der deutsche Reformvereiu zu Dresden, al» ReichStagSkandidater sür DrrSden-Altstadt dm Mcevorsteher dr» Stadtverordneten - kollrgium», Rechtsanwalt Dr. Häckel, den Compromißpartekn (Consnvativen und Nationollibr»alr») in Vorschlag zu bringer. Dr. Häckel nahm die Wahl dankend an. Dippoldiswalde, 8. Oktober. Elp Kuriosum besteht in unserer Stadt srit undenklichen Zeiten insofern, al» dir Stadt kirche wohl der Kirchrngemelnde, dir auf dem Thurme befind liche Uhr aber dem Justizministerium zu eigen gehört Für letztere» ist diese» ElgrnthumSvrrhältoiß ziemlich kostspielig, da Unterhaltung und Wartung, sowie dir nöthigen Reparatur m (denn da» Werk ist sehr alt) jährlich ziemlich bedeutend find. Nach dem kürzlich erfolgten Tvde de» S'adtrath» a. D. Buche», Im Uebr'.gm wird eine wesentliche Ausbiss« ung deSin dessen Pflege di« Klrchrrmhr stand, ist die ganze Angelegen.