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««d Anzeiger (EltrtM «tz Aqchtt). .,.7^^,. Amtsökatt -r-^ der König!. Amtshauptmannschaft Großenhain, des König!. Amtsgerichts «nd de« Stadtrath» zu Riesa. 222. Mittwoch, S4 Septemder 1902, WhendS. SS Jahrg »I« «WW M« «W «M» «. «Mch» -« ««M- «. GchlWe. »MchWMch« ». «.,!>«, . d« . »-« 1 m«k so V^, d«ch «ch« HM «M Ha» 1 Maa» « tat «HM», a» GchM» dir lahml. PeßmOM« 1 «ml « Wh. Wwch d« vitchMigii fttt w» Ha»» L Matt 7 Wh »-ch «M»tSabo»m»«t» »erd« »ginim»» »«« «d «mW, »« >«»,,, » — GischWSßili: K«ß«, «,ß«ße «. — Ww M Rrdaett— w>«wwtt«ch: Han»«»« «ch»tdt dl Mesa. Dienstag, de« SO. September 1SOS, vor». 11 Uhr Holle» lm AnftionSlokal hi« 1 Bettstelle mit Matratze, 1 Unterbett, 1 Obrrbett, 2 Sopfkiff« «nd S Stühle (Rußbaum) gegen sosorttge Bezahlung versteigert »erden. Riesa, am 24. September 1902. Der «ericht-vollz. des «öuigl. Amtsgerichts. Dienstag, dm SO. September 1OOS, v»r»e. 10 Uhr komm«, im Grundstück Altmarkt Ro. 2 200 Steinzeugrohrr und 10 SteinzeugtrSgr gegr» sofortige Bezahlung znr Bersteigrrung. Riesa, am 24. September IS02. Der AerichtSvollz. des Körrigs. Amtsgerichts. Oertliches »nd Sächsisches. «I.I», 24. 1862. —)( Kronprinz Friedrich August, General« leutvavt vnd kommandirender General dr» 12. Armrekorp», wurde zum General der Infanterie befördert. — Se. Excellrnz der Herr Minister de» königlichen Hause», Staat»Minister Dr. v. Geydewitz, hat sich in außerordent licher Mission behnf» Notifikation der Thronbesteigung Sr. Majestät dr» König» nach Stockholm begebe». In seiner Be glritung befindet sich Regierungsrath v. Slydewitz. —* Bon morgen Donnerstag, de» 28. bi» mit Sou», lag, dr» 28. d. M. findet in Großenhain im Gasthof zum Roß eine PilzanSstellung statt. ES werden daselbst ca. ISO Sorten Pilze gezeigt und seien Interessenten auf diese Ausstellung hiermit besonders hingewirseu. — Zur Frier ihres 100 jährigen Bestehens veranstaltet heute dir hiesig« Bäckerinnung, der jetzt 73 Meister an gehören, im Saale de» Hotel Höpsner eine größere Festlichkeit, bei der u. A. ein von einer hiesigen Dame gedichtete» Festspiel zur Aufführung gelaugt. — Wir lesen in einem auswärtige» Blatt«: „Bei dem auf dem UebungSplatz in Zeithain stattfindrnden Scharfschießen konnte sich leicht ein Unfall ereignen. Ein sog Blindgänger hatte sich ziemlich weit hinter die al» Ziele dienen, den Batterien verirrt und war, 30 Centimrter tief in den Erdboden eingewühlt, von den da» Schußfeld absuchrr.drn Artilleristen nicht bemerkt worden. Ein junger Bursche aber -hatte das gefährliche Geschoß entdeckt und suchte sich durch Au«, grabe» mittelst eine» SchrapnellstückeS, in den B'sitz desselben zu bringen. Urber 30 Kinder jeden Alter» umstanden den betreffenden Burschen und halfen zum Thril selbst mit an der Bergung des Geschosse». Zwei hinzukommrnde Herren, der Gemriudevorstand und der Lehrer von Großbuch, erkannten dir Gefahr, zerstreuten die Kinder und meldeten die Auffindung des Blindgängers einem Ossieier, welcher für Unschädlichmachung desselben sorgte.* — Di« Meldung ist, wenigsten» insoweit der Truppenübungsplatz Zeithain in Frage kommt, unwahr, auf demselben, wie überhaupt in der hiesige» Gegend hat sich das angebliche Borkommniß nicht ereignet. —öl. Tin StandeSgrrichtSurthekl, das dem Unteroffizier Karl Max Hennig von der 5. Batterie dr» 3. Feld-Artilleri«. Regiment» Nr. 32 wegen vorschriftswidriger Behandlung zwei Tage mittleren Arrest zudiltine, hatte der GerichtSherr mit dem Rechtsmittel der Berufung angefochten, einmal, weil nicht b«. rückfichtigt worden war, daß das Delikt in Ausübung de» Dienstes begangen worden war und zum andern, weil ihm die Strafe zu niedrig erschien. H. hatte in seiner Eigenschaft als Tage», dienst einen Soldaten, der lässig und knurrend den Befehl auSsührte, 10 Minute» stille stehe», dann Kniebeuge machen und die Arme rollen lasten, nachdem er die anderen Mannschaften weggeschickt hatte. Er will durch da» Verhaften de» Soldaten in Erreg ung grrathen sein und entschuldigt sich damit. Da» erstiustanz. liche Urthril wurde vom Kriegsgericht aufgehoben und H. zu drei Tage» mittleren Arrest verurtheilt. ES hat mit Rücksicht auf die Bestimmungen de» 8 88. 2. dr» Mil.-St.- G.-B. die Strafe erhöht. — Die Ziehung der vierten Klaffe der 142. sächsischen LaudeSlotterte findet am 6. und 7. Oktober statt. Die Erneuerung der Loose dieser Klaffe muß bi» zum 27. Sept, erfolgt sein. — Gestern Abend beging di« Ort»gruppr Riesa im Deutsch nationalen HandlungSgrhilfen-Berband in den Räumen de» Hotel» zum Stern ihr S. verbaudS.Stistung»sest, bestehend in Eoncrrt, Theater und Ball. Da» Coucert wurde von der Ka. pelle dr» hiesigen S. Feld.Srt.-Reg. Nr. 68 auSgesührt. Die mufitalhch« Darbietungen wechselten mit diversen Ansprachen ab. Nachdem ein Mitglied einen kurzen Prolog gesprochen, er- griff Herr Vorstand Kordel da» Wort und brachte «in Hoch au» ans Se. Maj. Kaiser Wilhelm II., sowie auf König Georg. Ein Theaterstück: „Im Zeichen de» D. H. v* fand reichen Beifall. Etn flotte» Tänzchen, welche» gegen 12 Uhr durch eine allgemeine Kaffeepause unterbrochen wurde, hielt die Theiluehmer bi» in die frühen Morgenstunden in fröhlichster Stimmung bei sammen. — Der nächste sozialdemokratische Parteitag soll in Dresden abgehalten werden. — Di« „Chemnitzer Allgemeine Zeitung' veröffentlicht folgende ihr vom sächsische» Krieg-Ministerium unter Bezugnahme aus § 11 de» Preßgesetzr» zugegangrne Mittheilung: Bisher find keinerlei Bestimmungen über im Jahre 1803 dr Sachse» abzuhaltrnd« Kaisermanöver getroffen worden. — Die „N. A. Z.' veröffentlicht folgende Warnung: Ein Londoner Bankhaus, das zu den zweifelhaften Gesellschaften gehört, die nicht der Kontrole de» Börsrnvorstände» unterliegen und in London mit dem Namen duadot 8dops bezeichnet werden, fordert in letzter Zeit durch zahlreiche Anzeigen in deutsche» Blättern und befand r» versandte Prospekt« zu Spekulation in Werthpapieren aus, wobei unter Anpreisung sicheren Gewinn» 20 Prozent Einzahlung al» Deckung verlangt werde». Tat sächlich bleibt jedoch der versprochene Gewinn fast immer au», da die den Kunden empfohlenen Papiere stet» solche find, deren CourSrückgang sicher zu erwarte» ist. Sobald die» eingetreten ist, wird die eingesandt« Deckung eingestrichen und da» Konto geschloffen. Steigt wider Erwarten einmal der Cour», so wird der Verkauf so lange hingezogen, bi» der Rückschlag eingetreten ist, wa» bei der Art der gewählten Papiere meist nicht lange zu dauern pflegt. Da» Publikum kann daher nur dringend gewarnt werden, sich mit derartigen Bankhäusern in Geldgeschäfte einzulaffen, ohne über deren Vertrauenswürdigkeit genau unter, richtet zu sein. — Neber die Zunahme der JSra eliten in Sachsen giebt folgende Tabelle genaue AuSkunst. Die Zahl der JSrae- liten betrug iu: Leipzig Dresden Chemnitz allen and. Orten inSgrsammt 1832 140 712 0 22 874 1849 320 672 0 30 1022 1888 713 679 0 27 1419 1864 1027 889 0 78 1964 1871 1739 1246 98 266 3346 1880 3179 2228 294 808 6816 1890 4294 2671 988 1448 9368 1900 6314 3089 1137 1906 12416 Die stärker« Vermehrung beginnt erst vom Jahre 1869 au nachdem daS BrrfaffungSgesetz den Genuß der bürgerlichen Recht« unabhängig von dem religiösen GlaubmSbekeuntniß gemacht hatte. Eine größere Ausbreitung iu Landgemeinden haben di« JSrae« liten nicht erlangt: im Jahre 1900 wohnten 96,9 Prozent in Stadtgrmeindrn und nur 3,1 Prozent iu Landgemeinden (12031 dezw. 388). Auch diese Landgemeinde» find meist Billenorte in der Nähe von Großstädten. Im Ganzen haben die JSrae. liten seit 1871 in jedem Jahrzehnt durchschnittlich um 3000 Köpfe zugruommrv. — Die RelchSpostverwaltung plant, wie osficiö» gemeldet wird, für de» inneren deutschen Postvrrkehr die Ein führung «Ine» besonderen AuSwriSpapirre», um r» ohne di« bisher verlangte Bürgschaft der Hotelbesitzer zu ermöglichen, daß Reisenden Werthsendungen auch im Hotel usw. zugestellt werdrn können, ohne daß Nachthrtle durch Falschbestellung er wachsen. Dies« .PostauSweiSkartr' soll eia« beglaubigte Photo- graphle, eine kurze Personalbeschreibung und die eigenhändig« Unterschrift de» Inhaber» enthalten und von de» Postämtern gegen die Gchreibgrbühr von 80 Pfg. für die Dauer eine» Jahre» ausgestellt werden dürfen, sosern der Antragsteller per- söalich bekannt ist oder sich durch andere bekannt« Personen unzwe'felhast legitimlrrn kann. Die .PostauSweiSkarten' find ausschließlich zur Legitimation de» Inhaber» beim Empfang von Postsendungen brftimmt. — Dal ReichSgcsktz schreibt vor: „Alle Reich»- und Lande-kaffen Hobe« dir ihnen bei Zahlungen angebotenen be schädigte» oder unbrauchbar gewordenen Reich».Kassen- scheine, deren Umtauschsähigkeit zwelsello» ist, auzunrhmen, aber nicht wieder zu verausgaben, sondern au Sawmelstellen (da» si .d die Reich». Hauptkaffe und die Ober-Postkaffe», für Preuße» die General-Staatskasse uud di« Regierung», brz. Br zirkS.Hauptkaffen, für dir übrige» Bundesstaaten die Laude». Eentralkaflen) abzuführr». Solch« Reich». Kaffrnsch«iar find, außer von der Reich». Haupttaffe, auch von d«n bezeichnet«» übrigen Gammelstelle» gegen u«laus»skihigr RrichS-Aaffenscheine oder baare» Geld mnzntauschrn." Hiernach wird jeder t» schädigte Reich-.Kaffenscheln, auch wenn auf der Rückseite de» Schrine» die Pflanzenfasern zum größten Thell« verlor« ge gangen find, und wenn von de« beschädigt« Stück mehr al» die Hälft« Vorhand« ist, ohne Weitere» durch ein« neu« er- setzt. E» kommt also nur darauf an, daß der Schein echt ist «nd daß man noch genau unterscheid« kann, daß er in Druck und Papier keine Abweichung von den echt« Schein« aufwekst. Die Ansicht, daß besonder» auch die Nummer dr» Scheine» er halt« sein müsse, wenn er wieder ersetzt werden soll, ist durch aus irrig. Schon ost ist der Fall nommtlich auf dem Lande vorgrkomm«, daß Leute ihr gesparte» Papiergeld in di« Erde vergrab« haben, diese» aber daun durch die Mäuse so sehr zerfress« Word« ist, daß die Leute dir Meinung bekam«, sie sei« um ihr gespart«» Geld g'kommru. Aber auch diese Stück« werden gegen neu« Kassenscheine umgrtauscht. In letzterem Falle wendet man sich am Best« unmittelbar au die ReichSschuld«- Verwaltung in Berlin, Oranieustraße. A — Mit der Bitt« um weitere Bekanntgabe geht mG fol gende» zu. Da» korrrspondirende Publikum wird von R««r ersucht, zur Erleichterung dr» Bertheiluug»geschäft» und zur Be schleunigung der Briesbestellung in BreSlau in dm Aufschrift« drr dahin bestimmten Briessmdungrn hinter drr Angabe d«4 Bestimmungsort» stets die Nummer drr Postaustalt zu vermerken, durch welche drr Empfänger fein« Briefschaften zugestrllt erhör. Die Nummer dr» Bestellpostamt» ist mit römischer Ziffer anzugebeu, damit Verwechselung mit der zur WohnungSangab« grhSrigm, mit arabischer Ziffer vermrrkten HanSuummer fern gehalten uud dadurch Frhlleitungm verhindert werdrn. Den in BreSlau wohnhaft« Briefempfängern ist die-seit» empfahl » worden, den mit ihn« in schriftlichem Verkehr stehend« Per sonen die Nummer ihre» dafigm Bestrllpostamte» mitzuthetl « und letztere am Kops der Bries«, RechnungSsormular« u. s. w handschriftlich oder durch Druck ersichtlich zu wach«. Richt rathsam ist r», bei drr Nummerangabr sich nach drr im Auf- gabestempel «ine» Briese» pp. au» Brr»lau enthalten« Nmnuu r der EinliesrrungSpostanstalt zu richt«, da die Ausgabe der Brief- smdungrn nicht seit« bei einem ander« al» demjenigen Post, amte erfolgt, von wrlchrm au» der Absender seine Postfach- ' im Wege der Bestellung oder Abholung empfängt. In d -- Schalterhallen der Bre-lauer Postanstalt«, sowie drr übr?L w Postanstalt« in drr Provinz Schlesien und der Postämter an größer« Orten außerhalb Schlesien» find Verzeichnisse auöge- hängt, au» denen ersichtlich ist, zu welch« Bestellpostämtern di- einzeln« Straß« und Plätze der Stadt BreSlau gehören. Lommatzsch. Die Stadtverordneten beschäftigten sich mit einer Rathsvorlage, betreffend die Anlage einer Filteranlage für die städtischen Abwässer, Die an gebliche Verpestung des Köpperitzbaches ist eine seit lanc, bestehende Kalamität. Die Anlieger des Baches haben fic.i wiederholt bei der Amtshauptmannschaft darüber beschwert und behauptet, daß die Verpestung durch die städtischen Abwässer herbeigeführt würde, was aber vom Stadtrath stets bestritten wurde. Eine unvermuthete Revision durch die Straßen- und Wasserbauinspektion ergab, daß sowohl die Schleusen, wie auch die Schlammfänge sich in voll ständiger Unordnung befanden, daß aber auch die ganze Kanalisationanlage nicht nach dem genehmigten Mime ausgeführt worden ist, daß die Abwässer viel Schwefel neit sich führen, wird der Stadt aufgegeben, eine Filterankage für ihre Abwässer zu schaffen und die Schlammfänge in kürzeren Zwischenpausen reinigen zu lassen. Die Straßcn- und Wasserbauinspektion schlägt, ohne damit sagen zu wollen, daß eine solche Filteranlage genügen werde, vor, als Filteranlage ein dreitheiliges Bassin zu errich ten, in dem die Abwässer durch Sand und Coaksschichten geführt werden. Der Stadtrath hat beschlossen, dem Vor schläge zu entsprechen und faßte gleichzeitig den Be schluß, den abgezweigten Arm des Köpperitzbaches zuzu-z