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Tageblatt n«v A«r»ts»r sMdlNt «ß Hyrittt). ...777:7^,. Amtsötatt '°rr- der König!. AmtShauptmmmschast GroßachM, de» König!. Amtsgericht» und de» Stadtrath» zu Riesa. I; 98 «ittwoch, S». April 1992, «de«». SS. Jahr,. WM Nwwer TiDiSdM wschetM HWM Sa, WM Uu»Mhmt der Emm« nutz DseWahe. PintekjShriichee DWiDlhraW det Udhatua, in der UxpevittM in Ntrsa I Marl SS PW, darch mchW» RMM PW M -m« 1 MaE SS PW, W« HlMdn«, am Schatt« d« laiserl. Papmchatt« L Mat « PW. durch dm« MchMger swt in» Hau» L MM 7 PW Mch MmmMW«m«mM mmd« WMMWM M^WmMlmiaPm sür die Ummaer de» NaiWadeWDiD HW Wmaattta, 9 Ahr »hm Smathr. DaM «ch MI-, m« » »iuterltch w Mesa. - MchWWPelle: »afia» ««»raße v». - Für tte «Waettea mr»>Nwm«ch: -ar«-»» «chmi»t W Mesa. Di« Tiefbau-BerusSgenoffenschast in Berlin hat für ihren da» ganze Gebiet de» Deutschen Reiche» umfassenden Bezirk au Stelle derjenigen vom 23. Juli 4. Dezember 1889 (vgl. No. 69 diese» Blattes vom Jahre 1890) neue Unfallverhütuugsvorschrifteu erlassen, welche nach 8 14 auch sür diejenigen BetrirbSunternehmer gellen, welche nicht Mitglieder der Genossrnschast sind, deren Arbeiter aber gemäß 8 6 Ziffer 4 Absatz 1 und §8 18 flg. de» Bau-Unfallversicherung».' gesetzr» bei der UufallvrrsicheruugS-Austalt der Tiesbau-BerufSgenoffenschaft versichert find (Rrgiebauunternehmer). Solche Unternehmer werden bei Zuwiderhandlungen gegen diese UnfallverhütungSvor- schristen nach Abschnitt v 8 HO mit Zuschlägen bi» zum doppelten Betrage ihrer Prämie», Unternehmer derartiger Bauarbritrn von nicht mehr al» sechstägiger Dauer mit einer Geld strafe bi» zu Einhundert Mark belegt (8 40 Ziffer 1 Absatz 2 de» Bau-llnsallverficherungSgrsetzrS). Versicherte Personen (Aufseher und Arbeiter) können im ZuwlderhandlungSfalle vom Vor stände der Betriebs-(Bau-) Krankenkaffe oder, wenn eine solche sür den Betrieb nicht errichtet ist, von d-r OckSpolizeibrhörde mit Geldstrafe bi» zu sechs Mark belegt werden. (88 112 Ab- satz 1 Ziff-r 2 und 116 sowie 154 Absatz 1 d«S Gewerbe-UnsallversichrrungS-GesetzeS und 40 de» Vouuns llversicherungSgesetzeS). Den Negtcbou treibenden Gemeinden u. s. w. wird Solches mit dem Bemerken bekannt gegeben, daß etwa benöthipte Expemplare der Vorschriften von dem Genoffenschaftivorstande in Wilmersdorf bei Berlin, Babeltbergerstraße 16 bezogen werden können. Großenhain, am 25. April 1902. Königliche Amtshauptmanuschast. 1033 vr. Uhlemann. H. Im Große'schrn Gasthose in Gröba — als VersteigrrungSort — kommrn Montag, den 5. Mai 1902, Nachm. S Uhr 1 Tafel- und 2 Brettwagen gegen sofortige Bezahlung zur Versteigerung. Riesa, 30. April 1902. Der Gerichtsvollz. des Kgl. Amtsgerichts. Montag, de« 5. Mai 1-^S, vor««. 10 Uhr, kommen im Gehöfte de» Königl. Amtsgericht» hier, 2 braun« Wallachen gegen sofortige Be« zahlung zur Versteigerung. . Riesa, 30. April 1902. Der Gerichtsvollz. des Königl. Amtsgerichts. Montag, den 5. Mai 1S02, Bor«. 10 Uhr, kommen im AuktionSlokale hiev 111 Flaschen Champagner, 250 Maschen Weißwein, 1 Sopha, 1 Sophatisch und 1 Fahrrad gegen sofortige Bezahlung zur Versteigerung. . Riesa, am 30. April 1902. Der Gerichtsvollz. des Kgl. Amtsgerichts. Die Einkommensteuer aus den 1. Termin diese» Jahres ist mit der Hälft« des Jahr«»« betragS bi» längsten» den 18. Mat an die Stadtsteuereinnahm« abzuführen Riesa, am 29. April 1902. Der Rath der Stadt Riesa. Brgrmstr. BoeterS. Rdl. Wegen Reinigung der Geschäftsräume werden Dienstag und Mittwoch den 0. und 7. künftige« Monats bei der unterzeichneten Behörde nur dringliche Angelegenheiten erledigt. Königliche AmtShauptmannschaft Großenhain, am 30 April 1902. 79 vr. Uhlemau«. Kr. — für da» „Riesaer Lagedlatt" erbitte» uu» bi» späteste»« vormittag» 0 Uhr de» jeweiligen Ausgabetage». Die Geschäftsstelle. DerMche» mW Sächsisches Riesa. 30. April 1902. — Jener Mensch, der, wie wir am 26. d. mittheiltcn, am 23. d. M. am Bvrxberge das nach Paragraph 176 strafe bare Verbrechen begangen, ist jedenfalls gestern in der l Person eines hier wohnhaften 25 jährigen verheiratheten Arbeiters verhaftet worden. Durch die oben erwähnte Mit theilung war man im Publikum auf den Mann aufmerk sam geworden und zwei Mädchen erzählten, daß derselbe unter Versprechung von Geld sie ebenfalls hatte mit fort locken wollen, doch waren sie ihm nicht gefolgt. Nach aufmerksamen Beobachtungen gelang es alsdann, den Mann wieder ausfindig zu machen und die Festnahme zu bewirken. Herr Gendarm Walter hier, der die Sache eifrigst verfolgt hat, und Herr Schutzmann Scherping nahmen alsdann in der Wohnung des Verhafteten eine Haussuch ung vor und fanden dabei die in Nr. 95 d. Bl. beschrie bene Plüschmütze, eilten geladenen Revolver und anderes belastendes Material. Auch die betr. Pvppitzer Kinder recvgnoscirten den Mann bestimmt, sodaß trotz des bis herigen Leugnens des Verhafteten kaum ein Zweifel vor handen zu sein scheint, daß er die Thai begangen. Die weitere Feststellung muß die gerichtliche Untersuchung er geben. — Die gestrige Generalversammlung deS Hausbesitzer verein S war von 26 Mitgliedern besucht Au» dem zum Vor trag gelangten JahreS- und RechnungSbericht war u. A. zu entnehmen, daß der Verein gegenwärtig 195 Mitglieder zählt. In den Ausschuß wurden gewählt bez. wt.dergewählt die Herren Schmidt, MöbiuS, Albrecht, Thalhrim und Johne. Im weiteren Verlauf der Versammlung wurde beschlossen, beim Stadtrath dahln zu prtttioniren, die angeblich für später in Aussicht ge nommene Herabsetzung de» Zinsfüße» sür Hypothekendarlehn« drr hirsigen städtischen Sparkasse bereit» ab 1. Juli d. I. ein trete» zu lassen. De» Weiteren wurden dann noch einige interne BerrinSangelrgenheitrn besprochen und behandelt. — Zu einem solennen Speiseball hatte für Montag Abend der derzeitige Schützenköniz, Herr Baumeister Naumann, sein Ministerium, den Exkönig und d'ffrn Ministerium, dir Mitglieder der Schützengesellschast, eine Anzahl Gäste und last not toast die Damen drr Festthetlnehmer geladin. Di« Festlich« 1 kett fand iw reichgeschmückten Saale de» Hotel Höpfner statt. . Nachdem Herr Naumann bei Beginn drr Tafel die Anwesenden begrüßt und herzlich bewillkommnet hatte, hielt Herr Vorstand Nttzsche «in« längere Rede, in der er die Egenschafteu der Schützengesellschast dr» Näheren darlegte, den Dank der letzteren rrnd drr Gäste für di« Leranpalturg darbrachre und Hcrrn Naumann und seinem Ministerium ein dreifaches, jubelndes Hurrah widmete. Herr Kommandant Götze toastete auf den hohen Protektor und Förderer des WettinschützenbundrS Se. Maj. unfern allverehrten König Albert und brachte Allerhöchst- demselbrn ein dreifache» Hurrah, in das alle Anwesenden be geistert einstimmten. Nachdem noch verschiedene ernste und heitere Trinksprüche, wobei natürlich auch der in hochfeiner Toilette erschienenen Damen gebührend gedacht wurde, aukge- bracht waren und einige Vorträge stattgefunden, begann der Ball, welcher bis in die früh- n Morgenstunden andauerte. Küche und Keller deS Herrn Höpfner wurde wieder allgemeine Aner kennung gezollt. — Morgen beginnt der „Wonnemonat" Mai. Ter erste Tag desselben, der 1. Mai, ist der Walpurgis ge weiht. Von ihr erzählt die Sage, daß sie eine Nonne ge wesen sei, die sich mit ihren Brüdern Willibald und Wunibald um die Einführung des Christenthums in Thüringen um die Mitte des achten Jahrhunderts große Verdienste erworben habe. Im Jahre 763 wurde sie zur Aebtissin des Klosters Heidenheim bestimmt, das einer ihrer Brüder gegründet hatte. Später wurde sie unter die Heiligen der Kirche ausgenommen und ihr zum bleiben den Gedächtnisse der 1. Mai benannt. Im Mai feierten unsre Vorfahren ihre schönsten Frühlingsfeste. Zwar hat ten die vvransgchcnden Wochen auch schon eine Reihe solcher gebracht, aber diese zeichneten sich vorzugsweise durch Kampfspiele aus, in denen der Winter noch eine hervorragende Rolle hatte, wenn auch nur als ohn mächtiger Narr. 4!un war der Winter dahin, jubelnde Freude beherrschte die Feststimmung, in die sich goldner Sonnenschein mischte, der nicht mehr so oft den letzten winterlichen Schauern weichen mußte. Da sich unsre Vvr- sahren die Naturkräfte als Perwneu dachten, so hatten sie ihre Frühlingsfeste einzelnen Gottheiten geweiht. Am l. Mai fuhr nach ihrem Glauben eine Walküre aus wind schnellem Rosse durch die Lust, aus dessen Mähne leben bringender Thau auf die grünende Erde niedcrträufelte. Diese Göttin war ein Abbild der segenspendcnden Wolke. Tie christliche Kirche mußte solcher Anschauung entgegen wirken, und sie bestimmte zur Nachfolgerin der Walküre die heilige Walpurgis. Auch die heidnischen Gebräuche des 1. Mai mußten geändert werden. Tie Priesterinnen, sie sich am Vorabende des Vermählungstages der Erden mutter Frouwa und des Himmelsgottes Woutan in fest lichem Zuge nach einsamen Waldplätzcn oder auf hohe Bergcsgipfcl begaben, um zu opfern, wurden in Hexen verwandelt, die auf Besenstielen, Ofengabeln, Stroh wischen und andern Dingen in der Walpurgisnacht nach dem Blocksberge (dem Brocken) fuhren. Frouwa. selbst wurde zur Oberhexe, Woutan zum Teufel. Nun verstehen wir auch, warum heute noch hier und da abergläubische Gemüther am Walpurgis-Abende Thüren und Fenster be kreuzen und sorgfältiger als sonst schließen, warum man Besen auf Thürschwellen legt, mit Flinten und Pistolen in die Luft schießt, Feuerwerk anzündet: Alles, um die fürchterlichen Hexen fernzuhalten und zu verscheuchen. Dock) nicht allein zum Verhüten von Unheil macht man An strengungen, im Mai, vor Allem am ersten Tage des Monats, fließen auch Segensquellen. Von vielen Kräu tern geht — so meint der alte Volksglaube — eine Heil kraft aus, die dem zu Gute kommt, der sie pflückt und in Sträußen und Kränzen zum Schmucke seines Heims ver wendet. Maienthau und Maienwasser sind in ihren Wirkungen dem Osterwksser gleich, - fk. — In der letzten Nummer d. Bl. glrbt im Jnseratentheil di« Weinböhla. Niederau - Meißner Omnibusverkehr - Gesellschaft ihren Sommrrfahrplan ab 1. Mai bekannt. Ganz besonders sei darauf aufmerksam gemacht, daß von jetzt an die Omnibusse ab Bahnhof Niederau gleich nach Eintreffen drr Züge abfahrrn und daß dieselben von Meißen aus ca. 10 Minuten vor Ab gang der Züge nach Priestewitz in Niederau eintreffen sollen. Die Wagen der Omnibuslinie vermitteln Anschluß zu inSgesammt 33 Zügen, und zwar in Niederau zu 17 Zügen, in Weinböhla zu 6 Zügen, in Meißen zu 10 Zügen der Döbelner Linie. Im CourSbuch von Fritzsche find auf Sette 14 und 24 unter Weinböhla und Niederau die Züge mit OmuibuSanschluß beson der» verzeichnet. —Ll Ein leichtsinniges Beginnen hat der in Lauchau kn Bayern geboren« Kanonier Jakob Dörfler von der 1. Batterie de» Feld «Artillerie.Regiments No. 32 schwer zu büßen. Ec wollte am 23. März zu seinem Bruder »ach Leipzig fahren, ohne um Urlaub eingekommen zu sein. Er fertigte sich selbst einen UrlaubSpaß an, klebte den Regiment»stempel, den er von einem angeblich gefundenen alten UrlaubSpaß au»geschnitt«n hatte, darauf und ging damit an den Billetschalter de» Riesaer Bahnhose», wo er «in« Militärfahrkarte verlangte. Vorschrift», gemäß fordert« der Schaltrrbeamte die Vorlegung de» Urlaub», paffe». Dörfler legte sein Fabrikat hin, da» der Beamte sofort al» eine Fälschung erkannte und behirlt; er verweigert« die Ausgabe der verlangten Fahrkarte und brachte die Sache zur Kevniniß de» Batteriechef», der die Anklagrerheiung veranlaßte. Wegen gewinnsüchtiger Urkundenfälschung hatte sich Dörfler nun gestern, Dienstag, vor dem Kriegsgericht der 4. Division in Chem nitz zu verantworten. Nach dem Ergrbniß der Beweisaufnahme hielt da» Gericht die Fälschung «iuer öffentlichen Urkunde in gewiunsüchttger Absicht und versuchten Betrug sür erwiesen und oeruttheilte Dörfler zrt 3 Monate« 2 Woche« Gesävg«